Gluck / Berlioz: Orpheus und Euridike
März 2021 | ||||||
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Orpheus ist zweifellos die Oper der Opern: von Monteverdi bis Rossi, am Ursprung der lyrischen Kunst, dann mit Gluck, der die Reform der Oper durchsetzte, auf Italienisch in Wien, auf Französisch in Paris, schließlich mit Berlioz in einer romantischen Fassung (und vor Offenbachs brillanter Parodie), wird das Liebesschicksal des griechischen Dichters auf den Theaterbühnen dauerhaft verewigt. Nach dem plötzlichen Tod von Eurydike begibt sich Orpheus auf die Suche nach seiner Frau in die Unterwelt. Sein Lied hat die Macht, die Furien zu besänftigen und die Seligen Geister zu beleben, so dass das Paar auf den Pfad des Lichts zurückkehren kann... auf dem Weg zu seinem Schicksal.
Glucks Orpheus und Eurydike haben das Europa des Zeitalters der Aufklärung erschüttert. Doch nach 80 Jahren der Aufführung der 1774 von Gluck geschaffenen Pariser Fassung des Orpheus war die an der Pariser Oper verwendete Partitur durch den regelmäßigen Gebrauch stark verändert worden, und sukzessive Korrekturen und Modifikationen hatten das Werk korrumpiert. 1859 erklärte sich Berlioz enthusiastisch bereit, an einer revidierten Fassung zu arbeiten: Seine Bewunderung für Gluck machte ihn zu einem intimen Kenner des Werkes und seiner zahlreichen italienischen und französischen Fassungen. So sezierte er es bis ins kleinste Detail, um eine "moderne", aber dennoch Gluck treue Version zu erstellen. "Geben wir uns ganz dem hin, was unsere Seele bewegt, und geben wir uns nichts hin, was uns daran hindern könnte, uns zu vergnügen! Berlioz stürzte sich mit großem Enthusiasmus in seine Aufgabe der Anpassung, in der Gewissheit, dass er endlich DIE Version des Orpheus geben würde, auf die das Zweite Kaiserreich gewartet hatte. Und das war der Fall: "Wir sind fassungslos", sagte Berlioz über die große Arie des Orpheus, und das Publikum war zweifellos begeistert.
Programm und Besetzung
Besetzung
Jess Dandy: Orpheus
Helene Guilmette: Euridice
Lea Desandre: Liebe
Tänzer und Akrobaten
Pygmalion: Chor und Orchester
Raphaël Pichon: Dirigent
Aurélien Bory: Regisseur und Bühnenbild
Taïcyr Fadel: Dramaturgie
Pierre Dequivre: Bühnenbilder
Manuela Agnesini: Kostüme
Arno Veyrat: Lichter
Claire Schwartz: Kostüm-Assistentin
Alain Muller: Begleiter und Stimmtrainer
Programm
Christoph Willibald Gluck (1714 - 1787)
Hector Berlioz (1803 - 1869)
Orpheus und Euridice
Tragische Oper in vier Akten nach einem Libretto von Pierre-Louis Moline.
Von Hector Berlioz überarbeitete Fassung, 1859 in Paris geschaffen.