Orpheus in der Unterwelt

Tickets bestellen
PreviousFebruar 2030
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So

 

Operette von Jacques Offenbach

Wenn in der Hölle der berühmte Can-Can getanzt wird, wenn der Göttervater Jupiter sich als Fliege verkleidet, um seine geliebte Eurydike zu verführen, die sich wiederum mit ihrem Ehemann langweilt und von Pluto, dem Teufel höchstpersönlich, entführt wird, wenn die griechischen Götter im Himmel zu Rebellen werden – und all das vor den Augen der öffentlichen Meinung, dann, liebes Publikum, befinden Sie sich im Universum von Orpheus in der Unterwelt.

Dieses Meisterwerk mit der unvergleichlichen Musik von Jacques Offenbach gilt als die ultimative Operette und ist sicherlich eine der lustigsten und frivolsten, die je geschrieben wurden.

Regisseur Thomas Enzinger wird dieses brillante, urkomische Herzstück der Operette inszenieren und zum ersten Mal in Bad Ischl auf die Bühne bringen.

 

Handlung der ersten Fassung

Erster Aufzug (Erstes Bild)

Die Handlung spielt auf der Erde, bei Theben im antiken Griechenland.

Das Ehepaar Orpheus und Eurydike hat sich auseinandergelebt. Der Musiklehrer und Geiger Orpheus betrügt seine Frau mit der Nymphe Chloé. Er hätte sich längst von seiner ungeliebten Gattin getrennt, wäre da nicht die Öffentliche Meinung. Eurydike, die ein gelangweiltes Leben führt, weiß das, und es stört sie nicht weiter. Auch sie hat einen Geliebten, den Schäfer und Imker Aristäus. Eurydike weiß jedoch nicht, dass ihr Liebhaber Aristäus tatsächlich Pluto, der Herr der Unterwelt, ist. Pluto will seine Geliebte in die Unterwelt entführen und wartet auf einen günstigen Zeitpunkt. Nach einem heftigen Streit zwischen den Eheleuten sieht Pluto seine Zeit gekommen. Er beißt Eurydike in den Hals, und dieser Kuss des Todes liefert ihm Eurydike aus.

Als Eurydike wieder zu sich kommt, schreibt sie gemeinsam mit Pluto einen „Abschiedsbrief“ an Orpheus, ihren Ehemann:

Verlassen muss ich diese Schwelle,

Denn ich bin tot ohn’ allen Zweifel,

Aristeus war der Gott der Hölle,

Und jetzt holt mich der Teufel.

Als Orpheus ihre Nachricht liest, ist er erfreut. Er denkt, endlich frei zu sein von seiner Frau, und will die gute Nachricht sofort seiner Geliebten überbringen. Doch da tritt ihm die Öffentliche Meinung in den Weg und fordert ihn auf, seine Ehefrau von Jupiter, dem obersten Gott, zurückzufordern. Wieder kann sich die Öffentliche Meinung durchsetzen, und sie begleitet Orpheus hinauf auf den Olymp.

Erster Aufzug (Zweites Bild)

Auf dem Götterberg Olymp.

Auch bei den Göttern herrscht Langeweile und Überdruss. Jupiter vergnügt sich ungeniert mit jungen Frauen. Diana ist traurig, weil sie den schönen Sterblichen Aktäon bei ihren Aufenthalten unten auf Erden nicht mehr gefunden hat. Juno, die Gemahlin Jupiters, macht ihrem Göttergatten eine Szene. Auf Erden sei eine wunderschöne Frau von einem Gott entführt worden. Jupiter streitet ab, etwas mit dieser Entführung zu tun zu haben.

Da kommt Merkur, der Götterbote, mit der Nachricht, Pluto sei eben von einem Aufenthalt auf Erden mit einer wunderschönen Frau namens Eurydike in die Unterwelt zurückgekehrt. Jupiter ist erfreut, ist er doch durch diese Nachricht vorerst der Vorwürfe enthoben. Um seiner Unschuld Nachdruck zu verleihen, zitiert er Pluto aus der Unterwelt auf den Olymp. Pluto erscheint vor dem obersten Gott, doch er leugnet die Entführung.

Da erscheint Orpheus zusammen mit der Öffentlichen Meinung und fordert seine Frau zurück. Jupiter beschließt, die Sache in der Unterwelt genauer zu untersuchen. Er will Eurydike aus der Unterwelt holen, aber nicht für Orpheus, sondern für sich selbst. Die gesamte Götterschar folgt ihm in Plutos Höllenreich.

 

Zweiter Aufzug (Drittes Bild)

Unterwelt, in Plutos Boudoir.

Hier hält Pluto die entführte Eurydike versteckt. Bewacht wird sie von Hans Styx, dem stets betrunkenen Diener Plutos. Hans Styx umwirbt die Schöne und erzählt ihr von seiner Zeit in Reichtum und Pracht als Prinz von Arkadien (im französischen Original: König von Boiotien). Doch Eurydike lässt das kalt.

Sie sehnt sich zurück zu ihrem Mann auf Erden. Der Reiz des Abenteuers ist bereits verblasst. Die vom Olymp in der Unterwelt eingetroffenen Götter können das Versteck der Eurydike zunächst nicht finden. Doch Jupiter ist misstrauisch. In Gestalt einer Fliege kommt er durchs Schlüsselloch und entdeckt Eurydike. Er scharwenzelt um sie herum, gibt sich als oberster Gott zu erkennen und verspricht ihr, sie zu befreien und mit auf den Olymp zu nehmen.

Zweiter Aufzug (Viertes Bild)

Pluto gibt ein Höllenfest. Es wird getanzt und getrunken.

Jupiter erntet allgemeinen Beifall mit einem Menuett, das sich alsbald zu einem wilden Cancan steigert. Eurydike ist als Bacchantin auf dem Fest. Abermals wird die göttliche Gesellschaft von den Sterblichen gestört. Wieder fordert Orpheus in Begleitung der Öffentlichen Meinung von Jupiter seine Frau zurück. Jupiter gibt dem Wunsch nach, aber er stellt eine Bedingung: wenn Orpheus vor Eurydike in die Oberwelt hinaufsteige, dürfe er sich nicht nach seiner Gattin umwenden.

So beginnt der Marsch in Richtung Oberwelt: die Öffentliche Meinung, dann Orpheus und Eurydike, von Hans Styx geführt. Doch als sie das Tor erreichen, schleudert Jupiter einen Blitz. Orpheus dreht sich erschrocken herum und hat damit seine Frau verloren.

Aber auch Pluto soll Eurydike nicht haben, und so bestimmt Jupiter:

Nein, eine Bacchantin mach’ ich jetzt aus ihr.

Programm und Besetzung