Rusalka

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Das Nationaltheater in Prag führt das Stück seit 1901 auf, als dort seine Uraufführung stattfand. Inspiriert von alten Märchenmotiven und Legenden, insbesondere von H. C. Andersens Märchen „Die kleine Meerjungfrau“ und K. J. Erbens Balladen aus der Sammlung „Der Blumenstrauß“, schuf der Librettist Jaroslav Kvapil ein fesselndes Gedicht von außergewöhnlichen sprachlichen und intellektuellen Qualitäten. Sein Text diente als hervorragende Grundlage für Antonín Dvořák, einen Meister der Melodie und farbenfrohen Instrumentierung, der später seine beste Oper konzipierte. (Seine Beliebtheit beim tschechischen Publikum kann nur mit der von Bedřich Smetanas „Die verkaufte Braut“ verglichen werden.) Wie bei anderen klassischen Werken wird die Genialität von Kvapils und Dvořáks „Rusalka“ durch die zahlreichen Interpretationsmöglichkeiten noch verstärkt. Dementsprechend liegt es am Inszenierungsteam, zu entscheiden, welche der geheimnisvollen Themen und Motive es akzentuiert und welchen Weg es einschlägt.

Die neue Inszenierung von „Rusalka“ im Nationaltheater wurde SKUTR anvertraut, einem Regie-Tandem, dessen äußerst beliebte Adaption von Erbens „Der Blumenstrauß“ bei der Kritik große Anerkennung gefunden hat. Die Musik wurde von Tomáš Netopil eingespielt, einem der international gefragtesten tschechischen Dirigenten.

Die Produktion wird im Rahmen der Feierlichkeiten zum Jahr der tschechischen Musik 2024 präsentiert.

 

Zusammenfassung

Akt eins
Waldnymphen versammeln sich an einem See. Ihr Gesang und Tanz ruft aus der Tiefe den Wassermann herbei, der sie beobachtet und mit ihnen trödelt. Nachdem sich die Waldnymphen zerstreut haben, erspäht der Wassermann die entmutigte Wassernymphe Rusalka. Er ist gebührend entsetzt über ihr Geständnis, dass sie es gerne werden würde
Sie ist ein Mensch und hat eine menschliche Seele, die, wie sie es sich vorstellt, voller Liebe ist. Rusalka erzählt dem Wassermann, dass ein Mensch häufig zum Schwimmen in den See kommt. Doch sie musste menschlich werden, damit er sie umarmen konnte. Sie vermutet, dass Rusalka ihrem Verlangen nachgegeben hat
Der niedergeschlagene Wassermann schickt sie zur Hexe um Hilfe. Bevor Rusalka geht, um die Hexe zu sehen, bittet sie den Mond, ihrer Geliebten von ihrem Treu zu erzählen. Sie trifft auf die Hexe, auf deren Weisheit sie vertraut, und bittet sie um Hilfe. Die Hexe warnt Rusalka, dass sie verstummt, wenn sie menschlich wird, und wenn sie die menschliche Liebe verliert, wird sie verdammt sein und in die Tiefen des Sees zurückkehren und ihre Geliebte töten müssen. Nachdem Rusalka, die an reine Liebe glaubt, den Bedingungen zustimmt, beginnt die Hexe, ihre Zauber zu wirken. Der Morgenwald hallt von den Hörnern der Jäger wider, angeführt vom Prinzen, der sich am See befindet. Der Prinz verspürt eine seltsame Müdigkeit und schickt die anderen zurück ins Schloss, damit sie allein sind. Er wird von Rusalka, die sich in ein wunderschönes Mädchen verwandelt hat, von seinen Träumereien abgelenkt. Der Prinz ist von ihr verzaubert. Obwohl die stumme Rusalka dem Prinzen keine Antwort gibt, gesteht er ihr seine Liebe und führt sie zu seinem Schloss.

Zweiter Akt
Im Schloss des Fürsten wird ein Hochzeitsfest vorbereitet. Der Wildhüter und der Turnspit tauschen ihre Eindrücke über das seltsame Mädchen aus, das der Prinz im Wald gefunden hat. Der Wildhüter spricht über die verschiedenen magischen Kreaturen, die im Wald leben. Der Turnspit erwähnt die ungewöhnliche Verwandlung des Prinzen. Der Prinz und Rusalka kommen und er besteht darauf, dass sie ihre Gefühle zeigt und sich ihm hingibt. Eine ausländische Prinzessin erscheint. Sie ist eifersüchtig auf Rusalka und wünscht ihr Böses. Anschließend erinnert sie den Prinzen an seine Pflichten als Gastgeber. Mit hochtrabenden Worten entschuldigt er sich bei der Fremden Prinzessin und schickt Rusalka weg, um sich auf den Ball vorzubereiten, der bald beginnen soll. Rusalka geht, wohlwissend, dass sie dabei ist, die Liebe des Prinzen zu verlieren. Während des Festes beobachtet der Wassermann mit Trauer Rusalkas missliche Lage. Die Diener singen ein Hochzeitslied. Der Wassermann macht mit und prophezeit Rusalkas ultimativen Herzschmerz. Die verzweifelte Rusalka fleht den Wassermann um Erlösung an und erzählt ihm, dass der Prinz von einer seltsamen Schönheit verführt wurde. Der Wassermann fleht sie an, Geduld zu haben. Doch Rusalka zeigt die Eitelkeit ihres Handelns. Sie ist nur ein halber Mensch und nicht leidenschaftlich wie ihre Rivalin. Zu ihrer Verzweiflung kommt noch die Erkenntnis, dass sie auch vom Wasserreich verschmäht werden würde. Mittlerweile hat sich der Prinz völlig dem Charme der Fremden Prinzessin ergeben und vertreibt Rusalka von ihr. Der Wassermann bringt Rusalka zurück zu seinem See und warnt den Prinzen vor Rusalkas schicksalhafter Umarmung. Die ausländische Prinzessin verachtet nun den verunsicherten Prinzen und
verlässt ihn.

Dritter Akt
Die verschmähte und elende Rusalka ist zu einem Phantom geworden, einer Kreatur, die weder zur Menschen- noch zur Feenwelt gehört. Sie hat die Freude und Schönheit der Jugend verloren. Ihre Klage erregt die Aufmerksamkeit der Hexe, die sich über Rusalkas törichte Liebe und menschliche Wankelmütigkeit lustig macht. Um sich vom Fluch zu befreien und sich den anderen Kobolden anzuschließen, muss Rusalka den Prinzen töten. Doch lieber würde sie ewig leiden, ihr ist nur das Glück des Prinzen wichtig. Die Wassernymphen erinnern Rusalka an ihr Schicksal – sie kann sich nicht mehr mit ihnen freuen, nun muss sie Menschen in den Tod locken. Der Wildhüter und der ängstliche Turnspit suchen die Hexe auf und fragen sie um Rat. Der Prinz ist krank geworden und niemand kann ihm helfen. Sie erzählen der Hexe von der schönen Zauberin, die den Prinzen verführte, sein Herz verteufelte und ihn dann verließ. Der Wassermann erscheint und schwört Rache. Er sagt, dass der Prinz schuld sei – er habe Rusalka verraten und ihre Verdammnis herbeigeführt. Der Wildhüter und der Turnspit fliehen. Die Waldnymphen versammeln sich, um zu spielen und den Wassermann erneut zu necken. Aber er ist traurig über Rusalka, ist nicht mehr so fröhlich wie früher und hat keine Lust, sich mit den Nymphen zu beschäftigen. Auch sie werden niedergeschlagen und zerstreuen sich dann. Plötzlich erscheint der erschöpfte Prinz auf der Bildfläche. Er erkennt die Orte, an denen er Rusalka zum ersten Mal gesehen hat. Der Prinz ruft verzweifelt nach ihr. Ihm erscheint das Phantom Rusalka. Sie erzählt ihm von ihrem Schicksal und warnt ihn vor ihrem tödlichen Kuss, doch der Prinz will nichts anderes, als mit Rusalka zusammen zu sein. Er sucht Erlösung in ihrem Kuss. Aus der Tiefe erinnert der Wassermann Rusalka an die Sinnlosigkeit ihres Opfers. Doch voller Liebe und Vergebung übergibt sie die Seele des Prinzen Gott.

Programm und Besetzung

Ungefähre Spielzeit: 3 Stunden 10 Minuten, 2 Pausen (20 Minuten)

Sprache: Auf Tschechisch, Übertitel auf Tschechisch, Englisch

 

Gießen

Dirigent: Tomáš Netopil

Rusalka - Kateřina Kněžíková

Prinz - Mykhailo Malafii

Wasserkobold – Peter Kellner

Hexe - Lucie Hilscherová

Ausländische Prinzessin - Kateřina Jalovcová

Erster Holzgeist – Yukiko Kinjo

Zweiter Holzgeist – Jarmila Balážová

Dritter Holzgeist – Bella Adamova

Turnspit - Anna Moriová

Wildhüter / Jäger - Csaba Kotlár

 

Kreativteam

Regisseur - SKUTR (Martin Kukučka und Lukáš Trpišovský)

Sets - Martin Chocholoušek

Kostüme - Simona Rybáková

Lichtdesign - Karel Šimek

Choreographie - Jan Kodet

Chorleiter - Lukáš Kozubík

Dramaturgie – Beno Blachut

Prager Nationaltheater

Das historische Gebäude des National Theaters, 1883 errichtet, ist allgemein als eine erstklassige Bühne in der Tschechischen Republik angesehen. Zur Institution des Nationaltheaters gehören heute fünf Gebäuden und vier umfassenden Unternehmer. Sie können da die Opern-,  Drama- und Ballettaufführungen sehen.

Das Nationaltheater ist der Innbegriff des Willens der tschechischen Nation für nationale Identität und Unabhängigkeit. Die Geldsammlungen durch die breite Masse der Bevölkerung erleichterten seinen Bau und daher die zeremonielle Legung des Gründungssteines am 16 Mai 1868 war gleichbedeutend wie eine nationalweite politische Manifestation.

 

Geschichte

Die Idee, in Prag ein unabhängiges tschechisches Theater zu errichten, entstand bereits 1844, worauf František Palacký am 29. Januar 1845 im Regionalparlament einen entsprechenden Antrag vorlegte, der positiv beschieden wurde. Der erste öffentliche Spendenaufruf des Vereins für die Errichtung eines Tschechischen Nationaltheaters in Prag kam dann aber erst sechs Jahre später, im April 1851. Zunächst wurde ein provisorisches Theater, das 1862 eröffnete Tschechische Interimstheater (České Prozatímní Divadlo), realisiert, bevor Mitglieder des Vereins um Karel Sladkovský, Tyrš, Neruda und Hálek 1865 den Architekten Josef Zítek aufforderten, einen Entwurf einzureichen, der die Ausschreibung dann auch gewann.

 

Anreise

Auto 

Zum Zentrum der Stadt (Altstadt), nähern Sie sich dem Masarykovo nábřeží (Masaryk Damm) an,  an der Kreuzung vor dem Nationaltheater biegen Sie rechts zur Divadelni Straße und dann wieder rechts zur Ostrovní Straße zum Nationaltheaters Parkplatz.

Straßenbahn 

Tagsüber mit Straßenbahn Linien Nr. 6, 9, 18 und 22 und in der Nacht mit Straßenbahnen Nr. 53, 57, 58, 59 bis zur Haltestelle "Národní divadlo" - vor dem historischen Gebäude Nationaltheater;

Metro 

Bis zur Station "Mustek", Linie B (gelb), und dann zu Fuß auf der Národní Straße; oder bis zur Station  “Karlovo náměstí”  und dann zwei Stationen mit der Straßenbahn Nr. 6, 18 oder 22 bis zur Haltestelle "Národní divadlo". Bis zur Station "Staroměstská" Linie A (grün), und dann zwei Stationen mit der Straßenbahn Nr. 17 bis zur Haltestelle "Národní divadlo".

 

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