Anna Bolena

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März 2025 Next
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Handlung

 

Vorgeschichte

Die Oper spielt 1536 in England, drei Jahre nachdem König Enrico VIII seine zweite Gemahlin Anna Bolena geheiratet hat. In der Oper erfahren wir, dass Anna eigentlich Lord Percy liebte, der jedoch von Enrico aus England verbannt wurde, um ihn aus Annas Nähe zu entfernen. Anna gab daraufhin ihrer Sucht nach Ehre und Ruhm an der Seite des Herrschers von England nach und heiratete den König.

Mittlerweile ist Enrico ihrer bereits überdrüssig und stattdessen leidenschaftlich in Annas Hofdame und Vertraute Giovanna Seymour verliebt.

 

Erster Akt

Szene 1

Im Schloss Windsor warten die Höflinge auf die Ankunft des Königs. Sie ahnen, dass der König eine neue Geliebte hat, und tuscheln mitleidig über Königin Annas bevorstehenden Fall. Giovanna Seymour selber wird von einem schlechten Gewissen geplagt.

Als Anna erscheint, wundert sie sich über die traurige Atmosphäre und bittet den Pagen Smeton, die Stimmung der Höflinge und ihre eigene Melancholie mit einem Lied aufzuheitern. Doch als Smeton, der selber heimlich in Anna verliebt ist, sich in seinem Ständchen in dunklen Anspielungen von „erster Liebe“ ergeht, unterbricht ihn die Königin beunruhigt. Heimlich trauert sie ihrer früheren, innig empfundenen Liebe zu Lord Percy nach. In einer Unterredung mit Giovanna gesteht Anna, wie unglücklich und einsam sie sich in ihrer Ehe fühlt, und beschwört ihre Hofdame, sich nie vom Glanz eines königlichen Throns verführen zu lassen.

Giovanna bleibt allein und mit schlechtem Gewissen zurück. Sie hat Angst, die Königin könnte erfahren, dass sie selber deren Nebenbuhlerin ist. Da sie außerdem um ihren guten Ruf fürchtet, bittet sie den König bei dessen Erscheinen, das Verhältnis mit ihr zu lösen. Dieser aber interpretiert den Wunsch seiner Geliebten völlig falsch. Er glaubt, Giovanna wolle Königin werden. Das bestärkt ihn darin, sich so bald wie möglich von seiner verhassten Frau zu trennen.

 

Szene 2

Der König betreibt ein schändliches Spiel: um seine Gattin des Ehebruchs überführen zu können, holt er den verbannten Lord Percy aus dessen Exil in die Heimat zurück. Im Schlosspark trifft dieser auf den völlig überraschten Lord Rochefort, Annas Bruder. Percy gesteht diesem, wie unglücklich er fern von England war und dass er Anna nie vergessen habe. Rochefort warnt ihn.

Enrico und Anna erscheinen inmitten einer Jagdgesellschaft, und als die ahnungslose Königin ihren ehemaligen Geliebten erblickt, ist sie hochgradig verwirrt. Enrico lädt Percy scheinheilig ein, bei Hofe zu bleiben.

 

Szene 3

In einem Vorraum zu den Gemächern der Königin. Der Page Smeton, als glühender Verehrer Annas, hat ihr vor kurzem ein Miniaturporträt entwendet. Jetzt aber bereut er seine Tat, und nachdem er das Bildnis ein letztes Mal geküsst hat, will er es an seinen ursprünglichen Platz zurückbringen. Dabei wird er durch die plötzliche Ankunft Annas und ihres Bruders Rochefort unterbrochen; schnell flüchtet Smeton hinter einen Vorhang, von wo aus er das weitere Geschehen verfolgen kann.

Obwohl Anna stark beunruhigt ist über Rocheforts Bitte, Percy in einer potentiell kompromittierenden Privataudienz zu empfangen, lässt sie diesen ein letztes Mal kommen. Als Percy bekennt, dass die Glut seiner Liebe zu ihr nie erloschen sei, gesteht sie ihm zwar, dass sie in ihrer Ehe und in ihrem Status als Königin todunglücklich sei, fordert ihn jedoch entschieden auf zu gehen: er solle möglichst weit weg, im Ausland, sein Glück mit einer anderen Frau suchen und dürfe sie nie mehr wiedersehen. Percy ist danach so verzweifelt, dass er sich mit dem Schwert töten will. Smeton hinter dem Vorhang missversteht die Lage: Er glaubt, Percy wolle Anna umbringen. Schnell tritt er aus seinem Versteck hervor, um die Königin vor dem vermeintlichen Angriff zu schützen. Just in diesem Moment rückt der König auf den Plan. Zitternd lässt der Page Annas Bild aus seinem Wams fallen. Dies liefert dem König den ersehnten „Beweis“, dass ihn seine Frau nicht nur mit Percy, sondern auch noch mit ihrem Pagen betrügt. Entgegen Annas Protesten und Bitten lässt er alle drei und Rochefort festnehmen.

 

Zweiter Akt

Szene 1

In dem Raum, in dem sie gefangen gehalten wird, macht sich Anna keine falschen Hoffnungen mehr: sie weiß, dass ihr Schicksal besiegelt ist. Als der König durch Hervey auch noch ihre Hofdamen entfernen lässt, kniet sie zu einem Gebet nieder. Da kommt Giovanna und empfiehlt ihrer Herrin (offenbar unter dem Einfluss des Königs), sich schuldig zu bekennen, um sich vor der Hinrichtung zu bewahren; einen anderen Ausweg gebe es nicht. Anna ist darüber höchst befremdet und lehnt eine solch entehrende Lüge ab, und als Giovanna Enricos Geliebte erwähnt, fragt sie nach deren Namen. Doch als Giovanna ausweichend nur von „einer Unglücklichen“ spricht, gerät Anna in Rage und verflucht diese in höchster Empörung, Schmerz und Abscheu. Doch durch Giovannas wachsendes Entsetzen wird der Königin schließlich bewusst, dass diese selber ihre Rivalin ist. Anna fällt aus allen Wolken und ist völlig außer sich über diese Entdeckung; doch dann weicht ihr Empfinden einem vergebenden Mitleid: nicht Giovanna sei die wahre Schuldige, sondern ihr Verführer, der König.

 

Szene 2

Im Ratssaal der Peers tagt das Tribunal. Um die von ihm Angebetete zu retten, sagt der Page – angestiftet vom König – die Unwahrheit und bekennt sich schuldig. Anschließend erhebt der König Klage gegen seine Frau und gegen Lord Percy. Dieser ist so verzweifelt und zugleich trotzig, dass er behauptet, Anna sei eigentlich seine eigene rechtmäßige Gemahlin und ihre Ehe mit Enrico daher ungültig. Anna fällt über diesen Eklat beinahe in Ohnmacht, erkennt aber die gute Absicht und ist darüber bezaubert. Der empörte König lässt die beiden abführen.

Giovanna unternimmt einen letzten Versuch, Annas Leben zu retten. Als Hervey das Todesurteil bringt, bitten auch die Hofdamen und Edelleute um Milde. Giovanna fleht den König nochmals inbrünstig an, seine Frau zu schonen; aber dieser bleibt hart.

 

Szene 3

In den Kerkern des Towers in London. Lord Percy und Rochefort sind zum Tode verurteilt, aber Hervey bringt ihnen die Nachricht, dass der König sie begnadige. Doch als sie erfahren, dass Anna selber nicht geschont werden wird, lehnen sie in ehrenvoller Loyalität zu ihr ab und sind bereit zu sterben.

Die Hofdamen sind vor der Exekution voller Mitleid für Anna. Als diese erscheint, zeigt sich, dass sie den Verstand verloren hat: mit widerstreitenden Gefühlen wähnt sie sich an ihrem Hochzeitstag mit Enrico und erlebt noch einmal die Zeit ihrer ersten großen Liebe mit Percy. Aus ihrem Delirium erwacht sie nur kurzfristig, als die anderen Verurteilten hereingebracht werden. Sie kniet zu einem innigen Gebet nieder, wird aber durch fröhliche Klänge und Böllerschüsse wieder in die Realität geholt und muss erfahren, dass Enrico im selben Moment mit Giovanna Hochzeit feiert. Anna fleht zu Gott, er möge dem sündigen Paar vergeben. Am Ende werden alle Verurteilten dem Henker zugeführt.

Programm und Besetzung

La Fenice Fenice Orchestra & Choir
Dirigent: Renato Balsadonna
Chormeister: Alfonso Caiani
Regisseur: Pier Luigi Pizzi


Enrico VIII, König von England Alex Esposito
Anna Bolena, seine Frau Lidia Fridman
Lord Percy Enea Scala

Teatro La Fenice

Das Teatro La Fenice (italienisch: Gran Teatro La Fenice di Venezia) ist das größte und bekannteste Opernhaus in Venedig.
Nachdem im Jahr 1773 das wichtigste Opernhaus Venedigs dem Feuer zum Opfer gefallen war, konnten sich die Betreibergesellschaft und die Patrizierfamilie, welche die Eigentümer waren, nicht über den Wiederaufbau einigen. Daraufhin beschlossen die Betreiber, ein eigenes Haus zu errichten. Die Bauarbeiten begannen im April 1790 unter der Leitung des Architekten Gian Antonio Selva. Die Oper wurde am 16. Mai 1792 eröffnet und in Anspielung auf die Brandkatastrophe „La Fenice“ (italienisch für Phönix) benannt. Dabei ist der Name zugleich Hinweis auf den freimaurerischen Hintergrund, denn es wurde von einer Theatergesellschaft errichtet, deren Mitglieder größtenteils Freimaurerlogen angehörten. La Fenice – Phönix – der Sonnenvogel, steht hier als Symbol für Wiedergeburt und Auferstehung und bildet einen deutlichen Bezug zur Lichtsymbolik der Aufklärungszeit. Die Bühne wurde schnell eine der bedeutendsten Italiens und Europas und erlebte zahlreiche Uraufführungen. Auch in den für La Fenice geschriebenen Opern sind für die Jahre von 1792 bis 1814 freimaurerische Inhalte in zahlreichen Libretti nachgewiesen. Wie in Italien üblich, wurde damals im Karneval, zu Pfingsten und im Herbst gespielt.
Bereits 1836 wurde das Haus neuerlich durch ein Feuer schwer beschädigt. Diese Schäden konnten innerhalb eines Jahres behoben werden; der Ruf des Hauses blieb unverändert erhalten. Insbesondere Giuseppe Verdi wählte diese Bühne häufig für die Weltpremieren seiner Werke (Ernani, Attila, Rigoletto, Simon Boccanegra, La Traviata). Nach der Einigung Italiens 1870 wurden Mailand, Rom und Neapel verstärkt als Opernzentren gefördert, worunter die Bedeutung von La Fenice aber nie maßgeblich litt. 1883, zwei Monate nach Richard Wagners Tod (in Venedig), fand die italienische Erstaufführung seines vierteiligen Werks (Tetralogie) Der Ring des Nibelungen statt. 1937 wurde das Theater grundlegend durch den venezianischen Stadtbaumeister Eugenio Miozzi saniert.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte das Haus im Rahmen der Musik-Biennale Venedigs einen neuerlichen Aufschwung. In diesem Umfeld wurde das Festival für zeitgenössische Musik veranstaltet, was auch wieder zu zahlreichen Uraufführungen Anlass gab (Igor Strawinski, Benjamin Britten, Sergei Prokofjew, Luciano Berio, Luigi Nono, Bruno Maderna, Sylvano Bussotti).
Ende des 20. Jahrhunderts folgte die nächste Katastrophe: Während Renovierungsarbeiten wurde am 29. Januar 1996 das Gebäude von dem Elektroingenieur Enrico Carella und seinem Cousin Massimiliano Marchetti in Brand gesteckt, weil Carella eine Konventionalstrafe von € 7.500,00 wegen Arbeitsverzuges umgehen wollte, und brannte bis auf die Grundmauern nieder. Carella trat nach dem Urteil in letzter Instanz im Jahre 2003 die Haftstrafe nicht an und befindet sich seither auf der Flucht. Im Mai 2007 wurde der Flüchtige von Mexiko an Italien ausgeliefert. Da es um die Art der Wiedererrichtung Kontroversen gab, dauerte es einige Jahre, ehe der Neubau begonnen wurde. Schließlich wurde der im Wettbewerb 1997 ausgezeichnete Beitrag des Architekten Aldo Rossi umgesetzt. Dabei hielt sich Rossi an eine weitestgehend originalgetreue, anhand alter Fotos und Filmdokumente präzisierte Rekonstruktion, ergänzt um notwendige Funktionserweiterungen und Modernisierungen der Technik. So „konnten nun viele der über die Jahrhunderte verlorengegangenen Charakteristika des ursprünglichen Entwurfes von 1790 wieder aufgenommen werden. So zeigt sich das Theater heute zwar in seinem historischen Gewand, doch ist an vereinzelten, wohl ausgewählten Stellen, deutlich zu erkennen, dass die Gegenwart in der es errichtet worden ist, in der Architektur des Theaters reflektiert wird.“
Am 14. Dezember 2003 wurde das Haus zunächst mit einem Konzert des „Orchestra del Teatro la Fenice“ unter der Leitung von Riccardo Muti als Konzertsaal eröffnet. Am 12. November 2004 konnte nach der Fertigstellung der modernsten Bühnenmaschinerie der Welt auch der Opernbetrieb wiederaufgenommen werden. Auf dem Programm stand La Traviata von Verdi unter der Leitung von Lorin Maazel, allerdings nicht in der heute üblichen Fassung, sondern in jener Version, die gut 150 Jahre zuvor hier ihre Uraufführung erlebte. Die legendäre Akustik des Fenice konnte wiederhergestellt und sogar durch modernste Technik verbessert werden. Im Februar 2005 erlitt das Haus einen neuerlichen Schicksalsschlag durch den unerwarteten Tod des musikalischen Leiters Marcello Viotti.
Das Gran Teatro la Fenice wird ganzjährig durch das „Orchestra del Teatro la Fenice“ mit Sinfoniekonzerten bespielt. Die Opernspielsaison (Stagione) beginnt im Januar (im Unterschied zu den meisten anderen italienischen Opernhäusern) und endet im Dezember.

 

Anfahrt

Vaporetto
von Tronchetto: Linie 2
Richtung Rialto-Brücke, Markus und Lido

von der Piazzale Roma und dem Bahnhof Santa Lucia: Linie 1 oder 2
Richtung Rialto-Brücke, Markus und Lido

Haltestellen: Linie 1 bis Rialto-Brücke, St. Angel, Samuel St oder St Mark (Vallaresso);
oder nehmen Sie die Linie 2 bis Rialto-Brücke oder Markus (Vallaresso)


öffentlichen Verkehrsmitteln vom Flughafen Marco Polo - nehmen Sie die orange Linie auf der Rialto-Brücke oder der blauen Linie nach St. Mark (Vallaresso)


Parken: Sie können nicht nach Venedig fahren. Die Autos, Fahrräder und Mopeds sind in der Stadt nicht zulässig. Sie können Ihr Fahrzeug in einem der Parkhäuser am Tronchetto oder der Piazzale Roma parken.

 

Eingänge

Das Opernhaus La Fenice hat zwei Eingänge:
Der Bühneneingang nur für das Theaterpersonal und Künstler

Der Haupteingang


Aufzüge

Die Logen und Gallerie können über Aufzüge erreicht werden

 

Ufficio stampa Teatro La Fenice
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