Attila
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Verdis romantisches Werk wird unter der fachkundigen Leitung von Maestro Nicola Luisotti zum Leben erweckt. Ein Libretto über Machtkämpfe, verbotene Lieben, Ehrgeiz und Patriotismus, aufgeführt von Spitzenkünstlern wie Sondra Radvanovsky, Michael Fabiano und In Sung Sim.
Dramma lirico in einem Prolog und drei Akten
Musik von Giuseppe Verdi (1813-1901)
Libretto von Temistocle Solera, basierend auf dem Stück Attila, König der Hunnen von Zacharias Werner
Uraufgeführt im Teatro La Fenice, Venedig, am 17. März 1846.
Erstaufführung im Teatro Real am 15. November 1854
Konzertversion
Handlung
Die Oper spielt in Aquileia, in den adriatischen Lagunen und in Rom in der Mitte des 5. Jahrhunderts. Der heidnische Hunnenkönig Attila, der schon in der literarischen Vorlage im Gegensatz zur historischen Überlieferung an die germanischen Götter wie Wodan glaubt, erobert Aquileia, lässt dessen Herrscher töten und will von hier aus Rom angreifen. Odabella, die Tochter des Herrschers von Aquileia, beeindruckt Attila mit ihrem Mut und ihrer Schönheit, so dass er um sie wirbt. Doch die stolze junge Frau will den Tod ihres Vaters rächen. Sowohl der römische Feldherr Ezio als auch Odabellas Geliebter Foresto und Odabella selbst wollen aus unterschiedlichen Beweggründen das Vaterland vom hunnischen Eroberer befreien. Wie die biblische Judith ersticht sie schließlich Attila.
Historischer Hintergrund
Der Hunnenkönig Attila war der erfolgreichste Eroberer zur Zeit der Völkerwanderung. 452 fiel er mit seinem Heer in Italien ein und zerstörte die Stadt Aquileia. Die Bewohner Aquileias flohen in die venezianischen Lagunen und legten damit die Keimzelle Venedigs. Noch im selben Jahr konnte Papst Leo der Große Attila zum Abzug bewegen. Attila starb 453 in der Hochzeitsnacht mit seiner letzten Frau, der Gotin Ildikó (Hildico), an einem Blutsturz. Nach einer anderen, späteren Überlieferung wurde er von Hildico ermordet. (In der Oper tritt Odabella an die Stelle der Gotin.) Der ehrgeizige weströmische Feldherr Flavius Aëtius, in der Oper Ezio genannt, ist in der Oper zunächst der Unterhändler des weströmischen Kaisers Valentinian III. Nachdem Aëtius zu mächtig zu werden drohte, wurde er im Jahre 454 von Valentinian eigenhändig ermordet.
Prolog
Erstes Bild: Hauptplatz von Aquileia
Attila feiert mit seiner Soldateska die Eroberung von Aquileia. Unter den gefangenen Kriegerinnen beeindruckt ihn deren Anführerin Odabella, die Tochter des getöteten Herrschers von Aquileia. Ezio, der Feldherr und Gesandte des weströmischen Kaisers Valentinian III., wird bei Attila vorstellig. Doch dessen Vorschlag, Attila möge das römische Weltreich regieren und Italien ihm überlassen, weist der Hunne zurück.
Zweites Bild: Der Rio Alto in den adriatischen Lagunen
Flüchtlinge aus Aquileia siedeln sich in den Lagunen an. Ihr Anführer Foresto macht sich Sorgen um die geliebte Odabella, die in Attilas Gewalt ist.
Erster Akt
Erstes Bild: Wald bei Attilas Lager in der Nähe Roms. Nacht
Odabella hat sich Attilas Heer angeschlossen, um ihren Vater und den vermeintlich toten Geliebten zu rächen. Beim nächtlichen Umherstreifen trifft sie auf Foresto, der ihr Verrat vorwirft. Sie kann ihn aber davon überzeugen, dass sie nach dem Vorbild der biblischen Judith ihr Volk befreien will.
Zweites Bild: Attilas Zelt
Attila wird durch ein Traumgesicht vor dem Feldzug gegen Rom gewarnt.
Drittes Bild: Attilas Lager
Der Hunne will sich nicht schrecken lassen und ruft seine Truppen zum Aufbruch zusammen. Da stellt sich ihm eine Prozession entgegen, in deren Anführer (Papst Leone) er die nächtliche Traumgestalt wiedererkennt. Gleichzeitig erscheinen zwei Gestalten mit drohenden, flammenden Schwertern am Himmel. Attila ist entsetzt.
Zweiter Akt
Erstes Bild: Ezios Lager, unweit von Rom
Kaiser Valentinian hat mit Attila einen Waffenstillstand geschlossen und beordert seinen Feldherrn Ezio zurück. Dieser gehorcht nicht, sondern setzt auf Roms ehemalige Größe und schließt sich Foresto an, der Attila zu ermorden plant.
Zweites Bild: Feldlager Attilas
Der Hunnenkönig gibt ein Festmahl zur Feier des Waffenstillstandes. Odabella verhindert den von Foresto geplanten Mord, weil sie sich um die eigene Tat betrogen fühlt. Sie warnt Attila vor Gift im Trinkbecher und behauptet, den schuldigen Foresto selbst zu bestrafen, um ihn damit Attilas Justiz zu entziehen. Der gerührte und dankbare Hunnenkönig gibt seine Vermählung mit Odabella bekannt.
Dritter Akt
Wald bei Attilas Lager
Foresto und Ezio stehen zum Überfall auf Attila bereit. Foresto ist voller Empörung und Eifersucht und glaubt sich durch Odabella verraten. Diese ist aus Attilas Lager geflohen und beteuert Foresto gegenüber ihre Unschuld und Treue. Auf der Suche nach Odabella fällt Attila in einen Hinterhalt. Foresto will ihn durchbohren, doch Odabella kommt ihm zuvor und ersticht Attila, um ihren Vater zu rächen: Padre! … ah padre, il sacrificio a te (Vater! … Ah Vater, ich opfere ihn dir).
Programm und Besetzung
Künstlerisches Team
Musikalische Leitung: Nicola Luisotti
Chorleitung: José Luis Basso
Besetzung
Attila: Christian Van Horn
Ezio: Artur Ruciński
Odabella: Sondra Radvanovsky
Foresto: Michael Fabiano
Uldino: Moisés Marín
Leone: In Sung Sim
Chor und Orchester des Teatro Real
Teatro Real
Das Teatro Real ist das führende Opernhaus Spaniens. Sie gilt als die führende Institution des Landes im Bereich Musik und darstellende Kunst.
Die Stiftung Teatro Real wird vom König und der Königin von Spanien geleitet. Sie stützt sich auf zwei öffentliche Verwaltungen, die an ihrer Gründung beteiligt waren: das Ministerium für Bildung, Kultur und Sport und die Comunidad de Madrid (Regionalregierung von Madrid). Die Stiftung wird von einem Board mit 31 Kuratoren geleitet. Das Kuratorium wählt den Präsidenten des Vorstands und die Exekutivkommission auf Vorschlag des Ministeriums für Bildung, Kultur und Sport. Die Stiftung ist eine öffentliche Einrichtung, und die Zivilgesellschaft spielt bei ihrer Leitung und Förderung eine wichtige Rolle.
Ziel des Teatro Real ist es, einen Ort für die talentiertesten Sänger, Dirigenten und Regisseure aus aller Welt zu schaffen. Seine künstlerische Mission drückt sich in einem Programm aus, das Exzellenz sucht, indem es klassisches und zeitgenössisches lyrisches Repertoire kombiniert, um ein Publikum jeden Alters und jeder Interessenlage anzusprechen. Die Einführung von Jugendlichen und Kindern in die Oper ist ein besonderes Anliegen. All dies, zusammen mit dem Principal Chorus und dem Orchester des Teatro Real, modernster technologischer Expertise und der großen Anzahl von Eigenproduktionen auf Bühnen auf der ganzen Welt, hat das Teatro Real in Spanien und im Ausland fest positioniert.