Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny
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Opern- und Ballettsaison 2025–26
Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny
Musik von Kurt Weill
Handlung
Erster Akt
Leokadja Begbick, Willy, der Prokurist (in den frühen Fassungen der Oper Fatty genannt), und Dreieinigkeitsmoses sind auf der Flucht vor den Konstablern. Sie wollen zu einer Küste, an der Gold gefunden wird. Doch der Wagen geht am Rande einer Wüste kaputt. Sie beschließen, da sie weder vor noch zurück können, hier eine Stadt zu gründen: Mahagonny, „das heißt: Netzestadt“ (1,1), in der sie den Männern, die mit Geld von der Küste kommen, ebendieses mithilfe von Bars und Bordellen aus der Tasche ziehen wollen. Es sollen dort Ruhe und Eintracht herrschen.
Und die Stadt wächst. Mit den Unzufriedenen aus aller Herren Länder kommen auch vier Holzfäller aus Alaska: Heinrich Merg, Joseph Lettner, Jakob Schmidt und Paul (Paule) Ackermann (in den frühen Fassungen: Sparbüchsenbilly, Alaskawolfjoe, Jack O’Brien und Jim (Jimmy Mahoney)). Sie wollen ebenfalls in Mahagonny glücklich werden. Kaum angekommen, verliebt Paul sich in die Hure Jenny. Doch auch Mahagonny hat seine Krisen: Die Preise sinken, die Leute reisen ab. Paul wird unzufrieden, als er ein Schild sieht mit der Aufschrift „Hier ist verboten …“, und zu allem Überfluss zieht ein Hurrikan heran.
In dieser Nacht erfindet Paul das Gesetz der menschlichen Glückseligkeit: „Du darfst!“ Das einzige, was verboten ist: kein Geld zu haben – darauf steht die Todesstrafe. Kurz vor der Zerstörung durch den Hurrikan macht er den Menschen klar, dass man keinen Taifun braucht, um zu zerstören, das könne der Mensch sehr gut alleine. Als Beispiel singt er trotz des Verbotes ein lustiges Lied.
Zweiter Akt
Der Hurrikan nähert sich Mahagonny, der Zuschauer erfährt den Weg des Taifuns per Radiomeldung. Eine Minute vor Mahagonny jedoch macht der Sturm einen Bogen um die Stadt und verschont sie. Von nun an heißt der neue Leitspruch in Mahagonny (Beginn der Szene 13):
„Erstens, vergeßt nicht, kommt das Fressen/ Zweitens kommt der Liebesakt
Drittens das Boxen nicht vergessen/ Viertens Saufen, laut Kontrakt.
Vor allem aber achtet scharf/ Daß man hier alles dürfen darf.
(wenn man Geld hat.)“
Das zieht einige Folgen nach sich: Pauls Freund Jakob überfrisst sich an zwei Kälbern. Joseph stirbt bei einem Preisboxen gegen den Dreieinigkeitsmoses, nachdem er Paul überredet hatte, sein ganzes Geld auf ihn zu setzen. In der nächsten Szene gibt Paul sämtlichen Männern Mahagonnys einen Whisky aus. Doch als Begbick die Bezahlung von ihm will, fällt ihm ein, dass er kein Geld mehr hat. Sein eigenes Gesetz wird ihm zum Verhängnis. Da weder Jenny noch Heinrich für ihn bezahlen wollen, wird er festgenommen.
Dritter Akt
Pauls Prozess beginnt am nächsten Tag. Das Gericht verhandelt zunächst einen anderen Fall, in welchem der eines Mordes Angeklagte das Gericht besticht und infolgedessen freigesprochen wird. Doch Paul hat kein Geld, um sich ebenso zu verhalten, und erhält auch von seinen Freunden keine Unterstützung. Paul wird mit abstrusen Anklagepunkten konfrontiert und für schuldig befunden: indirekter Mord an Joseph (zwei Tage Gefängnis), Verführung Jennys (vier Jahre Zuchthaus), Störung von Friede und Eintracht (zwei Jahre Ehrverlust), Singen eines lustigen Liedes (zehn Jahre Kerker) und der Hauptpunkt der Anklage: Zechprellerei, deretwegen Paul zum Tode verurteilt wird. Er hat sich des größten Verbrechens („Mangel an Geld“) schuldig gemacht. Paul nimmt Abschied. An dieser Stelle wird auch erzählt, wie Gott einmal nach Mahagonny kam („Spiel von Gott in Mahagonny“).
Die Oper endet damit, dass die Stadt im Chaos versinkt („brennendes Mahagonny“) und mehrere demonstrierende Gruppen umherziehen.
Programm und Besetzung
Dirigentin: BEATRICE VENEZI
Regie: HENNING BROCKHAUS
Bühnenbild: MARGHERITA PALLI
Kostüme: GIANCARLO COLIS
Chorleitung: PAOLO LONGO
Koproduktion der Fondazione Teatro Regio di Parma und der Fondazione I Teatri di Reggio Emilia
Besetzung:
Leokadja Begbick: ALISA KOLOSOVA
Fatty, der „Prokurist“: CHRIS MERRITT
Dreieinigkeitsmoses: RUBEN AMORETTI
Orchester, Chor und Technik: Fondazione Teatro Lirico Giuseppe Verdi di Trieste
Teatro Verdi Trieste
Das Teatro Lirico Giuseppe Verdi ist ein Opernhaus in Triest, Italien, und wurde nach dem Komponisten Giuseppe Verdi benannt. Es wurde privat errichtet und am 21. April 1801 mit einer Aufführung von Johann Simon Mayrs Ginevra di Scozia als Teatro Nuovo eingeweiht, um das kleinere „Cesareo Regio Teatro di San Pietro“ mit 800 Sitzplätzen zu ersetzen. Ursprünglich hatte das Nuovo 1.400 Sitzplätze. Im Jahr 1821 wurde es als Teatro Grande bekannt.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde der Bedarf nach einem neuen Theater in Triest deutlich. Sein Haupttheater, das Teatro di San Pietro, wurde zunehmend unzulänglich und schloss schließlich im Jahr 1800 seine Pforten. Seit 1795 lag dem österreichischen Kanzlei ein Vorschlag von Giovanni Matteo Tommasini vor, ein Privattheater zu bauen, und im Juni 1798 wurde ein Vertrag aufgesetzt, wonach die jährlichen Mittel von der Gemeinde kommen würden und Tommasini die Rechte an mehreren Logen sowie die Rechte zum Verkauf weiterer Logen halten würde. Gian Antonio Selva, der Architekt des La Fenice in Venedig, wurde engagiert und entwarf einen klassischen Zuschauerraum in Hufeisenform. Seine Außenentwürfe waren den Österreichern jedoch zu schlicht, und so beauftragten sie einen anderen Architekten, Matteo Pertsch, um das Problem zu lösen. Dies gelang durch die Einbeziehung von Elementen des Mailänder Opernhauses La Scala. Das „Nuovo“ wurde zu einer Mischung aus La Fenice im Inneren und La Scala von außen.
Geschichte
Während der Existenz des Theaters kam es zu mehreren Namensänderungen. Die erste im Jahr 1821, als es zum Teatro Grande wurde[1], und unter diesem Namen fanden im Theater zwei Opernpremieren von Verdi statt: Il corsaro im Jahr 1848 (mit der Sopranistin Giuseppina Strepponi, die Verdi 1859 heiratete, in der Hauptrolle) und Stiffelio, eine Produktion, die Verdi – nicht ohne Kontroversen – 1850 beaufsichtigte.[2] Vor diesen Premieren dominierten jedoch bereits Verdis Opern die Bühne des Teatro Grande. Im Laufe des Jahrhunderts folgten ihnen alle großen Werke des Opernrepertoires, darunter auch jene von Puccini und Wagner.
Eine weitere Namensänderung folgte 1861 aufgrund eines Wechsels von privatem zu öffentlichem Eigentum. So wurde es zum Teatro Comunale und blieb als solches bis ins späte 19. Jahrhundert bestehen. Bis 1881 wurde die Sitzplatzkapazität durch Nutzung vorhandener Stehplätze auf 2.000 erhöht. Doch im Dezember desselben Jahres wurde das Theater für unsicher erklärt und wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Bei der Wiedereröffnung 1889 mit 1.000 Sitzplätzen wurde die Gasbeleuchtung durch Elektrizität ersetzt.
Wenige Stunden nach seinem Tod im Januar 1901[3] wurde das Theater erneut umbenannt, diesmal zu Ehren von Giuseppe Verdi. Es wurde zwischen 1992 und 1997 umfassend restauriert und mit etwa 1.300 Sitzplätzen[4] und einem Viva Verdi-Konzert[3] wiedereröffnet, das Ausschnitte aus vielen Opern des Komponisten enthielt. (Wie bei der Restaurierung der Scala zwischen 2001 und 2004 wurde in Triest rasch ein temporärer Ausweichort geschaffen und die Sala Tripcovich bietet weiterhin Platz für Kammeropern und Operetten.)
Ein Hauptmerkmal des Spielplans des Teatro Verdi in den letzten 40 Jahren, das auf die ursprüngliche österreichische Besetzung der Stadt im 19. Jahrhundert und die Tatsache zurückzuführen ist, dass Triest erst 1918 Teil Italiens wurde, ist das „Internationale Operettenfestival“, das jeden Sommer stattfindet.
Uraufführungen Folgende Opern wurden im Theater uraufgeführt: Ginevra di Scozia von Simon Mayr, 21. April 1801, Annibale in Capua von Antonio Salieri, 20. Mai 1801, Ricciarda di Edimburgo, von Cesare Pugni, 29. September 1832. Enrico II. von Otto Nicolai, 26. November 1839, Il. corsaro von Giuseppe Verdi, 25. Oktober 1848 Stiffelio von Giuseppe Verdi, 16. November 1850 Nozze istriane von Antonio Smareglia, 28. März 1895