Biedermann und die Brandstifter
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Biedermann und die Brandstifter
Ein Lehrstück ohne Lehre
Der die Verwandlungen scheut, mehr als das Unheil, was kann er tun, wider das Unheil?
Gottlieb Biedermann, Urtyp des wohlsituierten und selbstgefälligen Bürgers, ist beunruhigt von den Brandstiftungen, von denen die Zeitungen berichten. Trotzdem lässt er zwei Unbekannte in sein Haus, obwohl sie von Anfang an erkennen lassen, es anzünden zu wollen. Während Biedermann sich im wahrsten Sinne des Wortes “anbiedert" – die beiden bewirtet, ihnen gegenüber Verständnis heuchelt und versucht, sich mit ihnen zu solidarisieren –, schaffen diese unverhohlen ein Benzinfass nach dem anderen auf den Dachboden.
Biedermann und die Brandstifter zählt neben Andorra zu den bekanntesten Theaterstücken des Schweizer Schriftstellers Max Frisch. Das 1958 am Schauspielhaus Zürich uraufgeführte “Lehrstück ohne Lehre" konzipierte Frisch als scharfsinnige politische Parabel über bürgerliche Ängste und zum Scheitern verurteilte Strategien, sich mit dem Totalitären zu solidarisieren, um die eigene Existenz zu schützen.
Stephanie Mohr, gefeiert für ihre Inszenierung der bitterbösen Komödie Der Himbeerpflücker, wird das Werk des großen Schweizer Schriftstellers, das in Anbetracht gegenwärtiger Bedrohungslagen nichts an Aktualität eingebüßt hat, u. a. mit Johannes Krisch auf die Bühne des Theaters in der Josefstadt bringen.
Programm und Besetzung
Regie: Stephanie Mohr
Bühnenbild: Miriam Busch
Kostüme: Nini von Selzam
Musikalische Leitung: Wolfgang Schlögl
Dramaturgie: Barbara Nowotny
Licht: Manfred Grohs
Biedermann: Johannes Krisch
Babette, seine Frau: Alexandra Krismer
Anna, ein Dienstmädchen: Katharina Klar
Schmitz, ein Ringer / Beelzebub: Robert Joseph Bartl
Eisenring, ein Kellner / Eine Figur: Dominic Oley
Ein Polizist: Ljubiša Lupo Grujčić
Witwe Knechtling: Kimberly Rydell
Ein Dr. Phil. / Meerkatze: Marcus Bluhm
Chorführerin: Lore Stefanek
Der Chor, bestehend aus Feuerwehrleuten
Juliette Larat / Katharina Klar / Kimberly Rydell / Laetitia Toursarkissian / Minou M. Baghbani
Theater in der Josefstadt
Das Theater in der Josefstadt ist ein Theater in Wien im achten Bezirk Josefstadt. Es wurde 1788 gegründet und ist das älteste noch Theater in Wien. Es wird oft umgangssprachlich als einfach die Josefstadt bezeichnet.
Nach dem Umbau und Wiederaufbau im Jahre 1822 - gefeiert durch die Aufführung der Ouvertüre Die Weihe des Hauses von Beethoven - Oper wurde dort mit Meyerbeer und Wagner inszeniert. Ab 1858 gab das Theater die Oper auf und konzentrierte sich stattdessen auf Gerade Theater und Komödie.