Castor und Pollux

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Handlung

Den Handlungsrahmen bildet die mythische Beziehung zwischen dem unsterblichen Pollux und seinem sterblichen Zwillingsbruder Castor in ihrem Konflikt zwischen Bruderliebe und konkurrierender bzw. nicht erwiderter Liebe zur Prinzessin Télaïre.

Die folgende Inhaltsangabe basiert auf der ersten Fassung von 1737.

Prolog

Der allegorische Prolog steht nicht im Zusammenhang mit der Haupthandlung. Er rühmt den Wiener Vertrag von 1736, der den polnischen Thronfolgekrieg beendete, an dem auch Frankreich beteiligt gewesen war. In dem Prolog bändigt Venus, Göttin der Liebe, den Kriegsgott Mars mit Hilfe Minervas. In der Revision von 1754 wurde der Prolog gestrichen.

Erster Akt

Castor und Pollux sind berühmte Helden. Obwohl sie Zwillingsbrüder sind, ist einer von ihnen (Pollux, Sohn von Leda und Jupiter) unsterblich und der andere (Castor, Sohn von Leda und Tyndareos) sterblich. Sie beide lieben die Prinzessin Télaïre, die ihrerseits aber nur Castor liebt. Die Zwillinge kämpften in einem Krieg gegen den König Lynkeus (Lyncée), der in eine Katastrophe führt: Castor fällt durch Lynkeus’ Hand.

Die Oper beginnt mit seiner Begräbniszeremonie. Télaïre drückt ihrer Freundin Phébé ihre Trauer um Castor in „Tristes apprêts“ aus, einer der berühmtesten Arien Rameaus. Pollux und seine Krieger aus Sparta unterbrechen die Feier, als sie die Leiche des in einem Rachefeldzug getöteten Lynkeus bringen. Pollux gesteht seine Liebe zu Télaïre. Sie verweigert ihm die Antwort und ersucht ihn stattdessen, zu seinem Vater Jupiter zu gehen und um Castors Wiedererweckung zu bitten.

Zweiter Akt

Pollux drückt seine widersprüchlichen Gefühle in der Arie „Natur, amour, mon cœur qui partagez“ aus. Er weiß, dass er Télaïre verlieren wird, wenn er ihre Bitte befolgt und Jupiter überredet, seinen Bruder wieder aufzuwecken. Aber er gibt ihrem Flehen nach. Jupiter steigt herab und Pollux fleht ihn an, Castor wieder zum Leben zu erwecken. Jupiter antwortet, dass er nicht imstande sei, den Lauf des Schicksals zu ändern. Der einzige Weg, Castor zu retten, sei, dass auch Pollux ein Sterblicher werde. Pollux, verzweifelt, dass er Télaïre nie gewinnen wird, beschließt, in die Unterwelt zu gehen. Mit einem Ballett der himmlischen Genüsse, geführt von Hebe, der Göttin der Jugend, versucht Jupiter ihn davon abzubringen, aber Pollux’ Entschluss ist unumkehrbar.

Dritter Akt

Die Bühne zeigt den Eingang zur Unterwelt, von Monstern und Dämonen bewacht. Phébé sammelt die Spartaner, um Pollux das Tor zur Unterwelt zu verschließen. Pollux weigert sich, aufgehalten zu werden, obwohl Phébé ihre Liebe zu ihm erklärt. Als Télaïre erscheint, erkennt Phébé Pollux’ Leidenschaft für Télaïre und erkennt, dass ihre Liebe nicht erwidert werden wird. Sie drängt die Dämonen der Unterwelt, ihn aufzuhalten („Sortez, sortez d’esclavage/Combattez, Démons furieux“). Doch Pollux bekämpft die Dämonen mit Hilfe von Merkur und steigt herab in den Hades.

Vierter Akt

Die Szene zeigt die Elysischen Felder in der Unterwelt. Castor singt die Arie „Séjours de l’éternelle paix“. Weder die schöne Umgebung noch der Chor der seligen Geister kann ihn jedoch über den Verlust Télaïres hinwegtrösten. Er ist erstaunt, seinem Bruder Pollux wiederzubegegnen, der ihm von seinem Opfergang erzählt. Castor sagt, er werde nur für einen Tag in das Land der Lebenden zurückkehren, damit er Télaïre zum letzten Mal sehen könne.

Fünfter Akt

Castor kehrt zurück nach Sparta. Als Phébé ihn sieht, denkt sie, Pollux sei für immer tot, und tötet sich, um sich ihm in der Unterwelt anschließen zu können. Aber Castor erzählt Télaïre, dass er nur für einen einzigen Tag lebendig bei ihr bleiben kann. Télaïre klagt ihn bitter an, dass er sie nie geliebt habe. Daraufhin steigt Jupiter in einem Sturm als Deus ex machina herab, um das Dilemma zu lösen. Er erklärt, dass Castor und Pollux beide die Unsterblichkeit teilen. Die Oper endet mit dem „Fête de l’univers“ („Festival des Universums“), in dem Sonne, Planeten und die Sterne die Entscheidung des Gottes feiern und die Zwillingsbrüder als Sternbild Zwillinge ihren Platz am himmlischen Zodiak erhalten.

Programm und Besetzung

Lyrische Tragödie mit Prolog und fünf Akten (1737)


Kreativteam

Jean-Philippe Rameau – Musik

Pierre-Joseph Bernard – Libretto

Teodor Currentzis – Dirigent

Vitaly Polonsky – Chorleiter

Peter Sellars – Regisseur

Camille Assaf – Kostümdesign

James F. Ingalls – Lichtdesign

Alex MacInnis – Video

Antonio Cuenca Ruiz – Dramaturgie


Gießen

Jeanine De Bique – Télaïre

Stéphanie d'Oustrac - Phébé

Reinoud Van Mechelen – Castor

Marc Mauillon – Pollux

Claire Antoine – Minerva, eine Anhängerin von Hébé

Laurence Kilsby – Liebe, der Hohepriester, der Athlet

 

Orchester et Choeurs Utopia

 

Sprache: Französisch

Übertitel: Französisch / Englisch

Dauer: 3h20 mit 2 Pausen

Öffnung

Erster Teil – 60 Minuten

Pause 20 Minuten

Zweiter Teil – 55 Minuten

Pause 20 Minuten

Dritter Teil – 45 Minuten

Ende

Pariser Oper Palais Garnier

RM Europa Ticket GmbH ist ein offiziell akkreditierter Wiederverkäufer der Opera National de Paris.

 

Agenturnummer: 4848428

 

Die Pariser Oper (offizieller Name: Opéra National de Paris) und ihre Vorgängerinstitute spielen durch stilprägende Uraufführungen eine bedeutende Rolle in der Operngeschichte. Die Institution der Opéra wurde immer als unabhängig von ihren wechselnden Aufführungsorten betrachtet. Vor der Französischen Revolution (seit 1669) hieß sie Académie Royale de musique und war in die Académie Royale eingegliedert.

Die Opéra war am Ende des 17. Jahrhunderts (ähnlich wie die Comédie-Française für das gesprochene Drama) das offizielle Theater des französischen Hofs. Im Unterschied zur Comédie-Française bekam die Opéra keine königlichen Subventionen und musste ihre Kosten zum Teil durch Vermietung ihrer Privilegien decken. Am Ende des 18. Jahrhunderts gesellte sich zu ihr die Opéra-Comique als Institution einer bürgerlichen Gegenkultur zur Opéra. Im 19. Jahrhundert zog sich der Adel von der Oper zurück, und als Gegengewicht zur aufstrebenden Gattung der Opéra comique entwickelte sich die Grand opéra als neue und ebenfalls bürgerliche Stütze der Opéra. Aus den Tanzeinlagen der Opern, die in Frankreich immer sehr wichtig waren, entwickelte sich hier das eigenständige Ballett. – Als „nationale“ Institution besteht die Opéra bis heute.

Die Opéra Garnier, auch Palais Garnier genannt, ist eines der zwei Pariser Opernhäuser, die der staatlichen Institution Opéra National de Paris unterstehen. Die Opéra Garnier wurde 1875 eröffnet und liegt am rechten Seineufer im 9. Bezirk. Ihren Namen verdankt sie ihrem Erbauer Charles Garnier. Seit der Eröffnung der Opéra Bastille im Jahre 1989 wird die Opéra Garnier hauptsächlich für Ballettaufführungen des hauseigenen Ballettensembles Ballet de l'Opéra de Paris genutzt, führt aber nach wie vor auch klassische Opern auf.

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