Cavalleria Rusticana und Pagliacci

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Komponist Pietro Mascagni / Ruggero Leoncavallo. Libretti von Giovanni Targioni-Tozzetti und Guido Menasci nach den Scene popolari von Giovanni Verga.

Empfohlen ab 14 Jahren.

Melodram in einem Akt (1890) / Drama in einem Prolog und zwei Akten (1892).

In Italienisch. Neue Produktion.

 

„Der Künstler ist ein Mensch, und er muss für Menschen schreiben. ... und ihr werdet wahren Hass und seine bittere Frucht sehen.“ Im Prolog von Pagliacci erzählt uns Tonio, worum es in dieser Oper geht – sie versucht, die Realität des Lebens auf die Bühne zu bringen. Dies gilt für beide Werke, die jetzt ihre erste neue Inszenierung an der Bayerischen Staatsoper nach 46 Jahren (1978) genießen. Zusammen verkörpern Cavalleria rusticana von Pietro Mascagni und Pagliacci von Ruggero Leoncavallo einfach den Verismo. Die Grundsituation: Eine Frau ist untreu. Eine andere offenbart dies dem Ehemann, und dieser, von dieser Frau angestachelt, rächt sich blutig an dem Liebhaber. Cavalleria rusticana handelt von Turiddu, der zurückkehrt, um seine alte Liebe Lola wiederzufinden, die jetzt mit dem Wagenführer Alfio verheiratet ist. Turiddu tröstet sich daraufhin mit der Verführung von Santuzza. Doch die alte Liebe flammt wieder auf, und Lola betrügt ihren Ehemann, während Turiddu seine Freundin betrügt. In Pagliacci dreht sich die Handlung um Nedda und ihren Ehemann Canio, den Anführer einer Gruppe von Komikern. Nedda’s Liebe zu ihm ist erkaltet, also wendet sie sich dem Bauern Silvio zu.

Das Regieteam um Francesco Micheli hat einen roten Faden für die beiden unabhängig voneinander geschriebenen, aber oft gemeinsam aufgeführten Opern gefunden: „Wir möchten eine einzige Geschichte konstruieren, die Geschichte eines Mannes, der in Cavalleria rusticana seine Wurzeln verloren hat und in Pagliacci versucht, seine ursprünglichen Bindungen in einer neuen Gesellschaft wiederherzustellen, dabei jedoch miserabel scheitert.“

 

HANDLUNG

Cavalleria rusticana

Als Turiddu sein Heimatdorf für längere Zeit verließ, glaubte er, bei seiner Rückkehr seine geliebte Lola heiraten zu können. Doch als er zurückkehrte, war Lola die Ehefrau von Alfio, dem Fuhrmann. Darauf begann Turiddu eine Affäre mit Santuzza und versprach ihr die Heirat. Nun scheint jedoch die alte Liebe zwischen ihm und Lola wieder aufzuflammen. Während der Ostermesse konfrontiert Santuzza ihren Geliebten, doch Turiddu bestreitet jegliche Untreue; das Gespräch wird zum Streit. In Verzweiflung verrät sie Alfio, dass sie seine Frau des Ehebruchs mit Turiddu verdächtigt. Alfio kündigt Rache an, und Santuzza erkennt, dass ihre Anzeige einem Todesurteil gleichkommt. Alfio findet Turiddu beim Weintrinken mit den Bauern; Turiddu versteht sofort, was Alfio im Sinn hat. Die beiden Männer verabreden ein Duell, doch zuvor bittet Turiddu seine Mutter, sich um Santuzza zu kümmern. Er wird nicht zurückkehren.

 

Pagliacci

PROLOG

Tonio beschreibt das folgende Stück als eine wahre Reflexion des Lebens.

AKT 1

Die ganze Stadt begrüßt die italienische Theatergruppe. Canio, ihr Anführer und Darsteller des Pagliaccio, kündigt die Abendvorstellung an. Er bewacht eifersüchtig seine junge Frau Nedda, die er einst aus dem Elend aufnahm. Mit seinem Kollegen Peppe, der Harlekin spielt, und einigen Einheimischen geht er zum Gasthaus. Nedda, die Colombina spielt, träumt davon, frei wie ein Vogel zu sein und über ihre bescheidene Herkunft hinauszufliegen. Tonio, der Taddeo spielt, gesteht ihr seine Liebe. Sie lacht, und als er aufdringlich wird, weist sie ihn zurück. Der junge Einheimische Silvio, den Nedda schon länger kennt und der sich ebenfalls in sie verliebt hat, will sie überreden, die Theatergruppe zu verlassen und mit ihm neu zu beginnen. Tonio belauscht das Gespräch und holt Canio; Silvio entkommt knapp unerkannt. Canio droht, Nedda zu töten, falls sie den Namen ihres Liebhabers nicht nennt. Peppe und Tonio halten ihn kaum zurück; die Vorstellung muss beginnen, und Pagliaccio muss lachen.

AKT 2

Der Beginn der Komödie wird ungeduldig erwartet; Tonio und Peppe organisieren den Einlass, Nedda kassiert. Das Stück beginnt: Colombina, Pagliaccios Frau, ist allein zu Hause. Harlekin singt ihr ein Ständchen am Fenster. Der Diener Taddeo bringt das bestellte Huhn, hat aber andere Absichten. Harlekin klettert mit einer Weinflasche durchs Fenster, und er und Nedda werfen Taddeo hinaus. Die komische Liebesszene zwischen Colombina und Harlekin wird durch Pagliaccios verfrühte Rückkehr unterbrochen. Doch Komödie und Realität ähneln sich zu sehr, und Canio kann nicht mehr zwischen Spiel und Ernst unterscheiden. Nedda versucht vergeblich, die Illusion einer Aufführung für das Publikum aufrechtzuerhalten; sie gibt Silvio nicht auf und wird von Canio ermordet. Mit letzter Kraft ruft sie Silvio zur Hilfe; auch er wird von Canio getötet.

Programm und Besetzung

Dirigent: Antonino Fogliani
Regisseur: Francesco Micheli
Bühnenbild: Edoardo Sanchi
Kostümbild: Daniela Cernigliaro
Choreograf: Mattia Agatiello
Beleuchtung: Alessandro Carletti
Chor: Christoph Heil, Kamila Akhmedjanova
Dramaturg: Alberto Mattioli, Malte Krasting

Cavalleria rusticana
Santuzza: Elīna Garanča
Turiddu: Vittorio Grigolo
Lucia: Rosalind Plowright
Alfio: Luca Salsi
Lola: Elmina Hasan

Pagliacci
Nedda: Ailyn Pérez
Canio: Yonghoon Lee
Tonio: Luca Salsi
Peppe: Andrés Agudelo
Silvio: Thomas Mole
Zwei Bauern: Christian Rieger

Bayerisches Staatsorchester
Chor der Bayerischen Staatsoper
Kinderchor der Bayerischen Staatsoper

Nationaltheater München

Am Anfang der Geschichte der Münchner Oper steht der höfische Prunk des jungen italienischen "dramma per musica", jener neuen, zunächst elitären, später aber - in Venedig - schnell volkstümlich werdenden Form musikalischen Theaters. Der Kurfürst Ferdinand Maria errichtete im Herkulessaal der Residenz ein Saaltheater, in dem vor der Hofgesellschaft die ersten italienischen Operndarstellungen inszeniert wurden. Gleichzeitig baute er nach einem Plan seines Vaters Maximilian I. das erste freistehende Opernhaus Deutschlands, indem er das alte Kornhaus, den sogenannten "Haberkasten" am Salvatorplatz, zu einem Barocktheater umgestaltete. Die höfische Ausstattungsoper bediente sich dabei meist mythologischer Stoffe und allegorischer Figuren zur Huldigung an den Fürstenhof. Oft trat die technische Ausstattung mit Flugmaschinen, Seeschlachten und Triumphzügen in Wettstreit mit der Musik.



Unter der Regierung des Kurfürsten Max II. Emanuel in den Jahren 1679 bis 1726 setzte die italienische Oper ihren Siegeszug in München fort. Sein Nachfolger Max III. Joseph ließ dann auch von Francois Cuvilliés das "teatro nuovo pressa la residenza", das Residenztheater erbauen - auch heute noch als "Cuvilliés-Theater" Opernbesuchern aus aller Welt ein Begriff. Aus dem "dramma per musica" war inzwischen die "opera seria" mit dem Kult der Arie, des Belcanto, der Primadonnen und Kastraten geworden. Allmählich entwickelten sich aber überall aus der Bürgerschicht volkstümliche Opern und Singspiele. Die Stoffe der Mythologie und der Fürstenhuldigung wichen lebensnäheren Bezügen aus dem bürgerlichen Bereich. Neue entscheidende Anstöße kamen dabei etwa aus der revolutionären französischen "opéra comique" oder dem Wiener und Leipziger Singspiel.


Aus einer Mischung verschiedenster Stilelemente besteht die "opera buffa", die Mozart mit 19 Jahren noch unter der Regentschaft von Max III. Joseph als seine erste Münchner Auftragsoper mit dem Titel La finta giardiniera komponiert hatte. Sechs Jahre später schrieb er im Auftrag des Kurfürsten Karl Theodor seine "opera seria", den Idomeneo zu Ende, ein Werk das - am 29. Januar 1781 im Residenztheater uraufgeführt - für den 25-jährigen Mozart einen entscheidenden Durchbruch bedeutete.

 

Das Nationaltheater am Max-Joseph-Platz in München ist der Spielort der Bayerischen Staatsoper und des Bayerischen Staatsballetts.

 

Das Nationaltheater können Sie sowohl mit dem Auto als auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln des MVV sehr gut erreichen. 

 

Mit dem MVV

S-Bahn: S 1 - 8 Marienplatz
U-Bahn: U 3, 6 Marienplatz, U 3 - 6 Odeonsplatz
Bus: 52, 131 Marienplatz, 100 Odeonsplatz
Straßenbahn: 19 Nationaltheater 


Mit dem Auto 

Anfahrt über den Altstadt-Ring in die Maximilianstraße. 

Parkgarage Max-Joseph-Platz: geöffnet Montag bis Sonntag 6.00 Uhr morgens - 2.00 Uhr nachts

Von 18 Uhr bis 8 Uhr können Sie die Nachtpauschale von € 10,- in Anspruch nehmen.

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