Der Junge Lord

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Mai 2025
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Hans Werner Henze (1926–2012), ein vielseitiger deutscher Komponist, zeichnet sich durch ein Werk aus, das von sinfonischer Musik über Filmmusik bis hin zur Oper reicht.

Sein sechstes Werk im Katalog, Der junge Lord, wurde 1964 nach einem Libretto seiner Freundin, der Schriftstellerin Ingeborg Bachmann, komponiert, die sich von dem Märchen Der Affe als Mensch des deutschen Fabeldichters Wilhelm Hauff aus dem 19. Jahrhundert inspirieren ließ. Die Uraufführung 1965 an der Deutschen Oper Berlin unter der Leitung von Christoph von Dohnányi sorgte für großes Aufsehen, und die Oper wurde bald auf den wichtigsten europäischen Bühnen gespielt. In einer imaginären deutschen Provinzstadt wird das Leben der Bewohner durch die Ankunft eines englischen Edelmanns, des rätselhaften Lord Edgar, und seines unwahrscheinlichen Gefolges seltsamer Gestalten auf den Kopf gestellt. Unter ihnen befindet sich auch sein Neffe, der junge Lord Barrat, der die anderen Protagonisten der Oper mit seinen seltsamen Verhaltensweisen anzieht und beunruhigt. Um mit den Neuankömmlingen mithalten zu können, versuchen die Einwohner, dem jungen Lord zu gefallen, nur um am Ende zu entdecken, dass sie getäuscht wurden: In der Gestalt von Lord Barrat verbirgt sich in Wirklichkeit ein dressierter Affe aus einem Zirkus.

Obwohl es typische Elemente der komischen Oper aus der Tradition des 18. Jahrhunderts gibt, die ihr eine scheinbare Leichtigkeit verleihen, ist Henzes Werk dennoch eine bittere Reflexion über die Heuchelei der bürgerlichen Gesellschaft und die Ausgrenzung des Individuums. Diese Themen werden in einer Schreibweise übersetzt, die manchmal ätzend und scharf ist, auch wenn sie im beruhigenden Kontext der Tonalität eingebettet ist.

Neue Inszenierung
Erste Aufführung in Italien in der Originalsprache

 

Synopsis

Die Oper besteht aus zwei Akten mit jeweils drei Szenen, die durch Zwischenspiele verbunden sind.

Sir Edgar, ein englischer Gentleman und Wissenschaftler, besucht eine kleine deutsche Stadt mit einem großen Gefolge, darunter schwarzen Sklaven und einer großen Tiersammlung. Die Stadtbewohner sind neugierig auf die neue Persönlichkeit in ihrer Stadt, aber Sir Edgar verhält sich zunächst distanziert gegenüber den Einheimischen. Durch seinen Sekretär lehnt Sir Edgar alle Einladungen zu gesellschaftlichen Veranstaltungen ab, was die Stadtbewohner verärgert. In der zweiten Szene des ersten Akts gibt die Baronin Grünwiesel eine Teegesellschaft und erwartet die Teilnahme von Sir Edgar, doch dieser erscheint nicht und lässt durch seinen mohrischen Diener absagen. Die Baronin schwört Rache für diese Beleidigung. In Szene 3 baut ein reisender Zirkus seine Vorstellung vor Sir Edgars Residenz auf. Sir Edgar verlässt zum ersten Mal seit seiner Ankunft sein Haus und genießt die Zirkusvorstellung. Doch als die Stadtbeamten versuchen, mit Sir Edgar zu sprechen, lehnt er erneut ab. Die Beamten schließen daraufhin den Zirkus, doch Sir Edgar lädt die Zirkustruppe in sein Herrenhaus ein.

Zu Beginn des zweiten Akts sind mehrere Monate vergangen. Ein Laternenanzünder hört Schreie und Stöhnen aus Sir Edgars Herrenhaus. Er berichtet dies dem Bürgermeister der Stadt, der eine Erklärung von Sir Edgar verlangt. Sir Edgars Sekretär erklärt, dass die Geräusche von Lord Barrat stammen, Sir Edgars Neffe (der "junge Lord" im Titel), der kürzlich nach Deutschland gekommen ist und Deutsch lernt, dabei aber Fehler macht und mit Peitschenhieben bestraft wird. Es zeichnet sich jedoch ab, dass ein gesellschaftliches Ereignis in Sir Edgars Herrenhaus bevorsteht. Dies wird in der zweiten Szene des zweiten Akts erfüllt, als Lord Barrat bei einem gesellschaftlichen Ereignis in Sir Edgars Herrenhaus den Stadtbewohnern vorgestellt wird. Lord Barrat verhält sich exzentrisch, doch die Stadtbewohner sind fasziniert und beginnen, seine Handlungen nachzuahmen. Luise, die Mündel der örtlichen Baronin, war zuvor in Wilhelm, einen Studenten, verliebt, hat sich aber nun in den "jungen Lord" verliebt. Schließlich, im Höhepunkt des Tanzes, fällt Lord Barrats Kleidung ab und er wird als dressierter Affe enttarnt.

Programm und Besetzung

LAUFZEIT

Ungefähr 2 Stunden und 30 Minuten (inklusive Pause)

 

KÜNSTLER

Dirigent: Markus Stenz
Regisseur: Daniele Menghini
Bühnenbild: Davide Signorini
Kostüme: Nika Campisi
Licht: Gianni Bertoli
Orchester und Chor des Maggio Musicale Fiorentino
Chorleiter: Lorenzo Fratini
Kinderchor der Maggio Musicale Fiorentino Akademie
Kinderchorleiter: Sara Matteucci

Sir Edgars Sekretär: Levent Bakirci
Lord Barrat: Matteo Falcier
Begonia: Caterina Dellaere
Der Bürgermeister: Andreas Mattersberger
Oberjustizrat Hasentreffer: Yurii Strakhov
Baronin Grünwiesel: Marina Comparato
Luise: Eleonora Bellocci
Ida: Nikoletta Hertsak
Wilhelm: Antonio Mandrillo
Amintore La Rocca: James Kee

Teatro del Maggio - Staatsoper Florenz Italien

Das Teatro del Maggio befindet sich im Zentrum, in der Nähe der alten Stadtmauern, neben der historischen Stazione Leopolda. Der Garten, der die Besucher willkommen heißt, ist der Piazzale Vittorio Gui, benannt nach dem Gründer des Stabile Orchestrale Fiorentina und dem Maggio Musicale Fiorentino.


Mit dem Zug
Santa Maria Novella ist der Hauptbahnhof von Florenz.
Von dort aus erreichen Sie das Theater zu Fuß (ca. 10-15 Minuten) oder mit der Straßenbahn (Haltestelle) oder einem Taxi.


Mit dem Auto
Die Opera di Firenze liegt etwas außerhalb des ZTL-Gebietes.
Es ist möglich, in der Nähe des Parco delle Cascine oder gegen Gebühr auf dem Parkplatz Porta al Prato (Via Elio Gabbuggiani, 7) und auf dem Parkplatz Piazza Vittorio Veneto zu parken.


Mit dem Bus
Die Linien C1, C2 und D (Haltestelle Leopolda);
Linien 17 und 23A-B (Haltestelle Via delle Carra);
Linien 17B-C, 22, 23N, 23 und 57 (Haltestelle Pierluigi da Palestrina);
Linien 29, 29B, 29BA, 29BC, 29D, 30A, 30B, 30AC, 35 und 35° (Haltestelle Leopolda - Porta al Prato; Capolinea).


Mit der Straßenbahn
Linie T1 (Haltestelle Porta al Prato - Parco della musica).

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