Der Liebestrank

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April 2026
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Melodramma in zwei Akten (1832)
Empfohlen ab 8 Jahren
In italienischer Sprache mit englischen und deutschen Übertiteln.
Dauer ca. 2 Stunden 45 Minuten

 

Im tristen kleinen Dorf, das Gaetano Donizetti und sein Librettist Felice Romani zeichnen, ist Abwechslung ein rares Gut – der einzige Ausweg aus dieser trostlosen Enge scheint das Heldenleben als Soldat zu sein, auch wenn es mit dem frühen Tod enden könnte.

Doch was so eine kleine Flasche Bordeaux nicht alles bewirken kann! Der schüchterne Nemorino blüht auf, nachdem er nur wenige Schlucke des Liebestranks getrunken hat, den er vom Wunderarzt Dulcamara gekauft hat. Der Trank zeigt sofort Wirkung: Nemorino wird zum Wagemutigen, der lieber im Krieg stirbt, als seine geliebte Adina an den stattlichen Sergeant Belcore zu verlieren. Und Adina, selbst ehrgeizig, kann dem neuen Mut des verliebten Nemorino nicht widerstehen. Selbst Dulcamara ist verblüfft über die Kraft und Wandlung, die seine Täuschung ausgelöst hat – aus einer Welt voll düsterer Sehnsucht wird plötzlich ein Ort voller Farbe und Fantasie.

Und das Publikum bleibt zurück mit der Hoffnung, dass auch es durch diese Musik verwandelt werden kann.

 

HANDLUNG

Erster Akt
Nemorino liebt Adina, hat jedoch niemanden, dem er sich anvertrauen kann – schon gar nicht der Frau, die er liebt. Er bewundert sie: so klug, so wunderschön erscheint sie ihm. Über sich selbst denkt er hingegen schlecht – dumm und mittellos. Adina interessiert sich für die Geschichte von Tristan und Isolde, die sie gerade liest. Außerdem fühlt sie sich zu Belcore hingezogen, einem Soldaten, der mit seiner Truppe im Ort stationiert ist. Belcore verliert keine Zeit: Bei ihrer ersten Begegnung macht er Adina einen Heiratsantrag und drängt auf eine schnelle Hochzeit – morgen die Trauung, übermorgen zurück aufs Schlachtfeld.

Nemorino sieht sich zum Handeln gezwungen: Er gesteht Adina seine Liebe, doch sie weist ihn ab und meint, seine Gefühle seien umsonst – er solle sich lieber um seinen kranken Onkel kümmern.

Ein Hoffnungsschimmer erscheint in Gestalt des reisenden Quacksalbers Dulcamara, der behauptet, jedes Leiden mit seinen Wundermitteln heilen zu können. Nemorino fragt ihn nach einem Liebestrank, wie er ihn aus Adinas Lektüre kennt. Dulcamara, stets geschäftstüchtig, verkauft ihm einen Trank – reiner Bordeaux – und verspricht, dass Adina binnen 24 Stunden ihm gehören werde.

Kaum hat Nemorino den Trank getrunken, wächst sein Selbstbewusstsein. Adinas bevorstehende Hochzeit scheint ihn kaum noch zu kümmern. Diese neue Gleichgültigkeit irritiert Adina, die nun trotzig beschließt, noch am selben Tag Belcore zu heiraten. Nemorino ist entsetzt – ihm läuft die Zeit davon.

Zweiter Akt
Bei den Hochzeitsvorbereitungen will Dulcamara die Gäste mit einer Barkarole unterhalten, die er gemeinsam mit Adina singt: Es geht um die Gondoliera Nina, die sich gegen den Reichtum eines Senators entscheidet, um den armen Zanetto zu heiraten, den sie liebt.

Nemorino bittet Dulcamara um eine weitere Dosis des Elixiers, doch der verlangt 20 Scudi – zu viel für Nemorino. Belcore erkennt die Chance und bietet ihm das Geld, wenn er sich als Soldat verpflichtet. Nemorino willigt sofort ein.

Ein Gerücht verbreitet sich: Nemorinos Onkel ist gestorben und hat ihm ein Vermögen hinterlassen. Plötzlich ist er ein begehrter Junggeselle. Nemorino, der von seinem Glück noch nichts weiß, glaubt, die Wirkung des Liebestranks zeige sich – die Frauenherzen fliegen ihm zu.

Adina, ebenfalls ahnungslos über Nemorinos Erbe, wundert sich über seine Beliebtheit. Von Dulcamara erfährt sie die vermeintliche Ursache: der Liebestrank. Dulcamara bietet auch ihr das Elixier an, doch sie lehnt ab – sie vertraue lieber auf ihr eigenes Urteil. Aus Mitleid kauft sie Nemorino aus dem Militärvertrag frei.

Doch Nemorino ist bereit, in den Krieg zu ziehen, statt ohne Adina zu leben. Nun gesteht Adina endlich ihre Liebe, löst die Verlobung mit Belcore, der keine Wahl hat und ins Feld zieht. Nemorino ist überglücklich – er schreibt seinen Erfolg dem Trank zu. Und Dulcamara? Der staunt nicht schlecht über die Wunder seines eigenen Mittels.

 

Programm und Besetzung

Dirigent: Nicholas Carter
Regie: David Bösch
Bühnenbild: Patrick Bannwart
Kostüme: Falko Herold
Licht: Michael Bauer
Dramaturgie: Rainer Karlitschek
Chor: Franz Obermair

Adina: Aida Garifullina
Nemorino: Bekhzod Davronov
Belcore: Thomas Mole
Dulcamara: Ambrogio Maestri
Giannetta: Iana Aivazian

Bayerisches Staatsorchester
Chor der Bayerischen Staatsoper

Fotogalerie
W. Hoesl
© W. Hoesl
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Nationaltheater München

Am Anfang der Geschichte der Münchner Oper steht der höfische Prunk des jungen italienischen "dramma per musica", jener neuen, zunächst elitären, später aber - in Venedig - schnell volkstümlich werdenden Form musikalischen Theaters. Der Kurfürst Ferdinand Maria errichtete im Herkulessaal der Residenz ein Saaltheater, in dem vor der Hofgesellschaft die ersten italienischen Operndarstellungen inszeniert wurden. Gleichzeitig baute er nach einem Plan seines Vaters Maximilian I. das erste freistehende Opernhaus Deutschlands, indem er das alte Kornhaus, den sogenannten "Haberkasten" am Salvatorplatz, zu einem Barocktheater umgestaltete. Die höfische Ausstattungsoper bediente sich dabei meist mythologischer Stoffe und allegorischer Figuren zur Huldigung an den Fürstenhof. Oft trat die technische Ausstattung mit Flugmaschinen, Seeschlachten und Triumphzügen in Wettstreit mit der Musik.



Unter der Regierung des Kurfürsten Max II. Emanuel in den Jahren 1679 bis 1726 setzte die italienische Oper ihren Siegeszug in München fort. Sein Nachfolger Max III. Joseph ließ dann auch von Francois Cuvilliés das "teatro nuovo pressa la residenza", das Residenztheater erbauen - auch heute noch als "Cuvilliés-Theater" Opernbesuchern aus aller Welt ein Begriff. Aus dem "dramma per musica" war inzwischen die "opera seria" mit dem Kult der Arie, des Belcanto, der Primadonnen und Kastraten geworden. Allmählich entwickelten sich aber überall aus der Bürgerschicht volkstümliche Opern und Singspiele. Die Stoffe der Mythologie und der Fürstenhuldigung wichen lebensnäheren Bezügen aus dem bürgerlichen Bereich. Neue entscheidende Anstöße kamen dabei etwa aus der revolutionären französischen "opéra comique" oder dem Wiener und Leipziger Singspiel.


Aus einer Mischung verschiedenster Stilelemente besteht die "opera buffa", die Mozart mit 19 Jahren noch unter der Regentschaft von Max III. Joseph als seine erste Münchner Auftragsoper mit dem Titel La finta giardiniera komponiert hatte. Sechs Jahre später schrieb er im Auftrag des Kurfürsten Karl Theodor seine "opera seria", den Idomeneo zu Ende, ein Werk das - am 29. Januar 1781 im Residenztheater uraufgeführt - für den 25-jährigen Mozart einen entscheidenden Durchbruch bedeutete.

 

Das Nationaltheater am Max-Joseph-Platz in München ist der Spielort der Bayerischen Staatsoper und des Bayerischen Staatsballetts.

 

Das Nationaltheater können Sie sowohl mit dem Auto als auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln des MVV sehr gut erreichen. 

 

Mit dem MVV

S-Bahn: S 1 - 8 Marienplatz
U-Bahn: U 3, 6 Marienplatz, U 3 - 6 Odeonsplatz
Bus: 52, 131 Marienplatz, 100 Odeonsplatz
Straßenbahn: 19 Nationaltheater 


Mit dem Auto 

Anfahrt über den Altstadt-Ring in die Maximilianstraße. 

Parkgarage Max-Joseph-Platz: geöffnet Montag bis Sonntag 6.00 Uhr morgens - 2.00 Uhr nachts

Von 18 Uhr bis 8 Uhr können Sie die Nachtpauschale von € 10,- in Anspruch nehmen.

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