Dialoge der Karmelitinnen

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Dialoge der Karmelitinnen – Francis Poulenc | Oper
Sprache: In französischer Sprache mit Übertiteln in Tschechisch und Englisch
Premiere: 21. Mai 2026

 

Dialoge der Karmelitinnen ist die zweite und zweifellos gewichtigste der drei Opern von Francis Poulenc. Der Komponist stützte das Libretto auf ein Drehbuch des französischen katholischen Schriftstellers Georges Bernanos aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Bernanos war 1947 beauftragt worden, die Dialoge für ein Filmskript zu schreiben, das von der Novelle Die Letzte am Schafott der deutschen katholischen Autorin Gertrud von Le Fort inspiriert war. Der Film wurde jedoch nie realisiert, und nach Bernanos’ Tod wurde das Drehbuch 1949 unter dem Titel Dialogues des Carmélites als Drama veröffentlicht. Einige Jahre später diente dieses Stück Poulenc als Grundlage für das Opernlibretto.

Die Geschichte basiert auf einem tragischen Ereignis während der Schreckensherrschaft nach der Französischen Revolution: 16 unschuldige Karmelitinnen aus Compiègne wurden verhaftet, zum Tode verurteilt und kurz vor Robespierres Tod und dem Ende des Terrors guillotiniert. Wie schon das Drama von Bernanos konzentriert sich auch Poulencs Oper auf das Schicksal von Blanche de la Force, einem schüchternen, ängstlichen Mädchen, das sich ins Kloster zurückzieht, um dem Leid des Lebens zu entkommen. Paradoxerweise führt sie diese Entscheidung schließlich zur Hinrichtung – und zur Märtyrerin.

 

Inwieweit haben wir Kontrolle über unser Leben, und welche Rolle spielt die Angst in unserem Schicksal? Dies sind die zentralen Fragen in Poulencs Oper, deren Musik von großer Sanftheit ist, impressionistisch anmutet und sich in lyrischer Zartheit bis zur berühmten Schlussszene steigert – in der sich der Gesang der dem Tod entgegenschreitenden Nonnen mit dem furchtbaren Fallgeräusch der Guillotine vermischt.

 

 

Inhalt

Die Oper beruht ebenso wie die Novelle von Gertrud von Le Fort auf einem historischen Ereignis: Am 17. Juli 1794 wurden während der Französischen Revolution die sogenannten Märtyrinnen von Compiègne unter der Guillotine hingerichtet, weil sie nicht bereit waren, ihre Gelübde zu brechen. Sie gingen singend in den Tod. Begraben wurden sie in einem Massengrab auf einem Pariser Friedhof, dem Cimetière de Picpus. Papst Pius X. sprach die Karmelitinnen von Compiègne 1906 selig.

 

Erster Akt

Das Stück besteht aus drei Akten in zwölf Bildern und spielt während der Französischen Revolution, etwa 1794. Blanche de la Force, die Tochter des Marquis de la Force und die Schwester des Chevaliers, ist verängstigt. Sie wurde bei einem Ausflug von pöbelnden Menschen aggressiv mit dem Tode bedroht. Ihrer Mutter war etwas Ähnliches passiert, sie starb daraufhin kurz nach der Geburt ihrer Tochter. Blanche bittet ihren Vater um die Genehmigung, in das örtliche Karmelitinnenkloster eintreten zu dürfen. Dort wird sie von der sterbenskranken Priorin de Croissy auf das harte Leben im Kloster hingewiesen. Blanche ist trotzdem entschlossen und will im Kloster den Namen „Blanche von der Todesangst Christi“ annehmen. Die alte Priorin liegt im Sterben und spricht mit der Novizenmeisterin Mutter Marie über Blanche. Sie hat die Vision, dass das Kloster zerstört und die Schwestern den Tod erleiden werden.

 

Zweiter Akt

Der zweite Akt der Oper beginnt damit, wie Blanche und die ebenfalls neu in das Kloster eingetretene Novizin Constance vom heiligen Dionysius die Totenwache für die bisherige Priorin halten. Zur neuen Priorin wird Madame Lidoine als Mutter Maria Theresa vom heiligen Augustin gewählt, und die Schwestern geloben ihr Gehorsam. Unterdessen bedroht draußen das revolutionäre Volk das Kloster. Chevalier de la Force will seine Schwester in Sicherheit bringen, aber Blanche weigert sich. Die Revolutionäre dringen in das Kloster ein, Kommissare befehlen die Räumung, aber die Schwestern sind entschlossen zu bleiben.

 

Dritter Akt

Im dritten Akt versucht Mutter Marie in Abwesenheit der Priorin ihre Mitschwestern zu überreden, den Weg des Opfertodes zu gehen. Bei der folgenden Abstimmung ist Constance zunächst dagegen, sie will, dass Blanche verschont wird, beugt sich dann aber der Mehrheit. Blanche flieht aus dem Kloster, als ein Kommissar den Nonnen befiehlt, die Klausur zu verlassen. Mutter Marie besucht Blanche, die Zuflucht in ihrem leerstehenden Elternhaus gesucht hat – ihr Vater ist als Adliger bereits hingerichtet worden – und berichtet ihr von der tödlichen Gefahr, in der sich die anderen Schwestern befinden. Es gelingt ihr aber nicht, sie zum Mitkommen zu bewegen. Die Priorin kehrt zu den Schwestern zurück und bereitet sie auf den Tod vor. Blanche erfährt, dass alle an diesem Tag hingerichtet werden sollen, ein Karren bringt sie schließlich zum Schafott. Im Finale des Stückes beginnen die Schwestern gemeinsam zu singen, dann werden sie eine nach der anderen unter der Guillotine hingerichtet. Als Constance als letzte an die Reihe kommt, drängt sich Blanche durch die Menschenmenge und geht mit ihr ebenfalls in den Tod.

Programm und Besetzung

Dirigent: Gabriel Feltz
Marquis de la Force – Paul Gay
Chevalier de la Force – Daniel Matoušek
Blanche de la Force – Jana Sibera
Madame de Croissy – Markéta Cukrová
Schwester Constance von St. Dennis – Ekaterina Krovateva
Mutter Maria von der Menschwerdung – Tone Kummervold
Madame Lidoine, Mutter Thérèse von St. Augustin – Tamara Morozová
Mutter Jeane vom Heiligen Jesuskind – Lucie Hilscherová
Schwester Mathilde – Stanislava Jirků
Kaplan des Klosters – Michael Skalický
Erster Kommissar – Vít Šantora

 

Regie: Barbora Horáková Joly
Bühnenbild: Ines Nadler
Kostüme: Annemarie Bulla
Lichtdesign: Sascha Zauner
Videoart: Sergio Verde
Choreografie: Jan Adam
Chorleitung: Adolf Melichar
Dramaturgie: Ondřej Hučín

 

Chor der Staatsoper
Orchester der Staatsoper
Ballett der Oper des Nationaltheaters

Staatsoper Prag

Die Staatsoper heute
Die Staatsoper (früher die Staatsoper Prag, zwischen 1948 und 1992 das Smetana-Theater, und ursprünglich das Neuen Deutsche Theater) ist seit 2012 ein Teil des National Theatre. Die Oper und Ballett Ensembles geben Repertoire Auftritte an der Staatsoper.


Geschichte
Die Staatsoper Prag bleibt in dem Gebäude, das am 5. Januar 1888 als Prager deutsche Szene mit der Aufführung von Wagners Oper „Die Meistersinger von Nürnberg“ eröffnet wurde. Im 19. Jahrhundert, Prager Deutsche Szene spielten im Ständetheater. Der Wunsch nach einem eigenen Theater führte zu Verhandlungen im Jahre 1883 für den Bau eines neuen Theaters Gebäude für die Deutsche Theater Gesellschaft. Im Laufe der nächsten drei Jahre wurde ein Entwurf erarbeitet und an das Wiener Atelier Fellner und Hellmer übergeben. Für die Gestaltung war der Architekt des Wiener Stadttheaters Karl Hasenauer zuständig, während der Prager Architekt Alfons Wertmüller an der Konstruktion nahm Teil. Finanzierung wurde aus privaten Sammlungen gewährleistet. Mit seinem geräumigen Auditorium und Neo-Rokoko-Dekoration, dieses Theater Gebäude zählt zu den schönsten in Europa.

 

Anreise

Auto
​Auf Wilsonova Straße, von der linken Spur in der Nähe der Staatsoper nehmen Sie die Auffahrt zur Slovan oberirdische Garage.


Straßenbahn


Tagsüber Straßenbahn Nr. 11 bis zur Haltestelle "Muzeum", durch die Unterführung unter Legerova Straße in Richtung des Nationalmuseum, an der Kreuzung rechts entlang des Neuen Gebäudes des National Museums.

 

Tagsüber Straßenbahnen Nr. 3, 9, 14 und 24 oder in der Nacht Straßenbahnen Nr. 51, 52, 54, 55, 56 und 58 bis zur Haltestelle "Václavské náměstí", dann zu Fuß bergauf auf der linken Seite des Wenzelsplatz bis zum Ampel über Wilsonova und Vinohradská Straßen. Dann links ab entlang des neuen Gebäudes des National Museums.

 

Metro
Nehmen Sie Linien A und C (grün und rot) bis zur Haltestelle “Muzeum” , und dann zu Fuß entlang des neuen Gebäudes des National Museums.

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