Dido und Aeneas, Erwartung
Juli 2025 | ||||||
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Komponist: Henry Purcell / Arnold Schönberg.
Empfohlen ab 14 Jahren.
Oper in drei Akten / Monodrama in einem Akt (1688/89; 1909).
In Englisch und Deutsch mit deutschen und englischen Untertiteln. Neuproduktion.
Einführungen finden 1 Stunde vor der Aufführung (22. Juli um 18:20 Uhr) auf der ersten Ränge im Vorraum zur königlichen Loge statt.
Das kreative Team um Regisseur Krzysztof Warlikowski hat eine lange Geschichte erfolgreicher Zusammenarbeit, die sie zu allen großen Opernhäusern Europas geführt hat.
An der Bayerischen Staatsoper inszenierte das Team 2019 zuletzt Salome in nahezu der gleichen Konfiguration. Für das Doppelprogramm Dido und Aeneas ... Erwartung gestaltet Małgorzata Szczęśniak erneut Bühne und Kostüme, wie sie es seit 1992 bei allen Produktionen von Warlikowski getan hat. Seit mehr als 20 Jahren ist Felice Ross für das Lichtdesign der Opernproduktionen des Teams verantwortlich. Kamil Polak, der 2008 einen Oscar in der Kategorie Bester Animationskurzfilm gewann, gestaltet die Videos, und der Tänzer und Schauspieler Claude Bardouil ist für die Bewegungsregie zuständig – bewährt wie immer. Dramaturg Christian Longchamp, der ebenfalls durch zahlreiche Projekte an anderen Theatern mit dem Team verbunden ist, arbeitet nun auch zum ersten Mal in München.
Warlikowski ist auch mit der Sängerin verbunden, die jetzt beide Rollen, Dido und die Frau, verkörpert, Ausrine Stundyte. Sie feierten 2020 beim Salzburger Festival mit Elektra einen hochgelobten Erfolg, und die Sängerin ist seit 2015 regelmäßiger Gast in München, zuletzt als Regan in Reimanns Lear im Jahr 2021 und als Jeanne in Krzysztof Pendereckis Die Teufel von Loudun im Jahr 2022.
Dido and Aeneas
Handlung
Die Oper spielt in Karthago, nach dem Ende des Trojanischen Kriegs.
Erster Akt
Ort: In Didos Palast
Dido ist betrübt und wird von ihrer Vertrauten Belinda aufgemuntert. Belinda errät den Grund: Dido hat sich in Aeneas verliebt, den es bei seiner Flucht aus dem zerstörten Troja an die karthagische Küste verschlagen hat und der als Didos Gast von seinen geschlagenen Schlachten erzählt. Von ihrem Gefolge wird sie ermuntert, ihrer Neigung freien Lauf zu lassen, denn auch Aeneas liebt sie. Nachdem Aeneas sie anfleht, gibt sie endlich nach.
Zweiter Akt
Ort: In einer Höhle
Die Zauberin hat sich mit den Hexen versammelt, um ihre Feindin Dido ins Unglück zu stürzen und Karthago zu vernichten. Ein Geist in der Gestalt Merkurs soll Aeneas erscheinen und ihn an seine Pflicht erinnern, die Gestade Italiens zu suchen. Noch am gleichen Tag soll er mit seiner Flotte lossegeln. Vorher wollen die Hexen aber der Jagdgesellschaft, in der sich Dido und Aeneas befinden, den Spaß verderben.
Dauer: 46 Sekunden.0:46
Hörbeispiel: „Stay, Prince and hear“
Ort: In einem Hain
Nach der Jagd tanzen und singen Didos Frauen, um Aeneas zu unterhalten. Sie erzählen die Geschichte von Actaeon, der die Göttin Diana beim Baden beobachtete und als Strafe in einen Hirschen verwandelt und von seinen eigenen Hunden zerrissen wurde. Ein Gewitter zieht herauf und nötigt die Gesellschaft, in die Stadt zu fliehen. Aeneas wird vom Geist in Gestalt Merkurs aufgehalten, der ihm im Namen Jupiters aufträgt, nicht länger seine Zeit mit der Liebe zu verschwenden, sondern loszusegeln. Aeneas verspricht zu gehorchen, weiß aber nicht, wie er es Dido erklären soll.
Dritter Akt
Ort: An den Schiffen
Während die Matrosen die Schiffe bereit machen, freut sich die Zauberin über die gelungene Verschwörung.
Ort: im Palast
Aeneas kommt zu Dido, um Abschied zu nehmen. Sie beschuldigt ihn, nur Krokodilstränen zu weinen. Er ändert seinen Sinn, aber Dido schickt ihn weg. Weil er nur den Gedanken gefasst hat, sie zu verlassen, kann auch seine Reue nichts mehr ändern. Als Aeneas gegangen ist, spürt Dido, dass sie nicht mehr weiter leben kann, und begeht Selbstmord. Liebesgötter bestreuen ihr Grab mit Rosen.
Erwartung (Schönberg)
Handlung
Es ist Nacht. Das Bild zeigt drei Wege im Mondlicht, umsäumt von hohen, dichten Bäumen. Man sieht eine junge Frau, die auf der Suche nach ihrem Geliebten verzweifelt durch den Wald irrt. Dabei durchlebt sie alle seelischen Empfindungen; Angst und Hoffnung korrespondieren miteinander in rascher Folge. Als sie mit dem Fuß an eine Leiche stößt, muss sie entsetzt feststellen, dass es die ihres Geliebten ist.
Programm und Besetzung
Dirigent: Valentin Uryupin
Inszenierung: Krzysztof Warlikowski
Bühnenbild: Małgorzata Szczęśniak
Licht: Felice Ross
Video: Kamil Polak
Choreografie: Claude Bardouil
Chorleitung: Sergej Bolkhovets
Dramaturgie: Christian Longchamp, Katharina Ortmann
Dido und Aeneas
Dido: Sonya Yoncheva
Aeneas: Günter Papendell
Belinda: Erika Baikoff
Venus: Rinat Shaham
Zauberin: John Holiday
Erste Hexe: Elmira Karakhanova
Erwartung
Eine Frau: Sonya Yoncheva
Nationaltheater München
Am Anfang der Geschichte der Münchner Oper steht der höfische Prunk des jungen italienischen "dramma per musica", jener neuen, zunächst elitären, später aber - in Venedig - schnell volkstümlich werdenden Form musikalischen Theaters. Der Kurfürst Ferdinand Maria errichtete im Herkulessaal der Residenz ein Saaltheater, in dem vor der Hofgesellschaft die ersten italienischen Operndarstellungen inszeniert wurden. Gleichzeitig baute er nach einem Plan seines Vaters Maximilian I. das erste freistehende Opernhaus Deutschlands, indem er das alte Kornhaus, den sogenannten "Haberkasten" am Salvatorplatz, zu einem Barocktheater umgestaltete. Die höfische Ausstattungsoper bediente sich dabei meist mythologischer Stoffe und allegorischer Figuren zur Huldigung an den Fürstenhof. Oft trat die technische Ausstattung mit Flugmaschinen, Seeschlachten und Triumphzügen in Wettstreit mit der Musik.
Unter der Regierung des Kurfürsten Max II. Emanuel in den Jahren 1679 bis 1726 setzte die italienische Oper ihren Siegeszug in München fort. Sein Nachfolger Max III. Joseph ließ dann auch von Francois Cuvilliés das "teatro nuovo pressa la residenza", das Residenztheater erbauen - auch heute noch als "Cuvilliés-Theater" Opernbesuchern aus aller Welt ein Begriff. Aus dem "dramma per musica" war inzwischen die "opera seria" mit dem Kult der Arie, des Belcanto, der Primadonnen und Kastraten geworden. Allmählich entwickelten sich aber überall aus der Bürgerschicht volkstümliche Opern und Singspiele. Die Stoffe der Mythologie und der Fürstenhuldigung wichen lebensnäheren Bezügen aus dem bürgerlichen Bereich. Neue entscheidende Anstöße kamen dabei etwa aus der revolutionären französischen "opéra comique" oder dem Wiener und Leipziger Singspiel.
Aus einer Mischung verschiedenster Stilelemente besteht die "opera buffa", die Mozart mit 19 Jahren noch unter der Regentschaft von Max III. Joseph als seine erste Münchner Auftragsoper mit dem Titel La finta giardiniera komponiert hatte. Sechs Jahre später schrieb er im Auftrag des Kurfürsten Karl Theodor seine "opera seria", den Idomeneo zu Ende, ein Werk das - am 29. Januar 1781 im Residenztheater uraufgeführt - für den 25-jährigen Mozart einen entscheidenden Durchbruch bedeutete.
Das Nationaltheater am Max-Joseph-Platz in München ist der Spielort der Bayerischen Staatsoper und des Bayerischen Staatsballetts.
Das Nationaltheater können Sie sowohl mit dem Auto als auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln des MVV sehr gut erreichen.
Mit dem MVV
S-Bahn: S 1 - 8 Marienplatz
U-Bahn: U 3, 6 Marienplatz, U 3 - 6 Odeonsplatz
Bus: 52, 131 Marienplatz, 100 Odeonsplatz
Straßenbahn: 19 Nationaltheater
Mit dem Auto
Anfahrt über den Altstadt-Ring in die Maximilianstraße.
Parkgarage Max-Joseph-Platz: geöffnet Montag bis Sonntag 6.00 Uhr morgens - 2.00 Uhr nachts
Von 18 Uhr bis 8 Uhr können Sie die Nachtpauschale von € 10,- in Anspruch nehmen.