Die Fledermaus

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Februar 2025 Next
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ERSTER AKT

Je bürgerlicher, je unerfüllter: Rosalinde von Eisenstein, höhergestellte Wienerin und in der Ehe mit dem stumpfsinnigen Gabriel von Eisenstein eingerichtet, kämpft gegen die Avancen ihres vorehelichen Liebhabers, des Tenors Alfred. Adele, Stubenmädchen der Eisensteins, wenngleich im Dienstmetier tendenziell minderbegabt, sehnt sich nach einer Karriere im Showbusiness, zu dem ihr ihre bereits in höheren Kreisen gastierende Schwester Ida verhelfen soll: Adele erhält einen Brief von ihr, in dem sie zu einer exzessiven, in Wien berüchtigten Party beim Prinzen Orlofsky eingeladen wird. Adele erfindet dafür eine angebliche Erkrankung ihrer Tante, um für einen Abend aus den Diensten der Eisensteins entlassen zu werden. Dort werden sich später alle treffen – freilich in identitätswahrende Kostüme gehüllt. Vor allem Gabriel von Eisenstein dürstet es nach einer solchen Nacht, ist er doch eigentlich zu einer kurzen Haftstrafe verurteilt, weil er sich gegenüber der Justiz verbal und körperlich ausfallend verhalten hat. Eine Nacht bis zum Haftantritt bleibt ihm noch. Sein Anwalt Dr. Blind hatte diesen kurzen Aufschub vor Gericht herausschlagen können. Dr. Falke wiederum, ein enger Freund Eisensteins, hat lange auf diesen Moment gewartet. Er wird sich an Eisenstein rächen – einst hatte nämlich Eisenstein seinen Kumpanen vor der Wiener Gesellschaft bloßgestellt, indem er den Volltrunkenen nach einer durchzechten Nacht in ein Fledermauskostüm steckte und durch Wien irren ließ. Falke also lädt Eisenstein ebenfalls zu Orlofsky ein – Optionen auf außereheliche Kontakte natürlich inbegriffen. Eisenstein ist leicht zu begeistern, denn darin ist er ja bestens geübt: eine luxuriöse Taschenuhr diente ihm schon häufiger als Lockmittel für jüngere Damen auf seinen nächtlichen Ausflügen. Gabriel verabschiedet sich von seiner Frau zum Haftantritt. Diese wird natürlich im Sinne des Racheplanes von Falke ebenfalls zu Orlofsky eingeladen. Rosalinde wiederum sieht sich kurz darauf mit Alfred konfrontiert, der sie erneut mit seinen vokal-oralen Begabungen zu verführen versucht. Unterbrochen werden beide dort vom Gefängnisdirektor Frank. Er sucht den verurteilten Gatten, um diesen in die Haftanstalt zu eskortieren. Die logische Konsequenz: Alfred muss sich flugs als Eisenstein ausgeben und lässt sich für diesen ins Gefängnis abführen, sonst wäre das Tête-à-Tête publik. Am Ende befinden sich alle auf dem Weg zur Party von Orlofsky, sogar den pedantischen Gefängnisdirektor Frank zieht es dorthin.

 

ZWEITER AKT

Im Hause Orlofsky geht es wild zu. Wer sich hier aufhält ist bestenfalls nicht bürgerlich, oder legt bereitwillig jegliche Etikette einer solchen Welt an der Garderobe ab. Dieser Abend wird ein dionysisches Fest – der Rausch per Definition. Adele, ein Kleid von Rosalinde tragend, trifft auf ihre Schwester Ida, die zwar von der angeblichen Einladung per Brief verwirrt ist – ebenfalls vom rachehungrigen Falke verfasst –, sich aber herzlich über das Eintreffen ihrer Schwester freut und sie als Schauspielerin mit dem Namen Olga in die Gesellschaft einführen will. Der berühmt-berüchtigte Prinz Orlofsky ist derweil vom vielen Feiern beinahe unterspannt und befiehlt, Aufheiterung zu erfahren. Falke schlägt die Aufführung eines spontanen Theaterstückes vor – der Titel ist Die Rache der Fledermaus. So schreitet die von Falke arrangierte Verwicklung schließlich weiter fort, und wie selbstverständlich auch der Rauschpegel aller Gäste: Eisenstein trifft ein, den Falke als Marquis Renard vorstellt. Auch der Gefängnisdirektor erscheint unter seinem falschem Namen Chevalier Chagrin. Der Höhepunkt ist das Erscheinen eines groß angekündigten Stars: der ungarischen Gräfin. Diese maskierte Gräfin ist niemand anderes als Rosalinde, die entsetzt ist, dass ihr Mann sie angelogen hat und hier ungeniert mit dem Stubenmädel, das er für eine Künstlerin hält, und schließlich dann auch mit ihr selbst kostümiert anbandelt. Dabei gelingt es ihr, ihm seine Taschenuhr zu entwenden. Die Party ist in den Morgenstunden noch in vollem Gange, Eisenstein jedoch muss sich schließlich verabschieden und tritt den Weg zum Gefängnis an.

 

DRITTER AKT

In diesem Gefängnis ist der Alkoholpegel bedrohlich hoch. Der Gefängniswärter Frosch trifft auf den stark betrunkenen Gefängnisdirektor, der so gar nicht mehr klar sehen kann. Nach und nach treffen hier alle ein. Ida und Adele schrauben weiterhin an der noch ausstehenden Künstlerinnenkarriere und erbitten bei Frank die Hilfe, die er Olga als Chevalier Chagrin in einem intimen Moment versprochen hatte. Vor allem müsse er bei Rosalinde von Eisenstein ein gutes Wort für sie einlegen, schließlich habe Olga ihr Kleid entwendet. Er willigt ein, muss jedoch im nächsten Moment erkennen, dass Marquis Renard vor der Türe steht. Damit Ida und Adele unentdeckt bleiben, werden sie versteckt. Eisenstein muss wiederum feststellen, dass erstens Chevalier Chagrin in Wahrheit der Gefängnisdirektor ist und zweitens, Eisenstein bereits inhaftiert wurde. Er beginnt zu toben, als er erfährt, wie es zur Verwechslung Alfreds kommen konnte. Er fühlt sich von Rosalinde hintergangen und dürstet nach Rache. Diese, inzwischen eingetroffen, versucht sich aus der Affäre um Alfred herauszureden. An diesem Punkt angelangt, fühlen sich alle voneinander betrogen und sind außer sich vor Wut. Es kommt zum Streit zwischen den Eisensteins und es hagelt Vorwürfe. Rosalinde hält ihm daraufhin seine Uhr unter die Nase. Bevor die Situation eskaliert, erscheint Falke mit Orlofsky und seiner Gefolgschaft und klärt Eisenstein auf. So rächt sich die Fledermaus! Die Maskerade hat ein Ende. Alle sind enttarnt und müssten sich ihr Handeln eingestehen, wäre da nicht der Champagner. Auf den lässt sich die Schuld ja schließlich abwälzen. Nur eins steht noch aus: der Kater …

Programm und Besetzung

Dauer ca. 3 Stunden

 

Musikalische Leitung: Constantin Trinks

Inszenierung: Barrie Kosky

Choreographie: Otto Pichler

Bühne: Rebecca Ringst

Kostüme: Klaus Bruns

Licht: Joachim Klein

Chor: Christoph Heil

Dramaturgie: Christopher Warmuth

Gabriel von Eisenstein: Georg Nigl

Rosalinde: Diana Damrau

Frank: Martin Winkler

Prinz Orlofsky: Andrew Watts

Alfred: Sean Panikkar

Dr. Falke: Markus Brück

Dr. Blind: Kevin Conners

Adele: Katharina Konradi

Ida: Miriam Neumaier

Frosch I: Max Pollak

Frosch II: Franz Josef Strohmeier

Frosch III: Danilo Brunetti

Frosch IV: Giovanni Corrado

Frosch V: Deniz Doru

Frosch VI: Oliver Petriglieri

 

Bayerisches Staatsorchester

Bayerischer Staatsopernchor

Nationaltheater München

Am Anfang der Geschichte der Münchner Oper steht der höfische Prunk des jungen italienischen "dramma per musica", jener neuen, zunächst elitären, später aber - in Venedig - schnell volkstümlich werdenden Form musikalischen Theaters. Der Kurfürst Ferdinand Maria errichtete im Herkulessaal der Residenz ein Saaltheater, in dem vor der Hofgesellschaft die ersten italienischen Operndarstellungen inszeniert wurden. Gleichzeitig baute er nach einem Plan seines Vaters Maximilian I. das erste freistehende Opernhaus Deutschlands, indem er das alte Kornhaus, den sogenannten "Haberkasten" am Salvatorplatz, zu einem Barocktheater umgestaltete. Die höfische Ausstattungsoper bediente sich dabei meist mythologischer Stoffe und allegorischer Figuren zur Huldigung an den Fürstenhof. Oft trat die technische Ausstattung mit Flugmaschinen, Seeschlachten und Triumphzügen in Wettstreit mit der Musik.



Unter der Regierung des Kurfürsten Max II. Emanuel in den Jahren 1679 bis 1726 setzte die italienische Oper ihren Siegeszug in München fort. Sein Nachfolger Max III. Joseph ließ dann auch von Francois Cuvilliés das "teatro nuovo pressa la residenza", das Residenztheater erbauen - auch heute noch als "Cuvilliés-Theater" Opernbesuchern aus aller Welt ein Begriff. Aus dem "dramma per musica" war inzwischen die "opera seria" mit dem Kult der Arie, des Belcanto, der Primadonnen und Kastraten geworden. Allmählich entwickelten sich aber überall aus der Bürgerschicht volkstümliche Opern und Singspiele. Die Stoffe der Mythologie und der Fürstenhuldigung wichen lebensnäheren Bezügen aus dem bürgerlichen Bereich. Neue entscheidende Anstöße kamen dabei etwa aus der revolutionären französischen "opéra comique" oder dem Wiener und Leipziger Singspiel.


Aus einer Mischung verschiedenster Stilelemente besteht die "opera buffa", die Mozart mit 19 Jahren noch unter der Regentschaft von Max III. Joseph als seine erste Münchner Auftragsoper mit dem Titel La finta giardiniera komponiert hatte. Sechs Jahre später schrieb er im Auftrag des Kurfürsten Karl Theodor seine "opera seria", den Idomeneo zu Ende, ein Werk das - am 29. Januar 1781 im Residenztheater uraufgeführt - für den 25-jährigen Mozart einen entscheidenden Durchbruch bedeutete.

 

Das Nationaltheater am Max-Joseph-Platz in München ist der Spielort der Bayerischen Staatsoper und des Bayerischen Staatsballetts.

 

Das Nationaltheater können Sie sowohl mit dem Auto als auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln des MVV sehr gut erreichen. 

 

Mit dem MVV

S-Bahn: S 1 - 8 Marienplatz
U-Bahn: U 3, 6 Marienplatz, U 3 - 6 Odeonsplatz
Bus: 52, 131 Marienplatz, 100 Odeonsplatz
Straßenbahn: 19 Nationaltheater 


Mit dem Auto 

Anfahrt über den Altstadt-Ring in die Maximilianstraße. 

Parkgarage Max-Joseph-Platz: geöffnet Montag bis Sonntag 6.00 Uhr morgens - 2.00 Uhr nachts

Von 18 Uhr bis 8 Uhr können Sie die Nachtpauschale von € 10,- in Anspruch nehmen.

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