Die Macht des Schicksals

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November 2024
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Melodram in vier Akten

 

Handlung

 

Erster Akt

Ein mit Damast tapezierter Saal

Leonora de Vargas erwartet nachts ihren Geliebten Don Alvaro, um mit ihm zu fliehen und in ihrer Liebe glücklich zu leben. Dieser ist ein Sohn des einstigen spanischen Vizekönigs von Peru und „der Letzten der Inkas“. Sein Vater hatte sich vergeblich um eine Aussöhnung der beiden Völker bemüht, wurde jedoch entmachtet und hingerichtet. Alvaro ist im Kerker geboren und in der Wildnis aufgewachsen. Er ist nach Spanien gekommen, um die Ehre seiner Familie wiederherzustellen.

 

Als Alvaro erscheint, betritt auch ihr Vater, der Marchese von Calatrava, das Zimmer, beleidigt Alvaro aufs heftigste und bedroht ihn. Um sich zu verteidigen, zieht Alvaro eine Pistole, besinnt sich jedoch und wirft sie auf den Boden, um den Streit beizulegen. Beim Aufprall aber löst sich ein Schuss und trifft den Marchese tödlich. Sterbend verflucht er seine Tochter – ein Fluch, der sich am Ende der Oper grausam bewahrheiten soll. Leonora und Alvaro müssen fliehen, sie verlieren sich aus den Augen.

 

Zweiter Akt

Große Küche im Erdgeschoss eines Gasthauses

Leonoras Bruder, Don Carlo de Vargas, hat vom Tode seines Vaters erfahren. In Unkenntnis über den wahren Hergang, ist er überzeugt, dass seine Schwester und deren Liebhaber den Vater gemeinsam ermordet haben, um fliehen zu können. Voller Schmerz und Zorn hat er nur noch eines im Sinn: Leonora und Alvaro zu töten und so den Vater zu rächen.

In einem Dorfgasthaus auf dem Lande kommt das Volk der Gegend zusammen, um gemeinsam den Abend zu verbringen. Don Carlo hat sich als Student ausgegeben und sich unter die Leute gemischt: er ist der Spur seiner Schwester bis hierher gefolgt, welche sich tatsächlich, verkleidet als Mann, in der Schenke verborgen hält. Dort erblickt Leonora ihren Bruder, bevor dieser sie entdeckt, und es gelingt ihr abermals die Flucht.

 

Da erscheint Preziosilla, eine junge Zigeunerin, um Freiwillige für einen Krieg gegen die Deutschen anzuwerben; die Kämpfe finden in Norditalien statt, und jedem Teilnehmer sei Ruhm, Ehre und Glück beschieden. Voller Begeisterung entschließen sich alle, in den Kampf zu ziehen, einschließlich Don Carlo; er glaubt, die Spur seiner Schwester endgültig verloren zu haben, und will in der Fremde ein neues Leben beginnen. Auf Fragen des Landvolkes, wer er sei, erzählt er seine Leidensgeschichte, wenn auch in verfremdeter Form, um nicht erkannt zu werden.

 

Die Kirche Madonna degli Angeli

Leonora sucht den letzten Ausweg in einem Kloster; doch will sie nicht als Nonne leben, sondern als einsame Einsiedlerin ihre „Schuld“ büßen. Sie sucht ein Franziskanerkloster auf. Nachdem der misstrauische Bruder Melitone ihr Einlass gewährt hat, beichtet sie dem strengen, doch gütigen Pater Guardian (so heißt der Vorsteher eines Franziskanerklosters) ihre Geschichte; einzig ihm gibt sie sich als Frau zu erkennen und fleht ihn an, sie bei sich aufzunehmen. Erschüttert und gerührt ist der Guardian einverstanden, sie der Einsiedelei unweit des Klosters zuzuweisen; sie darf aber für den Rest ihres Lebens diese nicht mehr verlassen. Er ruft alle Brüder herbei, und feierlich schwören diese, das Geheimnis auf ewig zu wahren; jeden, der es frevelhaft brechen würde, soll die Rache des Himmels furchtbar treffen.

 

Dritter Akt

Wald

Aus Verzweiflung, da er Leonora für tot hält, wurde Alvaro Soldat. Wegen seiner großen Tapferkeit wurde er zum Hauptmann befördert. In der Nähe eines Kriegslagers rettet er, ohne ihn zu erkennen, Don Carlo bei einem Überfall das Leben. Beide schwören sich ewige Freundschaft. In der Schlacht wird Alvaro verwundet. Don Carlo soll für den Freund ein versiegeltes Päckchen mit Briefen ins Feuer werfen. Als er das tun will, fällt das Bild seiner Schwester Leonora aus diesem Päckchen.

 

Empfangsraum der Wohnung eines höheren Offiziers

Als Alvaro wieder genesen ist, wird er von Don Carlo zum Zweikampf aufgefordert, den er zunächst verweigert. Als er hört, dass Leonora lebt und Don Carlo sie nur sucht, um sie dann zu töten, greift Alvaro zur Waffe. Die Kämpfenden werden getrennt. Daraufhin geht Alvaro ins Kloster.

 

Militärlager bei Velletri

Vor dem Lager bieten sich Marketenderinnen den Soldaten an. Als Fra Melitone vorbeikommt und über deren Sünden predigt, wird dieser vertrieben. Preziosilla ergreift eine Militärtrommel und stimmt das kriegerische Rataplan an.

 

Vierter Akt

Kloster der Madonna degli Angeli

Vor einem Kloster streitet eine hungrige Menge mit dem Fra Melitone. Da erscheint Don Carlo und will mit Alvaro sprechen. Sobald er diesen sieht, beleidigt er ihn aufs heftigste, als aber Alvaro keine Reaktion zeigt, schlägt Don Carlo ihn ins Gesicht. Daraufhin ergreift Alvaro den Degen, und die Freundesfeinde schreiten zum Kampf.

 

Tal zwischen unzugänglichen Felsen

In der Klause betet Leonora für einen bald eintretenden Tod. Als sie Geräusche hört, schließt sie sich ein und läutet die Glocke. Da erscheinen Alvaro und Don Carlo im Zweikampf. Carlo wird tödlich verwundet und bleibt liegen. Alvaro nähert sich der Klause und klopft. Seine Überraschung ist groß, als er Leonora erkennt, die die Tür öffnet. Traurig geht sie zu dem verwundeten Bruder. Der aber sticht sie mit dem letzten Atemzuge nieder. In den Armen ihres geliebten Alvaro und des herbeigeeilten Guardians haucht Leonora ihr Leben aus. Durch die tröstenden Worte des Guardians kann sich Alvaro mit dem Schicksal abfinden, alleine weiterleben zu müssen. (Nach der Petersburger Erstfassung stürzt sich Alvaro von einem Felsen in den Tod.)

Programm und Besetzung

Ungefähre Spieldauer - 3 Stunden und 15 Minuten

 

MARQUÈS DE CALATRAVA: Alejandro López

DONNA LEONORA: Maria Agresta | 9., 12., 15. und 18. November

DONNA LEONORA: Saioa Hernández | 10., 13., 16. und 19. November

DON CARLO DI VARGAS: Artur Ruciński | 9., 12., 15. und 18. November

DON CARLO DI VARGAS: Amartuvshin Enkhbat | 10., 13., 16. und 19. November

DON ALVARO: Brian Jagde | 9., 12., 15. und 18. November

DON ALVARO: Francesco Pio Galasso | 10., 13., 16. und 19. November

PREZIOSILLA: Vasilisa Berzhanskaya | 9., 12., 15. und 18. November

PREZIOSILLA: Szilvia Vörös | 10., 13., 16. und 19. November

PARE GUARDIANO: John Relyea | 9., 12., 15. und 18. November

PARE GUARDIANO: Giacomo Prestia | 10., 13., 16. und 19. November

FRA MELITONE: Gabriele Viviani | 9., 12., 15. und 18. November

FRA MELITONE: Luis Cansino | 10., 13., 16. und 19. November

CURRA: Laura Vila

MESTRE TRABUCO: Moisés Marín

 

BÜHNENREGISSEUR: Jean-Claude Auvray

ERSATZ: Leo Castaldi

CHOREOGRAFIE: Terry John Bates

ERSATZ DER CHOREOGRAFIE: Paolo Ferri

SZENOGRAFIE: Alain Chambon

KOSTÜME: Maria Chiara Donato

LICHT: Laurent Castaing

PRODUKTION: Gran Teatre del Liceu und Opéra national de Paris

CHOR DES GRAN TEATRE DEL LICEU (PABLO ASSANTE, DIREKTOR)

SYMPHONISCHES ORCHESTER DES GRAN TEATRE DEL LYCEU

REGISSEUR: Nicola Luisotti

 

Fotogalerie
Liceu
© Liceu
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Gran Teatre del Liceu

Das Gran Teatre del Liceu ist das größte Opernhaus der katalanischen Hauptstadt Barcelona und liegt an den Rambles im Zentrum der Stadt.

Das Theater wurde am 4. April 1847 eröffnet und nach einem Brand am 31. Januar 1994 im Jahr 1999 wiedereröffnet.

 

Der Wiederaufbau

Nach der Brandkatastrophe wurde beschlossen, das Liceu „am selben Ort und so wie es war“ wieder aufzubauen, allerdings mit den nötigen Verbesserungen. Eine gemeinnützige Stiftung wurde gegründet, die „Fundació del Gran Teatre del Liceu“ und die private Trägergesellschaft überließ trotz innerer Widerstände einzelner Miteigentümer das Grundeigentum der öffentlichen Hand. Die Stiftung startete eine große und erfolgreiche Spendenkampagne. Die Hälfte der Rekonstruktionskosten konnten so gedeckt werden.

Nach 5 Jahren „Liceu a l'exili“ an verschiedenen Spielstätten öffnete das Haus am 7. Oktober 1999 wieder seine Pforten. Am Programm stand Turandot von Puccini, das Werk, das auch am 31. Januar 1994 hätte gespielt werden sollen. Die Fassaden und der Spiegelsaal waren erhalten geblieben. Der Zuschauerraum wurde in alter Art rekonstruiert, allerdings in den Jahren 1998–1999 mit neuen Malereien des katalanischen Künstlers Perejaume ausgestattet. Bühne und Büros wurden modernisiert. Auch ein neuer kleiner Saal wurde geschaffen und die Pausenräumlichkeiten wurden erweitert. Als Architekten des Rekonstruktionsprojektes fungierten Ignasi de Solà-Morales, Xavier Fabré und Lluís Dilmé.

 

Zahlen und Fakten

Der große Saal hat bei 360 m² Fläche eine Kapazität von 2.286 Plätzen in Theaterbestuhlung. Er wird auch als Bankettsaal genutzt, auf einer Fläche von 530 m² finden dann 350 bis 530 Personen Platz. Veranstaltungen finden auch im Saló dels Miralls (spanisch: Salón de los Espejos, dt: Spiegelsalon, max. 280 Personen), im Foyer und im Vestibül statt. Seit der Wiedereröffnung 1999 verfügt das Haus über eine außergewöhnlich aufwändige Bühnentechnik, die schnelle und kosteneffiziente Wechsel der Bühnenbilder erlaubt.

 

Besichtigung

Eine Besichtigung des Opernhauses außerhalb der Konzertzeiten ist möglich. Täglich werden geführte Rundgänge angeboten, diese dauern etwa eine Stunde. Ungeführte Rundgänge sind ebenso möglich.

 

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