Die Meistersinger von Nürnberg

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Wagners prachtvolle Komödie in einer neuartigen Inszenierung des Meisterregisseurs Laurent Pelly.

 

Die Meistersinger von Nürnberg wird auf Deutsch mit dänischen und englischen Übertiteln aufgeführt.
In Zusammenarbeit mit dem Teatro Real de Madrid.
Das Königliche Dänische Theater bedankt sich bei der Dänischen Forschungsstiftung, deren Spende die Produktion von Die Meistersinger von Nürnberg ermöglicht hat.
Empfohlen ab 15 Jahren.
Voraussichtliche Dauer: 5 Stunden und 45 Minuten, inkl. 2 Pausen.

 

 

Handlung

 

Erster Akt: Katharinenkirche in Nürnberg

Im Nürnberg der Reformationszeit hat der reiche Goldschmied Veit Pogner seine einzige Tochter Eva demjenigen zur Ehe versprochen, der bei einem Wettsingen am bevorstehenden Johannistag den Preis gewinnen würde. Nach dem Gottesdienst zu Ehren des heiligen Johannes des Täufers in der Nürnberger Katharinenkirche inmitten der Lorenzer Altstadt trifft Eva den jungen Ritter Walther von Stolzing wieder, den verarmten letzten Nachkommen seines Geschlechts, der nach Nürnberg gezogen ist. Beide hatten sich am Abend zuvor bei einem Besuch Walthers im Haus der Pogners kennengelernt und sofort Gefallen aneinander gefunden. Walther erringt in der Kirche zunächst nur Evas Aussage, dass sie zwar zu freien sei, aber ihr Herz schon längst an ihn verschenkt habe, gäbe es da nicht die Bedingung des Vaters: „ein Meistersinger muss es sein.“ Walther von Stolzing wagt sich also daran und bewirbt sich, zuvor noch instruiert vom Lehrbuben des Hans Sachs, David, während der abendlichen Sitzung der Meister in der Katharinenkirche, dem Versammlungs- und Singraum der Nürnberger Meistersinger, mit einem Probegesang, um die Meistersingerwürde und damit Evas Hand zu gewinnen.

 

Sixtus Beckmesser, Stadtschreiber in Nürnberg, gehört der Zunft der Meistersinger an, in der er das Amt des „Merkers“ bekleidet. Er wähnte sich schon als sicherer Sieger des Wettstreits, weil er annehmen durfte, der einzige Teilnehmer zu sein. Bedenklich stimmte ihn nur die Regelung, dass Eva der Wahl zustimmen müsse. Seine Versuche, Pogner zu einer Änderung dieser Einschränkung zu bewegen, scheitern. Bedenken und Argwohn Beckmessers verstärken sich noch, als mit Walther von Stolzing ein neuer Bewerber und Konkurrent um den Meisterpreis auftritt. Die Regeln der Meistersinger erfordern, dass als erster Schritt zur Aufnahme in die Zunft ein Probegesang bestanden werden müsse. Als Merker hat Beckmesser ihn zu prüfen, und mit offenkundiger Parteilichkeit gelingt es ihm mühelos, die anwesenden Meister – ausgenommen Hans Sachs – zu überzeugen, dass der Bewerber wegen zahlreich begangener Fehler „versungen“ habe und als Mitglied und Meistersinger nicht geeignet sei. Der erste Akt endet im allgemeinen Tumult der von Beckmesser im Beharren auf strengster Regeltreue aufgewiegelten Meistersinger, wobei Walthers Lied, das er noch zu Ende zu singen versucht, dabei völlig untergeht. Der nachdenkliche Sachs aber erkennt die Intentionen Stolzings und argumentiert gegen die Vorurteile der etablierten Meister:

 

Halt, Meister! Nicht so geeilt!

Nicht jeder eure Meinung teilt. –

Des Ritters Lied und Weise,

sie fand ich neu, doch nicht verwirrt:

verließ er unsre Gleise

schritt er doch fest und unbeirrt.

Wollt ihr nach Regeln messen,

was nicht nach eurer Regeln Lauf,

der eignen Spur vergessen,

sucht davon erst die Regeln auf!

 

Zweiter Akt: Straße in Nürnberg

Zu Beginn des zweiten Aktes, es ist Abend, genießt Sachs die laue Johannisnacht und poetisiert: Was duftet doch der Flieder, so mild, so stark und voll! Mir löst er weich die Glieder, will, dass ich was sagen soll. –

 

Sachs macht sich Gedanken über den Liedvortrag des Junkers, konnte das, was er hörte, einerseits nicht behalten, andererseits auch nicht vergessen und auch nicht messen, denn keine Regel wollte da passen … „und war doch kein Fehler drin. – Es klang so alt und war doch so neu!“ Er erkennt nicht nur das Neue der Liedkunst, sondern auch die Liebe zwischen Stolzing und Eva und verzichtet auf seine Ambitionen. Er findet sich zu alt, um sich mit der jungen Eva zu vermählen. Weiterhin auf „Freiers Füßen“ ist Beckmesser; er meldet seine Ambitionen auf Eva an und will ihr, die er am Fenster zu sehen glaubt – in Wahrheit hat Magdalene in Verkleidung ihren Platz eingenommen –, sein für das Wettsingen am nächsten Tag gedichtetes Lied vorsingen und sich auf seiner Laute begleiten. Doch der verliebte Stadtschreiber wird vom schusternden Sachs gestört. Sachs spielt nun den strengen „Merker“ und kommentiert die Verse und die nach den strengen alten Meisterregeln komponierte Melodie des Laute spielenden Werbers auf seine Weise, nämlich indem er mit dem Hammer auf die Schuhsohlen schlägt – eine Parallele zur Merkerszene des ersten Akts, bei der Beckmesser lautstark die Fehler Walthers auf einer Tafel mit Kreide anschrieb. Lautengezupfe (in der Oper imitiert durch eine „kleine Stahlharfe“[1]), Minnesang und Schustergeklopfe wecken die schlafenden Nachbarn und es kommt zu einer der originellsten und turbulentesten Chorszenen der Operngeschichte, der Prügelszene als großer Chorfuge, einem musikalischen „Fugato“ von äußerster Raffinesse. Als arg zerzaustes Opfer verlässt der vom eifersüchtigen David verprügelte Beckmesser am Ende des zweiten Aktes die Bühne. Im allgemeinen Tumult verhindert Sachs die Flucht Stolzings und Evas. Als der Nachtwächter auftaucht, ins Horn bläst und verkündet, dass die Glocke „Elfe“ geschlagen habe, kehrt in Nürnberg wieder Ruhe ein.

 

Dritter Akt, erste bis vierte Szene: Sachsens Schreibstube

Hans Sachs grübelt frühmorgens in seinem Lehnstuhl über den „Wahn“ der Welt (Wahnmonolog) und über die merkwürdigen Ereignisse der vergangenen Nacht. Im nächtlichen Tumult hat Hans Sachs Walther von Stolzing in sein Haus gerettet. Sachs ist von dem außergewöhnlichen Talent des jungen Ritters überzeugt, und so bringt er ihn am Morgen dazu, aus der Schilderung eines Traumes ein wahres „Meisterlied“, das auch den Regeln der Zunft standhalten würde, zu verfassen. Stolzing ist zuerst skeptisch: Wie soll aus seinem Traum ein Lied entstehen? Sachs antwortet:

 

Mein Freund! Das grad ist Dichters Werk

daß er sein Träumen deut und merk.

Glaubt mir, des Menschen wahrster Wahn

wird ihm im Traume aufgetan:

all Dichtkunst und Poeterei

ist nichts als Wahrtraumdeuterei …

 

Walther erzählt, singt, daraufhin seinen Morgentraum und findet wie von selbst die poetische Form. Sachs, der mitschreibt, ist beeindruckt und vermag davon – bei aller dichterisch-musikalischen Freiheit – die allgemeine Regel abzuleiten.

 

Beckmesser, der Sachs kurz darauf besucht, in Not wegen seines durchgefallenen Lieds und arg lädiert von der nächtlichen Prügelei, findet den Text und wirft dem Witwer Sachs vor, heimlich selbst um Eva werben zu wollen, obwohl er das stets bestritten habe. Sachs versichert erneut, nicht als Werber auftreten zu wollen, und schenkt Beckmesser das Lied, das dieser hocherfreut einsteckt. Mit einem Lied von Sachs könne nun nichts mehr schiefgehen, meint er. Inzwischen ist Eva, ebenfalls Rat suchend, bei Sachs eingetreten. Sachs, der selbst, obwohl er nicht um sie werben wollte, für Eva eine tiefe, an Liebe grenzende Sympathie empfindet, erkennt aber rechtzeitig, dass Walther von Stolzing der einzig Richtige und Eva für diesen die rechte Braut sei und entsagt selbst. Walther trägt Sachs und Eva spontan eine weitere Strophe seines neu gedichteten Meisterliedes vor, Sachs spricht einen symbolischen Taufspruch darauf und nennt es Walthers „Selige Morgentraum-Deutweise“. Darauf erklingt in einem kontemplativen Moment, einem Sich-Besinnen, gleichsam Innehalten der Handlung, bevor es auf die Festwiese geht, ein Quintett von Sachs, Eva, Walther, dem frisch zum Gesellen geschlagenen David und dessen Braut Magdalene. Sie preisen jeweils aus ihrer Sicht das Glück der Stunde. Eva singt: „Selig, wie die Sonne meines Glückes lacht …“.

 

Dritter Akt, fünfte Szene: ein freier Wiesenplan vor der Stadt Nürnberg

Eine musikalische Verwandlung führt von der Schusterstube zur Festwiese, auf der das Volk schon versammelt ist und den feierlichen Einzug der Meistersinger erwartet. Sachs wird hymnisch mit einem Choral begrüßt, dem berühmten: Wach auf, es nahet gen den Tag …

 

Darauf beginnt der Wettgesang des Johannisfests. Beckmesser stimmt das ihm von Sachs geschenkte Lied an, scheitert indes kläglich beim Vortrag, weil die Schrift für ihn schlecht leserlich ist und er den Text deshalb fehlerhaft entstellt und zudem zu seiner eigenen unpassenden Melodie zu singen versucht. Wütend wirft er das Blatt zu Boden, erklärt der verwunderten Menge, das Lied sei gar nicht von ihm, Sachs habe ihm absichtsvoll ein schlechtes Lied aufgedrängt, und verlässt verlacht und gedemütigt die Bühne. Sachs erklärt, das Lied sei nicht von ihm, und ruft Walther von Stolzing als Zeugen auf, der durch richtigen Vortrag beweisen soll, dass er der Dichter des Liedes sei. Stolzing trägt sein Lied vor (Morgenlich leuchtend im rosigen Schein …) und überzeugt vollständig, auch alle anwesenden Meister, die ihn am Vorabend noch kritisiert hatten. Die Meister erklären feierlich seine Aufnahme in die Meistersingergilde, Walther aber lehnt dies zunächst ab – „will ohne Meister selig sein!“. Sachs belehrt Walther, doch die Tradition, in der auch er selbst steht, nicht zu vergessen und ermahnt ihn: „Verachtet mir die Meister nicht, und ehrt mir ihre Kunst!“ Er versöhnt die Gegensätze und beschließt seine Ansprache mit einer eindringlichen Warnung:

 

was deutsch und echt, wüßt’ Keiner mehr,

lebt’s nicht in deutscher Meister Ehr’.

Drum sag’ ich Euch:

ehrt Eure deutschen Meister!

Dann bannt Ihr gute Geister;

und gebt Ihr ihrem Wirken Gunst,

zerging’ in Dunst

das Heil’ge Röm’sche Reich,

uns bliebe gleich

die heil’ge deutsche Kunst!

Alle Mitwirkenden auf der Bühne: das Volk, die Meister und auch Stolzing, der nun die Meisterehre annimmt, stimmen Sachs euphorisch zu: „Heil! Sachs! Nürnbergs teurem Sachs!"

Programm und Besetzung

Musik: Richard Wagner
Librettist: Richard Wagner
Dirigent: Axel Kober
Dirigent: Jendrik Springer
Regie: Laurent Pelly
Wiederaufnahme-Regie: Luc Birraux
Bühnenbild: Caroline Ginet
Kostüme: Laurent Pelly
Kostümbildner, Assist.: Jean-Jacques Delmotte
Lichtdesign: Urs Schönebaum
Chorleitung: Alessandro Zuppardo

 

Besetzung – Änderungen vorbehalten
Dirigent: Axel Kober
Dirigent: Jendrik Springer
Hans Sachs: Johan Reuter
Veit Pogner: Jens-Erik Aasbø
Sixtus Beckmesser: Tom Erik Lie
Eva: Sofie Elkjær Jensen
Fritz Kothner: Jens Søndergaard
Kunz Vogelgesang: Jens Christian Tvilum
Konrad Nachtigall: Henning von Schulman
Balthasar Zorn: Fredrik Bjellsäter
Ulrich Eisslinger: Niels Jørgen Riis
Augustin Moser: Petter Moen
Hermann Ortel: Simon Duus
Hans Schwarz: Kyungil Ko
Hans Foltz: Per Bach Nissen
Walther von Stolzing: Magnus Vigilius
Walther von Stolzing: Tomislav Mužek
David: Jacob Skov Andersen
Magdalene: Hanne Fischer
Ein Nachtwächter: Nicolai Elsberg
Lehrbube: Sidsel Aja Eriksen
Lehrbube: Ava Line Shokooh
Lehrbube: Julie Husballe Hansen
Lehrbube: Melike Uludag
Lehrbube: Mathias Monrad Møller
Lehrbube: Theodor Uggla
Lehrbube: Ian Marcus Bjørsvik
Lehrbube: Magnus Løvlie
Lehrbube: Ivar Magnus Sandve
Lehrbube: Gerald Geerink
Lehrbube: Jonathan Keiding
Lehrbube: Giacomo Schmidt

Königliche Oper (Kopenhagen)

Die Königliche Oper (dänisch Operaen) auf der Insel Holmen von Kopenhagen ist die dänische Nationaloper und eine der modernsten Bühnen der Welt. Institutionell ist sie Teil des Königlichen Theaters.

Das Haus ist eine Schenkung von Mærsk Mc-Kinney Møller und der «A.P. Møller und Chastine Mc-Kinney Møller Stiftung» an den dänischen Staat. Arnold Peter Møller war Mitbegründer der Firma Mærsk, dem heute größten Unternehmen Skandinaviens.

Das Gebäude wurde von Henning Larsen entworfen. Der Bau begann im Juni 2001 und wurde am 1. Oktober 2004 beendet. Das Opernhaus wurde am 15. Januar 2005 mit einem Sonderkonzert eröffnet. Ministerpräsident Anders Fogh Rasmussen und die dänische Königin Margrethe II. waren anwesend. Die erste Opernaufführung, Verdis Aida, fand am 26. Januar 2005 statt.

Im Jahr 2008 erhielt das Bauwerk sowie die verantwortlichen Architekten und Ingenieure den Outstanding Structure Award der IABSE.

Julian Herzog
© Teatro Real/Javier del Real
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