Die Nase (Nos)

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Mai 2024
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Der 21-jährige Schostakowitsch übt mit seinem Opernerstling eine ätzende Kritik am post-zaristischen, von Weltkrieg, blutigstem Bürgerkrieg und zunehmendem Staatsterror gebeutelten Russland. Das Bild einer brutalen Gesellschaft voller körperlich und seelisch entstellter Duckmäuser und Gewalttäter wird musikalisch eingefangen im grotesken Wechsel verschiedenster Stilebenen: Zirkusmusik und russisch-orthodoxe Kirchenmusik, Galopp, Polka, Märsche und Fugen werden in filmischer Drastik gegeneinander geschnitten. Hinter dem beißenden Witz lauern Angst und Gewalt.

 

Vladimir Jurowski, der neue Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper, und Kirill Serebrennikov, russischer Theater-, Opern-, Ballett-, Film- und Fernsehregisseur, arbeiten im Rahmen der Neuinszenierung von Die Nase erstmals zusammen. Kiril Serebrennikov zeichnet sowohl für die Regie, als auch die Bühne, Video und Kostüme verantwortlich und wird hierbei unterstützt von mehreren engen Mitarbeiter:innen. Kirill Serebrennikov wurde in Rostov-on-Don geboren und schloss hier 1992 sein Physikstudium ab. Während des Studiums nahm er autodidaktisch seine Arbeit als Theater-, Opern-, Film-, und Fernsehregisseur sowie Kostümbildner auf. Salome an der Oper Stuttgart sowie Il barbiere di Siviglia an der Komischen Oper Berlin waren erste viel beachtete Arbeiten, die Serebrennikov einem Publikum außerhalb Russlands präsentieren konnte. Im März 2020 debütierte er mit seinem ersten Schauspiel in Deutschland, wo er am Deutschen Theater Berlin seine Bearbeitung von Giovanni Boccaccios Decamerone inszenierte. 2021 feierte seine Neuproduktion von Parsifal an der Wiener Staatsoper Premiere. Für sein Filmschaffen wurde Serebrennikov beim Filmfestival in Cannes 2016 ausgezeichnet. Weitere Filme wurden bei den Filmfestivals in Rom, Locarno und Venedig gezeigt und für den Goldenen Löwen sowie für den Grand Prix of Kinotavr in Sochi nominiert. Seit 2012 ist Serebrennikov Künstlerischer Leiter des Gogol Center in Moskau.

Programm und Besetzung

Dauer ca. 2 Stunden 10 Minuten

 

Musikalische Leitung: Vladimir Jurowski
Regie, Bühne, Kostüme: Kirill Serebrennikov
Co Regie: Evgeny Kulagin
Bühne Mitarbeit: Olga Pavluk
Kostüme: Tatyana Dolmatovskaya
Masken: Shalva Nikvashvili
Licht: Michael Bauer
Video: Alan Mandelshtam, Alexey Fokin
Musikdramaturgische Mitarbeit: Daniil Orlov
Chöre: Christoph Heil
Dramaturgie: Katja Leclerc


Platon Kusmič Kovaljov: Boris Pinkhasovich
Ivan Jakovlevič: Sergei Leiferkus
Praskovja Osipovna: Laura Aikin
Reviervorsteher der Polizei: Andrey Popov
Ivan: Sergey Skorokhodov
Die Nase: Anton Rositskii
Lakai der Gräfin: Stanislav Kuflyuk
Beamter der Annoncenredaktion: Alexei Botnarciuc
1. Hausknecht: Martin Snell
2. Hausknecht: Piotr Micinski
3. Hausknecht: Milan Siljanov
4. Hausknecht: Bálint Szabó
5. Hausknecht: Andrew Hamilton
6. Hausknecht: Vitor Bispo
7. Hausknecht: Paweł Horodyski
8. Hausknecht: Roman Chabaranok
1. Polizist: Roman Chabaranok
2. Polizist: Tansel Akzeybek
3. Polizist: Piotr Micinski
4. Polizist: Milan Siljanov
5. Polizist: Alexander Fedorov
6. Polizist: Paweł Horodyski
7. Polizist: Aleksey Kursanov
8. Polizist: Granit Musliu
9. Polizist: Vasily Efimov
10. Polizist: Martin Snell
Vater: Alexander Teliga
Mutter: Laura Aikin
1. Sohn: Sergey Skorokhodov
2. Sohn: Vitor Bispo
Pjotr Fjodorovič: Alexander Fedin
Ivan Ivanovič: Stanislav Kuflyuk
Alte ehrwürdige Dame: Doris Soffel
Händlerin: Louise Foor
Arzt: Alexander Teliga
Jarischkin, ein Freund des Kovaljov: Tansel Akzeybek
Podtočina Pelageja Grigorjevna: Alexandra Durseneva
Ihre Tochter: Mirjam Mesak
1. Herr: Tansel Akzeybek
2. Herr: Alexander Fedorov
3. Herr: Granit Musliu
4. Herr: Martin Snell
5. Herr: Roman Chabaranok
6. Herr: Paweł Horodyski
7. Herr: Vasily Efimov
Ein alter Mann: Anton Rositskii
1. Neuankömmling: Anton Rositskii
2. Neuankömmling: Alexander Teliga
Spekulant: Milan Siljanov
Verdienter Oberst: Anton Rositskii
1. Geck: Alexander Fedorov
2. Geck: Piotr Micinski
1. Student: Tansel Akzeybek
2. Student: Granit Musliu
3. Student: Vitor Bispo
4. Student: Bálint Szabó
5. Student: Vasily Efimov
6. Student: Aleksey Kursanov
7. Student: Alexander Fedin
8. Student: Stanislav Kuflyuk
1. Bekannter Kovaljovs: Martin Snell
Ein anderer Bekannter Kovaljovs: Alexander Fedin
3. Bekannter Kovaljovs: Piotr Micinski
Wächter: Bálint Szabó
Heiduck: Bálint Szabó
Pförtner des Polizeichefs: Anton Rositskii
Droschkenkutscher: Bálint Szabó
Kutscher: Bálint Szabó
Sopransolo (Kasaner Kathedrale): Mirjam Mesak
Tenorsolo (Kasaner Kathedrale): Sergey Skorokhodov

Eunuchen: Matthias Dähling, Changhoun Eo, Brennan Hall, Kiuk Kim, Aleksandar Timotic

 

Bayerisches Staatsorchester

Bayerischer Staatsopernchor

Nationaltheater München

Am Anfang der Geschichte der Münchner Oper steht der höfische Prunk des jungen italienischen "dramma per musica", jener neuen, zunächst elitären, später aber - in Venedig - schnell volkstümlich werdenden Form musikalischen Theaters. Der Kurfürst Ferdinand Maria errichtete im Herkulessaal der Residenz ein Saaltheater, in dem vor der Hofgesellschaft die ersten italienischen Operndarstellungen inszeniert wurden. Gleichzeitig baute er nach einem Plan seines Vaters Maximilian I. das erste freistehende Opernhaus Deutschlands, indem er das alte Kornhaus, den sogenannten "Haberkasten" am Salvatorplatz, zu einem Barocktheater umgestaltete. Die höfische Ausstattungsoper bediente sich dabei meist mythologischer Stoffe und allegorischer Figuren zur Huldigung an den Fürstenhof. Oft trat die technische Ausstattung mit Flugmaschinen, Seeschlachten und Triumphzügen in Wettstreit mit der Musik.



Unter der Regierung des Kurfürsten Max II. Emanuel in den Jahren 1679 bis 1726 setzte die italienische Oper ihren Siegeszug in München fort. Sein Nachfolger Max III. Joseph ließ dann auch von Francois Cuvilliés das "teatro nuovo pressa la residenza", das Residenztheater erbauen - auch heute noch als "Cuvilliés-Theater" Opernbesuchern aus aller Welt ein Begriff. Aus dem "dramma per musica" war inzwischen die "opera seria" mit dem Kult der Arie, des Belcanto, der Primadonnen und Kastraten geworden. Allmählich entwickelten sich aber überall aus der Bürgerschicht volkstümliche Opern und Singspiele. Die Stoffe der Mythologie und der Fürstenhuldigung wichen lebensnäheren Bezügen aus dem bürgerlichen Bereich. Neue entscheidende Anstöße kamen dabei etwa aus der revolutionären französischen "opéra comique" oder dem Wiener und Leipziger Singspiel.


Aus einer Mischung verschiedenster Stilelemente besteht die "opera buffa", die Mozart mit 19 Jahren noch unter der Regentschaft von Max III. Joseph als seine erste Münchner Auftragsoper mit dem Titel La finta giardiniera komponiert hatte. Sechs Jahre später schrieb er im Auftrag des Kurfürsten Karl Theodor seine "opera seria", den Idomeneo zu Ende, ein Werk das - am 29. Januar 1781 im Residenztheater uraufgeführt - für den 25-jährigen Mozart einen entscheidenden Durchbruch bedeutete.

 

Das Nationaltheater am Max-Joseph-Platz in München ist der Spielort der Bayerischen Staatsoper und des Bayerischen Staatsballetts.

 

Das Nationaltheater können Sie sowohl mit dem Auto als auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln des MVV sehr gut erreichen. 

 

Mit dem MVV

S-Bahn: S 1 - 8 Marienplatz
U-Bahn: U 3, 6 Marienplatz, U 3 - 6 Odeonsplatz
Bus: 52, 131 Marienplatz, 100 Odeonsplatz
Straßenbahn: 19 Nationaltheater 


Mit dem Auto 

Anfahrt über den Altstadt-Ring in die Maximilianstraße. 

Parkgarage Max-Joseph-Platz: geöffnet Montag bis Sonntag 6.00 Uhr morgens - 2.00 Uhr nachts

Von 18 Uhr bis 8 Uhr können Sie die Nachtpauschale von € 10,- in Anspruch nehmen.

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