Die Zauberflöte
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Eine deutsche Oper in zwei Akten (1791)
empfohlen ab 6 Jahren
Vorgeschichte
Als der Vater Paminas starb, ging die Macht seiner Gattin, der Königin der Nacht, zu Ende, denn der Vater hatte vor seinem Tode sein Herrschaftszeichen, den siebenfachen Sonnenkreis, den Eingeweihten übergeben. Sarastro verwaltet jetzt das Erbe des Sonnenkönigs.
Die Königin der Nacht will sich mit ihrer Tochter Pamina, entgegen dem Willen des verstorbenen Königs, der Führung jener weisen Männer um Sarastro nicht unterordnen. Sie trachtet danach, diesen Bund zu vernichten, um sich selbst den siebenfachen Sonnenkreis und damit die Macht zurückzugewinnen.
Um ihren Absichten zuvorzukommen, hat Sarastro Pamina, die eigentliche Erbin des Sonnenkönigs, entführt.
1. Aufzug
Die Königin der Nacht hat den Prinzen Tamino zur Befreiung ihrer Tochter Pamina auserwählt. Sie leitet ihn in eine Felsengegend, die er noch nie betreten hat. Sie lässt Tamino von einer Riesenschlange verfolgen. Aus Furcht und vor Erschöpfung fällt der Prinz in Ohnmacht. Die Königin hat ihre drei Damen zu Tamino geschickt, die sich nur schwer von seinem Anblick trennen können.
Tamino erwacht, die Schlange tot zu seinen Füßen. Papageno erscheint. Er widerspricht nicht, als Tamino annimmt, der Vogelfänger habe ihn vor der Schlange gerettet. Für sein Prahlen wird Papageno von den drei Damen bestraft. Sie überreichen Tamino Paminas Bildnis, in das sich der Prinz sofort verliebt.
Tamino verspricht den Damen und der Königin der Nacht, Pamina aus den Händen des "Dämons" Sarastro zu befreien. Dies ist der Plan der Königin, die um das Mitleid Taminos fleht. Zum Schutz vor Gefahren erhalten Tamino und Papageno, der ihn begleiten soll, Zauber-Instrumente: eine Flöte und ein Glockenspiel. Die drei Knaben, Genien aus einer Zeit, als Tag- und Nachtwelt noch vereint waren, führen beide zu Sarastros Burg.
Tamino hat Papageno vorausgeschickt. Dieser begegnet Monostatos, dem Bewacher Paminas, und verhindert, dass Monostatos Pamina weiter bedrängen kann. Papageno überredet die Prinzessin zur Flucht. Beide besingen ihre Liebessehnsucht. Pamina denkt dabei an ihren kommenden Retter Tamino, Papageno an eine erträumte Papagena.
Inzwischen ist Tamino von den drei Knaben zu Sarastros Tempel geführt worden. Der Sprecher der Eingeweihten belehrt ihn über den wahren Charakter und die Absichten Sarastros. Tamino erfährt, dass Pamina noch lebt. Dankbar spielt er auf der Flöte, deren Zauberkraft wilde Tiere zähmt. Papageno und Pamina werden von Monostatos und seinen Sklaven eingeholt. Das Glockenspiel hilft ihnen, sich wieder zu befreien. Sarastros Ankunft vereitelt jedoch ihren Fluchtplan.
Monostatos führt Tamino herein. Pamina sieht Tamino zum ersten Mal. Sarastro lässt Tamino und Papageno in den Prüfungstempel führen.
2. Aufzug
Sarastro eröffnet den Eingeweihten, dass er Tamino und Pamina als Königspaar ausersehen hat, das seine Nachfolge übernehmen soll. Vorher haben sie sich den vorgeschriebenen Prüfungen zu unterziehen. Sie müssen voneinander Abschied nehmen; dem Prinzen und Papageno wird, um ihre Willensstärke zu prüfen, strengstes Stillschweigen auferlegt.
Tamino lässt sich von den drei Damen, die sich in den Tempel eingeschlichen haben, nicht in Versuchung bringen. Die Königin der Nacht hat Pamina gefunden und befiehlt ihr, Sarastro zu töten. Dazu ist Pamina nicht imstande. Sarastro lehrt sie, dass nicht Rache, sondern Verständnis und Verzeihen das Handeln der Menschen bestimmen soll. Tamino hält sich an seine Schweigepflicht, als Pamina ihn anfleht, ihr seine abweisende Haltung zu erklären. Sie glaubt, Tamino liebe sie nicht mehr, und will sich den Tod geben. Die drei Knaben verhindern das und führen sie zu Tamino, der vor den "Schreckenspforten" auf die letzten Prüfungen wartet. Gemeinsam geht das Paar den Weg durch die Elemente Feuer und Wasser und überwindet Verzweiflung und Todesnot.
Die drei Knaben haben inzwischen Papageno und die ihm bestimmte Papagena zusammengeführt. Die Königin der Nacht wird nach dem vergeblichen Versuch, von den unterirdischen Gängen aus die Burg Sarastros zu stürmen, in die Vernichtung gestürzt.
Tamino und Pamina werden in den Kreis der Eingeweihten aufgenommen. Volk und Priester, Natur und Kultur sind wieder vereint: "Die Strahlen der Sonne vertreiben die Nacht, zernichten der Heuchler erschlichene Macht!"
© Bayerische Staatsoper
Programm und Besetzung
Komponist Wolfgang Amadeus Mozart. Libretto von Emanuel Schikaneder.
In deutscher Sprache. Aufgrund des Bühnenbildes ohne Übertitel.
Dauer ca. 3 Stunden 15 Minuten
Musikalische Leitung: Nikolaj Szeps-Znaider
Inszenierung: August Everding
Bühne und Kostüme: Jürgen Rose
Licht: Michael Bauer
Choreographische Mitarbeit: Beate Vollack
Chor: Franz Obermair
Sarastro: Tareq Nazmi
Tamino: Giovanni Sala
Sprecher: Martin Snell
Königin der Nacht: Jessica Pratt
Pamina: Ying Fang
Erste Dame: Erika Baikoff
Zweite Dame: Emily Sierra
Dritte Dame: Avery Amereau
Drei Knaben: Solist(en) des Tölzer Knabenchors
Papageno: Konstantin Krimmel
Papagena: Seonwoo Lee
Monostatos: Kevin Conners
Erster Geharnischter: Samuel Stopford
Zweiter Geharnischter: Roman Chabaranok
Erster Priester: Martin Snell
Bayerisches Staatsorchester
Bayerischer Staatsopernchor
Nationaltheater München
Am Anfang der Geschichte der Münchner Oper steht der höfische Prunk des jungen italienischen "dramma per musica", jener neuen, zunächst elitären, später aber - in Venedig - schnell volkstümlich werdenden Form musikalischen Theaters. Der Kurfürst Ferdinand Maria errichtete im Herkulessaal der Residenz ein Saaltheater, in dem vor der Hofgesellschaft die ersten italienischen Operndarstellungen inszeniert wurden. Gleichzeitig baute er nach einem Plan seines Vaters Maximilian I. das erste freistehende Opernhaus Deutschlands, indem er das alte Kornhaus, den sogenannten "Haberkasten" am Salvatorplatz, zu einem Barocktheater umgestaltete. Die höfische Ausstattungsoper bediente sich dabei meist mythologischer Stoffe und allegorischer Figuren zur Huldigung an den Fürstenhof. Oft trat die technische Ausstattung mit Flugmaschinen, Seeschlachten und Triumphzügen in Wettstreit mit der Musik.
Unter der Regierung des Kurfürsten Max II. Emanuel in den Jahren 1679 bis 1726 setzte die italienische Oper ihren Siegeszug in München fort. Sein Nachfolger Max III. Joseph ließ dann auch von Francois Cuvilliés das "teatro nuovo pressa la residenza", das Residenztheater erbauen - auch heute noch als "Cuvilliés-Theater" Opernbesuchern aus aller Welt ein Begriff. Aus dem "dramma per musica" war inzwischen die "opera seria" mit dem Kult der Arie, des Belcanto, der Primadonnen und Kastraten geworden. Allmählich entwickelten sich aber überall aus der Bürgerschicht volkstümliche Opern und Singspiele. Die Stoffe der Mythologie und der Fürstenhuldigung wichen lebensnäheren Bezügen aus dem bürgerlichen Bereich. Neue entscheidende Anstöße kamen dabei etwa aus der revolutionären französischen "opéra comique" oder dem Wiener und Leipziger Singspiel.
Aus einer Mischung verschiedenster Stilelemente besteht die "opera buffa", die Mozart mit 19 Jahren noch unter der Regentschaft von Max III. Joseph als seine erste Münchner Auftragsoper mit dem Titel La finta giardiniera komponiert hatte. Sechs Jahre später schrieb er im Auftrag des Kurfürsten Karl Theodor seine "opera seria", den Idomeneo zu Ende, ein Werk das - am 29. Januar 1781 im Residenztheater uraufgeführt - für den 25-jährigen Mozart einen entscheidenden Durchbruch bedeutete.
Das Nationaltheater am Max-Joseph-Platz in München ist der Spielort der Bayerischen Staatsoper und des Bayerischen Staatsballetts.
Das Nationaltheater können Sie sowohl mit dem Auto als auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln des MVV sehr gut erreichen.
Mit dem MVV
S-Bahn: S 1 - 8 Marienplatz
U-Bahn: U 3, 6 Marienplatz, U 3 - 6 Odeonsplatz
Bus: 52, 131 Marienplatz, 100 Odeonsplatz
Straßenbahn: 19 Nationaltheater
Mit dem Auto
Anfahrt über den Altstadt-Ring in die Maximilianstraße.
Parkgarage Max-Joseph-Platz: geöffnet Montag bis Sonntag 6.00 Uhr morgens - 2.00 Uhr nachts
Von 18 Uhr bis 8 Uhr können Sie die Nachtpauschale von € 10,- in Anspruch nehmen.