Ein Maskenball

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Melodramma in drei Akten
Musik von Giuseppe Verdi
Libretto von Antonio Somma, nach dem Libretto Gustave III, ou Le Bal masqué von Eugène Scribe

 

Handlung

 

Erster Akt

Erstes Bild: Audienzsaal des Grafen Riccardo

Graf Riccardo wird von Bürgern und Adeligen, Bittstellern und Höflingen erwartet. Er tritt ein und prüft einige Schriftstücke. Oscar reicht ihm die Liste der zum bevorstehenden Maskenball eingeladenen Gäste. Riccardo wirft einen Blick darauf und ist erfreut, dass seine heimliche Liebe Amelia, die Gattin seines Sekretärs Renato, mit aufgeführt ist. Renato, zugleich der beste Freund des Grafen, warnt ihn vor einer Verschwörung. Doch der Graf nimmt die Warnung gelassen auf. Da tritt der Richter mit einem Urteil gegen die Wahrsagerin Ulrica auf, die des Landes verwiesen werden soll. Der Page Oscar setzt sich für die Wahrsagerin ein und berichtet, dass bisher alles, was sie vorhersagte, auch eingetroffen sei. Riccardo will dies überprüfen und fordert alle Anwesenden auf, ihn verkleidet zur Wahrsagerin zu begleiten.

 

Zweites Bild: Hütte der Wahrsagerin Ulrica

Der Matrose Silvano fragt bei Ulrica an, ob er für die Opfer, die er jahrelang in Diensten des Grafen erbracht hat, belohnt werden wird. Die Wahrsagerin sagt ihm allerlei Gutes voraus und dass er bald reich sein werde. Graf Riccardo, als Fischer verkleidet, steckt dem Matrosen heimlich einen Beutel voller Münzen in seine Tasche. Als der Matrose zu seiner Tasche zurückkommt, ist die Freude groß, dass ein Teil der Prophezeiung sich schon erfüllt hat. Da kommt ein Diener und meldet die Ankunft einer hohen Persönlichkeit. Ulrica schickt alle aus der Höhle. Riccardo hat Amelias Diener erkannt und versteckt sich. Als Amelia auftritt, berichtet sie der Wahrsagerin, dass sie jemanden liebe, aber ein Mittel gegen diese Liebe wünscht. Ulrica empfiehlt ihr als Gegenmittel ein magisches Kraut, das auf dem Galgenberg vor den Toren der Stadt wächst. Amelia müsse es aber selbst und noch heute Nacht pflücken. Diese entfernt sich wieder. Die Hofleute kommen zurück. Dann tritt Riccardo, nach wie vor inkognito, zur Wahrsagerin und lässt sich seine Zukunft vorhersagen. Ulrica erzählt ihm, dass er bald ermordet werde, und zwar von demjenigen, der ihm als Nächstes die Hand reicht. Riccardo geht mit ausgestreckter Hand zu jedem der Umstehenden hin, doch keiner will diese Hand ergreifen. Da erscheint Renato und begrüßt seinen Freund Riccardo per Handschlag. Dieser lacht über die eben gemachte Prophezeiung. Ulrica aber warnt ihn.

 

Zweiter Akt

Auf dem Galgenberg, vor den Toren Bostons

Amelia ist auf den Galgenberg gegangen, um das Kraut zu pflücken. Riccardo ist ihr heimlich gefolgt. Auf sein Drängen gesteht sie ihm ihre Liebe, aber auch, dass sie sich diese Liebe aus dem Herzen reißen wolle. Sie hören Schritte. Amelia kann gerade noch mit einem Schleier ihr Gesicht verbergen, als auch schon ihr Gemahl, Renato, auftaucht. Er teilt Riccardo mit, dass Verschwörer im Anmarsch seien, die ihn ermorden wollen. Riccardo übergibt Renato die Frau mit dem Befehl, den Schleier der Dame nicht zu lüften. Dann eilt er davon. Die Verschwörer erscheinen und sind enttäuscht, da sie nur den Sekretär mit einer Dame vorfinden. Wenigstens wollen sie wissen, wer die Dame sei. Renato will die Dame mit dem Schwert vor den Zudringlichkeiten der Verschwörer schützen, als plötzlich Amelia sich den Schleier selbst herunterreißt. Renato ist entsetzt: Seine Frau bei einem Techtelmechtel mit Riccardo! Die Verschwörer verspotten den Sekretär. Er fasst sich wieder und verbündet sich mit den Verschwörern.

 

Dritter Akt

Erstes Bild: Arbeitszimmer Renatos

Renato beschuldigt seine Frau der Untreue und will sie töten. Sie bittet ihren Mann, vorher noch einmal ihren kleinen Sohn sehen zu dürfen (Arie Morrò, ma prima in grazia). Renato, allein, beschließt, lieber Riccardo für die Untreue zu bestrafen als seine eigene Frau. Da treten die Verschwörer Samuel und Tom zu ihm. Renato weist ihnen die Verschwörung nach, aber nicht um sie zu verraten, sondern um mitzuwirken. Das Los soll entscheiden, wer den Dolchstoß gegen Riccardo ausführen darf. Amelia, die soeben ins Zimmer zurückkommt, soll das Los ziehen. Auf dem Los, das sie zieht, steht der Name – ihres Mannes Renato. In diesem Augenblick erscheint der Page Oscar und überbringt die Einladung zum Maskenball.

 

Zweites Bild: Arbeitszimmer des Grafen Riccardo

Graf Riccardo schreibt einen Erlass über die Rückkehr Renatos nach England. Schon in Kürze solle dieser gemeinsam mit Amelia Nordamerika verlassen. Er will die Ehe und den Ruf seines besten Freundes nicht länger gefährden. Ein anonymer Brief warnt Riccardo vor einem Mordanschlag auf dem Ball. Doch dieser ist kein Feigling und nimmt an dem Ball teil.

 

Drittes Bild: Großer Ballsaal

Der Maskenball ist in vollem Gange. Die Verschwörer – unter ihnen Renato – mischen sich unter die maskierten Gäste. Renato versucht vom Pagen Oscar zu erfahren, hinter welcher Maske sich Riccardo verbirgt. Doch Oscar verrät nichts. Amelia erkennt jedoch Riccardo. Beide treffen sich abseits und verabschieden sich voneinander. Als beide auseinandergehen wollen, streckt Renato mit einem Dolchstoß den Grafen Riccardo nieder. Die Menge ist aufgebracht und will sich auf den Mörder stürzen. Riccardo nimmt ihn jedoch in Schutz und zeigt ihm den Erlass, der die Rückkehr Renatos und Amelias nach England verfügt. Er schwört seinem Freund, dass zwischen Amelia und ihm nichts Unziemliches vorgefallen sei. Riccardo vergibt seinem Mörder und stirbt. Die Prophezeiung Ulricas hat sich erfüllt.

Programm und Besetzung

Oper in italienischer Sprache mit italienischen und englischen Übertiteln
Dauer: etwa 3 Stunden, mit Pause

 

Dirigent | Pinchas Steinberg
Regie | Massimo Gasparon (nach einer Idee von Pierluigi Samaritani)
Bühnenbild und Kostüme | Pierluigi Samaritani
Lichtdesign | Andrea Borelli
Choreografie | Roberto Maria Pizzuto

 

Besetzung
Riccardo | Piero Pretti (4, 8, 11) / Vincenzo Costanzo (5, 10)
Renato | Ludovic Tézier (4, 8, 11) / Ernesto Petti (5, 10)
Amelia | Anna Netrebko (4, 8, 11) / Valeria Sepe (5, 10)
Ulrica, Wahrsagerin | Elizabeth DeShong♭
Oscar, Page | Cassandre Berthon♭
Silvano, Matrose | Maurizio Bove #
Samuel, Feind des Grafen | Romano Dal Zovo♭
Tom, Feind des Grafen | Adriano Gramigni
Ein Richter / Ein Diener Amelias | Massimo Sirigu♮

 

♭ Debüt am Teatro di San Carlo
♮ Chor des Teatro di San Carlo
# Akademie des Teatro di San Carlo

 

Orchester und Chor des Teatro di San Carlo
Chorleiter | Fabrizio Cassi

 

Produktion des Teatro Regio di Parma

Teatro di San Carlo

 

 

Teatro di San Carlo Napoli; Opernhaus San Carlo; Real Teatro di San Carlo Naples.

 

Das Real Teatro di San Carlo (Königliches Theater von San Carlo), sein ursprünglicher Name unter der bourbonischen Monarchie, heute aber einfach als Teatro di San Carlo bekannt, ist ein Anopernhaus in Neapel, Italien. Es befindet sich neben der zentralen Piazza del Plebiscito und ist mit dem Königspalast verbunden.

 

Es ist einer der ältesten, kontinuierlich aktiven Veranstaltungsorte für öffentliche Opern der Welt und wurde 1737 eröffnet, nur fünf Jahre nach dem Manoel Theatre in Malta und Jahrzehnte vor den beiden Mailänder Theatern La Scala und La Fenice in Venedig. 

 

Die Opernsaison dauert von Ende Januar bis Mai, die Ballettsaison von April bis Anfang Juni. Das Haus hatte einst eine Kapazität von 3.285 Sitzplätzen, ist aber heute auf 1414 Sitzplätze reduziert worden[3] Aufgrund seiner Größe, Struktur und Antike war es das Modell für die folgenden Theater in Europa.

 

Geschichte des Opernhauses

 

Im Auftrag des bourbonischen Königs Karl VII. von Neapel (Carlo VII. auf Italienisch) wollte Charles Neapel mit einem neuen und größeren Theater ausstatten, um das alte, verfallene und zu kleine Teatro San Bartolomeo von 1621 zu ersetzen, das der Stadt gut gedient hatte, besonders nachdem Scarlatti 1682 dorthin gezogen war und damit begonnen hatte, ein wichtiges Opernzentrum zu schaffen, das bis weit in die 1700er Jahre existierte.

 

So wurde das San Carlo am 4. November 1737, dem Namenstag des Königs, mit der Aufführung der Oper Domenico Sarros Achille in Sciro eingeweiht, die auf dem 1736 von Metastasio verfassten Libretto basiert, das in diesem Jahr von Antonio Caldara vertont worden war. Wie üblich wurde die Rolle des Achilles von einer Frau, Vittoria Tesi, genannt "Moretta", gespielt; in der Oper waren auch die Sopranistin Anna Peruzzi, genannt "die Parrucchierina" und der Tenor Angelo Amorevoli zu sehen. Sarro dirigierte das Orchester auch in zwei Balletten als Intermezzi, geschaffen von Gaetano Grossatesta, mit Szenen von Pietro Righini. Die ersten Saisons betonten die königliche Vorliebe für Tanznummern und gehörten zu den berühmten Kastraten der Künstler.

 

Im späten 18. Jahrhundert wurde Christoph Willibald Gluck vom Impresario Tufarelli nach Neapel berufen, um seine Clemenza di Tito 1852 am Theater zu dirigieren, und Johann Christian Bach brachte 1761-62 zwei Opern, Catone in Utica und Alessandro nell'Indie.

 

1737: Bau des Teatro di San Carlo

Das neue Opernhaus wurde von Giovanni Antonio Medrano, einem Militärarchitekten, und Angelo Carasale, dem ehemaligen Direktor des San Bartolomeo, entworfen. Der hufeisenförmige Hörsaal ist der älteste der Welt. Es wurde für 75.000 Dukaten gebaut. Die Halle war 28,6 Meter lang und 22,5 Meter breit, mit 184 Boxen, einschließlich derjenigen des Proszeniums, die in sechs Ordnungen angeordnet waren, sowie einer königlichen Box für zehn Personen mit insgesamt 1.379 Sitzplätzen. Inklusive Stehplatz bot das Theater Platz für über 3.000 Personen. Der anspruchsvolle Komponist und Geiger Louis Spohr überprüfte am 15. Februar 1817 sehr gründlich die Größe und die akustischen Eigenschaften dieses Opernhauses und kam zu dem Schluss:

 

es gibt keinen besseren Ort für Ballett und Pantomime. Militärische Infanterie- und Kavalleriebewegungen, Schlachten und Stürme auf See können hier dargestellt werden, ohne in das Lächerliche zu fallen. Aber für die Oper selbst ist das Haus zu groß. Obwohl die Sängerinnen und Sänger, Signora Isabella Colbran,[Prima Donna vom Teatro San Carlo und Rossinis zukünftige Frau] und die Signori Nozzari, Benedetti, etc. sehr starke Stimmen haben, waren nur ihre höchsten und stentorischsten Töne zu hören. Jede Art von zärtlicher Äußerung ging verloren.

 

Das San Carlo, das wegen seiner Architektur, seiner Golddekorationen und der üppigen blauen Polsterung (Blau und Gold sind die offiziellen Farben der Bourbonen) sehr geschätzt wird, war heute das größte Opernhaus der Welt[6] In Bezug auf die Macht des bestehenden bourbonischen Königreichs der beiden Sizilien stellt Beauvert fest, dass die Gestaltung des Hauses mit seinen 184 Kisten ohne Vorhänge so war, dass "niemand der Kontrolle durch den Herrscher entgehen konnte", der seinen privaten Zugang aus dem Königspalast hatte.

 

1809 wurde Domenico Barbaia zum Direktor der königlichen Opernhäuser in Neapel ernannt und blieb bis 1841 im Amt. Bald erlangte er den Ruf für innovative und schillernde Produktionen, die sowohl das Publikum als auch führende Sänger an das Opernhaus lockten.

 

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