Ein Maskenball

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Melodramma in drei Akten - 1859

empfohlen ab 14 Jahren

 

Erster Akt 
Ein Saal im Haus Riccardos

Während der Gouverneur Riccardo schläft, wird er in seinem Haus von zahlreichen Bittstellern erwartet, die ihm Frieden und Ruhe wünschen und ihn ihrer Treue versichern. Unter die Menge haben sich insgeheim auch Samuel, Tom und ihre Anhänger gemischt, die sich gegen Riccardo verschworen haben. Riccardo verspricht, allen gerechtfertigten Bitten nachzukommen, doch seine Aufmerksamkeit wird schnell von der Gästeliste seines Balls abgelenkt. Dort liest er den Namen Amelias: Die Aussicht, sie wiederzusehen, bringt ihn zum Träumen. Sein Freund und Berater Renato – Amelias Ehemann – ahnt nichts von diesen Gedanken. Er warnt Riccardo vor einem drohenden Anschlag und erinnert ihn daran, welche Verantwortung er trage. Doch Riccardo will nichts tun, um sich schützen zu lassen. Der Oberste Richter will Ulrica, eine Seherin, ausweisen lassen. Oscar, Riccardos Page, verteidigt sie und erzählt, dass bisher jede ihrer Weissagungen eingetreten sei. Riccardo will sich selbst ein Bild von Ulricas Künsten machen und überredet alle, sich am Nachmittag um drei verkleidet bei Ulrica einzufinden.

Hütte der Wahrsagerin


Ulrica ruft die verborgenen Mächte an, vor denen sich nichts verbergen lässt. Als Fischer getarnt mischt sich Riccardo unerkannt unter die Menschen, die sich bei Ulrica zusammengefunden haben. Silvano, einer seiner Soldaten, fragt Ulrica, ob er nach Jahren treuen Dienstes endlich den gebührenden Dank erhalten werde; sie sagt ihm Reichtum und Aufstieg voraus. Riccardo hilft nach und steckt Silvano Geld und ein Beförderungsschreiben zu: Damit hat sich Ulricas Prophezeiung erfüllt. Als Amelia ein vertrauliches Gespräch mit Ulrica erbittet, schickt die Wahrsagerin alle fort; nur Riccardo versteckt sich, um das Gespräch zu belauschen. Amelia sucht inneren Frieden und wünscht sich, ihre ehebrecherischen Gefühle für einen anderen Mann zu ersticken. Ulrica erklärt ihr, das einzige Mittel hierzu könne sie um Mitternacht auf dem Galgenberg finden. Riccardo beschließt, ihr dorthin zu folgen. Als die Gefolgschaft Riccardos, darunter der Richter und Oscar, aber auch Samuel und Tom mit ihren Anhängern Ulricas Haus betreten, spielt Riccardo seine Fischerrolle weiter aus: Er verlangt von der Hellseherin, ihm die Zukunft vorherzusagen. An seiner Hand erkennt Ulrica in ihm einen machtvollen Menschen. Sie prophezeit ihm seinen baldigen gewaltsamen Tod – und zwar durch einen Freund, genauer durch denjenigen, der ihm als Erster die Hand reichen werde. Riccardo zeigt sich unbeeindruckt und flüchtet sich in Scherze; er fordert die Anwesenden auf, ihm die Hand zu geben, was alle verweigern. Der erst jetzt hinzukommende Renato begrüßt Riccardo, von der Prophezeiung nichts ahnend, mit Handschlag und enthüllt dessen Identität. Von seinem engsten Freund vermeint Riccardo nichts zu befürchten und wähnt sich in Sicherheit. Er wird von seinen Anhängern bejubelt.

Zweiter Akt
Ein einsames Feld in der Umgebung von Boston

Amelia ist auf dem Galgenberg angelangt. Die unheimliche Umgebung verängstigt sie, doch sie ist fest entschlossen, das von Ulrica beschriebene Mittel zu finden, auch wenn es bedeutet, alle ihre Gefühle abzutöten. Riccardo ist ihr nachgegangen und bedrängt sie so lange, bis sie ihm ihre Liebe gesteht. Während Riccardo im Überschwang jeden Gedanken an seine Freundschaft zu Renato verdrängt, fühlt sich Amelia hin- und hergerissen zwischen Pflicht und Verlangen und wünscht sich zu sterben. Unerwartet erscheint Renato, um den Gouverneur vor den Verschwörern zu warnen, die ihm gefolgt seien. Amelia verbirgt sich hinter einem Schleier, damit ihr Mann sie nicht erkennt. Renato tauscht mit Riccardo zur Tarnung den Mantel; doch erst, nachdem Riccardo seinem Freund das Versprechen abnehmen konnte, die verschleierte Frau sicher zurück in die Stadt zu geleiten, lässt er sich zur Flucht bewegen. Renato und Amelia geraten in die Hände der Verschwörer. Verblüfft, anstelle Riccardos dessen Freund vorzufinden, wollen sie wissen, wer seine Begleiterin ist. Renato greift zur Verteidigung zur Waffe, aber Amelia wirft sich dazwischen und lässt ihren Schleier fallen. Renato muss in Riccardos vermeintlicher Geliebten seine eigene Frau erkennen. Er sieht sich der Lächerlichkeit preisgegeben. Für den nächsten Tag bittet er Samuel und Tom zu sich.

Dritter Akt
Arbeitszimmer im Wohnhaus von Renato

Renato glaubt den Unschuldsbeteuerungen seiner Frau nicht und ist entschlossen, sie zu töten. Amelia bittet ihn, sich noch von ihrem Sohn verabschieden zu dürfen. Renato gewährt ihr diesen Wunsch. Als er alleine ist, beschließt er, an Amelias Stelle Riccardo mit dem Tod zu bestrafen. Er teilt Samuel und Tom mit, dass er sich ihren Racheplänen anschließen will; als Zeichen seiner Aufrichtigkeit verspricht er ihnen seinen Sohn als Unterpfand. Das Los soll entscheiden, wer das Attentat auf den Gouverneur verüben darf. Renato zwingt Amelia, das Los zu ziehen; es fällt auf ihn selbst. Oscar überbringt die Einladung zu Riccardos Maskenball. Dieses Fest erscheint Renato als geeigneter Moment für das Attentat, und er vereinbart mit Samuel und Tom ein Erkennungszeichen. Amelia ahnt, was die drei planen, und will Riccardo warnen.

Ein Kabinett im Hause Riccardos

Riccardo glaubt Amelia in Sicherheit. Er beschließt, seiner Sehnsucht nach ihrer Liebe nicht nachzugeben und stattdessen Renato mit seiner Familie in ein anderes Land zu versetzen. Oscar übergibt ihm einen anonymen Brief, in dem Riccardo vor einem Attentat noch am selben Abend gewarnt wird. Mit der Begründung, man könnte ihn sonst für feige halten, will er trotz der Bedrohung den Ball besuchen, um sich für immer von Amelia zu verabschieden.

Ein Ballsaal

Auf dem Maskenball gelingt es Renato, von Oscar das Kostüm Riccardos in Erfahrung zu bringen. Auch Amelia erkennt ihn in seiner Verkleidung und versucht neuerlich, ihn zur Flucht zu bewegen, doch Riccardo ignoriert diese Warnung. Er teilt Amelia seinen Beschluss mit und sagt ihr Lebewohl. In diesem Augenblick stürzt sich Renato dazwischen und erschießt Riccardo. Im Sterben schwört Riccardo seinem Freund, dass er Amelias Ehre nicht verletzt habe, und verzeiht allen.

Programm und Besetzung

Komponist Giuseppe Verdi. Libretto von Antonio Somma.
In italienischer Sprache · Mit Übertiteln in deutscher und englischer Sprache.

Dauer ca. 2 Stunden 55 Minuten

 

 

Musikalische Leitung: Andrea Battistoni
Inszenierung: Johannes Erath
Bühne: Heike Scheele
Kostüme: Gesine Völlm
Video: Lea Heutelbeck
Licht: Joachim Klein
Dramaturgie: Malte Krasting
Chor: Stellario Fagone

 

Riccardo: Charles Castronovo
Renato: Igor Golovatenko
Amelia: Nicole Car
Ulrica: Yulia Matochkina
Oscar: Erika Baikoff
Silvano: Thomas Mole
Samuel: Bálint Szabó
Tom: Roman Chabaranok
Oberster Richter: Tansel Akzeybek
Diener Amelias: Dafydd Jones

 

Bayerisches Staatsorchester

Bayerischer Staatsopernchor

Nationaltheater München

Am Anfang der Geschichte der Münchner Oper steht der höfische Prunk des jungen italienischen "dramma per musica", jener neuen, zunächst elitären, später aber - in Venedig - schnell volkstümlich werdenden Form musikalischen Theaters. Der Kurfürst Ferdinand Maria errichtete im Herkulessaal der Residenz ein Saaltheater, in dem vor der Hofgesellschaft die ersten italienischen Operndarstellungen inszeniert wurden. Gleichzeitig baute er nach einem Plan seines Vaters Maximilian I. das erste freistehende Opernhaus Deutschlands, indem er das alte Kornhaus, den sogenannten "Haberkasten" am Salvatorplatz, zu einem Barocktheater umgestaltete. Die höfische Ausstattungsoper bediente sich dabei meist mythologischer Stoffe und allegorischer Figuren zur Huldigung an den Fürstenhof. Oft trat die technische Ausstattung mit Flugmaschinen, Seeschlachten und Triumphzügen in Wettstreit mit der Musik.



Unter der Regierung des Kurfürsten Max II. Emanuel in den Jahren 1679 bis 1726 setzte die italienische Oper ihren Siegeszug in München fort. Sein Nachfolger Max III. Joseph ließ dann auch von Francois Cuvilliés das "teatro nuovo pressa la residenza", das Residenztheater erbauen - auch heute noch als "Cuvilliés-Theater" Opernbesuchern aus aller Welt ein Begriff. Aus dem "dramma per musica" war inzwischen die "opera seria" mit dem Kult der Arie, des Belcanto, der Primadonnen und Kastraten geworden. Allmählich entwickelten sich aber überall aus der Bürgerschicht volkstümliche Opern und Singspiele. Die Stoffe der Mythologie und der Fürstenhuldigung wichen lebensnäheren Bezügen aus dem bürgerlichen Bereich. Neue entscheidende Anstöße kamen dabei etwa aus der revolutionären französischen "opéra comique" oder dem Wiener und Leipziger Singspiel.


Aus einer Mischung verschiedenster Stilelemente besteht die "opera buffa", die Mozart mit 19 Jahren noch unter der Regentschaft von Max III. Joseph als seine erste Münchner Auftragsoper mit dem Titel La finta giardiniera komponiert hatte. Sechs Jahre später schrieb er im Auftrag des Kurfürsten Karl Theodor seine "opera seria", den Idomeneo zu Ende, ein Werk das - am 29. Januar 1781 im Residenztheater uraufgeführt - für den 25-jährigen Mozart einen entscheidenden Durchbruch bedeutete.

 

Das Nationaltheater am Max-Joseph-Platz in München ist der Spielort der Bayerischen Staatsoper und des Bayerischen Staatsballetts.

 

Das Nationaltheater können Sie sowohl mit dem Auto als auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln des MVV sehr gut erreichen. 

 

Mit dem MVV

S-Bahn: S 1 - 8 Marienplatz
U-Bahn: U 3, 6 Marienplatz, U 3 - 6 Odeonsplatz
Bus: 52, 131 Marienplatz, 100 Odeonsplatz
Straßenbahn: 19 Nationaltheater 


Mit dem Auto 

Anfahrt über den Altstadt-Ring in die Maximilianstraße. 

Parkgarage Max-Joseph-Platz: geöffnet Montag bis Sonntag 6.00 Uhr morgens - 2.00 Uhr nachts

Von 18 Uhr bis 8 Uhr können Sie die Nachtpauschale von € 10,- in Anspruch nehmen.

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