Ein Maskenball

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Ein Maskenball (Un ballo in maschera) – Giuseppe Verdi
Oper in drei Teilen, in drei Akten, auf Italienisch, mit ungarischen, englischen und italienischen Untertiteln
Aufführungsdauer: 3 Stunden 30 Minuten, mit 2 Pausen.

 

Das Thema dieses Werks löste Verdis heftigsten Kampf mit der Zensur von Neapel und später auch von Rom aus. Das ursprüngliche Libretto behandelte ein tatsächliches historisches Ereignis: den Königsmord von 1792 in Schweden. Doch dies erwies sich angesichts der damaligen politischen Lage als zu heikles Thema, und so wurde der König, um den Zensor zu besänftigen, in einen Grafen verwandelt und die Handlung von Europa in die englischen Kolonien Nordamerikas verlegt. Nach ein paar weiteren kleineren Änderungen erlaubte die römische Zensur die Aufführung des Werks, bei dem sich hinter der Schicht des politischen Attentats eine Liebesgeschichte offenbart. Neben dem politischen Unmut stehen die wirklichen Konflikte um eine Ehe, die gerettet werden muss. Im Hintergrund der Geschichte lauern die heftigen Emotionen unerwiderter Liebe und blinder Eifersucht, die den Handlungsverlauf vorantreiben.

Un ballo in maschera wird im Repertoire der Oper – gemäß der ursprünglichen Absicht des Komponisten – als die Geschichte des schwedischen Königs Gustav III. präsentiert, in einer Inszenierung des jungen italienischen Regisseurs und Wettbewerbssiegers Fabio Ceresa.

 

 

Handlung

 

Erster Akt

Erstes Bild: Audienzsaal des Grafen Riccardo

Graf Riccardo wird von Bürgern und Adeligen, Bittstellern und Höflingen erwartet. Er tritt ein und prüft einige Schriftstücke. Oscar reicht ihm die Liste der zum bevorstehenden Maskenball eingeladenen Gäste. Riccardo wirft einen Blick darauf und ist erfreut, dass seine heimliche Liebe Amelia, die Gattin seines Sekretärs Renato, mit aufgeführt ist. Renato, zugleich der beste Freund des Grafen, warnt ihn vor einer Verschwörung. Doch der Graf nimmt die Warnung gelassen auf. Da tritt der Richter mit einem Urteil gegen die Wahrsagerin Ulrica auf, die des Landes verwiesen werden soll. Der Page Oscar setzt sich für die Wahrsagerin ein und berichtet, dass bisher alles, was sie vorhersagte, auch eingetroffen sei. Riccardo will dies überprüfen und fordert alle Anwesenden auf, ihn verkleidet zur Wahrsagerin zu begleiten.

 

Zweites Bild: Hütte der Wahrsagerin Ulrica

Der Matrose Silvano fragt bei Ulrica an, ob er für die Opfer, die er jahrelang in Diensten des Grafen erbracht hat, belohnt werden wird. Die Wahrsagerin sagt ihm allerlei Gutes voraus und dass er bald reich sein werde. Graf Riccardo, als Fischer verkleidet, steckt dem Matrosen heimlich einen Beutel voller Münzen in seine Tasche. Als der Matrose zu seiner Tasche zurückkommt, ist die Freude groß, dass ein Teil der Prophezeiung sich schon erfüllt hat. Da kommt ein Diener und meldet die Ankunft einer hohen Persönlichkeit. Ulrica schickt alle aus der Höhle. Riccardo hat Amelias Diener erkannt und versteckt sich. Als Amelia auftritt, berichtet sie der Wahrsagerin, dass sie jemanden liebe, aber ein Mittel gegen diese Liebe wünscht. Ulrica empfiehlt ihr als Gegenmittel ein magisches Kraut, das auf dem Galgenberg vor den Toren der Stadt wächst. Amelia müsse es aber selbst und noch heute Nacht pflücken. Diese entfernt sich wieder. Die Hofleute kommen zurück. Dann tritt Riccardo, nach wie vor inkognito, zur Wahrsagerin und lässt sich seine Zukunft vorhersagen. Ulrica erzählt ihm, dass er bald ermordet werde, und zwar von demjenigen, der ihm als Nächstes die Hand reicht. Riccardo geht mit ausgestreckter Hand zu jedem der Umstehenden hin, doch keiner will diese Hand ergreifen. Da erscheint Renato und begrüßt seinen Freund Riccardo per Handschlag. Dieser lacht über die eben gemachte Prophezeiung. Ulrica aber warnt ihn.

 

Zweiter Akt

Auf dem Galgenberg, vor den Toren Bostons

Amelia ist auf den Galgenberg gegangen, um das Kraut zu pflücken. Riccardo ist ihr heimlich gefolgt. Auf sein Drängen gesteht sie ihm ihre Liebe, aber auch, dass sie sich diese Liebe aus dem Herzen reißen wolle. Sie hören Schritte. Amelia kann gerade noch mit einem Schleier ihr Gesicht verbergen, als auch schon ihr Gemahl, Renato, auftaucht. Er teilt Riccardo mit, dass Verschwörer im Anmarsch seien, die ihn ermorden wollen. Riccardo übergibt Renato die Frau mit dem Befehl, den Schleier der Dame nicht zu lüften. Dann eilt er davon. Die Verschwörer erscheinen und sind enttäuscht, da sie nur den Sekretär mit einer Dame vorfinden. Wenigstens wollen sie wissen, wer die Dame sei. Renato will die Dame mit dem Schwert vor den Zudringlichkeiten der Verschwörer schützen, als plötzlich Amelia sich den Schleier selbst herunterreißt. Renato ist entsetzt: Seine Frau bei einem Techtelmechtel mit Riccardo! Die Verschwörer verspotten den Sekretär. Er fasst sich wieder und verbündet sich mit den Verschwörern.

 

Dritter Akt

Erstes Bild: Arbeitszimmer Renatos

Renato beschuldigt seine Frau der Untreue und will sie töten. Sie bittet ihren Mann, vorher noch einmal ihren kleinen Sohn sehen zu dürfen (Arie Morrò, ma prima in grazia). Renato, allein, beschließt, lieber Riccardo für die Untreue zu bestrafen als seine eigene Frau. Da treten die Verschwörer Samuel und Tom zu ihm. Renato weist ihnen die Verschwörung nach, aber nicht um sie zu verraten, sondern um mitzuwirken. Das Los soll entscheiden, wer den Dolchstoß gegen Riccardo ausführen darf. Amelia, die soeben ins Zimmer zurückkommt, soll das Los ziehen. Auf dem Los, das sie zieht, steht der Name – ihres Mannes Renato. In diesem Augenblick erscheint der Page Oscar und überbringt die Einladung zum Maskenball.

 

Zweites Bild: Arbeitszimmer des Grafen Riccardo

Graf Riccardo schreibt einen Erlass über die Rückkehr Renatos nach England. Schon in Kürze solle dieser gemeinsam mit Amelia Nordamerika verlassen. Er will die Ehe und den Ruf seines besten Freundes nicht länger gefährden. Ein anonymer Brief warnt Riccardo vor einem Mordanschlag auf dem Ball. Doch dieser ist kein Feigling und nimmt an dem Ball teil.

 

Drittes Bild: Großer Ballsaal

Der Maskenball ist in vollem Gange. Die Verschwörer – unter ihnen Renato – mischen sich unter die maskierten Gäste. Renato versucht vom Pagen Oscar zu erfahren, hinter welcher Maske sich Riccardo verbirgt. Doch Oscar verrät nichts. Amelia erkennt jedoch Riccardo. Beide treffen sich abseits und verabschieden sich voneinander. Als beide auseinandergehen wollen, streckt Renato mit einem Dolchstoß den Grafen Riccardo nieder. Die Menge ist aufgebracht und will sich auf den Mörder stürzen. Riccardo nimmt ihn jedoch in Schutz und zeigt ihm den Erlass, der die Rückkehr Renatos und Amelias nach England verfügt. Er schwört seinem Freund, dass zwischen Amelia und ihm nichts Unziemliches vorgefallen sei. Riccardo vergibt seinem Mörder und stirbt. Die Prophezeiung Ulricas hat sich erfüllt.

Programm und Besetzung

Dirigent: Gergely Kesselyák
Gustavo, König von Schweden: Adorján Pataki, Boldizsár László
Renato Anckarström: Károly Szemerédy, Attila Mókus
Amelia, Renatos Frau: Zsuzsanna Ádám, Adrienn Miksch
Ulrica: Ildikó Komlósi, Erika Gál
Oscar: Zita Szemere, Eszter Zemlényi
Graf Horn: Géza Gábor
Graf Ribbing: András Kiss
Christiano, Matrose: Máté Fülep
Richter / Amelias Diener: Lőrinc Kósa

 

Mit dem Orchester und Chor der Ungarischen Staatsoper

 

Komponist: Giuseppe Verdi
Libretto nach dem Werk von Eugène Scribe: Antonio Somma
Regisseur: Fabio Ceresa
Bühnenbildner: Tiziano Santi
Kostümdesigner: Giuseppe Palella
Bewegungsdirektor: Mattia Agatiello
Lichtdesigner: Ferenc Stadler
Dramaturg, ungarische Übersetzung: Eszter Orbán
Englische Übersetzung: Arthur Roger Crane
Chorleiter: Gábor Csiki

Ungarische Staatsoper

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Das Gebäude der Ungarischen Staatsoper (ungarisch: Operaház) ist eines der prachtvollsten Beispiele der Neorenaissance-Architektur im Stadtteil Pest der ungarischen Hauptstadt Budapest. Zu finden ist es im VI. Bezirk (Terézváros) an der Andrássy út 22.

Das Opernhaus wurde zwischen 1875 und 1884 errichtet und von der Stadt Budapest sowie Kaiser Franz Joseph finanziert. Das Ungarische Königliche Opernhaus, wie es damals hieß, wurde am 27. September 1884 feierlich eröffnet. Das Gebäude ist überaus reich geschmückt mit barocken Elementen, mit zahlreichen Ornamenten, Gemälden und Skulpturen. Besonders erwähnenswert sind die Wandgemälde in Treppenaufgängen und dem Zuschauerraum der Oper, welche von Bertalan Székely, Mór Than und Károly Lotz angefertigt wurden. Die Budapester Oper gilt als eines der Meisterwerke von Miklós Yblund als eines der schönsten Opernhäuser der Welt.

Vor dem Gebäude findet man jeweils eine Statue von Ferenc Erkel, dem Komponisten der ungarischen Nationalhymne, und von Franz Liszt, beide geschaffen von Alajos Stróbl.

Ferenc Erkel war der erste Direktor der Oper, aber auch der bedeutende österreichische Komponist Gustav Mahler hielt hier von 1888 bis 1891 das Direktorenamt inne. Selbst Puccini hat zweimal persönlich die Premieren seiner Opern hier inszeniert.

 

Viele wichtige Künstler waren da Gäste, inklusiv der Komponist Gustav Mahler, der an Direktor der Budapester Staatsoper von 1887 bis 1891 war. Er hat zum internationalen Ansehen dieser Institution beigetragen. Wagners Opern wurden aufgeführt, sowie Magcagnis Cavalleria Rusticana. Die ungarische Staatsoper erhielt immer einen professionellen Standard, viele internationale Persönlichkeiten wie: Renée Fleming, Cecilia Bartoli, Monserrat Caballé, Placido Domingo, Luciano Pavarotti, José Cura, Thomas Hampson and Juan Diego Flórez wurden eingeladen auf der Bühne aufzutreten. Die ungarische Besetzung inkludierte unter anderem hervorragende und berühmte Künstler wie: Éva Marton, Ilona Tokody, Andrea Rost, Dénes Gulyás, Attila Fekete and Gábor Bretz.

Zu den bedeutenden Dirigenten der Staatsoper gehören Otto Klemperer, Sergio Failoni und Lamberto Gardelli. Zweite Spielstätte der Ungarischen Staatsoper ist das Erkel Theater.

 

Attila Nagy
© Berecz Valter
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