Elektra
Juni 2026 | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|
Mo | Di | Mi | Do | Fr | Sa | So |
OPER UND BALLETTSAISON 2025–26
ELEKTRA
Musik von Richard Strauss
Libretto von Hugo von Hofmannsthal, nach seiner Tragödie Elektra
Handlung
Vorgeschichte
Nach der Rückkehr Agamemnons aus dem Trojanischen Krieg wurde er von seiner Frau Klytämnestra und ihrem Geliebten Aegisth ermordet. Ihre Tochter Elektra brachte daraufhin ihren kleinen Bruder Orest außer Landes in Sicherheit. Dort wird er zum Rächer seines Vaters erzogen. Am Hof von Mykene hält Elektra als Einzige die Erinnerung an den Mord an ihrem Vater aufrecht und wartet auf den Tag der Vergeltung.
Inhalt der Oper
Schauplatz ist ein Innenhof gegenüber der Rückseite des Palastes von Mykene.
Vier Mägde ereifern sich über Elektra, die trotz ihres offen gezeigten Hasses weiter am Hofe geduldet wird. Nur eine junge Magd ergreift Partei für Elektra. Sie wird von der Aufseherin ins Haus gestoßen und geschlagen.
Elektra tritt auf. In dieser Stunde, in der Agamemnon im Bad ermordet wurde, gedenkt sie täglich ihres Vaters. Sie malt sich eine blutige Rache an den Mördern und den Mitverschwörern aus. An diesem Tag will sie ein blutiges Fest mit Siegestänzen feiern. Ihre Schwester Chrysothemis reißt sie aus ihren Träumen. Sie warnt Elektra vor ihrer Mutter und deren Gemahl, die sie einsperren und in einen Turm werfen wollen. Chrysothemis will nicht länger auf die Rückkehr ihres Bruders warten und sehnt sich nach Eheglück.
Beide hören, dass die Königin naht. Sie hat wieder einmal schlecht geträumt und will ein Opfer bringen, um die Götter zu versöhnen. Chrysothemis entfernt sich, Elektra jedoch stellt sich der Mutter entgegen. Klytämnestra, die mit Amuletten und Talismanen behängt ist, kommt mit ihrem Gefolge aus dem Palast. Ihre Vertrauten warnen sie vor den heuchlerischen Äußerungen Elektras. Die Königin jedoch schickt die Dienerinnen weg, um allein mit Elektra zu sprechen. Sie hofft von ihrer Tochter zu erfahren, wie sie sich von den Albträumen befreien kann.
Allein mit Elektra, beschreibt die Königin ihre unerklärliche „Krankheit“, gegen die sich alle Bräuche und Opfer bisher als wirkungslos erwiesen haben. Elektra behauptet, ein geeignetes Opfertier zu kennen: eine Frau, deren Namen sie zunächst nicht nennen will. Erst ein Drohen der Königin löst Elektras Zunge. Klytämnestra selbst muss sterben, dann erst hören ihre Träume auf. Mit grausiger Lust beschreibt sie in allen Einzelheiten die Jagd und Tötung der Mutter durch den Rächer Orest. Die Königin ist zunächst entsetzt. Dann kommt ihre Vertraute aus dem Palast und flüstert ihr etwas zu. Mit höhnischem Gelächter verschwindet die Königin im Palast und lässt Elektra alleine zurück.
Chrysothemis kommt jammernd herbei und nennt Elektra den Grund für Klytämnestras plötzliche Freude: Zwei Fremde haben soeben die Nachricht überbracht, dass Orest tot sei. Ein Diener lässt sich ein Pferd satteln und eilt Aegisth entgegen, um ihm diese „freudige Nachricht“ zu überbringen. Elektra versucht nun, Chrysothemis zur Mithilfe bei ihrer Rache zu gewinnen. Sie teilt ihr mit, dass sie das Beil, mit dem Agamemnon getötet wurde, im Hof vergraben hat. Sie verspricht Chrysothemis sogar, nach dieser Tat selbst für ihre Schwester das Hochzeitsbett zu bereiten. Chrysothemis will davon nichts wissen und eilt davon.
Elektra will die Tat selbst vollbringen. Sie sucht nach dem Beil und gräbt es aus. Ein junger Fremder wiederholt ihr gegenüber die Nachricht von Orests Tod. Als sie ihm ihren Namen nennt, ist der Fremde bestürzt über den Anblick Elektras, die so mager und abgezehrt aussieht. Dann gibt er sich als Orest zu erkennen. Mit der Fehlinformation erhoffte er sich leichteren Zugang zum Palast, um den Vater zu rächen. Elektra, die zunächst überglücklich ist, ihren Bruder wiederzusehen, schämt sich zugleich vor Orest. Sie beschreibt ihre Rachegedanken der letzten Jahre, und wie sie hierfür alles geopfert hat, ihre Jugend, ihre Schönheit und ihre Selbstachtung. Als Orests alter Pfleger auftaucht, eilt er mit ihm in den Palast, um den Racheakt auszuführen. Erst als beide fort sind, merkt Elektra, dass sie ihnen das Beil nicht gegeben hat.
Aus dem Palast dringen die Todesschreie der Königin. Als Chrysothemis und die Mägde die Schreie hören, kommen sie herbeigeeilt, werden aber von Elektra am Betreten des Palastes gehindert. Als sich Aegisth nähert, entfernen sich die Frauen. Nur Elektra bleibt, begrüßt ihn mit heuchlerischer Freundlichkeit und leuchtet ihm den Weg in den Palast, wo er von Orest erschlagen wird. Die Anhänger des ermordeten Agamemnon, die Orest zujubeln, metzeln die Parteigänger Klytämnestras und Aegisths nieder. Chrysothemis eilt zu Elektra und beschreibt den blutigen Sieg ihres Bruders. Elektra steigert sich in ekstatische Entrückung, beginnt einen Triumphtanz und bricht danach zusammen. Chrysothemis ruft nach ihrem Bruder: „Orest! Orest!“.
Programm und Besetzung
Dirigent: ENRICO CALESSO
Chorleitung: PAOLO LONGO
Neuproduktion der Fondazione Teatro Lirico Giuseppe Verdi di Trieste
Elektra – ELENA BATOUKOVA-KERL
Chrysothemis – SIMONE SCHNEIDER
Orchester, Chor und Technik der Fondazione Teatro Lirico Giuseppe Verdi di Trieste
Teatro Verdi Trieste
Das Teatro Lirico Giuseppe Verdi ist ein Opernhaus in Triest, Italien, und wurde nach dem Komponisten Giuseppe Verdi benannt. Es wurde privat errichtet und am 21. April 1801 mit einer Aufführung von Johann Simon Mayrs Ginevra di Scozia als Teatro Nuovo eingeweiht, um das kleinere „Cesareo Regio Teatro di San Pietro“ mit 800 Sitzplätzen zu ersetzen. Ursprünglich hatte das Nuovo 1.400 Sitzplätze. Im Jahr 1821 wurde es als Teatro Grande bekannt.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde der Bedarf nach einem neuen Theater in Triest deutlich. Sein Haupttheater, das Teatro di San Pietro, wurde zunehmend unzulänglich und schloss schließlich im Jahr 1800 seine Pforten. Seit 1795 lag dem österreichischen Kanzlei ein Vorschlag von Giovanni Matteo Tommasini vor, ein Privattheater zu bauen, und im Juni 1798 wurde ein Vertrag aufgesetzt, wonach die jährlichen Mittel von der Gemeinde kommen würden und Tommasini die Rechte an mehreren Logen sowie die Rechte zum Verkauf weiterer Logen halten würde. Gian Antonio Selva, der Architekt des La Fenice in Venedig, wurde engagiert und entwarf einen klassischen Zuschauerraum in Hufeisenform. Seine Außenentwürfe waren den Österreichern jedoch zu schlicht, und so beauftragten sie einen anderen Architekten, Matteo Pertsch, um das Problem zu lösen. Dies gelang durch die Einbeziehung von Elementen des Mailänder Opernhauses La Scala. Das „Nuovo“ wurde zu einer Mischung aus La Fenice im Inneren und La Scala von außen.
Geschichte
Während der Existenz des Theaters kam es zu mehreren Namensänderungen. Die erste im Jahr 1821, als es zum Teatro Grande wurde[1], und unter diesem Namen fanden im Theater zwei Opernpremieren von Verdi statt: Il corsaro im Jahr 1848 (mit der Sopranistin Giuseppina Strepponi, die Verdi 1859 heiratete, in der Hauptrolle) und Stiffelio, eine Produktion, die Verdi – nicht ohne Kontroversen – 1850 beaufsichtigte.[2] Vor diesen Premieren dominierten jedoch bereits Verdis Opern die Bühne des Teatro Grande. Im Laufe des Jahrhunderts folgten ihnen alle großen Werke des Opernrepertoires, darunter auch jene von Puccini und Wagner.
Eine weitere Namensänderung folgte 1861 aufgrund eines Wechsels von privatem zu öffentlichem Eigentum. So wurde es zum Teatro Comunale und blieb als solches bis ins späte 19. Jahrhundert bestehen. Bis 1881 wurde die Sitzplatzkapazität durch Nutzung vorhandener Stehplätze auf 2.000 erhöht. Doch im Dezember desselben Jahres wurde das Theater für unsicher erklärt und wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Bei der Wiedereröffnung 1889 mit 1.000 Sitzplätzen wurde die Gasbeleuchtung durch Elektrizität ersetzt.
Wenige Stunden nach seinem Tod im Januar 1901[3] wurde das Theater erneut umbenannt, diesmal zu Ehren von Giuseppe Verdi. Es wurde zwischen 1992 und 1997 umfassend restauriert und mit etwa 1.300 Sitzplätzen[4] und einem Viva Verdi-Konzert[3] wiedereröffnet, das Ausschnitte aus vielen Opern des Komponisten enthielt. (Wie bei der Restaurierung der Scala zwischen 2001 und 2004 wurde in Triest rasch ein temporärer Ausweichort geschaffen und die Sala Tripcovich bietet weiterhin Platz für Kammeropern und Operetten.)
Ein Hauptmerkmal des Spielplans des Teatro Verdi in den letzten 40 Jahren, das auf die ursprüngliche österreichische Besetzung der Stadt im 19. Jahrhundert und die Tatsache zurückzuführen ist, dass Triest erst 1918 Teil Italiens wurde, ist das „Internationale Operettenfestival“, das jeden Sommer stattfindet.
Uraufführungen Folgende Opern wurden im Theater uraufgeführt: Ginevra di Scozia von Simon Mayr, 21. April 1801, Annibale in Capua von Antonio Salieri, 20. Mai 1801, Ricciarda di Edimburgo, von Cesare Pugni, 29. September 1832. Enrico II. von Otto Nicolai, 26. November 1839, Il. corsaro von Giuseppe Verdi, 25. Oktober 1848 Stiffelio von Giuseppe Verdi, 16. November 1850 Nozze istriane von Antonio Smareglia, 28. März 1895