Faust
Oktober 2025 | ||||||
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FAUST – Charles Gounod 1818–1893
Oper in fünf Akten
Libretto von Jules Barbier und Michel Carré, basierend auf Faust et Marguerite von Michel Carré und dem gleichnamigen Werk von Wolfgang von Goethe
Faust
Alter, Jugend, Ewigkeit und ihre Dilemmata
Weisheit und Jugend zum Preis der Liebe, der Unschuld anderer und der eigenen Seele. Das ist das Wesen von Faust: in den Spiegel zu schauen und sein verborgenes Gesicht zu sehen. Es ist der Zustand der inneren Hölle.
Die in Faust erzählten Ereignisse spielen im Gebiet des heutigen Deutschlands im 16. Jahrhundert, könnten aber in jeder Zeit, an jedem Ort und zu jedem Zeitpunkt angesiedelt sein, da die beiden Hauptfiguren ewig und universell sind: Gott und der Teufel. Gut und Böse. Das Männliche und das Weibliche. Das Junge und das Alte. Leben und Tod. Das Verschiedene und zugleich Untrennbare.
Charles Gounod schildert mit seinem intensiven und tiefgründigen melodischen Stil die Reise des alten Denkers Faust zurück in die Vergangenheit, der das Alter bei vollem Besitz seiner geistigen Kräfte erreicht hat; ein Fluch an sich, der ihn verzweifelt nach einer Jugend sehnen lässt, die er nur aus Büchern kannte.
Das erste große Highlight der Saison von Les Arts ist die Premiere einer neuen Produktion von Faust unter der Leitung von Lorenzo Viotti, einem der charismatischsten und angesehensten Dirigenten unserer Zeit. Der Schweizer Dirigent gibt sein Debüt im Gebäude von Calatrava mit einem starken Vokalensemble, zu dem bekannte Namen des Theaters gehören: Iván Ayón Rivas in der komplexen und gequälten Rolle des Faust, die eindrucksvolle Bühnenpräsenz von Alex Esposito als Méphistophélès und die vielseitige Sopranistin Ruth Iniesta als Marguerite. Nach seinem Debüt in Valencia mit Les contes d’Hoffmann taucht der deutsche Regisseur Johannes Erath erneut in Goethes legendäre Figur ein, mit einer dramatischeren und visuell eindrucksvollen Version, die eine internationale Koproduktion von Les Arts mit La Scala, der Berliner Staatsoper und dem Teatro Real anführt.
Handlung
Erster Akt
Faust sitzt in seinem Studierzimmer. Er ist alt und der dauernden Grübeleien über den Sinn des Lebens überdrüssig, weshalb er seinem Leben ein Ende setzen will. In dem Moment, als er den Giftbecher zu seinem Munde führen will, hört er von draußen den Gesang junger Frauen: « Toute la nature / S’éveille à l’amour » („Die ganze Natur erwacht zur Liebe“). Faust hadert mit Gott und dem Leben. Auf seinen Ruf nach Satan hin erscheint Méphistophélès und verheißt ihm Ruhm und Reichtümer. Daran aber hat Faust kein Interesse, denn er begehrt Jugend und Liebe. Prompt lässt Mephisto das Bild Marguerites (Margarethes) erscheinen, das Faust so sehr fasziniert, dass er sich dem Bösen verschreibt. Er erhält einen Verjüngungstrank und verlässt mit Mephisto die Gelehrtenstube.
Zweiter Akt
Viel Volk hat sich zur Kirmes vor der Stadt versammelt. Valentin tritt auf, der sich der Einberufung zu militärischen Verpflichtungen stellen muss, und betrachtet ein Amulett, das er von seiner Schwester Marguerite bekommen hat. Er unterstellt seine Schwester der Fürsorge seines Freundes Siébel. Wagner stimmt ein fröhliches Lied an, um die sorgenvollen Gedanken zu vertreiben, wird aber von Méphistophélès unterbrochen, der seinerseits das „Rondo vom goldenen Kalb“ anstimmt, in das die gesamte Gesellschaft mit einstimmt. Anschließend prophezeit er, dass Wagner beim nächsten Festungssturm zu Tode kommen wird, dass auch Valentins Ende nahe bevorstehe und dass jede Blume, die Siébel anfasst, verwelken wird. Anschließend preist er mit höhnischen Worten die Schönheit Marguerites. Valentin dringt zornig auf den Spötter ein, doch vermag seine Waffe nichts gegen den magischen Schutz, der Mephisto umgibt. Allein der Kreuzgriff des Schwertes drängt Mephisto zurück. Die Menge zerstreut sich, und Faust erinnert Mephisto an die schöne Frau, die er ihm gezeigt hat. Marguerite tritt auf, weist aber das Geleit zurück, das Faust ihr anbietet.
Dritter Akt
Siébel pflückt im Garten nahe bei Marguerites Haus Flieder und Rosen, um Marguerite einen Strauß zu hinterlegen, doch schnell welken die Blumen in seiner Hand. Erst nachdem er sie in Weihwasser getaucht hat, ist der Bann gebrochen. Faust und Mephisto treten auf. Méphistophélès legt ein Schmuckkästchen vor Marguerites Tür nieder, das sie bald darauf findet. Sogleich öffnet sie es und legt den enthaltenen Schmuck an. Mephisto berichtet Marthe vom Tode ihres Gatten und macht ihr gleichzeitig Komplimente, die sie sich auch gefallen lässt. Währenddessen gelingt es Faust, sich Marguerite zu nähern, die ihn mit ihrer Reinheit bezaubert. Mephisto beschwört den Zauber der Nacht, um Marguerite mit Liebe zu erfüllen. Faust ist von ihrer Unschuld fasziniert und will sich von ihr entfernen, doch Mephisto hält ihn zurück, so dass Faust die Liebesworte hört, die Marguerite, sich alleine wähnend, von ihrem Fenster aus leise in die Nacht spricht. Beide stürzen sich jubelnd in die Arme, während Mephisto teuflisch lachend abgeht.
Vierter Akt
Marguerite sitzt in ihrer Stube und beklagt ihr trauriges Los, da sie von Faust verlassen wurde und von ihren Freundinnen verspottet wird. Im Wahnsinn darüber hat sie ihr Kind getötet. Siébel besucht sie, um sie zu trösten, doch Marguerite sucht den Trost der Kirche. Sie will im Dom die Vergebung des Himmels erbitten, aber Méphistophélès erscheint und zerstört ihre letzte Hoffnung auf Gottes Gnade. Marguerite bricht ohnmächtig zusammen. Währenddessen ist Faust, den seine Untreue reut, zurückgekehrt und versucht, Marguerite ans Fenster zu locken. Valentin fordert von ihm Rechenschaft, es kommt zum Handgemenge. Valentin bezeichnet Marguerites Amulett als entweiht und wirft es von sich. Mephisto unterstützt Faust im Kampf, so dass er ohne Schwierigkeiten seinen Gegner niederstechen kann. Er reißt Faust mit sich fort. Durch das Getöse des Kampfes angelockt, kommen Leute herbei. Marguerite kniet bei ihrem sterbenden Bruder, dessen letzte Worte seiner Schwester zum Fluch werden.
Fünfter Akt
Faust und Méphistophélès befinden sich auf dem Blocksberg zur Feier der Walpurgisnacht. In einem prächtigen Saal tobt ein orgiastisches Bacchanal. Doch schon nach kurzer Zeit hat Faust eine Erscheinung: Er sieht Marguerite mit einem roten Streifen um den Hals wie von einem Henkersbeil. Für Faust gibt es kein Halten, und er verlangt von Mephisto, zu Marguerite gebracht zu werden. Die Szene verwandelt sich. Marguerite ruht im Kerker und harrt nun des Schuldspruchs vor Gericht. Mit tiefer Bewegung betrachtet Faust die Schlafende. Sie erwacht und umarmt ihn, durchbebt von der Erinnerung an ihre erste Begegnung. Mephisto drängt auf rasche Flucht, doch Marguerite weicht bei seinem Anblick schaudernd zurück. Faust versucht, sie gewaltsam mitzunehmen, doch sie entzieht sich seinem Zugriff und bricht zusammen. Mephisto brüllt: „Gerichtet!“, ein himmlischer Chor aber antwortet: „Gerettet!“
Programm und Besetzung
Faust - Iván Ayón-Rivas
Méphistophélès - Alex Esposito
Marguerite - Ruth Iniesta
Valentin - Florian Sempey
Wagner - Bryan Sala++
Siebel - Ekaterine Buachidze
Marthe - Gemma Coma-Alabert
Dirigent - Lorenzo Viotti
Regie - Johannes Erath
Bühnenbild - Heike Scheele
Kostüme - Gesine Völlm
Licht - Fabio Antoci
Video - Bibi Abel
Cor de la Generalitat Valenciana*
Chorleiter Jordi Blanch Tordera
Orquestra de la Comunitat Valenciana
++Centre de Perfeccionament
Palau de les Arts Reina Sofía
Der Palau de les Arts Reina Sofía ist ein majestätisches Gebäude, das vom valencianischen Architekten Santiago Calatrava entworfen wurde. Seine skulpturale Form ist höchst symbolisch.
Die innovative Architektur dieses 40.000 Quadratmeter großen und 75 Meter hohen Gebäudes beherbergt vier Veranstaltungsorte für Oper, Musik, Ballett und Theater.
Plattformen ragen auf verschiedenen Ebenen mit Durchgängen und mediterranen Gärten hervor. Der Zugang zu den verschiedenen Bereichen erfolgt über Panoramaaufzüge und Treppen, die sich innerhalb der Metallseiten des Gebäudes befinden. Der Kontrast zwischen der undurchsichtigen Blechstruktur und den Glasfoyers erzeugt beim Umhergehen im Gebäude immer wieder neue Empfindungen.
Die Metallfahne, die auf der Fußgängerbrücke am Haupteingang des Palau de les Arts angebracht ist, scheint über der Struktur zu schweben. Diese erhöhte Fußgängerbrücke kann über zwei verschiedene Treppen erreicht werden, sie ist 56 Meter lang und befindet sich am westlichen Ende des Gebäudes. Vom Haupteingang, wo sich die Kasse befindet, führen zwei symmetrische Korridore zur Lobby der Hauptkonzerthalle.
Nur ein Stützpunkt stützt die Feder über dem mandelförmigen Gebäude, während das östliche Ende der Feder in der Luft schwebt und der Schwerkraft trotzt.
Feiner weißer Beton bedeckt die großen Metallstützen des Gebäudes, während zerbrochene Mosaikfliesen (Trencadís) verwendet wurden, um die Außenhüllen, Wände und reflektierenden Pools des Palau zu dekorieren.
Der Palau ist von mehr als 60.000 Quadratmetern Gärten und Wegen sowie 11.000 Quadratmetern Wasser in den reflektierenden Pools darunter umgeben.
So kommen Sie hierher
Adresse: Av. del Professor López Piñero, 1, Quatre Carreres, 46013 València, Valencia, Spanien
Öffentliche Verkehrsmittel Bus: EMT-Linien: 1, 13, 15, 19, 25, 35, 40, 95 und 99. Weitere Informationen U-Bahn: Die nächste Haltestelle ist Ciutat Arts i Ciències – Justícia (Linie 10). Sie können auch die Haltestelle Alameda (Linien 3 und 5) nutzen und von dort aus einen 20-minütigen Spaziergang durch die Turia-Gärten unternehmen.
Taxi Taxistand an der Plaza Monteolivete Bike Valenbisi, mit Stationen in Avda. de La Plata (Museo Fallero) und Autopista del Saler-Puente de Monteolivete
Nächstgelegener Parkplatz
Parkplatz L’Umbracle
Der nächstgelegene Parkplatz befindet sich in L’Umbracle, ebenfalls innerhalb der Stadt der Künste und Wissenschaften. Dieser Parkplatz bietet Platz für 665 Autos und 25 Busse.
Zugänglichkeit
Die vier Veranstaltungsorte des Palau de les Arts Reina Sofía verfügen über Bereiche, die ausschließlich für Rollstuhlfahrer vorgesehen sind.
Diese Plätze sind nicht im allgemeinen Verkauf enthalten und können nicht reserviert werden: Ihre Nutzung wird in der Reihenfolge der Anfragen festgelegt. Bei Personen mit einem anerkannten Grad der Behinderung, die von einer anderen Person begleitet werden müssen, können sowohl der Inhaber als auch die Begleitperson von den auf diese Gruppe ausgerichteten Angeboten profitieren.
Außerdem bietet das Theater einen Rollstuhl-Begleitservice vom und zum Haupteingang des Gebäudes in der Avenida López Professor Piñero. Dieser Service muss eine Woche vor der Vorstellung angefordert werden.