Fidelio

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Fidelio - Ludwig van Beethoven (1770 – 1827)

 

Oper in zwei Aufzügen
Libretto: Josef Sonnleithner, Stephan von Breuning und Georg Friedrich Treitschke nach Jean-Nicolas Bouilly
Uraufführung am 23. Mai 1814 in Wien
Premiere an der Deutschen Oper Berlin am 25. November 2022

Empfohlen ab 13 Jahren

 

 

Handlung

 

Vorgeschichte

Seit über zwei Jahren ist der spanische Edelmann Florestan verschwunden, man hält ihn für tot. Seine Ehefrau Leonore vermutet jedoch zu Recht, dass er von seinem Widersacher Don Pizarro in dem Staatsgefängnis, über das dieser die Oberaufsicht führt, widerrechtlich gefangen gehalten wird. Vor seinem Verschwinden hatte Florestan kurz davor gestanden, die üblen Machenschaften Pizarros aufzudecken. Mindestens ein halbes Jahr vor Beginn der eigentlichen Handlung hat sich Leonore unter dem Namen Fidelio als Bursche verkleidet beim im Dienst Pizarros stehenden Kerkermeister Rocco eingeschleust. Roccos Tochter Marzelline hat sich in Fidelio verliebt und sich von ihrem früheren Favoriten Jaquino, dem Pförtner des Gefängnisses, abgewendet.

Die eigentliche Handlung spielt sich im Verlauf eines einzigen Tages im Gefängnis ab.

 

Erster Akt

Der verliebte Jaquino bedrängt Marzelline, ihn zu heiraten. Sie weist ihn ab, da sie sich für Fidelio entschieden hat. Jaquino gibt jedoch die Hoffnung noch nicht ganz auf (Duett Jetzt, Schätzchen, jetzt sind wir allein). Marzelline träumt von ihrem künftigen Eheglück mit Fidelio (Arie O wär' ich schon mit dir vereint). Leonore alias Fidelio kehrt erschöpft von verschiedenen Besorgungen zurück, die sie für Rocco erledigt hat. Er lobt sie sehr für ihre Tüchtigkeit und interpretiert ihr offensichtliches Bemühen, ihn zufriedenzustellen, als Interesse an Marzelline. Die Verbindung zwischen Marzelline und Fidelio, gegen die auch Marzellines Vater nichts einzuwenden hätte, scheint damit besiegelt. Marzelline ist darüber beglückt, Vater Rocco erfreut, Leonore dagegen zutiefst beunruhigt, Jaquino wütend und verletzt (Quartett Mir ist so wunderbar). Rocco verkündet, dass Marzelline und Fidelio in wenigen Tagen heiraten sollen. Er verdeutlicht dem jungen Paar, dass neben der Liebe auch finanzieller Wohlstand wichtig ist für eine glückliche Ehe (Arie Hat man nicht auch Gold beineben). Leonore hält Rocco vor, dass er ihr immer noch nicht vertraue und sie deshalb nicht in die geheimen Kerker lasse (wo sie ihren Ehemann Florestan vermutet). Rocco willigt ein, Pizarro um Erlaubnis zu fragen, sie dorthin mitzunehmen. Er glaubt allerdings nicht, dass es ihm erlaubt wird, sie zu einem bestimmten Gefangenen mitzunehmen, der im tiefsten Verlies sitzt. Er deutet an, dass dieser wohl nicht mehr lange leben wird, da er auf Pizarros Befehl seit einiger Zeit immer weniger Nahrung und Wasser erhält, so dass er inzwischen dem Hungertod nah ist. Leonore versichert, dass sie genug Mut und Kraft habe, um die schlimmen Dinge zu ertragen, die sie in den Kerkern sehen wird. Marzelline verspricht, sie mit ihrer Liebe dabei zu unterstützen (Terzett Gut, Söhnchen, gut). Pizarros Soldaten marschieren auf, dann erscheint auch er selbst. In einem der Briefe, die Rocco ihm übergibt, wird er gewarnt, dass der Minister Don Fernando, ein enger Freund Florestans, eine Überraschungsinspektion des Gefängnisses plant, da er erfahren hat, dass es dort Opfer willkürlicher Gewalt geben soll. Mit seinem Eintreffen ist noch am selben Tag zu rechnen. Pizarro erkennt, dass er schnell handeln muss, um seine Haut zu retten. Er beschließt, Florestan zu töten, damit der Minister ihn nicht findet (Arie mit Chor Ha! Welch ein Augenblick!). Pizarro schickt einen Trompeter auf den Aussichtsturm, der sofort ein Signal geben soll, sobald sich der Minister nähert. Dann bietet er Rocco viel Geld dafür, dass er Florestan tötet. Dabei wird deutlich, dass dieser der verhungernde Gefangene im tiefsten Verlies ist. Rocco weigert sich, den Mord zu begehen, daraufhin beauftragt Pizarro ihn, in einer stillgelegten Zisterne, die an Florestans Kerker angrenzt, wenigstens ein Grab auszuheben. Sobald er damit fertig sei, wolle Pizarro hinunter kommen und die Tat selbst ausführen (Duett Jetzt, Alter, jetzt hat es Eile!). Leonore hat genug von der Unterredung belauscht, um zu erkennen, dass Pizarro Böses im Schilde führt. Sie betet um einen guten Ausgang und bekräftigt ihre Entschlossenheit, nicht aufzugeben, bis sie ihren Ehemann gefunden und gerettet hat (Rezitativ und Arie Abscheulicher! Wo eilst du hin? / Komm, Hoffnung, laß den letzten Stern). Sie bittet Rocco darum, dass die Gefangenen ans Tageslicht gelassen werden, erkennt ihren Gatten unter diesen jedoch nicht. Rocco kehrt von einer weiteren Unterredung mit Pizarro zurück. Dieser hat zugestimmt, dass Leonore Rocco in den Kerker begleiten darf. Ihre Freude darüber schlägt in Entsetzen um, als sie erfährt, dass sie helfen soll, das Grab eines noch Lebenden zu graben, um dessen Ermordung vorzubereiten. Aufgrund ihrer emotionalen Reaktion will Rocco doch lieber allein gehen, Leonore besteht jedoch darauf, mitzukommen. Sie muss Gewissheit über die Identität des Gefangenen haben. Marzelline und Jaquino kommen in höchster Aufregung angerannt, gefolgt von Pizarro. Dieser ist außer sich vor Zorn über Roccos Eigenmächtigkeit, die Gefangenen ins Freie zu lassen. Rocco kann Pizarro beruhigen, die Gefangenen müssen in ihre Zellen zurückkehren. Rocco und Leonore machen sich auf den Weg in den Kerker (Finale O welche Lust, in freier Luft / Nun sprecht, wie ging's? / Ach, Vater,eilt! / Verwegner Alter, welche Rechte / Leb wohl, du warmes Sonnenlicht).

 

Zweiter Akt

Allein in seinem unterirdischen Kerker beklagt Florestan sein hartes Los, das er aber als göttliche Prüfung annimmt. In einer Fiebervision glaubt er, einen Leonore gleichenden Engel zu sehen, der ihn in die Freiheit im himmlischen Reich führt (Orchestervorspiel, Rezitativ und Arie Gott! Welch Dunkel hier! O grauenvolle Stille. / In des Lebens Frühlingstagen). Er bricht zusammen und schläft ein. Leonore und Rocco erscheinen, um das Grab auszuheben. Während sie arbeiten, versucht Leonore, das Gesicht des Gefangenen zu sehen, was ihr aber nicht gelingt. Sie nimmt sich vor, ihn auf jeden Fall zu retten, selbst wenn er nicht ihr Ehemann sein sollte (Melodram und Duett Wie kalt ist es in diesem unterirdischen Gewölbe! / Nur hurtig fort, nur frisch gegraben,). Als sie ihre Arbeit fast beendet haben, erwacht Florestan. Rocco schickt Leonore weg, um allein mit ihm zu sprechen. Sie lauscht aber und erkennt ihren Ehemann an seiner Stimme. Dies wird auch durch den Inhalt des Gesprächs untermauert. Emotional aufgewühlt gelingt es ihr kaum, an sich zu halten. Rocco gibt dem Gefangenen etwas zu trinken, später erlaubt er Leonore, ihm ein Stück Brot zu geben, das sie zufällig bei sich hat. Florestan dankt ihnen überschwänglich (Terzett Euch werde Lohn in bessern Welten). Pizarro erscheint, um Florestan zu töten. Als er mit einem Dolch auf sein Opfer einstechen will, wirft sich Leonore dazwischen, gibt sich als Florestans Ehefrau zu erkennen und droht Pizarro. Dieser ist nun entschlossen, beide zu töten. Erst als Leonore eine Pistole auf ihn richtet, weicht er zurück. Gerade in diesem Moment kündigt das vereinbarte Trompetensignal die Ankunft des Ministers an. Pizarro muss mit Rocco eilig nach oben gehen, um ihn zu begrüßen (Quartett Er sterbe! - Doch er soll erst wissen / Es schlägt der Rache Stunde!). Der gerettete Florestan und Leonore sinken einander in die Arme (Duett O namenlose Freude!).

 

Der Minister wird auf dem Paradeplatz von der Menge aus Volk und Gefangenen begeistert begrüßt. Er erklärt, dass er im Namen des Königs gekommen sei, um das Unrecht zu beenden. Rocco führt Florestan und Leonore zu ihm und berichtet, was geschehen ist. Fernando ist erschüttert, seinen totgeglaubten Freund Florestan unter solchen Umständen wiederzusehen. Noch beeindruckter ist er, als er Leonores Geschichte hört. Die Kerker werden geöffnet; alle Gefangenen, bis auf den seiner gerechten Strafe zugeführten Pizarro, sind nun auf Geheiß des Ministers frei. Leonore selbst darf Florestan von seinen Ketten befreien. Er und alle anderen singen ihr höchstes Lob (Finale Heil sei dem Tag, Heil sei der Stunde / Wohlan, so helfet! Helft den Armen! / Du schlossest auf des Edlen Grab / Wer ein holdes Weib errungen).

Programm und Besetzung

Dauer: ca. 2 Stunden 30 Minuten / eine Pause

In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Einführung im Rang-Foyer rechts: 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn

 

Besetzung

Musikalische Leitung: Stephan Zilias

Inszenierung: David Hermann

Bühne, Kostüme: Johannes Schütz

Licht: Ulrich Niepel

Chöre: Jeremy Bines

Dramaturgie: Carolin Müller-Dohle

Don Fernando: Artur Garbas

Don Pizarro: Joel Allison

Florestan: Oreste Cosimo

Leonore: Jane Archibald

Rocco: Tobias Kehrer

Marzelline: Lilit Davtyan

Jaquino: Thomas Cilluffo

Erster Gefangener: John Irvin

Zweiter Gefangener: Tadeusz Milewski

Chöre: Chor der Deutschen Oper Berlin

Orchester: Orchester der Deutschen Oper Berlin

Fotogalerie
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Deutsche Oper Berlin

Die Deutsche Oper Berlin ist ein Opernhaus im Berliner Bezirk Charlottenburg, Deutschland. Das Gebäude ist das zweitgrößte Opernhaus des Landes und auch die Heimat des Berliner Staatsballetts.

 

Die Geschichte des Unternehmens geht zurück auf das Deutsche Opernhaus von der damaligen unabhängigen Stadt Charlottenburg gebaut - der "reichsten Stadt Preußens"- nach Plänen von Heinrich Seeling von 1911 konzipiert. Es wurde am 7. November 1912 mit der Aufführung von Beethovens Fidelio, von Ignatz Waghalter eröffnet. Nach der Eingliederung von Charlottenburg nach dem Groß-Berlin Vertrag aus 1920 wurde der Name des Wohngebäudes in die Städtische Oper im Jahr 1925 geändert. 

 

Deutsches Opernhaus 1912
Mit der Nazi-Machtergreifung im Jahre 1933, war die Oper unter der Kontrolle des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda. Minister Joseph Goebbels hatte den Namen zurück zu Deutsches Opernhaus geändert,  im Wettbewerb mit der Berliner Staatsoper in Mitte von seinem Rivalen, dem preußischen Ministerpräsidenten Hermann Göring kontrolliert. Im Jahr 1935 wurde das Gebäude von Paul Baumgarten umgebaut, nämlich die Sitzplätze wurden von 2300 auf 2098 reduziert. Carl Ebert, der Geschäftsführer vor dem Zweiten Weltkrieg entschied sich, aus Deutschland auszuwandern. Lieber als die Ansicht der Nazis über die Musik zu unterstützen, und ging auf die Zusammenarbeit mit Glyndebourne Opera Festival in England. Er wurde von Max von Schillings ersetzt, der beipflichtete, die Werke von "un-deutschen Charakter“ zu spielen. Mehrere Künstler, wie der Dirigent Fritz Stiedry oder dem Sänger Alexander Kipnis folgten Ebert in die Emigration. Das Opernhaus wurde von einem RAF-Luftangriff am 23. November 1943 zerstört. Die Aufführungen wurden dann weiter im Admiralspalast bis 1945 fortgesetzt. Ebert kehrte nach dem Krieg wieder als General Manager  zurück.

Nach dem Krieg, das Unternehmen, was jetzt zum West-Berlin gehörte,  benutzte das nahe gelegene Gebäude des Theater des Westens, bis das Opernhaus wieder aufgebaut wurde. Das nüchterne Design von Fritz Bornemann wurde am 24. September 1961 fertig gestellt. Die Eröffnungsproduktion war Mozarts Don Giovanni. Das neue Gebäude eröffnete mit dem aktuellen Namen.

 

Anfahrt / Parken

  Öffentliche Verkehrsmittel

  Am bequemsten erreichen Sie die Deutsche Oper Berlin mit der U-Bahnlinie U2, die Sie aus Richtung Ruhleben oder Pankow   direkt bis zur Station „Deutsche Oper“ bringt. Ebenfalls in nächster Nähe befindet sich die Station „Bismarckstraße“ der Linie   U7 (an dieser Station gibt es Fahrstühle zur Straßenebene) sowie die Haltestellen der Buslinien 101 und 109.

 

Parkhaus

Wenn Sie die Anfahrt im privaten Wagen bevorzugen, steht Ihnen das Parkhaus Deutsche Oper ab zwei Stunden vor Vorstellungsbeginn bis 2 Uhr zum Operntarif von € 3,– zur Verfügung. Die Einfahrt befindet sich in der Zillestraße 51. Auf einem überdachten Weg gelangen Sie entlang des Restaurants Deutsche Oper direkt zum Haupteingang. Für Abonnenten gelten Sonderkonditionen: Sie erhalten bei Vorlage Ihres Parktickets an der ersten Garderobe rechts gegen Zahlung von nur € 2,50 ein Auslassticket. Eine Stellplatz-Garantie können wir nicht gewährleisten.

Häufig sind die 270 zur Verfügung stehenden Stellplätze schon eine Stunde vor Vorstellungsbeginn belegt. Insofern empfehlen wir frühzeitige Anreise oder die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel.
 

 

© Günter Karl Bose
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