Fin De Partie

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OPERA IN EINEM AKT (2018)
MUSIK VON György Kurtág
TEXT VON Samuel Beckett


Endspiel, Spiel vorbei. Mit vier Charakteren. Hamm und seine Diener Clov. Hamms Eltern Nagg und Nell. Ein Spiel mit Regeln, Ritualen, Erinnerungen und Worten. Worte, die gesungen werden, was mit den Texten von Samuel Beckett nur selten gemacht wurde. György Kurtágs Oper Fin de partie ist die einzige vollständige Vertonung eines seiner Stücke.
Der ungarische Komponist war von Becketts Endspiel, das 1957 in Paris uraufgeführt wurde, mehr als ein halbes Jahrhundert lang fasziniert. Im Jahr 2010, im Alter von 85 Jahren, begann Kurtág seine allererste Oper zu komponieren, die 2018 an der Mailänder Scala uraufgeführt wurde. In seiner musikalischen Sprache orientiert er sich eng am französischen Originaltext von Beckett, den er mit seiner feinen Instrumentierung in einen faszinierenden Klangraum öffnet. Hier klingen Becketts Vorlieben für Zirkus, Vergnügungsparks und Clownerie mit, wie Johannes Erath in seiner Inszenierung hervorhebt.

 

Handlung

Vier Personen, die alle auf unterschiedliche Weise körperlich eingeschränkt sind, leben eingeschlossen in einem leeren dunklen Raum. Hamm ist blind und auf einen Rollstuhl angewiesen. Sein Diener Clov andererseits kann nicht mehr sitzen. Hamms betagte Eltern Nagg und Nell haben ihre Beine verloren und leben in Mülltonnen. Das Zusammenleben ist schwierig: Hamm kann das Geplapper seiner Eltern nicht ertragen, und Nell verabscheut Nagg. Clov kümmert sich auf sarkastische Weise um die anderen. Alle warten nur noch auf ein Ende dieser bedrückenden Situation. Nell stirbt. Hamm entlässt Clov aus seinen Diensten und zieht sich unter einem Laken von der Welt zurück.

 

Die Oper ist in die folgenden Szenen unterteilt:

1. Prolog I. Es ist vollkommen dunkel.

Prolog II – „Roundelay“ (‚Rundgesang‘). Nell singt Becketts Gedicht „on all that strand at end of day“, eine Erinnerung an Fußstapfen als einziges Geräusch an einem Strand.

2. Clovs Pantomime. Clov und Hamm erscheinen. Clov hat Probleme mit seinen Beinen und macht unbeholfene repetitive Bewegungen wie diejenigen seiner üblichen häuslichen Tätigkeiten. Gelegentlich lacht er nervös.

3. Clovs erster Monolog. Clov stellt fest oder hofft, dass diese unerträgliche Lage bald vorbei ist.

4. Hamms erster Monolog. Hamm denkt ebenfalls über sein Elend nach. Er überlegt, ob seine Eltern genauso stark unter der Situation leiden wie er selbst. Trotz seiner Erschöpfung fühlt er sich nicht in der Lage, dem Ganzen ein Ende zu bereiten.

5. „Poubelle“ (‚Mülltonne‘). Nagg klopft an den Deckel der anderen Mülltonne, bis Nell herausschaut. Er fordert sie auf, ihn zu küssen, doch der Versuch scheitert wie jeden Tag. Beide leiden unter ihren körperlichen Gebrechen. Nell hat keine Zähne mehr, und beide können kaum noch etwas sehen oder hören. Sie erinnern sich kurz an ihren Fahrradunfall in den Ardennen, bei dem sie ihre Beine verloren, und an eine Bootsfahrt auf dem Comer See. Nur darüber können sie noch etwas lachen. Hamm fühlt sich vom Geschwätz der beiden gestört und fordert Clov auf, die Mülltonnen mitsamt seinen Eltern ins Meer zu werfen. Als der Diener zu den Mülltonnen geht, stellt er fest, dass Nell keinen Puls mehr hat. Sie murmelt nur noch die Worte „so weiß“.

Lied: „Le monde et le pantalon“ (‚Die Welt und die Hosen‘). Nagg erzählt die Geschichte vom Engländer und dem Schneider, der seine Hose in drei Monaten nicht fertig bekommt: „Poldy Bloom singing a Jewish-Irish-Scottish ballad“ nach dem Ulysses von James Joyce.[1] Als der Engländer ihn ungehalten darauf hinweist, dass Gott die Welt in sechs Tagen geschaffen habe, entgegnet der Schneider, er solle sich die Welt (verächtliche Geste) und seine Hosen (liebevolle Geste) mal ansehen. Hamm unterbricht Nagg wütend, und der alte Mann zieht sich in seine Tonne zurück. Clov untersucht noch einmal Nells Puls, kann aber keine Besserung feststellen.

 

6. Geschichte. Jetzt will Hamm eine Geschichte erzählen. Da Clov keine Lust darauf hat, soll Nagg den Zuhörer spielen. Der muss jedoch erst geweckt werden und verlangt dann eine Süßigkeit. Hamm verspricht, ihm später eine zu geben. Er erzählt, dass ihn vor langer Zeit zu Weihnachten ein Vater um Brot für seinen Sohn gebeten hatte. Er (Hamm) habe den Mann daraufhin in seine Dienste genommen. Nach der Erzählung verlangt Nagg immer vehementer nach seiner Belohnung. Clov unterbricht das Gespräch, weil er in der Küche eine Ratte gesehen hat. Hamm behauptet, es seien keine Süßigkeiten mehr da.

7. Naggs Monolog. Nagg erinnert sich an Hamms Kindheit. Damals habe sein Sohn ihn noch gebraucht. Er zieht sich in seine Mülltonne zurück und schließt den Deckel.

8. Hamms vorletzter Monolog. Hamm denkt über seine Schwierigkeiten im Umgang mit anderen Menschen nach.

9. Hamms und Clovs Dialog. Hamm bittet Clov um ein Beruhigungsmittel. Es ist jedoch nichts mehr da.

10. „C’est fini, Clov“ und Clovs Vaudeville. Hamm glaubt, dass das Ende nahe ist. Er teilt Clov mit, dass er seine Dienste nicht mehr benötige. Bevor er gehe, solle Clov ihm aber noch ein paar Worte sagen, an die er sich später erinnern könne. Hamm stellt fest, dass Clov jetzt vor seinem Abschied zum ersten Mal mit ihm gesprochen hat. Clov singt ein Vaudeville über einen Vogel, der freigelassen wird, um zur Geliebten seines Besitzers zu fliegen.

11. Clovs letzter Monolog. Clov teilt Hamm mit, dass er nie die Bedeutung von Freundschaft begriffen habe. Jetzt fühle er sich zu alt, um neue Gewohnheiten zu entwickeln. Seine Routine wird sich bis zum Ende nie verändern.

12. Übergang zum Finale. Als Clov sich auf den Weg macht, bedankt sich Hamm bei ihm. Clov bedankt sich ebenfalls. Hamm bittet ihn, ihn als letzte Handlung mit einem Bettlaken zuzudecken.

13. Hamms letzter Monolog. Clov hat inzwischen seinen Mantel und Hut angezogen und steht unbeweglich in der Tür, den Blick auf Hamm gerichtet. Der ist in Gedanken und Erinnerungen versunken und stellt schließlich fest, dass er allein ist.

Das Ende des Romans. Das Endspiel muss Hamm alleine spielen.

14. Epilog.

Programm und Besetzung

Sprache: Auf Französisch mit deutschen und englischen Übertiteln

Empfohlenes Alter: Ab 16 Jahren

Einführung vor der Premiere am 7. Januar 2025

 

BESATZUNG

MUSIKALISCHE LEITUNG: Alexander Soddy
REGIE: Johannes Erath
BÜHNENBILD: Kaspar Glarner
KOSTÜME: Birgit Wentsch
VIDEO: Bibi Abel
LICHT: Olaf Freese
DRAMATURGIE: Olaf A. Schmitt

NAGG: Stephan Rügamer
NELL: Dalia Schaechter
HAMM: Laurent Naouri
CLOV: Bo Skovhus
STAATSKAPELLE BERLIN

Staatsoper Unter den Linden

Staatsoper Unter den Linden ist eines der angesehensten Opernhäuser Berlins mit einer reichen Geschichte und bedeutendem kulturellen Einfluss.

 

Geschichte:
Die Staatsoper Unter den Linden wurde ursprünglich zwischen 1741 und 1743 unter der Leitung des Architekten Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff erbaut. Sie wurde von Friedrich II. von Preußen in Auftrag gegeben und hieß zunächst Königliche Oper. Das Opernhaus hat mehrere Renovierungen und Neubauten erfahren, insbesondere nach den Schäden im Zweiten Weltkrieg. Es wurde 1984 nach einer umfassenden Renovierung wiedereröffnet.

 

Bau:
Das ursprüngliche Design zeichnete sich durch seinen barocken Stil aus, mit einer eleganten Fassade und einem prächtigen Eingang. Das Gebäude wurde in den 1950er und 1980er Jahren rekonsturiert und bewahrte dabei seine klassische Außenansicht, während das Innere modernisiert wurde. Die Fassade verfügt über ein klassisches Portikus mit sechs korinthischen Säulen und ein markantes zentrales Giebel.

 

Innenraum:
Das Innere ist bekannt für seine opulente und klassische Gestaltung. Das Auditorium ist berühmt für seine Akustik und Pracht, mit luxuriösen Samtsitzen und aufwendigen Dekorationen. Die Bühne und die Sitzbereiche wurden aktualisiert, um modernen Aufführungsstandards zu entsprechen, während die historischen Ästhetik erhalten blieb.

 

Konzerte und Aufführungen:
Die Staatsoper Unter den Linden bietet eine Vielzahl von Aufführungen, darunter Opern, Orchestermusik und Ballett. Sie ist die Heimat der Staatskapelle Berlin, eines der führenden Orchester Deutschlands. Das Opernhaus ist bekannt für seine hochwertigen Produktionen und seine Rolle in Berlins lebendiger Kulturszene.

 

JOURNEY
Die Staatsoper Unter den Linden ist aufgrund ihrer hervorragenden Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr vollständig barrierefrei erreichbar.

ADRESSE: Unter den Linden 7; 10117 Berlin

S-BAHN
S+U Friedrichstraße (S1, S2, S5, S7, S25, S75)

 

U-BAHN
Hausvogteiplatz (U2)
Museumsinsel (U5)
Stadtmitte (U2, U6)
Unter den Linden (U5, U6)

 

BUS
Staatsoper (100, 245, 300)
Unter den Linden/Friedrichstraße (100, 147, 245, 300, N6)

 

PARKEN
Q-PARK Parkhaus Unter den Linden/Staatsoper
Bebelplatz, 10117 Berlin
Im Parkhaus stehen fünf Ladestationen für Elektroautos zur Verfügung. Weitere Informationen finden Sie hier.

Das unterirdische Parkhaus am Bebelplatz bietet Behindertenparkplätze und direkten Zugang zum Opernhaus. Bei der Einfahrt in das Parkhaus zwischen 17:30 Uhr und 23:30 Uhr beträgt die maximale Parkgebühr 7 €. Um diesen Tarif zu nutzen, geben Sie Ihr Parkticket an einem der Kassenautomaten ein und die Nachricht „Theatertarif“ wird auf dem Display angezeigt. Bitte beachten Sie, dass der Tarif nicht verfügbar ist, wenn Sie das Parkhaus vor 17:30 Uhr betreten, und daher nicht auf dem Display angezeigt wird. TIPP: Wenn Sie den Theatertarif vor der Veranstaltung am Automaten bezahlen, können Sie unnötiges Warten nach der Vorstellung vermeiden.

Wikipedia
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