I Puritani

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Dezember 2024 Next
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Handlung

Historischer Hintergrund

Die Handlung spielt in einer Puritaner-Festung nahe der südenglischen Hafenstadt Plymouth während des englischen Bürgerkrieges. Der puritanische Heerführer Oliver Cromwell hatte die Streitkräfte der Königstreuen 1644 entscheidend geschlagen und den Monarchen Charles I. entmachtet. Als dessen Anhänger, die „Cavaliers“, sich 1648 erneut erheben, wird der König gefangen gesetzt und ein Jahr später hingerichtet. Die Opernhandlung, insbesondere die Episode um die englische Königin Enrichetta (= Henrietta Maria), ist frei erfunden.

 

Erster Akt

Weite Ebene innerhalb der Festung

Bei Sonnenaufgang hören Bruno und die Wachposten aus der nahegelegenen Kapelle die Klänge eines Hymnus und knien zum Gebet nieder. Es ist der Hochzeitstag von Elvira, der Tochter des Festungskommandanten Gualtiero. Zu fröhlichen Tänzen und Gesängen wird Alles mit Blumen geschmückt. Als alle gegangen sind, bleibt Riccardo allein zurück, er ist unglücklich, weil er am Vortag erfahren musste, dass Elvira, die er schon lange liebt und die ihm als Frau versprochen war, nun doch einen anderen heiraten soll: den königstreuen Arturo („Or dove fuggo … Ah! Per sempre io ti perdei“).

 

Elviras Zimmer

Elvira ist nach wie vor der Meinung, dass sie den von ihr nicht geliebten Riccardo heiraten soll und klagt ihrem Lieblingsonkel Giorgio ihr Unglück („O mio amato zio … Sai com‘arde in petto mio“). Dieser eröffnet ihr jedoch zu ihrer Freude, dass er ihren Vater dazu bewegen konnte, in die Heirat mit Arturo einzuwilligen, den sie liebt. Von draußen hört man Jagdhörner den Bräutigam ankündigen.

 

Waffensaal

In einem festlichen Empfang erscheint Arturo mit seinem Gefolge und lässt Elvira Hochzeitsgeschenke überreichen, darunter auch den Brautschleier; das Paar ist überglücklich („A te, o cara, amor talora“). Elviras Vater Gualtiero teilt jedoch mit, dass er nicht an der Feier teilnehmen könne, weil er eine Gefangene zum Parlament begleiten muss, die man für eine Spitzelin der Königsfamilie der Stuarts halte; zuvor segnet Gualtiero aber noch das Brautpaar.

Einen Moment lang bleiben die Gefangene und der mitleidvolle Arturo allein und es stellt sich heraus, dass es sich um die untergetauchte Königin Enrichetta handelt, der nun die Hinrichtung droht. Arturo ist fest entschlossen, ihr zu helfen. Da tritt die glücklich jubilierende Elvira ein und in einem Moment des Übermuts setzt sie Enrichetta den Brautschleier auf, um einen Eindruck zu bekommen, wie sie selber wohl damit aussieht („Son vergin vezzosa“). Als man jedoch nach ihr ruft, verschwindet Elvira wieder und lässt Enrichetta mit dem Brautschleier zurück. Arturo sieht genau darin die Rettung Enrichettas und überredet diese, mit dem Schleier getarnt zu fliehen. Doch da taucht der wütende Riccardo auf und fordert Arturo zum Duell. Als er jedoch bemerkt, dass Arturo im Begriff ist, mit der Gefangenen zu fliehen, wittert er eine Möglichkeit der Rache und lässt die beiden entkommen.

Kaum ist Riccardo allein, kommen Elvira im Brautkleid und die anderen zurück und die Flucht fliegt auf: Arturo und die verschleierte Gefangene werden von den Mauern der Festung noch gesichtet, sind aber bereits entkommen. Für Elvira bricht die Welt zusammen, sie verliert zum Schrecken der Anwesenden den Verstand und weiß nicht mehr, wer sie ist („Ah, vieni al tempio … Ma tu, già mi fuggi?“).

 

Zweiter Akt

Ein Saal mit Türen zu beiden Seiten

Giorgio berichtet den Anwesenden von der traurigen geistig-seelischen Verfassung der unglücklichen Elvira („Cinta di fiori“), für die keine Hoffnung auf Heilung mehr bestehe, außer durch eine plötzliche große Freude. Riccardo tritt ein und berichtet, dass Arturo für seinen Verrat in Abwesenheit zum Tode verurteilt wurde.

Nachdem die anderen gegangen sind, bleiben Giorgio und Riccardo zurück. Da hört man die Stimme Elviras, die ohne die Hoffnung auf ein liebevolles Leben mit Arturo nicht mehr leben möchte (Beginn der Wahnsinnsszene: „Rendetemi la speme … Qui la voce sua soave“). Die beiden Männer müssen miterleben, dass das geistig zerrüttete junge Mädchen sie nicht mehr erkennt, sie hält sie vorübergehend für ihren Vater und Arturo, mit dem sie auf ihrer Hochzeit zu tanzen glaubt. Plötzlich sieht sie Riccardo weinen und erkennt, dass er unglücklich verliebt sei. Die beiden Männer versuchen dann Elvira zu trösten, aber sie macht sich los und träumt davon, mit Arturo zusammen zu sein („Vien diletto, è in ciel la luna“).

 

Als sie wieder gegangen ist, bittet Giorgio Riccardo, er müsse seinen Rivalen, also Arturo, retten („Il rival salvar tu dêi“). Der väterliche Giorgio lässt dabei durchblicken, dass er durchschaut hat, dass Riccardo selber die beiden Flüchtigen hat laufen lassen und dadurch mitschuldig an der ganzen Situation ist. Riccardo hält jedoch zunächst stur an seiner Rachsucht fest. Giorgio versucht ihm klarzumachen, dass Elvira nur eine Hoffnung auf Gesundheit habe, wenn Arturo lebt, und dass Riccardo es ewig bereuen werde, wenn er ihr das Leben zerstöre („Se tra il buio un fantasma vedrai“). Bewegt gibt Riccardo schließlich nach, mit dem Gedanken, dass „wer das Vaterland liebe, auch das Mitleid ehre“. Dann schwören sich die beiden Männer, im Kampf gegen die Feinde zusammenzuhalten („Suoni la tromba“).

 

Dritter Akt

Loggia in einem Garten-Boskett, beim Hause Elviras

Monate später kehrt Arturo eines Abends zurück und hört vom Garten aus Elvira ein altes Liebeslied singen, das er selber früher für sie gesungen hat („A una fonte afflitto e solo“). Obwohl Arturo weiß, dass er gesucht wird und sich verstecken muss, beginnt er die zweite Strophe des alten Liedes zu singen und lockt Elvira damit aus dem Haus. Die freudige Überraschung tut ihre Wirkung und als Elvira Arturo erzählt, wie unglücklich sie war und dass es ihr vorkam, als ob er drei Jahrhunderte weg gewesen sei, erklärt er ihr, dass die Gefangene die Königin war, die er vor dem Tode gerettet habe. Elvira erkennt, dass er gar nicht untreu war und die beiden feiern ihr Wiedersehen („Vieni fra queste braccia“). Doch da erscheinen die Wachen und Riccardo, um Arturo gefangen zu nehmen und verkünden ihm das Todesurteil. Elvira verfällt wieder in geistige Umnachtung und erst jetzt erkennt der zur Hinrichtung geführte Arturo den vollen Umfang dessen, was er ihr angetan hat („Credeasi, misera! da me tradita“). Alles scheint verloren, da bringt ein Bote die Nachricht vom endgültigen Sieg über die Partei der Stuarts und dass alle Gefangenen begnadigt werden. Arturo und Elvira sind gerettet. Allgemeine Freude.

Programm und Besetzung

Orchester und Chor der Tiroler Festspiele Erl

Dirigent Lorenzo Passerini

 

Lord Arturo Talbo René Barbera

Elvira Marina Monzó

Sir Riccardo Forth Mattia Olivieri

Sir Giorgio Adolfo Corrado

Enrichetta di Francia Emilia Rukavina

Lord Gualtiero Valton Pawel Horodyski

Sir Bruno Roberton Peter Kirk

Festspielhaus Erl

Festspielhaus

 

Das Festspielhaus verfügt über insgesamt 862 Sitzplätze ‒ 732 auf der Tribüne und 130 mobile Sitzplätze im Bereich des Orchestergrabens ‒ und den mit 160m² größten Orchestergraben der Welt. Die gesamte Nutzfläche beträgt 7.000m². Das Festspielhaus wurde von Delugan Meissl Associated Architects, Wien, geplant und von der STRABAG als Generalunternehmer gebaut (Projektleitung: Ing. Georg Höger).

Durch seine dunkle Fassade passt es sich im Sommer an die von dunklem Wald geprägte Hintergrundlandschaft an und gewährt dem Passionsspielhaus den Vortritt. Im Winter ist es umgekehrt: Während das weiße Passionsspielhaus in der verschneiten Umgebung zurücktritt, sticht das dunkle, zu den Vorstellungen beleuchtete Festspielhaus inmitten der hellen Landschaft hervor.

Das Festspielhaus verfügt auch über jene Infrastruktur, die im Passionsspielhaus lange vermisst wurde. Mit Foyer und Garderoben, moderner Bühnentechnik, zahlreichen Probenräumen und ausreichend Platz für Büros gewährt das Festspielhaus den Tiroler Festspielen Erl jenen Rahmen, den sie brauchen, damit ihr Erfolg für die Zukunft Wurzeln schlagen kann.

 

Passionsspielhaus

Das Passionsspielhaus in Erl wurde nach den Plänen von Architekt Robert Schuller von 1957 bis 1959 erbaut und ist ein akustisches und architektonisches Meisterwerk. Es fügt sich harmonisch in die Landschaft und verlängert schneckenförmig das Gebirge in die Ebene hinein. Dank seiner außergewöhnlichen, kühnen Form ist das Gebäude zu einem markanten Wahrzeichen von Erl geworden. Das größte Orchestertheater Österreichs bietet Platz für 1500 Besucher. Die Bühne mit einer Breite von 25 Metern und einem Podest- und Stufenaufbau bildet einen höchst eindrucksvollen Rahmen für die 500 Darsteller im Passionsspiel – aber auch für das Orchester der Tiroler Festspiele Erl, das während der Opernaufführungen hier Platz nimmt, da es keinen Orchestergraben gibt.

 

Seit 1997 können sich die Besucher im neu errichteten Buffetbereich stärken. Im Jahr 2003 wurde der Kunstraum, ein Veranstaltungsraum für ca 150 Personen, eröffnet. Bei der Sanierung von Oktober 2006 bis April 2007 wurden die Sanitäranlagen für die Zuschauer erneuert, ein "Orchestergraben" mit Hebebühne und ein Unterbau für die Hauptbühne eingebaut, der Zuschauerraum erhielt eine Hörschleife und einen neuen Fußboden, Beleuchtungsstege, Außengestaltung, Kellerraum unter der Eselrampe, Kiosk, Elektroinstallationen und Lüftungsanlage wurden erneuert, die Garderoben und das Stiegenhaus saniert.

 

ANREISE: IHR WEG NACH ERL

 

AUTO

Von Norden kommend (Deutschland, NL)
A 8 Richtung Salzburg, Autobahndreieck Inntal auf A 93 Richtung Kufstein,
Autobahnausfahrten: Nussdorf/Brannenburg oder Oberaudorf/Niederndorf

Von Osten kommend (Salzburg, Ostösterreich)
Westautobahn A1 Richtung Salzburg, über A8 Richtung München, Autobanhdreieck Inntal auf A 93 Richtung Kufstein, 
Autobahnausfahrten: Nussdorf/Brannenburg oder Oberaudorf/Niederndorf

Von Süden kommend (Italien)
A22 Richtung Brenner, A13 Richtung Innsbruck, Inntalautobahn A 12 Richtung Kufstein, 
Autobahnausfahrten: Kufstein Nord oder Oberaudorf/Niederndorf

Von Westen kommend (Westösterreich, Schweiz)
A12 Inntalautobahn Richtung Kufstein, 
Autobahnausfahren: Kufstein Nord oder Oberaudorf/Niederndorf

In Österreich besteht eine Vignettenpflicht für die Benutzung von Autobahnen

 

Fahrzeiten
München – Erl ca. 1 Autostunde
Salzburg – Erl ca. 1 Autostunde
Innsbruck – Erl ca. 45 Autominuten

 

BAHN

Alle Fernverkehrs- und Regionalzüge halten in Kufstein. Ein Shuttledienst nach Erl ist gegen telefonische Voranmeldung möglich, Tourismusverband Ferienland Kufstein.

 

FLUG

Flughäfen

Innsbruck (90 km)
Salzburg (90 km)
München (110 km)


Den Besuchern der Tiroler Festpiele Erl steht auch ein Shuttleservice von Innsbruck nach Erl und retour zur Verfügung.

 

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