Idomeneo
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DRAMMA PER MUSICA IN DREI AKTEN (1781)
MUSIK VON Wolfgang Amadeus Mozart
TEXT VON Giambattista Varesco nach Antoine Danchet
Ein Sturm wütet vor Kreta und zwingt den aus dem trojanischen Krieg heimkehrenden König Idomeneo zu einem verhängnisvollen Versprechen an Neptun: Wenn der erzürnte Gott ihn sicher das Land erreichen ließe, werde er ihm den ersten Menschen opfern, dem er begegnen werde. Am Strand angekommen, trifft Idomeneo ausgerechnet auf seinen Sohn Idamante. Doch die unversöhnliche Götterwelt scheint auf die Erfüllung des Versprechens zu beharren.
Der Sturm, den Mozarts Musik so eindringlich heraufbeschwört, tobt nicht nur im Freien, sondern auch in allen Figuren der Oper. Ob Vater und Sohn, ob die beiden auswärtigen Königstöchter Ilia und Elettra, die nach dem traumatisierenden Krieg auf bessere Tage hoffen – sie alle sind Natur- wie Gefühlsgewalten hilflos ausgeliefert, was die Musik des 25-jährigen Mozarts eindringlich schildert. So eröffnet »Idomeneo«, der die totgeglaubte Gattung der Opera seria rundum erneuerte, die Reihe von Mozarts Opern der Reifezeit. 1781 als Auftragswerk für das vorzügliche Ensemble des Münchner Residenztheaters entstanden, konnte er für sein umfangreichstes und ambitioniertestes Werk musikalisch aus dem Vollen schöpfen. Mozarts Hoffnung, mit diesem Stück als Visitenkarte eine neue Anstellung zu finden und Salzburg verlassen zu können, erfüllte sich freilich nicht. Doch gerade dieser Ehrgeiz bedingte eine exzeptionelle Partitur: mit anspruchsvollen Arien, differenzierten Rollenporträts, einem virtuosen Orchesterpart und einigen großen Chorszenen, die zu den beeindruckendsten in Mozarts Schaffen gehören.
HANDLUNG VORGESCHICHTE
Auf dem Rückweg vom nach 10-jährigen Krieg zerstörten Troja ins heimatliche Kreta gerät das Schiff des Königs Idomeneo in einen schweren Seesturm. In höchster Not fleht der König den Meeresgott Neptun um Beistand an und verspricht ihm dafür, denjenigen zu opfern, der ihm als erstes nach seiner Ankunft in Kreta begegnen werde. Der Gott lässt das Schiff das Unwetter unbeschadet überstehen.
1. AKT
Bereits vor Idomeneo ist Ilia, die Tochter des gefallenen trojanischen Königs Priamos, als Kriegsgefangene in Kreta eingetroffen. Nicht nur der Verlust von Familie und Heimat stürzt sie in Verzweiflung: Auch hat sie sich in Idomeneos Sohn, den kretischen Prinzen Idamante, der sie aus dem Wasser gerettet hat, verliebt. Ihr Verstand empfindet das als Verrat an ihrem Vaterland; außerdem hält sie die Liebe für aussichtslos, denn sie glaubt, Idamante sei längst für die mykenische Prinzessin Elettra entflammt, die ebenfalls auf der Insel weilt.
Idamante lässt zur Feier von Idomeneos bevorstehender Rückkehr die trojanischen Kriegsgefangenen frei und will die beiden verfeindeten Völker versöhnen. Außerdem gesteht er der überraschten Ilia seine Zuneigung zu ihr. Arbace, Idomeneos Vertrauter, unterbricht die Freuden mit der Nachricht vom Sturm, in dem Idomeneos Schiff wohl gesunken sei. Idamante macht sich sofort auf den Weg zum Strand. Elettra, die Idamantes Bemühen um Ilia durchschaut hat, ist in Rage, denn ohne Idomeneos Fürsprache rechnet sie sich keine Chancen aus, mit Idamante zusammenzukommen.
Idomeneo erreicht den Strand, worüber er sich wegen seines grausamen Gelübdes, das es nun zu erfüllen gilt, nicht freuen kann. Der erste Mensch, auf den er trifft, ist sein eigener Sohn, den er zunächst nicht wiedererkennt, vor dem er aber dann erschrocken zurückweicht. Idamante, gerade noch überglücklich, bleibt fassungslos zurück. Die Bewohner Kretas feiern die Rückkehr ihres Königs.
2. AKT
Idomeneo sucht Rat bei Arbace, der empfiehlt, den Schwur nicht einzuhalten und Idamante außer Landes zu schaffen. Er soll Elettra zurück nach Argos begleiten. Ilia dankt Idomeneo
für ihre freundliche Aufnahme. Aus ihren warmen Worten über den Prinzen schließt Idomeneo auf die Liebe der beiden und erkennt, dass sein Schwur nicht nur sein eigenes Schicksal und das seines Sohnes bedroht, sondern auch das von Ilia.
Elettra frohlockt über den Abreiseplan und ist sicher, Idamante in Abwesenheit Ilias endlich für sich gewinnen zu können. Als sie nach knappem Abschied zusammen mit Idamante das Schiff besteigen will, zieht ein neuer Sturm herauf und ein Seeungeheuer schlägt die Kreter in die Flucht. Vergeblich bietet sich Idomeneo selbst als Opfer zur Sühne seines Schwurs dar.
3. AKT
Ilia ist unsicher, ob sie Idamante ihre Gegenliebe gestehen soll. Als er ihr offenbart, dass er im Kampf mit dem Ungeheuer den Tod finden will, kann sie nicht länger schweigen. Die vereinten Liebenden werden von Idomeneo und Elettra überrascht. Idomeneo schickt seinen Sohn, der noch immer nicht den Grund für die Härte des Vaters kennt, mit ungewissem Ziel fort.
Nach den Verheerungen, die das Ungeheuer angerichtet hat, flehen der Oberpriester des Neptun und das Volk Idomeneo an, endlich das Opfer zu vollziehen. Idomeneo gibt zum Entsetzen aller den Namen des Opfers preis und weist die Vorbereitungen der Zeremonie an.
Idamante kehrt überraschend als Sieger über das Meeresungeheuer heim und hat vom Inhalt des Schwurs erfahren. Er zeigt Verständnis und erklärt sich aus Vaterliebe zur Opferung bereit, die Ilia im letzten Moment vereitelt: Sie, die Tochter der Feinde, sei das wahre Opfer. Als sie vor dem Oberpriester niederkniet, ertönt ein göttlicher Orakelspruch: Die Liebe Ilias und Idamantes habe gesiegt und Idomeneo werde vergeben, wenn er zu ihren Gunsten abdankt. Während alle den Spruch kaum fassen können, lässt die enttäuschte Elettra ihren Rachegefühlen freien Lauf. Idomeneo setzt den göttlichen Auftrag sogleich in die Tat um und überlässt den Thron Idamante. Alle feiern das neue Königspaar.
Programm und Besetzung
Dauer: ca. 3 Stunden 45 Minuten inklusive zwei Pausen
Sprache: in italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
BESETZUNG
MUSIKALISCHE LEITUNG: Alessandro De Marchi
REGIE: David McVicar
BÜHNENBILD: Vicki Mortimer
KOSTÜME: Gabrielle Dalton
LICHT: Paule Constable
CHOREOGRAFIE: Colm Seery
IDOMENEO: Rolando Villazón
IDAMANTE: Emily D'Angelo
ILIA: Serena Sáenz
ELETTRA: Hanna-Elisabeth Müller
ARBACE: Gonzalo Quinchahual
HOHER PRIESTER DES NEPTUN: Florian Hoffmann
DIE STIMME: Friedrich Hamel
KRETERINNEN, TROJANER: Serafina Starke, Sandra Laagus, Dionysios Avgerinos
STAATSOPERNCHOR
STAATSKAPELLE BERLIN
Staatsoper Unter den Linden
Staatsoper Unter den Linden ist eines der angesehensten Opernhäuser Berlins mit einer reichen Geschichte und bedeutendem kulturellen Einfluss.
Geschichte:
Die Staatsoper Unter den Linden wurde ursprünglich zwischen 1741 und 1743 unter der Leitung des Architekten Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff erbaut. Sie wurde von Friedrich II. von Preußen in Auftrag gegeben und hieß zunächst Königliche Oper. Das Opernhaus hat mehrere Renovierungen und Neubauten erfahren, insbesondere nach den Schäden im Zweiten Weltkrieg. Es wurde 1984 nach einer umfassenden Renovierung wiedereröffnet.
Bau:
Das ursprüngliche Design zeichnete sich durch seinen barocken Stil aus, mit einer eleganten Fassade und einem prächtigen Eingang. Das Gebäude wurde in den 1950er und 1980er Jahren rekonsturiert und bewahrte dabei seine klassische Außenansicht, während das Innere modernisiert wurde. Die Fassade verfügt über ein klassisches Portikus mit sechs korinthischen Säulen und ein markantes zentrales Giebel.
Innenraum:
Das Innere ist bekannt für seine opulente und klassische Gestaltung. Das Auditorium ist berühmt für seine Akustik und Pracht, mit luxuriösen Samtsitzen und aufwendigen Dekorationen. Die Bühne und die Sitzbereiche wurden aktualisiert, um modernen Aufführungsstandards zu entsprechen, während die historischen Ästhetik erhalten blieb.
Konzerte und Aufführungen:
Die Staatsoper Unter den Linden bietet eine Vielzahl von Aufführungen, darunter Opern, Orchestermusik und Ballett. Sie ist die Heimat der Staatskapelle Berlin, eines der führenden Orchester Deutschlands. Das Opernhaus ist bekannt für seine hochwertigen Produktionen und seine Rolle in Berlins lebendiger Kulturszene.
JOURNEY
Die Staatsoper Unter den Linden ist aufgrund ihrer hervorragenden Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr vollständig barrierefrei erreichbar.
ADRESSE: Unter den Linden 7; 10117 Berlin
S-BAHN
S+U Friedrichstraße (S1, S2, S5, S7, S25, S75)
U-BAHN
Hausvogteiplatz (U2)
Museumsinsel (U5)
Stadtmitte (U2, U6)
Unter den Linden (U5, U6)
BUS
Staatsoper (100, 245, 300)
Unter den Linden/Friedrichstraße (100, 147, 245, 300, N6)
PARKEN
Q-PARK Parkhaus Unter den Linden/Staatsoper
Bebelplatz, 10117 Berlin
Im Parkhaus stehen fünf Ladestationen für Elektroautos zur Verfügung. Weitere Informationen finden Sie hier.
Das unterirdische Parkhaus am Bebelplatz bietet Behindertenparkplätze und direkten Zugang zum Opernhaus. Bei der Einfahrt in das Parkhaus zwischen 17:30 Uhr und 23:30 Uhr beträgt die maximale Parkgebühr 7 €. Um diesen Tarif zu nutzen, geben Sie Ihr Parkticket an einem der Kassenautomaten ein und die Nachricht „Theatertarif“ wird auf dem Display angezeigt. Bitte beachten Sie, dass der Tarif nicht verfügbar ist, wenn Sie das Parkhaus vor 17:30 Uhr betreten, und daher nicht auf dem Display angezeigt wird. TIPP: Wenn Sie den Theatertarif vor der Veranstaltung am Automaten bezahlen, können Sie unnötiges Warten nach der Vorstellung vermeiden.