Illusionen, wie Schwanensee

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Choreografie: John Neumeier. Musik: Pjotr I. Tschaikowsky.

Ballett in zwei Akten
Empfohlen für 12 Jahre und älter

 

Der Choreograf John Neumeier ließ sich für sein Ballettdrama Illusionen – wie Schwanensee von dem Leben und Leiden von König Ludwig II. inspirieren. Neumeier verbindet Ludwigs Biografie mit Motiven aus Schwanensee und nutzt eine sorgfältige Rekonstruktion des zweiten Aktes mit Lev Ivanovs Schrittmaterial und dem „Schwarzen Schwan Pas de deux“. In Neumeiers Inszenierung entflohen der König in die theatralische Realität einer Schwanensee-Aufführung. Hier sehnt er sich nach Erlösung von seinem existenziellen Leid. Auch die unvollendeten Wände von Schloss Herrenchiemsee tauchen wieder auf – ein Bild seines unstillbaren Verlangens nach Erfüllung und gleichzeitig sein Gefängnis. Das atemberaubende letzte Bild fängt schließlich die existenziell tragische Dimension des menschlichen Verlangens nach Liebe in all seiner Unerfülltheit ein.

Realität
Ein König wird während eines Maskenballs für verrückt erklärt und eingesperrt. Ein unvollendeter Raum in einem seiner eigenen Paläste dient als sein Gefängnis. Allein gelassen spürt er die flüchtige Präsenz eines anderen Wesens, des Mannes im Schatten. Die Vision verschwindet. Erschöpft bricht er neben dem Modell eines seiner extravaganten Paläste zusammen.

Erste Erinnerung:
Die Grundsteinfeier
Handwerker und die bäuerliche Bevölkerung feiern ihre Arbeit an einem der neuen Paläste des Königs. Der König wird von seinem Vertrauten, Graf Alexander, begleitet und nimmt an den Feierlichkeiten teil, wobei er sich den Bauern bei ihren Spielen und Kraftproben anschließt. Die Königin-Mutter kommt, begleitet von Prinz Leopold und anderen Mitgliedern des Hofes, Prinzessin Natalia, der Verlobten des Königs, und Prinzessin Claire, der Graf Alexander verlobt ist. Ein Quadrille wird arrangiert und die Feierlichkeiten erreichen ihren Höhepunkt mit einer Polonaise, angeführt von der Königin-Mutter und ihrem Begleiter Prinz Leopold. In seinen eigenen Gedanken versunken, zieht sich der König von der allgemeinen Fröhlichkeit zurück und bleibt allein. Prinzessin Natalia findet ihn, doch er weist ihre Gesellschaft zurück. Der Mann im Schatten ist erneut anwesend.

Realität
In seinem Gefängnis stößt der König erneut auf eines der in dem unvollendeten Raum aufbewahrten Objekte, zieht die Staubabdeckung zurück und entdeckt, dass es sich um ein Modell des Bühnenbildes für das Ballett „Schwanensee“ handelt.

Zweite Erinnerung:
Eine private Aufführung von „Schwanensee“
Das Ballett wird nur für den König getanzt. Es ist die Geschichte von Prinzessin Odette, die von dem Magier Rotbart in einen Schwan verwandelt wurde und nur für kurze Zeit um Mitternacht ihre ursprüngliche menschliche Gestalt wieder annehmen kann. Prinz Siegfried, der eines Nachts auf Schwanenjagd ist, beobachtet die Verwandlung der Schwanenprinzessin und verliebt sich in sie. Der König, vollkommen fasziniert von dem Ballett, identifiziert sich mit den Illusionen der Bühne und übernimmt die Rolle von Prinz Siegfried. Prinzessin Natalia, die heimlich ins Theater gekommen ist, beobachtet den König und ist überrascht von der Intensität und Leidenschaft seiner Beziehung zur Schwanenprinzessin. Sie geht, tief erschüttert von dem, was sie gesehen hat. Als das tragische Ballett endet, scheint der böse Rotbart in den Augen des Königs sich in den Mann im Schatten zu verwandeln.

Realität
Laute Marschmusik erschreckt den erschöpften König in seiner Zelle. Gequält von Halluzinationen, bildet er sich ein, dass die Siegesprozession seines vermeintlichen Rivals Leopold unter seinem Fenster vorbeizieht. Er entdeckt zufällig ein Gemälde seiner Krönung. Diese plötzliche Konfrontation lässt ihn erneut in der Vergangenheit versinken.

Dritte Erinnerung:
Ein Maskenball
Der König erinnert sich an den großen „Ball der Nationen“, mit dem diese Nacht begonnen hatte. Er war als Prinz Siegfried verkleidet gekommen. Clowns unterhalten die Gäste und fungieren als Zeremonienmeister, indem sie die verschiedenen Sets des Cotillons organisieren. Gäste in vielfältigen Nationalkostümen tanzen. Die Königin-Mutter ist in ungarischem Kleid und eröffnet die Feierlichkeiten mit einem Salon-Czardas. Bei dem Wechsel der Partner während eines Walzers trifft Prinzessin Natalia den König. Sie lässt ihren Umhang von den Schultern gleiten und enthüllt ein Kostüm, das nach dem der Schwanenprinzessin gestaltet ist. Der König ist begeistert von der Illusion und wird erneut in die Traumwelt von Schwanensee entführt. Zum ersten Mal vereint ein Funke von Sympathie und Verständnis sie unerwartet. Es ist Mitternacht, das Ende des Karnevals, Zeit, die Masken abzunehmen. Ein Clown in Schwarz nähert sich dem König, und als er die Maske abnimmt, offenbart er sich als der Mann im Schatten. Aus seiner imaginären Welt gerissen, werden der König und die Illusion einer Beziehung mit Natalia-Odette zerstört. Der König scheint verrückt zu sein und beleidigt die Königin-Mutter. Staatsbeamte nehmen ihn fest.

Realität
Der König schläft. Als er ein Klopfen hört, erwacht er, als ob aus einem Albtraum. Prinzessin Natalia, die noch in ihrem Karnevalsschwanenkostüm ist, darf für einen kurzen Besuch hereinkommen. Nach einer Weile schickt er sie weg. Fantastische Visionen von „Schwanensee“ erscheinen, vermischen sich mit der Realität. Der König spürt die Präsenz des Mannes im Schatten und akzeptiert, indem er sich zu ihm umdreht, sein Schicksal.

Programm und Besetzung

Dirigent: Gavin Sutherland

Choreografie: John Neumeier

Musik: Pjotr I. Tschaikowski

Bühnenbild: Jürgen Rose

 

Ensemble des Bayerischen Staatsballetts

Bayerisches Staatsorchester

Nationaltheater München

Am Anfang der Geschichte der Münchner Oper steht der höfische Prunk des jungen italienischen "dramma per musica", jener neuen, zunächst elitären, später aber - in Venedig - schnell volkstümlich werdenden Form musikalischen Theaters. Der Kurfürst Ferdinand Maria errichtete im Herkulessaal der Residenz ein Saaltheater, in dem vor der Hofgesellschaft die ersten italienischen Operndarstellungen inszeniert wurden. Gleichzeitig baute er nach einem Plan seines Vaters Maximilian I. das erste freistehende Opernhaus Deutschlands, indem er das alte Kornhaus, den sogenannten "Haberkasten" am Salvatorplatz, zu einem Barocktheater umgestaltete. Die höfische Ausstattungsoper bediente sich dabei meist mythologischer Stoffe und allegorischer Figuren zur Huldigung an den Fürstenhof. Oft trat die technische Ausstattung mit Flugmaschinen, Seeschlachten und Triumphzügen in Wettstreit mit der Musik.



Unter der Regierung des Kurfürsten Max II. Emanuel in den Jahren 1679 bis 1726 setzte die italienische Oper ihren Siegeszug in München fort. Sein Nachfolger Max III. Joseph ließ dann auch von Francois Cuvilliés das "teatro nuovo pressa la residenza", das Residenztheater erbauen - auch heute noch als "Cuvilliés-Theater" Opernbesuchern aus aller Welt ein Begriff. Aus dem "dramma per musica" war inzwischen die "opera seria" mit dem Kult der Arie, des Belcanto, der Primadonnen und Kastraten geworden. Allmählich entwickelten sich aber überall aus der Bürgerschicht volkstümliche Opern und Singspiele. Die Stoffe der Mythologie und der Fürstenhuldigung wichen lebensnäheren Bezügen aus dem bürgerlichen Bereich. Neue entscheidende Anstöße kamen dabei etwa aus der revolutionären französischen "opéra comique" oder dem Wiener und Leipziger Singspiel.


Aus einer Mischung verschiedenster Stilelemente besteht die "opera buffa", die Mozart mit 19 Jahren noch unter der Regentschaft von Max III. Joseph als seine erste Münchner Auftragsoper mit dem Titel La finta giardiniera komponiert hatte. Sechs Jahre später schrieb er im Auftrag des Kurfürsten Karl Theodor seine "opera seria", den Idomeneo zu Ende, ein Werk das - am 29. Januar 1781 im Residenztheater uraufgeführt - für den 25-jährigen Mozart einen entscheidenden Durchbruch bedeutete.

 

Das Nationaltheater am Max-Joseph-Platz in München ist der Spielort der Bayerischen Staatsoper und des Bayerischen Staatsballetts.

 

Das Nationaltheater können Sie sowohl mit dem Auto als auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln des MVV sehr gut erreichen. 

 

Mit dem MVV

S-Bahn: S 1 - 8 Marienplatz
U-Bahn: U 3, 6 Marienplatz, U 3 - 6 Odeonsplatz
Bus: 52, 131 Marienplatz, 100 Odeonsplatz
Straßenbahn: 19 Nationaltheater 


Mit dem Auto 

Anfahrt über den Altstadt-Ring in die Maximilianstraße. 

Parkgarage Max-Joseph-Platz: geöffnet Montag bis Sonntag 6.00 Uhr morgens - 2.00 Uhr nachts

Von 18 Uhr bis 8 Uhr können Sie die Nachtpauschale von € 10,- in Anspruch nehmen.

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