Jean Marc Luisada Klavier

Wie Bach mit der Tanzsuite verwandelte Frédéric Chopin den Walzer, die Mazurka oder die Polonaise in wahre Klangbilder, ohne jemals ihren choreografischen Ursprung zu opfern. Chopin widmete sich sein Leben lang der Mazurka (in Wirklichkeit der Verschmelzung polnischer Tänze: der Mazur, der Oberek und der Kujawiak) und schuf immer komplexere Stücke. Er veröffentlichte Sammlungen von Mazurken, die jeweils 4 oder 5 Tänze umfassten, von Op. 6 im Jahr 1833 bis Op. 50 im Jahr 1842, und lieferte dann vereinzelte Partituren, bis hin zur letzten und unvollendeten Mazurka Op. posth. 68/4. Diese „Stilisierung“ des Tanzes ist in seinen Scherzi noch offensichtlicher, wo Chopin dem ursprünglichen Divertissement den Rücken kehrt und eine gequälte und beunruhigende Welt erschafft. Der Komponist fasste all diese expressiven Fortschritte in großformatigen Stücken zusammen, von denen die Fantasie in f-Moll op. 49 die höchste Errungenschaft in ihren zahlreichen Metamorphosen darstellt. Es ist eine Untertreibung zu sagen, dass Jean-Marc Luisada sich als idealer Interpret dieser Meisterwerke etabliert hat, die er seit seinem Debüt pflegt. Der große französische Pianist entfaltet, indem er gleichermaßen auf die Konstruktion und die so oft belcanto-artigen Linien achtet, eine bewundernswerte Kraft der Evokation.

Programm und Besetzung

Programm

Frédéric Chopin:
4 Mazurken op. 6, 5 Mazurken op. 7
4 Mazurken op. 17, 4 Mazurken op. 24
Fantasie in f-Moll op. 49, Wiegenlied op. 57
Scherzi op. 20, op. 31, op. 39 & op. 54

Interpreten
Jean-Marc Luisada, Klavier