Karl Ritter

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Karl Ritter, Gitarrist, Musikerfinder und Weltenverbinder hat heuer einiges zu feiern. 65 Lebensjahre, 50 jähriges Bühnenjubiläum, seit 25 Jahren Konzerte im Porgy&Bess gespielt. Das gibt Anlass, (im ersten Set) die vergangene Zeit Revue passieren zu lassen. Er wird Geschichten vom erlernen der Geige, über den Beginn der Musikbesessenheit bis hin zum professionellen Musiker erzählen,mit Solostücken und einem Schlagzeuger der ersten Stunde ergänzen.

 

Da seine erste ernsthafte Beschäftigung mit Musik mit einem Schlagzeuger stattgefunden hat, war sein Wunsch groß, an diesem Abend die für ihn wichtigsten Drummer einzuladen. Ausschließlich mit Schlagzeug und Gitarre drei unterschiedliche Klangwelten zu erzeugen ist für Ritter eine spannende Herausforderung.

 

Ernst Herdt, Schlagzeuger der ersten Musik machenden Jahre mit Karl Ritter wurde nie Profi, hat aber in vielen Wiener Underground-Bands gespielt und ist heute noch aktiv mit seiner Band „Weineck SündiKat“.

 

Herbert Pirker ist derzeit einer der gefragtesten Schlagzeuger Österreichs und Produzent.

 

Christian Eigner ist Schlagzeuger bei Depech Mode, Produzent und Solokünstler. (Pressetext)

 

Ein unbändiger kreativer Unruhezustand hat den „Gitarrenversteher“ und Soundritualisten Karl Ritter, seit Jahrzehnten künstlerisch unkorrumpierbare Fixgröße der Musikszene hierzulande, nicht verlassen. Ritters Klangkosmos ist ein unaufhörlich betriebenes Versuchslabor für das er immer die besten Bedingungen mit herausragenden Musikern/Stilisten bereitstellen möchte.

 

Tiefgreifende Narrativität, nonkonformistische Kompromisslosigkeit, genreüberbrückende Extravertiertheit, so schlicht wie komplex, sind dabei grundlegende Botenstoffe, die die Kreativweite des singulären Stilisten Karl Ritter abbilden. Ur-musikantisch, immer verbindlich und lebensfroh, eine Atmosphäre des Suchens bewirkend. Im Gefolge alter Kumpane aus Kurt Ostbahn Kombo-Tagen, Neo-KOMBOjaner Prozorov ausgeklammert, geht Ritter jüngst daran, in gewohnter „Ganzsachlichkeit“, einen originären Bandsound zu entwickeln. Das zählt vorrangig. Musikerpersönlichkeit ersten Ranges stehen ihm da mit Rat und Tat zur Seite. Ein Weltklasse Jazz-Drummer, in der Person von Herbert Pirker, Erich Buchebner am Bass, Philipp Nykrin an den Tasteninstrumenten und der Ausnahmesaxophonist Andrej Prozorov, einzig dem Sopransaxophon zugeneigt. Karl Ritters erstklassige Tafelrunde. Was sie alle kennzeichnet ist ihre vorbehaltlose musikalische Offenheit, die einen aufregenden Blend aus Rock-, Jazz-, Blues-Chiffren aufleben lassen wird. Nach eigenen Mustern – verfremdet oder ironisch gebrochen. Prinzipell behände gebündelt in rock-affine Einfassungen. Der Werkekanon ist rein instrumental verortet. Sprudeln werden lässiger Spielverlauf, additive Interaktion, knarzende Riff-Monster, fette Hooklines, stringent aufwallende Rhythmuspattern und saxophonistische „Fly Overs“. Konzeption und Idee mit hohem Spontanitätsfaktor: Karl Ritter. Und das heißt nichts weniger als aufrichtig gelebte Integrität, Direktheit, Leidenschaft. (Hannes Schweiger, über das Konzert vom 23. Dezember 2023)

Programm und Besetzung

Karl Ritter: guitar, vocals
Christian Eigner, Ernst Herdt, Herbert Pirker: drums

PORGY & BESS Jazzclub Wien

Das Porgy & Bess (eigentlich Jazz- and Musicclub Porgy & Bess) ist ein Jazzclub in der Riemergasse 11 im 1. Bezirk von Wien. Der 1993 gegründete Club gilt „als wichtigster Jazzveranstalter und Szenetreffpunkt“ der österreichischen Hauptstadt.

Das Programm des Porgy & Bess spricht ein sehr großes Publikum an, etwa 70.000 Gäste im Jahr; entsprechend wird Jazz „sehr pluralistisch verstanden“, und im Programm „auch in Randbereiche, wie elektronische Musik, zeitgenössische Musik und Weltmusik, vorgedrungen.“  Neben zahlreichen internationalen Interpreten, insbesondere aus dem US-amerikanischen Raum, finden auch österreichische Musiker hier eine Auftrittsmöglichkeit. Der Club bietet auch die Bühne für Events, wie etwa die Verleihung des Austrian World Music Award.

Dem Musikwissenschaftler Christian Scheib zufolge ist das Porgy & Bess „gleichzeitig essenziell für die Weiterentwicklung der musikalischen (Jazz-)Wirklichkeit einer Stadt“ und braucht und verbraucht „als Stadtraum schlicht alltäglich Musik“. Es schaffe sich „durch künstlerische Vorlieben, akustische Qualität, Fassungsvermögen und realer Auslastung die notwendige Abgrenzung von anderen Clubs.“ Dabei erlauben die unterschiedlichen Bereiche des Jazzclubs – Bereich vor der Bühne mit Tischen, Galerie im oberen Stockwerk, ein seitlicher Bereich mit einer Bar am Tresen – unterschiedlich intensive Konzentration auf das Konzertgeschehen. Für die Jazzthetik ist das Porgy & Bess sogar ein „Traditionsclub.“

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