La Cenerentola
Januar 2026 | ||||||
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La Cenerentola | Gioachino Rossini
Mit La Cenerentola, ossia La bontà in trionfo, das 1817 uraufgeführt wurde, ein Jahr nach dem Debüt des Il barbiere di Siviglia, fügte Rossini seinem bereits europaweit erfolgreichen komischen Talent neue sentimentale Nuancen hinzu. Das von Perrault stammende Märchen, adaptiert von Jacopo Ferretti mit einigen Änderungen (insbesondere die Stiefmutter wird zum Stiefvater und der Glasschuh durch ein Armband ersetzt), gab ihm die Möglichkeit, seine Crescendi mit melancholischen Untertönen zu versehen und seine rasanten Rhythmen mit poetischen Akzenten zu öffnen. Das Ergebnis ist eine Oper, in der die Hauptfiguren, Cinderella und Prinz Don Ramiro, ihre Gefühle mit aller Zerbrechlichkeit der Jugend singen, während die Antagonisten, der Stiefvater Don Magnifico und die Stiefschwestern, einen geschmackvollen und grotesken Kontrapunkt liefern, mit Humor, der in der neapolitanischen Tradition verwurzelt ist, aber die europäischen Ursprünge der Cinderella-Geschichte im Land von Basile berücksichtigt.
Für diese stets fesselnde Oper liegt die Regie in den Händen von Manu Lalli, bereits gefeiert beim Maggio Musicale Fiorentino 2024, und das Orchester wird von Antonino Fogliani, einem der heute angesehensten Dirigenten des Belcanto-Repertoires, geleitet. Cinderella wird von der Koloratursopranistin Vasilisa Beržanskaya gesungen, bekannt für ihre unglaubliche stimmliche Bandbreite. An ihrer Seite auf der Bühne stehen Nico Darmanin, Roberto De Candia und Carlo Lepore – allesamt Garantien für eine musikalisch unvergessliche Produktion.
Handlung
Der Inhalt der Oper basiert auf dem Märchen Cendrillon (Aschenputtel) aus der Sammlung Charles Perraults, woraus jedoch alle Elemente von Phantastik und Magie entfernt wurden. Die böse Stiefmutter, die in anderen Fassungen des Märchens bereits durch einen Stiefvater ersetzt wurde, ist hier ein verarmter Adliger. Die Rolle der Fee übernimmt der Lehrmeister des Prinzen, Alidoro. Der vom Prinzen zu suchende Pantoffel wurde durch einen Armreifen ersetzt.
Die folgende Inhaltsangabe basiert auf dem Libretto der Urfassung von 1817.
1. Akt
Alter ebenerdiger Saal im Schloss des Barons mit fünf Türen; links ein Kamin, ein Spiegeltisch, ein Blumenkörbchen und Stühle
Szene 1. Im heruntergekommenen Schloss des Don Magnifico putzen sich dessen Töchter Clorinda und Tisbe heraus (Introduktion: „No no no: non v’è, non v’è“), während ihre in Lumpen gekleidete Stiefschwester Cenerentola bei der Hausarbeit das Lied von der Liebe eines Königs zu einem einfachen Mädchen singt („Una volta c’era un Re“). Der Philosoph Alidoro kommt, als Bettler verkleidet, um eine geeignete Frau für seinen Prinzen zu suchen. Cenerentola offeriert ihm Kaffee und Brot, die geizigen Stiefschwestern gehen daraufhin auf sie los und schlagen auf sie ein. In diesem Augenblick überbringen Abgesandte des Prinzen die Einladung zu einem Ball, auf der dieser die schönste im Lande zu seiner Braut erwählen will.
Szene 2. Miteinander streitend eilen Clorinda und Tisbe zu ihrem Vater und stören ihn aus einem Traum auf, der ihm – in Gestalt eines Esels – eine glänzende Zukunft zu verheißen scheint (Cavatine: „Miei rampolli femminini“). Seine Töchter erzählen ihm von der Einladung.
Szene 3. Unterdessen kommt, als Diener verkleidet, Don Ramiro ins Haus und findet es scheinbar verlassen vor (Anfang des Duetts Ramiro/Cenerentola: „Tutto è deserto“).
Szene 4. Don Ramiro ist bei der ersten Begegnung von Cenerentolas schlichter Anmut verzaubert, obwohl sie in Verwirrung gerät, als sie ihm ihren Namen und ihre Herkunft nennen soll (Fortsetzung des Duetts: „Un soave non so che“).
Szene 5. Don Magnifico erscheint und erkundigt sich bei Don Ramiro nach dem Prinzen. Er drängt seine Töchter zur Eile.
Szene 6. Begleitet von Höflingen tritt Don Ramiros Diener Dandini, als sein Herr verkleidet, mit großem Pomp auf, um die Töchter Don Magnificos auf das Schloss zu führen (Chor und Cavatine: „Scegli la sposa, affrettati“ – „Come un’ape ne’ giorni d’aprile“). Als Cenerentola darum bittet, nur für eine Stunde mitkommen zu dürfen und Alidoro durch eine Eintragung in einem dicken Buch nachweist, dass Don Magnifico drei Töchter haben müsse, erklärt dieser herzlos, die dritte Tochter sei tot (Quintett: „Signore, una parola“ – „Nel volto estatico“). Schnell gehen alle außer Alidoro und Cenerentola ab
Szene 7 (ursprüngliche Fassung). Alidoro tröstet Cenerentola mit dem Versprechen, sie zu dem Fest zu bringen (Arie: „Il mondo è un gran teatro“).
Szene 7b (spätere Fassung). Alidoro versichert Cenerentola, dass der Herr der Schöpfung es nicht zulasse, dass Unschuld zerstört werde (Szene und Arie: „Là del ciel nell’arcano profondo“).
Raum im Lustschloss Don Ramiros
Szene 8. Dandini mit Clorinda und Tisbe sowie Don Magnifico und Don Ramiro betreten das Schloss. Nachdem Dandini Don Magnifico von den hier vorhandenen Weinen vorgeschwärmt hat, verschwindet dieser im Weinkeller. Don Ramiro beauftragt Dandini, die Gäste genauestens zu beobachten und zieht sich zurück.
Szene 9. Der vermeintliche Prinz Dandini kann sich nur mit Mühe der beiden Schwestern erwehren, die jeweils ihre eigenen Vorzüge herauszustellen versuchen.
Nachmittags-Empfang im Haus des Prinzen Don Ramiro
Szene 10. Die Höflinge ernennen Don Magnifico, der sich durch den Weinkeller des Prinzen gezecht hat, zum Kellermeister (Finale I: „Conciossiacosacché trenta botti già gustò“). Er diktiert ihnen ein Dekret, in dem er die Verfälschung von Wein verbietet. Davon sollen sie 6000 Kopien anfertigen.
Szene 11. Don Ramiro lässt sich von Dandini seinen Eindruck von den Schwestern schildern (Duett: „Zitto zitto, piano piano“). Der fällt denkbar schlecht aus: Sie seien frech, launenhaft und eitel. Don Ramiro ist erstaunt, da Alidoro ihm versichert hat, dass er seine Braut unter den Töchtern des Barons finden werde.
Szene 12. Die beiden Schwestern umwerben Dandini erneut. Um sich ihnen zu entziehen, macht er den Vorschlag, dass die Verschmähte von beiden doch seinen Diener heiraten solle. Empört lehnen sie ab.
Szene 13. Da meldet Alidoro das Erscheinen einer unbekannten Dame, der nun festlich gekleideten Angelina. Nach einem Moment allgemeiner Unsicherheit lässt Dandini sie hereinführen.
Szene 14. Die anwesenden Edelleute sind beeindruckt von Angelinas Schönheit, die selbst durch ihren Schleier erkennbar ist. Auch Alidoro verschlägt es die Sprache.
Szene 15. Don Magnifico bereitet dem Schockzustand der anderen ein Ende, indem er sie zur Tafel ruft. Ihm ist die Ähnlichkeit der Unbekannten mit Cenerentola aufgefallen. Seine Töchter verwerfen diese Idee. Dandini fordert ebenfalls zur Tafel und zum anschließenden Tanz auf. Alle begeben sich wie verzaubert zum Essen (Tutti: „Mi par d’essere sognando“).
2. Akt
Kabinett im Palast Don Ramiros
Szene 1. Immer noch unter dem Eindruck der Schönheit der Unbekannten verabschieden sich die Edelleute (Chor: „Ah! della bella incognita“). Don Magnifico und seine beiden Töchter rätseln über die Identität der Schönen. Die beiden glauben nicht, dass sie sich Sorgen machen müssen. Ihr Vater bittet sie, ihn nach ihrem Aufstieg nicht zu vergessen und träumt von einem Leben in Reichtum (Arie: „Sia qualunque delle figlie“).
Szene 2. Auch Dandini macht nun Angelina den Hof, doch die bekennt ihm freimütig, dass sie seinen (vermeintlichen) Diener Ramiro liebe und an äußerlichem Reichtum nicht interessiert sei. Als Don Ramiro, der die Szene belauscht hat, hervortritt und ihr einen Antrag macht, gibt ihm Angelina einen Armreif, mit der Aufforderung, sie zu suchen. Wenn er sie, die den gleichen Armreif trage, gefunden habe und dann noch immer liebe, werde sie die Seine (Rezitativ: „E allor… se non ti spiaccio…“). Sie entschwindet. Don Ramiro schwört, sie wiederzufinden (Arie: „Sì, ritrovarla io giuro“).
Szene 3. Dandini und Don Ramiro tauschen erneut die Rollen. Don Magnifico drängt Dandini, ihm seine Entscheidung kundzutun. Darauf gibt sich Dandini dem verdutzten Baron als Diener zu erkennen (Duett: „Un segreto d’importanza“).
Szene 4. Alidoro wartet ungeduldig auf die Rückkehr Dandinis.
Ebenerdiger Kaminsaal im Haus Don Magnificos
Szene 5. Die wieder in Lumpen gekleidete Cenerentola reflektiert ihre Liebe zum Knappen des Prinzen (Canzone: „Una volta c’era un re“).
Szene 6. Auch die Stiefschwestern und der Vater sind inzwischen nach Hause zurückgekehrt. Wegen Cenerentolas Ähnlichkeit mit der Unbekannten werfen sie ihr böse Blicke zu.
Szene 7. Ein Unwetter zieht auf (Temporale/Sturmmusik). Infolgedessen hat die Kutsche des Prinzen einen Unfall. Er sucht mit seinem Knappen Schutz im Hause Don Magnificos, der sich über den unerwarteten Rollentausch wundert.
Szene 8. Als Cenerentola einen Sessel bringt, erkennt Don Ramiro sie und ihr Armband sofort wieder. Erneut herrscht allgemeine Verwirrung (Sextett: „Siete voi? / Voi prence siete?“ – „Questo è un nodo avviluppato“). Als die Schwestern und ihr Vater versuchen, die Lage zu retten und Cenerentola vor den Augen des Prinzen herabwürdigen, gerät dieser in Zorn. Angelina jedoch bittet ihn um Vergebung für ihre Angehörigen: Das Gute soll triumphieren („Ah, signor, s’è ver che in petto“). Don Ramiro bittet Angelina, seine Frau zu werden und mit ihm gemeinsam zu herrschen. Er führt sie mit sich fort, gefolgt von Dandini und Don Magnifico.
Szene 9. Alidoro stellt die zurückgebliebenen Schwestern Tisbe und Clorinda zur Rede und erklärt ihnen ihr hartherziges Verhalten Angelina gegenüber. Sie müssen sich nun mit der geänderten Lage abfinden und vor dem Thron um Vergebung bitten. Für Clorinda ist das unerträglich. Sie hofft lieber auf eine Wendung das Schicksals (Arie: „Sventurata! mi credea“) und läuft davon. Tisbe dagegen hat ihren Stolz verloren. Sie erklärt sich einverstanden mit Alidoros Vorschlag.
Thronsaal im Palast Don Ramiros
Szene 10. Don Ramiro und Cenerentola sitzen reich gekleidet auf prächtigen Stühlen. Auf der rechten Seite befinden sich Dandini und die Edelleute. Don Magnifico steht verwirrt in einer Ecke. Auch Alidoro, Clorinda und die beschämte Tisbe erscheinen. Ein Chor über den Triumph des Guten eröffnet das Finale (Chor: „Della fortuna istabile“). Angelina bittet Don Ramiro erneut um Verzeihung für ihren Vater und ihre Schwestern („Nacqui all’affanno“ – „Non più mesta“). Die Oper endet mit einem Freudenchor.
Programm und Besetzung
Übertitel auf Italienisch/Englisch
VERSPIELTES MELODRAMA IN ZWEI AKTEN
Musik: Gioachino Rossini
Libretto: Jacopo Ferretti
Basierend auf der Geschichte Cinderella von Charles Perrault
Uraufführung:
Rom, Teatro Valle, 25.01.1817
Antonino Fogliani – Dirigent
Manu Lalli – Regie
Roberta Lazzeri – Bühne
Gianna Poli – Kostüme
Vincenzo Apicella – Licht
Valerio Tiberi – nach
Chiara Casalbuoni – Regieassistentin
Ulisse Trabacchin – Chorleiter
Orchester und Chor: Teatro Regio Torino
Inszenierung: Maggio Musicale Fiorentino
Teatro Regio di Torino
Das Teatro Regio di Torino ist eines der ältesten Opernhäuser der Welt: seine Ursprünge gehen auf das Jahr 1740 zurück, als es als prächtiger Veranstaltungsort des Savoyer Hofes eröffnet wurde.
Das von Architekt Benedetto Alfieri nach innovativen Kriterien entworfene Theater wurde schnell zu einem Ziel der damaligen Grand Tours. Nach fast zwei Jahrhunderten ununterbrochener Tätigkeit wurde das alte Gebäude – ein typisch italienisches Theater mit fünf Rängen – in der Nacht vom 8. auf den 9. Februar 1936 bei einem verheerenden Brand zerstört.
Das Feuer unterbrach jedoch das Programm des Regio nicht, das in anderen Theatern der Stadt fortgesetzt wurde, bis die heutige Struktur eröffnet wurde.
Einzigartig in der Welt durch ihr Design, wurde das neue Theater dank der Genialität des Architekten Carlo Mollino entworfen und 1973 mit Verdis I Vespri Siciliani eröffnet – in der einzigen Inszenierung von Maria Callas und Giuseppe Di Stefano.
Ein Theater, viele Angebote
Das Teatro Regio bietet eine reiche Opern- und Ballettsaison mit zahlreichen Opern, Balletten und Musicals.
Neben der Hauptsaison gibt es viele weitere Aktivitäten: sinfonisch-chorische und Kammermusikkonzerte mit dem Orchester, Chor und Kinderchor des Teatro Regio; eine Reihe von Vorstellungen im Piccolo Regio Puccini für Schulen und Familien; Vorträge, Führungen, Ausstellungen und Sonderveranstaltungen in Zusammenarbeit mit der Stadt Turin und Institutionen wie MITO SettembreMusica.
All diese Ereignisse machen das Teatro Regio zu einem Zentrum des kulturellen und künstlerischen Lebens von Turin, dem Piemont und darüber hinaus.
Anreise
Mit dem Zug
Von den Bahnhöfen Porta Susa und Porta Nuova erreicht man das Theater mit dem Taxi (10 Minuten) oder zu Fuß (etwa 20 Minuten).
Zugverbindungen nach Turin finden Sie auf folgenden Webseiten:
Trenitalia
NTV-Italo
GTT-SFM
SNCF-TGV
Mit dem Auto
Je nach Herkunft sind dies die Hauptzufahrten:
Aus dem Norden und Nordosten: Autobahn A4 Turin–Mailand–Triest oder A5 Turin–Aosta, Ausfahrt Corso Giulio Cesare
Aus dem Westen: Autobahn A32 Turin–Bardonecchia, Ausfahrt Corso Regina Margherita
Aus dem Süden und Südosten: Autobahn A6 Turin–Savona oder A21 Turin–Brescia, Ausfahrt Corso Unità d’Italia
Parkplätze im Stadtzentrum sind gebührenpflichtig – sowohl auf der Straße als auch in den zahlreichen Tiefgaragen in der Nähe des Theaters:
Roma/San Carlo/Castello, Santo Stefano, Vittorio Veneto, Valdo Fusi.
Beachten Sie, dass es in Turin eine Zona a Traffico Limitato (ZTL) gibt, die werktags von 7:30 bis 10:30 Uhr den Zugang zum Stadtzentrum verbietet; einige Straßen sind von 7:00 bis 20:00 Uhr ausschließlich dem öffentlichen Verkehr vorbehalten.
Wenn Sie in einem Hotel innerhalb der ZTL übernachten, kann das Hotel Ihnen eine Genehmigung für die Zufahrt ausstellen.
Öffentliche Verkehrsmittel
Die nächstgelegenen Haltestellen zum Teatro Regio sind:
Castello: Linien 13, 15, 55, 56
Garibaldi: Linien 4, 11, 27, 51, 57, Star2
Die nächsten U-Bahn-Stationen befinden sich an den Bahnhöfen Porta Nuova und Porta Susa (XVIII Dicembre).

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