Le Nozze di Figaro-Münchner Opernfestspiele
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Komponist Wolfgang Amadeus Mozart. Libretto von Lorenzo Da Ponte nach der Komödie „La Folle Journée ou Le Mariage de Figaro“ von Pierre-Augustin Caron de Beaumarchais.
Opera buffa in vier Akten (1786)
empfohlen ab 16 Jahren
Auf Italienisch. Mit deutschen und englischen Übertiteln. Neue Produktion.
UM
Graf Almaviva selbst hat das iusprimae noctis, das „Recht des Herrn“, abgeschafft. Eine Tatsache, die ihn jedoch nicht davon abhält, die Zofe der Gräfin, Susanna, kurz vor ihrer Hochzeit mit Figaro zu verführen. Ein klarer Fall von sexueller Belästigung. Aber was passiert, wenn der Täter über viel Geld und Macht verfügt? Oder können sie sogar das Gesetz nach ihren Wünschen anpassen? „Le nozze di Figaro“ war zu Mozarts Zeiten mehr als nur eine Komödie. Die dargestellte Welt ist voll von kriminellen Machenschaften und eklatanten Betrügereien und Schikanen der Mächtigen und Allmächtigen. Lorenzo Da Pontes Libretto nach dem Skandalstück des französischen Revolutionärs Beaumarchais führt die farbenfrohen Charaktere einer Klassenkomödie in Situationen, die so aussichtslos sind, dass sich Leere und Todessehnsucht in allen Bereichen ausbreiten. Und so erkaltet die Liebe des Grafen zu seiner neuen Frau nach der Heirat plötzlich eiskalt, obwohl er sie erst kürzlich auf spektakuläre Weise aus den Fängen ihres Vormunds befreit hat. Ausgerechnet der findige Figaro hatte ihm dabei geholfen, und aus Dankbarkeit stellt ihn der Graf nun als seinen persönlichen Kammerdiener ein, vielleicht als fragwürdige Entschädigung für Susannas Schikanen. Kaum besiegt, wird die Gräfin vernachlässigt und sehnt sich entweder nach Almavivas Liebe oder nach ihrem eigenen Tod. Es bedarf einer großen Intrige und Gegenintrige, um den vordringenden Grafen zu entmachten und Susannas Hochzeit mit ihrem geliebten Figaro doch noch stattfinden zu lassen.
Mit viel Liebe zum Tempo und zur Situationskomik geht die Inszenierung von Evgeny Titov der Frage nach, warum die Menschheit immer wieder ihre Fragilität beweist und wo ihre Schwachstellen liegen. Dabei entfaltet die immense Vielseitigkeit der Musik Mozarts in der Entfesselung von Eifersucht und Begierde eine ganz eigene Dynamik.
Programm und Besetzung
In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln. Neuproduktion.
Dauer ca. 3 Stunden 30 Minuten
Musikalische Leitung: Stefano Montanari
Inszenierung: Evgeny Titov
Bühne und Kostüme: Annemarie Woods
Licht: D. M. Wood
Dramaturgie: Katja Leclerc, Janine Ortiz
Chor: Christoph Heil
Il Conte di Almaviva: Mattia Olivieri
La Contessa di Almaviva: Maria Bengtsson
Susanna: Louise Alder
Figaro: Konstantin Krimmel
Cherubino: Avery Amereau
Marcellina: Dorothea Röschmann
Bartolo: Willard White
Basilio: Tansel Akzeybek
Don Curzio: Kevin Conners
Barbarina: Eirin Rognerud
Antonio: Daniel Noyola
Mädchen: Seonwoo Lee, Xenia Puskarz Thomas
Bayerisches Staatsorchester
Bayerischer Staatsopernchor
Nationaltheater München
Am Anfang der Geschichte der Münchner Oper steht der höfische Prunk des jungen italienischen "dramma per musica", jener neuen, zunächst elitären, später aber - in Venedig - schnell volkstümlich werdenden Form musikalischen Theaters. Der Kurfürst Ferdinand Maria errichtete im Herkulessaal der Residenz ein Saaltheater, in dem vor der Hofgesellschaft die ersten italienischen Operndarstellungen inszeniert wurden. Gleichzeitig baute er nach einem Plan seines Vaters Maximilian I. das erste freistehende Opernhaus Deutschlands, indem er das alte Kornhaus, den sogenannten "Haberkasten" am Salvatorplatz, zu einem Barocktheater umgestaltete. Die höfische Ausstattungsoper bediente sich dabei meist mythologischer Stoffe und allegorischer Figuren zur Huldigung an den Fürstenhof. Oft trat die technische Ausstattung mit Flugmaschinen, Seeschlachten und Triumphzügen in Wettstreit mit der Musik.
Unter der Regierung des Kurfürsten Max II. Emanuel in den Jahren 1679 bis 1726 setzte die italienische Oper ihren Siegeszug in München fort. Sein Nachfolger Max III. Joseph ließ dann auch von Francois Cuvilliés das "teatro nuovo pressa la residenza", das Residenztheater erbauen - auch heute noch als "Cuvilliés-Theater" Opernbesuchern aus aller Welt ein Begriff. Aus dem "dramma per musica" war inzwischen die "opera seria" mit dem Kult der Arie, des Belcanto, der Primadonnen und Kastraten geworden. Allmählich entwickelten sich aber überall aus der Bürgerschicht volkstümliche Opern und Singspiele. Die Stoffe der Mythologie und der Fürstenhuldigung wichen lebensnäheren Bezügen aus dem bürgerlichen Bereich. Neue entscheidende Anstöße kamen dabei etwa aus der revolutionären französischen "opéra comique" oder dem Wiener und Leipziger Singspiel.
Aus einer Mischung verschiedenster Stilelemente besteht die "opera buffa", die Mozart mit 19 Jahren noch unter der Regentschaft von Max III. Joseph als seine erste Münchner Auftragsoper mit dem Titel La finta giardiniera komponiert hatte. Sechs Jahre später schrieb er im Auftrag des Kurfürsten Karl Theodor seine "opera seria", den Idomeneo zu Ende, ein Werk das - am 29. Januar 1781 im Residenztheater uraufgeführt - für den 25-jährigen Mozart einen entscheidenden Durchbruch bedeutete.
Das Nationaltheater am Max-Joseph-Platz in München ist der Spielort der Bayerischen Staatsoper und des Bayerischen Staatsballetts.
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