Macbeth
Dezember 2024 | ||||||
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Melodramma in vier Akten - Zweite Fassung (1865)
empfohlen ab 16 Jahren
Handlung
1. Akt
Macbeth und Banco begegnen Hexen, die Macbeth als Than von Cawdor und künftigen König von Schottland begrüßen. Banco prophezeien sie, er werde Vater von Königen sein. Als Boten König Duncans von der Hinrichtung des Than von Cawdor berichten und Macbeth zu dessen Nachfolger erklären, hat sich eine Prophezeiung bereits erfüllt.
Lady Macbeth erfährt aus einem Brief ihres Gatten von den Voraussagen der Hexen und drängt ihren Mann, den Weg zur Macht über Leichen einzuschlagen. Noch in derselben Nacht tötet Macbeth König Duncan, schreckt aber davor zurück, die Mordwaffe neben die schlafenden Wachen zu legen und so den Verdacht auf sie zu lenken. Die Lady führt diesen Teil ihres Plans deshalb selbst aus. Bei Tagesanbruch wird der Mord entdeckt. Macbeth und seine Lady stimmen in den Trauergesang ein.
2. Akt
Macbeth ist neuer König. Ihn beunruhigt die Prophezeiung, Bancos Nachkommen würden Könige. Er beauftragt Mörder, Banco und dessen Sohn Fleance zu töten. Banco wird in der Nacht von dunklen Vorahnungen erfasst.
Macbeth und seine Lady veranstalten ein großes Fest, der König kündigt ein Trinklied seiner Frau an. Macbeth wird die Ermordung Bancos und die Flucht Fleances gemeldet, kurz darauf erscheint ihm der Geist Bancos. Die Verwirrung des Gastgebers versetzt die Festgesellschaft in Aufruhr. Die Lady zweifelt an der Männlichkeit ihres Gatten und beschimpft ihn als Schwächling. Macduff ahnt die Wahrheit und verlässt das Fest, um den geflohenen Sohn Duncans, Malcolm, nach Schottland zurückzuholen.
Pause
3. Akt
Erneut befragt Macbeth die Hexen, die mit einem schaurigen „namenlosen Werk“ beschäftigt sind. Die Hexen lassen deshalb Erscheinungen auftreten, die Macbeth antworten. Die erste warnt den König vor Macduff. Die zweite bekräftigt seine Mordlust; kein Mensch, der von einer Frau geboren sei, könne ihm schaden. Als drittes erscheint ein gekröntes Kind, das ihm Unbesiegbarkeit vorhersagt, bis er den Wald von Birnam auf sich zukommen sehe. Als letztes nimmt Macbeth acht Könige wahr, den letzten in Gestalt Bancos. Macbeth wird ohnmächtig und von tanzenden Luftgeistern wieder erweckt.
Lady Macbeth erfährt von ihrem Mann die neuen Weissagungen. Das Königspaar beschwört seine Mordlust und beschließt, Macduffs Burg niederzubrennen und Bancos Sohn töten zu lassen.
4. Akt
Schottische Flüchtlinge beklagen das Leid ihres Landes, das ihren Kindern ein Grab geworden ist. Macduff trauert um seine von Macbeth ermordeten Frau und Kinder. Malcolm trifft mit englischen Soldaten im Wald von Birnam unweit von Macbeths Schloss ein und tarnt sein Heer mit abgerissenen Zweigen aus dem Wald.
Die Kammerfrau und ein Arzt beobachten Lady Macbeth, die im Schlaf wandelt und von den begangenen Verbrechen spricht.
Macbeth macht sich Mut für den bevorstehenden Kampf, die Nachricht vom Tod der Lady hält ihn nicht davon ab. Es ereilt ihn die Meldung, der Wald von Birnam bewege sich auf sein Schloss zu. Im Kampf tötet Macduff Macbeth. Erneut bewahrheitet sich die Weissagung, denn Macduff wurde aus dem Leib seiner Mutter geschnitten. Malcolm wird als neuer König von Schottland bejubelt.
© Bayerische Staatsoper
Programm und Besetzung
Komponist Giuseppe Verdi. Libretto von Francesco Maria Piave nach William Shakespeare.
In italienischer Sprache. Mit Übertiteln in deutscher und englischer Sprache.
Dauer ca. 3 Stunden 15 Minuten
Musikalische Leitung: Andrea Battistoni
Regie: Martin Kušej
Bühne: Martin Zehetgruber
Kostüme: Werner Fritz
Licht: Reinhard Traub
Chor: Christoph Heil
Dramaturgie: Sebastian Huber, Olaf A. Schmitt
Macbeth: Gerald Finley
Banco: Dmitry Ulyanov
Lady Macbeth: Sondra Radvanovsky
Dama di Lady Macbeth: Elene Gvritishvili
Macduff: Jonathan Tetelman
Malcolm: Granit Musliu
Arzt: Martin Snell
Diener: Christian Rieger
Mörder: Christian Rieger
Erscheinung 1: Paweł Horodyski
Erscheinung 2: Seonwoo Lee
Erscheinung 3: Solist(en) des Tölzer Knabenchors
Bayerisches Staatsorchester
Bayerischer Staatsopernchor
Nationaltheater München
Am Anfang der Geschichte der Münchner Oper steht der höfische Prunk des jungen italienischen "dramma per musica", jener neuen, zunächst elitären, später aber - in Venedig - schnell volkstümlich werdenden Form musikalischen Theaters. Der Kurfürst Ferdinand Maria errichtete im Herkulessaal der Residenz ein Saaltheater, in dem vor der Hofgesellschaft die ersten italienischen Operndarstellungen inszeniert wurden. Gleichzeitig baute er nach einem Plan seines Vaters Maximilian I. das erste freistehende Opernhaus Deutschlands, indem er das alte Kornhaus, den sogenannten "Haberkasten" am Salvatorplatz, zu einem Barocktheater umgestaltete. Die höfische Ausstattungsoper bediente sich dabei meist mythologischer Stoffe und allegorischer Figuren zur Huldigung an den Fürstenhof. Oft trat die technische Ausstattung mit Flugmaschinen, Seeschlachten und Triumphzügen in Wettstreit mit der Musik.
Unter der Regierung des Kurfürsten Max II. Emanuel in den Jahren 1679 bis 1726 setzte die italienische Oper ihren Siegeszug in München fort. Sein Nachfolger Max III. Joseph ließ dann auch von Francois Cuvilliés das "teatro nuovo pressa la residenza", das Residenztheater erbauen - auch heute noch als "Cuvilliés-Theater" Opernbesuchern aus aller Welt ein Begriff. Aus dem "dramma per musica" war inzwischen die "opera seria" mit dem Kult der Arie, des Belcanto, der Primadonnen und Kastraten geworden. Allmählich entwickelten sich aber überall aus der Bürgerschicht volkstümliche Opern und Singspiele. Die Stoffe der Mythologie und der Fürstenhuldigung wichen lebensnäheren Bezügen aus dem bürgerlichen Bereich. Neue entscheidende Anstöße kamen dabei etwa aus der revolutionären französischen "opéra comique" oder dem Wiener und Leipziger Singspiel.
Aus einer Mischung verschiedenster Stilelemente besteht die "opera buffa", die Mozart mit 19 Jahren noch unter der Regentschaft von Max III. Joseph als seine erste Münchner Auftragsoper mit dem Titel La finta giardiniera komponiert hatte. Sechs Jahre später schrieb er im Auftrag des Kurfürsten Karl Theodor seine "opera seria", den Idomeneo zu Ende, ein Werk das - am 29. Januar 1781 im Residenztheater uraufgeführt - für den 25-jährigen Mozart einen entscheidenden Durchbruch bedeutete.
Das Nationaltheater am Max-Joseph-Platz in München ist der Spielort der Bayerischen Staatsoper und des Bayerischen Staatsballetts.
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