Manon Lescaut

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MANON LESCAUT – Giacomo Puccini
Oper in vier Akten, auf Italienisch, mit ungarischen, englischen und italienischen Untertiteln
Aufführungsdauer: 2 Stunden 45 Minuten, mit 1 Pause.

 

Puccinis Fantasie wurde von der Liebesgeschichte von Manon Lescaut und dem Chevalier des Grieux gefesselt, in der die Protagonisten soziale Normen und das anerkannte moralische Gesetz herausfordern, um zusammen zu sein. Eine ähnliche Geschichte der Leidenschaft spielte sich im Leben des Komponisten selbst ab: seine Affäre mit Elvira Bonturi, eine Beziehung, die in ihm enorme Emotionen auslöste, aber aufgrund der Strenge des italienischen Rechts nicht in eine offizielle Ehe münden konnte, prägte sein Leben. Mehr als ein Vertrauter versuchte, ihn davon abzubringen, dieses Thema zu verwenden, nicht nur wegen seiner eigenen Nähe dazu, sondern auch wegen des großen Erfolgs von Massenets eigener Manon. Zum Glück ließ sich Puccini jedoch nicht davon abbringen, und sein erster nationaler Erfolg war geboren, der bald Bühnen auf der ganzen Welt eroberte.
Das Publikum kann dieses Werk in einer Inszenierung von Máté Szabó sehen.

 

 

Handlung

Die kursiv gesetzten Einleitungstexte basieren auf der deutschen Übertragung von Ludwig Hartmann.

 

Erster Akt

In Amiens

Ein weiter Platz bei der Pariser Post zu Amiens. Rechts eine Allee, links ein Wirtshaus mit einer Vorhalle, unter welcher Tische und Stühle für die Ankommenden stehen. Eine äußere Treppe führt in den ersten Stock des Gasthauses. Studenten, Bürger, Volk, Frauen und Mädchen, Soldaten welche den Platz spazierend und plaudernd hin und her überschreiten und zu der Allee gehen und von dort kommen. Andere bilden Gruppen, sich unterhaltend, wieder andere sitzen an den Tischen und trinken und spielen. Edmondo mit andern Studenten; später Des Grieux.

 

Auf dem Platz vor der Pariser Post in Amiens wartet eine Menschenmenge auf die Postkutsche aus Arras. Der Student Edmondo begrüßt seine Freunde „halb komisch, halb sentimental“ mit einem Madrigal (Edmondo: „Ave, sera gentile“). Gemeinsam flirten sie mit einer Gruppe Mädchen (Edmondo/Studenten: „Giovinezza è il nostro nome“). Als ihr Kommilitone Des Grieux vorbeikommt, verspotten sie diesen als in Liebesdingen unbedarft. Des Grieux beweist ihnen das Gegenteil mit einem galanten Ständchen an die Mädchen („Tra voi, belle, brune e bionde“). Mit der Postkutsche treffen Manon Lescaut, ihr Bruder, der sie auf Geheiß des Vaters in ein Kloster bringen soll, und der Steuerpächter Geronte de Ravoir ein. Des Grieux verliebt sich auf den ersten Blick in Manon, spricht sie an und erfährt von ihrer geplanten Zukunft (Des Grieux: „Cortese damigella“). Er überredet sie, sich abends noch einmal mit ihm zu treffen. Nachdem sie mit ihrem Bruder ins Haus gegangen ist, gerät Des Grieux ins Schwärmen (Des Grieux: „Donna non vidi mai“), bis er von seinen Freunden abgelenkt wird. Geronte de Ravoir hat jedoch ebenfalls ein Auge auf Manon geworfen. Nachdem er von Lescaut von ihrer Zukunft im Kloster erfahren hat, bewegt er den Wirt mit Geld dazu, eine Kutsche bereitzustellen. Edmondo, der den Handel belauscht hat, berichtet Des Grieux davon. Dieser kann auf dem abendlichen Treffen Manon überzeugen, mit ihm zu fliehen (Manon: „Vedete? io son fedele“). Beide verschwinden in der von Geronte gemieteten Kutsche, während Geronte und der betrunkene Lescaut von der Menge verhöhnt werden.

 

Zweiter Akt

In Paris

Ein eleganter Salon im Hause Gerontes. Im Hintergrund große Türen. Rechts verhüllen reiche Vorhänge den Eingang zu einem Alkoven. Links nach dem Fenster ein luxuriöser Toilettentisch. Sofa, Sessel, Tisch in reichem Geschmack. Der Vorhang geht auf. Manon sitzt vor der Toilette, bedeckt mit einem kleidsamen weißen Pudermantel. Der Friseur ist eifrig um sie beschäftigt. Zwei Knaben stehen hinten, um jeden ihrer Befehle sofort auszuführen.

 

Nachdem Manon kurze Zeit mit dem mittellosen Des Grieux in Paris gelebt hatte, wurde sie von ihrem Bruder Lescaut zu Geronte gebracht. Der überhäuft sie mit Geschenken. Eines Morgens erhält Manon Besuch von ihrem Bruder, der ihre Schönheit rühmt. Trotz ihres jetzigen Reichtums vermisst Manon ihren Geliebten Des Grieux (Manon: „In quelle trine morbide“). Lescaut teilt ihr mit, dass sich dieser ebenfalls nach ihr sehne. Um das nötige Geld für ihre Rückeroberung zu erhalten, sei er inzwischen dem Glücksspiel verfallen. Manons Bedauern verfliegt schnell, als sie einen Blick in den Spiegel wirft. Eine Gruppe gepuderter Choristen tritt ein und trägt Manon ein pastorales Madrigal vor, das Geronte für sie komponiert hat (Choristen: „Sulla vetta tu del monte“). Sie gibt Lescaut ihre Geldbörse, damit er die Musiker bezahlt, doch Lescaut steckt das Geld selbst ein und entlässt die Musiker „im Namen wahren Ruhms“. Jetzt erscheinen einige von Geronte geladene Gäste: ältere Herren und Geistliche. Quartettspieler stimmen im Hintergrund ihre Instrumente. Geronte selbst kommt mit einem Tanzmeister hinzu, unter dessen Anleitung Manon ein Menuett tanzt. Die Gäste loben sie fasziniert, und Manon bittet Geronte zum Tanz (Manon: „L’ora, o Tirsi, è vaga e bella“). Als die Gesellschaft gegangen ist und Manon sich anschickt, ihnen zu folgen, tritt Des Grieux ein, den Lescaut geholt hat (Manon/Des Grieux: „Tu, amore? Tu?“). Manon wirft sich in seine Arme, um eine Versöhnung zu erreichen (Manon: „Io voglio il tuo perdono“). In diesem Moment kehrt jedoch Geronte zurück, erkennt die Situation und eilt unter Drohungen davon. Des Grieux drängt zur Flucht. Manon aber kann nicht von ihrem Schmuck lassen (Des Grieux: „Ah! Manon, mi tradisce“). Schließlich kehrt Lescaut atemlos zurück und berichtet, dass Geronte Manon verklagt habe. Er mahnt ebenfalls zur Eile. Manon reißt noch einige Schmuckgegenstände an sich, die sie mitnehmen will. Das Haus ist jedoch bereits von Soldaten umstellt und eine Flucht unmöglich. Als ein Sergeant mit zwei Soldaten eintritt, lässt Manon vor Schreck die Juwelen fallen. Sie wird verhaftet. Lescaut kann gerade noch Des Grieux von einem Angriff gegen die Soldaten abhalten. Wenn er ebenfalls verhaftet worden wäre, könnte niemand Manon retten.

 

Dritter Akt

Intermezzo sinfonico

Ein orchestrales Zwischenspiel stellt Manons Gefangenschaft und Reise nach Le Havre dar, wohin Des Grieux ihr folgt. Dessen Gefühle beschreibt ein programmatisches Zitat aus der Erzählung Prévosts:

“… Gli è che io l’amo! – La mia passione è così forte che io mi sento la più sfortunata creatura che viva. – Quello che non ho io tentato a Parigi per ottenere la sua libertà! … Ho implorato i potenti! … Ho picchiato e supplicato a tutte le porte! … Persino alla violenza ho ricorso! … Tutto fu inutile. – Una sol via mi rimaneva: seguirla! Ed io seguo! Dovunque ella vada! … Fosse pure in capo al mondo! …”

 

„… Hier weilt die Geliebte. Meine Leidenschaft ist so stark, dass ich mich als das unglücklichste Geschöpf der Erde fühle. Was habe ich nicht versucht in Paris, um Manons Befreiung zu erlangen! Gefleht habe ich die Machthaber, an allen Türen angeklopft und gebeten. Selbst zur Gewalt griff ich. Alles umsonst. Sie retten konnte ich nicht, so blieb mir nur ein Weg – ihr zu folgen. Und ich folge ihr – wohin sie auch geht, ich folge ihr; Und wäre es das Ende der Welt … ich folge ihr …“

– Abbé Prévost: Histoire du Chevalier Des Grieux et de Manon Lescaut (deutsche Übertragung von Ludwig Hartmann)

 

Le Havre

Platz am Hafen. Im Hintergrund der Ausblick auf das Meer und die Schiffe. Links die Ecke einer Kaserne. Im Parterre ein Fenster, das mit dicken Eisenstäben vergittert ist. Das Tor, welches auf den Platz geht, ist geschlossen. Eine Wache patrouilliert davor. Im Hafen hinten sieht man die Hälfte eines Kriegsschiffes. Rechts ein Haus und ein Stück Trottoir. In der Ecke ein matt erhellter Leuchtturm. Es ist die letzte Stunde der Nacht. Der Morgen beginnt zu dämmern. Des Grieux und Lescaut, beide von verschiedenen Seiten an der Kaserne.

 

Manon wurde zur Verbannung in die amerikanische Strafkolonie verurteilt. Des Grieux und Lescaut planen einen letzten Versuch, sie zu befreien. Ein von Lescaut bestochener Wachmann ermöglicht zunächst ein Gespräch zwischen den Liebenden, in dem Des Grieux Manon über den Plan informiert. Schon graut der Morgen, und ein Laternenwärter löscht singend das Licht im Leuchtturm. Die beiden müssen sich trennen. Plötzlich fällt ein Schuss, und Stimmen rufen zu den Waffen. Der Fluchtplan ist gescheitert. Lescaut mahnt zur Eile, doch Des Grieux will nicht ohne Manon fliehen. Erst ihr eigenes Flehen bewegt ihn dazu, Lescaut zu folgen. Der Lärm hat inzwischen eine Menge Menschen herbeigelockt, zwischen denen sich die beiden verbergen. Unter der Aufsicht eines Sergeanten und eines Marinekommandanten beginnt die Einschiffung der verbannten Prostituierten. Der Sergeant ruft einen Namen nach dem anderen auf, der jeweils von der Menge kommentiert wird. Als Manon an der Reihe ist, weckt Lescaut durch eine bildhafte Beschreibung ihres grausamen Schicksals die Empörung der Anwesenden. Des Grieux nutzt die Gelegenheit, sich vorsichtig Manon zu nähern. Die beiden verabschieden sich unter Tränen, bis der Sergeant sie grob auseinanderreißt. Mit dem Mut der Verzweiflung überredet Des Grieux den Kommandanten, ihn als Schiffsjungen mitzunehmen (Des Grieux: „No! pazzo son! – Guardate, pazzo son“). Lescaut bleibt kopfschüttelnd zurück.

 

Vierter Akt

In Amerika

Eine unermessliche Ebene an der fernsten Grenze von New Orleans. Der Boden ist gewellt und ganz öde und schrecklich unfruchtbar. Der Himmel grau bewölkt. Der Abend dämmert. Manon und Des Grieux nähern sich langsam vom Hintergrund her, ärmlich gekleidet, von leidendem Aussehen. Manon ist bleich abgezehrt und stützt sich ermattet auf Des Grieux, der sie mühsam aufrecht hält.

 

Während der Flucht durch die Wüste wird Manon immer schwächer. Sie schickt Des Grieux los, um Wasser zu suchen. Während sie auf seine Rückkehr wartet, erinnert sie sich verwirrt und übermüdet an den Grund ihrer Flucht (Manon: „Sola… perduta, abbandonata“): Sie und Des Grieux sollten nach der Ankunft in Amerika erneut getrennt werden. Er wurde in einen blutigen Kampf verwickelt, und die beiden mussten fliehen. Manon verflucht ihre Schönheit, der sie die Schuld daran gibt. Als Des Grieux ohne Wasser zurückkehrt, beteuert Manon – schon vollständig entkräftet – ihre ewige Liebe zu ihm und stirbt in seinen Armen.

Programm und Besetzung

Dirigent: Gergely Kesselyák
Manon Lescaut: Zsuzsanna Ádám, Natália Tuznik, Gabriella Létay Kiss
des Grieux: Gaston Rivero, Adorján Pataki
Lescaut: Zoltán Kelemen
Géronte de Ravoir: Géza Gábor
Edmondo: Artúr Szeleczki
Wirt / Schiffskapitän: András Kiss
Sergeant: András Káldi Kiss
Laternenanzünder: Botond Pál
Musiker: Melinda Heiter
Tanzmeister: Balázs Papp, Student der Universität

 

Mit dem Orchester und Chor der Ungarischen Staatsoper

 

Komponist: Giacomo Puccini
Libretto basierend auf dem Roman von Antoine-François Prévost von Domenico Oliva, Giulio Ricordi, Luigi Illica, Marco Praga
Regisseur: Máté Szabó
Bühnenbildner: Balázs Horesnyi
Kostümbildnerin: Anni Füzér
Dramaturgin, Ungarische Übersetzung: Eszter Orbán
Englische Übersetzung von Arthur Roger Crane
Choreograph: András Nádasdy
Chorleiter: Gábor Csiki

Fotogalerie
Csibi Szilvia
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Ungarische Staatsoper

INFORMATION BEI VOLLEM HAUS!

Sollten für die gewählte Zeit alle Sitzplätze ausverkauft sein, Sie aber trotzdem unsere Produktion an diesem Tag sehen wollen, beginnen wir 2 Stunden vor Vorstellungsbeginn mit dem Verkauf von 84 unserer äußerst günstigen Stehplätze, mit denen Sie die besuchen können Galerie im 3. Stock. Tickets können an der Kasse des Opernhauses und über unsere Online-Schnittstelle erworben werden. Wir machen Sie darauf aufmerksam, dass die Bühne von den Stehplätzen und den Seitensitzen nur eingeschränkt einsehbar ist, gleichzeitig aber auch die Nachführung durch die Fernsehübertragung vor Ort unterstützt wird.

 

Das Gebäude der Ungarischen Staatsoper (ungarisch: Operaház) ist eines der prachtvollsten Beispiele der Neorenaissance-Architektur im Stadtteil Pest der ungarischen Hauptstadt Budapest. Zu finden ist es im VI. Bezirk (Terézváros) an der Andrássy út 22.

Das Opernhaus wurde zwischen 1875 und 1884 errichtet und von der Stadt Budapest sowie Kaiser Franz Joseph finanziert. Das Ungarische Königliche Opernhaus, wie es damals hieß, wurde am 27. September 1884 feierlich eröffnet. Das Gebäude ist überaus reich geschmückt mit barocken Elementen, mit zahlreichen Ornamenten, Gemälden und Skulpturen. Besonders erwähnenswert sind die Wandgemälde in Treppenaufgängen und dem Zuschauerraum der Oper, welche von Bertalan Székely, Mór Than und Károly Lotz angefertigt wurden. Die Budapester Oper gilt als eines der Meisterwerke von Miklós Yblund als eines der schönsten Opernhäuser der Welt.

Vor dem Gebäude findet man jeweils eine Statue von Ferenc Erkel, dem Komponisten der ungarischen Nationalhymne, und von Franz Liszt, beide geschaffen von Alajos Stróbl.

Ferenc Erkel war der erste Direktor der Oper, aber auch der bedeutende österreichische Komponist Gustav Mahler hielt hier von 1888 bis 1891 das Direktorenamt inne. Selbst Puccini hat zweimal persönlich die Premieren seiner Opern hier inszeniert.

 

Viele wichtige Künstler waren da Gäste, inklusiv der Komponist Gustav Mahler, der an Direktor der Budapester Staatsoper von 1887 bis 1891 war. Er hat zum internationalen Ansehen dieser Institution beigetragen. Wagners Opern wurden aufgeführt, sowie Magcagnis Cavalleria Rusticana. Die ungarische Staatsoper erhielt immer einen professionellen Standard, viele internationale Persönlichkeiten wie: Renée Fleming, Cecilia Bartoli, Monserrat Caballé, Placido Domingo, Luciano Pavarotti, José Cura, Thomas Hampson and Juan Diego Flórez wurden eingeladen auf der Bühne aufzutreten. Die ungarische Besetzung inkludierte unter anderem hervorragende und berühmte Künstler wie: Éva Marton, Ilona Tokody, Andrea Rost, Dénes Gulyás, Attila Fekete and Gábor Bretz.

Zu den bedeutenden Dirigenten der Staatsoper gehören Otto Klemperer, Sergio Failoni und Lamberto Gardelli. Zweite Spielstätte der Ungarischen Staatsoper ist das Erkel Theater.

 

Attila Nagy
© Csibi Szilvia
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