Marc Méan, Fields

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Mai 2024
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Eine funkelnde, tiefe Meditation an einem schwelenden Feuer, so lässt sich der Zustand beschreiben, den das Hören des neuen Albums “Mist“ von Marc Méans "Fields" heraufbeschwört. "Mist" heisst auch das erste Stück des Albums und wie aus einem Nebelfeld heraustretend mäandrieren die Akkorde um ein inneres Zentrum, einen inneren Schwerpunkt, umkreisen ihn, währenddem der Hörer mit ihnen auf eine imaginäre Reise geht. Méans Musik lebt und atmet aus der Stille hinaus und nimmt uns mit in eine magische Klangwelt, deren Sog man sich nur schwer entziehen kann - wenn man die Ruhe und Geduld aufbringt, sich darauf einzulassen.

 

Denn die Musik von Méans Trio ist sperrig: manchmal spröde, manchmal dunkel-dissonant, manchmal berührend romantisch. Es ist Musik, die keinem gefallen will und keinem gefallen muss. Absolut authentisch und eigenständig, vereint sie die zwei wohl wichtigsten Adjektive zur Beschreibung relevanter Kunst in sich. Und sie ist eine Wohltat in der Flut der auf leichte Zugänglichkeit und putzige Virtuosität getrimmten Popjazz-Pianotrios unserer Zeit.

 

Die vielschichtige Musik von "Fields" wird von zwei Ausnahmekönnern der Schweizer Szene mitgestaltet: Patrice Moret am Kontrabass und Paul Amereller am Schlagzeug. Zusammen klingen sie wie ein majestätisch pulsierender Organismus und haben einen dunklen, runden und warmen Bandsound. Einen Sound, der vom ersten Akkord an wolkig verhangen den Raum füllt und den Ton für das Kommende vorgibt. Méan hat die Stücke des Albums bewusst "unfertig" in die Proben gebracht, damit sich seine kongenialen Mitmusiker aktiv in den Kompositionsprozess einbringen können. Dadurch fühlen sich die Formen der Songs - obwohl komplex - gleichwohl organisch an. Méans Improvisationssprache ist fern aller Klischees und oft verschwimmen im dichten Geflecht des Zusammenspiels dieser drei Ausnahmekönner die Grenzen zwischen Komposition und Improvisation. Manchmal klingen im Sperrigen Anklänge an Monk durch, wie im zweiten Stück "Cold and Calm", wobei Méans Anschlag näher bei der Lyrik eines Bill Evans ist. Und zusätzlich informiert von seinen grossartigen Lehrern Yannick Delez, Django Bates und Søren Kjærgaard. Méan hat all diese Einflüsse in sein Spiel integriert und zu einer eigenen Sprache gefunden.

 

„Mist“ ist eine Stunde Musik, die auch nach mehrmaligem Durchhören ihre Faszination nicht verliert. Mehr noch: mit jedem Mal hören an Faszination gewinnt und einen tief in die eigene Innenwelt abtauchen lässt. (Ursus Bachthaler, Berlin im September 2023)

Programm und Besetzung

Marc Méan: Klavier
Patrice Moret: Bass
Paul Amereller: Schlagzeug

PORGY & BESS Jazzclub Wien

Das Porgy & Bess (eigentlich Jazz- and Musicclub Porgy & Bess) ist ein Jazzclub in der Riemergasse 11 im 1. Bezirk von Wien. Der 1993 gegründete Club gilt „als wichtigster Jazzveranstalter und Szenetreffpunkt“ der österreichischen Hauptstadt.

Das Programm des Porgy & Bess spricht ein sehr großes Publikum an, etwa 70.000 Gäste im Jahr; entsprechend wird Jazz „sehr pluralistisch verstanden“, und im Programm „auch in Randbereiche, wie elektronische Musik, zeitgenössische Musik und Weltmusik, vorgedrungen.“  Neben zahlreichen internationalen Interpreten, insbesondere aus dem US-amerikanischen Raum, finden auch österreichische Musiker hier eine Auftrittsmöglichkeit. Der Club bietet auch die Bühne für Events, wie etwa die Verleihung des Austrian World Music Award.

Dem Musikwissenschaftler Christian Scheib zufolge ist das Porgy & Bess „gleichzeitig essenziell für die Weiterentwicklung der musikalischen (Jazz-)Wirklichkeit einer Stadt“ und braucht und verbraucht „als Stadtraum schlicht alltäglich Musik“. Es schaffe sich „durch künstlerische Vorlieben, akustische Qualität, Fassungsvermögen und realer Auslastung die notwendige Abgrenzung von anderen Clubs.“ Dabei erlauben die unterschiedlichen Bereiche des Jazzclubs – Bereich vor der Bühne mit Tischen, Galerie im oberen Stockwerk, ein seitlicher Bereich mit einer Bar am Tresen – unterschiedlich intensive Konzentration auf das Konzertgeschehen. Für die Jazzthetik ist das Porgy & Bess sogar ein „Traditionsclub.“

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