Musical My Fair Lady
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Musical von Frederick Loewe, Alan Jay Lerner
In deutscher Sprache mit englischen Übertiteln
Eine wahre Kultaufführung ist dieser Klassiker über die englische Klassengesellschaft, die Macht von Sprache und den Machtkampf der Geschlechter: Das Musical erzählt, wie der Phonetikprofessor Dr. Higgins die Blumenverkäuferin Eliza Doolittle in eine Dame der Höheren Gesellschaft verwandelt. Der Schlüssel zu diesem etwas fragwürdigen sozialen Aufstieg? Die Sprache! Mit hartem Sprechtraining soll Eliza ihre „niedere“ Herkunft ablegen und zu einem neuen, von Higgins gestalteten Geschöpf werden. Auf einem Ball wird sie anschließend stolz präsentiert. Doch manipuliert Higgins mit der Sprache auch Elizas Gefühle? Und schafft man es, in eine andere soziale Schicht zu schlüpfen wie in ein neues Kleidungsstück? Die gewitzten Texte von Alan Jay Lerner und das Hitpotenzial der Musik von Frederick Loewe mit Songs wie „Es grünt so grün“ oder „Ich hätt’ getanzt heut Nacht“ verleihen der Handlung doppelten Boden, Humor und die wichtige Portion Augenzwinkern.
Ruth Brauer-Kvam übernimmt die Neueinstudierung dieses Musicalklassikers. Mit einem großartigen Ensemble wirft sie einen neuen Blick auf liebgewonnene Konventionen und lässt My Fair Lady wieder in altem, neuem Glanz erstrahlen!
Empfohlen ab 9 Jahren
Handlung
1. Akt
Professor Higgins, ein angesehener Philologe und Phonetiker, trifft in London nach einem Opernbesuch in Covent Garden auf dem nahegelegenen Blumenmarkt auf die Blumenverkäuferin Eliza Doolittle. Ihre kraftvoll-vulgäre Sprache, die in der englischen Fassung mit starkem Cockney-Dialekt (in der deutschen Version oft mit Berlinerisch oder Wienerisch) ausgeschmückt ist, nimmt er als Beispiel für die Deformierung der Muttersprache (Kann denn die Kinder keiner lehren?/Why Can’t the English?). Higgins glaubt, dass der Mensch sich nicht über die Herkunft, sondern seine Sprache definiere; selbst ein Blumenmädchen wie Eliza, so Higgins, könne ihren Stand verbessern und eine anerkannte Dame sein, sogar einen respektablen Blumenladen führen, sofern sie richtiges Englisch spräche.
Eliza ist von dieser Vorstellung bezaubert, die Wünsche, die sie äußert, sind bescheiden: „Ein Zimmerchen mit einem Sofa drin, Gasbeleuchtung, Pralinen und nie mehr kalte Beine“ – (Wäre det nich wundascheen?/Wouldn’t It be Loverly?). Sie muss jeden Tag um ihren Lebensunterhalt kämpfen und zudem ihren Vater, Alfred P. Doolittle, durchbringen, der sich regelmäßig auf ihre Kosten durchs Leben schlägt. Doolittle hat es auf eine gewisse Art geschafft, nach seiner Façon zu leben, was er mit zwei Saufkumpanen (Mit ’nem kleenen Stückchen Glück/With a Little Bit of Luck) gehörig feiert. Er weist jede Verantwortung und Moral von sich und lebt in den Tag hinein. Auf diese Weise „gesellschaftlich“ vorbelastet und ohne Schulbildung, scheint es, als hätte Eliza keine Chance, je über den Status eines armen Blumenmädchens hinauszukommen.
Eliza nimmt Higgins Gerede für bare Münze und taucht beim Professor auf, um Sprachunterricht zu nehmen. Die Sache ist Higgins kaum einer Diskussion wert, da schlägt ihm sein Freund Oberst Pickering eine Wette vor: Wenn es Higgins gelänge, innerhalb von sechs Monaten aus Eliza eine Dame zu machen, übernähme er die Kosten der Ausbildung. Elizas „Abschlussprüfung“ soll der Diplomatenball im Buckingham Palace sein. Higgins nimmt die Wette an, Eliza bekommt ein Zimmer in seinem Haus zugewiesen, und es beginnt eine schwere Lehrzeit bei dem eingefleischten Junggesellen. Eliza muss von morgens bis abends sprechen üben, wird von Higgins ruppig und herablassend behandelt, so dass der Unterricht eher einer Dressur gleicht. Darüber kocht Eliza vor Wut und träumt von Rache (Wart’s nur ab!/Just You Wait).
Endlich gelingt Eliza der phonetische Durchbruch: Sie spricht „g“ statt „j“, „ei“ statt „e“ und nicht „i“, sondern „ü“ (Es grünt so grün/The Rain in Spain). Dies wird euphorisch gefeiert, und die völlig aufgedrehte Eliza findet in der Nacht keinen Schlaf (Ich hätt’ getanzt heut’ Nacht/I Could Have Danced All Night). Nun muss Eliza den Testlauf in der feinen Gesellschaft bestehen. Professor Higgins und Colonel Pickering wählen das Pferderennen in Ascot aus. Eliza erhält strenge Vorgaben für die Konversation; ihr wird erlaubt, über das Wetter und die Gesundheit zu sprechen. Doch auch diese scheinbar unverfänglichen Themen bergen ihre Tücken, so berichtet Eliza der feinen Gesellschaft im besten Englisch, dass ihre Tante „abgemurkst“ worden sei. Wenig später schockiert sie das Publikum, indem sie beim Rennen ihr Pferd mit dem Ausruf: „Lauf schneller, oder ich streu' dir Pfeffer in den Arsch!“ anfeuert.
Ihr unkonventionelles Auftreten in Ascot beschert ihr einen Verehrer aus besseren Kreisen: Freddy Eynsford-Hill ist sehr angetan von der hübschen und erfrischenden Eliza. Er beginnt in ihrer Straße zu patrouillieren, in der Hoffnung, dass Eliza einmal das Haus verlässt (In der Straße, mein Schatz, wo du lebst/On the Street Where You Live). Außerdem schreibt er ihr Liebesbriefe und schickt Blumen. Die Angebetete bekommt davon allerdings nicht viel mit. Sprechen kann sie zwar nun, aber ihre Bildung lässt nach wie vor zu wünschen übrig.
2. Akt
Der große Abend rückt heran und Eliza vermag beim Diplomatenball im Buckingham Palace zu brillieren. Sie verzaubert durch ihr außergewöhnliches und anmutiges Wesen. Es wird gerätselt, wer denn die schöne Fremde sei. Der ungarische Phonetiker Prof. Zoltán Kárpáthy, ein ehemaliger Schüler von Higgins, versucht Licht ins Dunkel zu bringen. Zu Higgins und Pickerings Erbauung lautet seine Diagnose: So sauberes Englisch spricht man nur im Ausland, seiner Meinung nach ist Eliza eine ungarische Prinzessin!
Am selben Abend beglückwünschen sich Higgins und Pickering gegenseitig für die gelungene Arbeit. Sie klopfen sich auf die Schultern (Sie sind’s, der es geschafft hat/You Did It) und feiern ihren Triumph. Eliza fühlt sich übergangen; sie wurde dressiert, hat funktioniert, doch der Ruhm geht allein an den Professor, für den sie die Wette gewann. Sie gibt Higgins zu verstehen, wie sehr sie sich missachtet und erniedrigt fühlt. Auf die Frage, was nun aus ihr werden soll, wirft Higgins ihr Undankbarkeit vor. Er meint, sie sei ein dummes Kind, und ist umso erstaunter, als Eliza am nächsten Tag verschwunden ist.
Zusammen mit Freddy Eynsford-Hill, der vor Higgins Haus Wache hält (Tu’s doch!/Show Me), besucht sie jenes Viertel Londons, in dem sie noch vor einem halben Jahr zu Hause war. Doch dort wird sie nicht mehr erkannt. Für eine Blumenfrau ist sie nun zu fein, aber für eine feine Dame fehlt ihr das Geld. Eliza fasst den Entschluss, selbst Phonetik zu unterrichten und Freddy zu heiraten.
Als sie Professor Higgins mit diesem Entschluss konfrontiert, muss er erkennen, dass er Eliza vermisst (Ich bin gewöhnt an ihr Gesicht/I’ve Grown Accustomed to Her Face), was Eliza hört, da sie wegen einiger Sachen, die sie noch holen will, sich zufällig im Haus des Professors aufhält. My Fair Lady endet zwar versöhnlich, bleibt jedoch offen: Während für Shaw’s Original es durch den Dichter eine später formulierte Auflösung gibt (Eliza heiratet Freddy tatsächlich), kommentierte dies Lerner: „Ich weiß nicht, ob Shaw recht hat.“
Der bekannteste Satz aus dem Musical ist Elizas Sprechübung The rain in Spain stays mainly in the plain, für den es in manchen Sprachen zwei Versionen gibt.
Programm und Besetzung
Dirigent: Charlotte Corderoy
Regie: Robert Herzl
Bühnenbild: Rolf Langenfass
Kostüme: Rolf Langenfass
Choreographie nach: Susanne Kirnbauer
Choreographie nach: Gerhard Senft
Choreinstudierung: Roger Díaz-Cajamarca
Eliza Doolittle: Paula Nocker
Henry Higgins: Markus Meyer
Oberst Pickering: Manuel Rubey
Alfred P. Doolittle: Karl Markovics
Mrs. Higgins: Marianne Nentwich
Mrs. Pearce: Martina Dorak
Freddy Eynsford-Hill: Lionel von Lawrence
Mrs. Eynsford-Hill: Ursula Pfitzner
Volksoper Wien
Öffentliche Verkehrsmittel:
U-Bahnlinie U6
Straßenbahnen 40, 41, 42
Bus 40A
Haltestelle „Währinger Straße / Volksoper“
Ein Taxistandplatz befindet sich am Währinger Gürtel.
Parkgaragen im WIFI und im AKH
Die Volksoper ist Wiens großes Haus für Operette, Oper, Musical und Ballett, das anspruchsvolle musikalische Unterhaltung bietet. Farbig, vielschichtig und lebensfroh widmet sie sich als einziges Wiener Haus dem Genre Operette.
Zwischen September und Juni stehen in knapp 300 Aufführungen rund 35 verschiedene Produktionen auf dem Programm des 1.337 Plätze fassenden Repertoiretheaters. Von der „Zauberflöte“ bis zu „Turandot“, vom Musical „My Fair Lady“ bis zum Ballett „Ein Sommernachtstraum“ reicht dabei das Repertoire der Volksoper Wien. Nicht zu vergessen Operettenklassiker wie „Die Fledermaus“, „Die lustige Witwe“, „Die Csárdásfürstin“ oder „Ein Walzertraum“.
Im September 2007 übernahm Burgschauspieler Robert Meyer die Direktion der Volksoper. Nachdem viele seiner Vorgänger das Haus frühzeitig verlassen haben, hat Robert Meyer mit der Zusicherung, er würde ein Langzeitdirektor, das Vertrauen von Publikum, Ensemble und Mitarbeitern gewonnen. Rasch konnte er die Volksoper wieder als das Musiktheater Wiens positionieren, indem Unterhaltung gepaart mit größter künstlerischer Qualität geboten wird.
Bereits im ersten Jahr seiner Direktion gelang es dank seiner Popularität und mit einem ambitionierten Spielplan, Publikumsschichten zurückzugewinnen, die Auslastung zu erhöhen und die Einnahmen zu steigern. Auch auf dem Gebiet der Stammbesucher konnte ein großer Erfolg verbucht werden: Nachdem ein Jahrzehnt lang die Zahl der Abonnenten stetig zurückging, ist sie in diesem Jahr massiv angestiegen. Auch die Zahl der Wahlabonnenten wurde versiebenfacht.
Besonderes Augenmerk legt Meyer in seiner Programmierung auf die Operette, an deren Aufwertung er arbeitet. Daneben zählen Opern des 18., 19. und 20. Jahrhunderts, klassisches Musical und Ballett zu den Repertoiresäulen der Volksoper. Mit „Volksoper Spezial“ wurde eine 5. Sparte geschaffen, die Soireen, Kabarettistisches und Parodistisches umfasst und die Bedeutung von Schauspieler-Musiktheater an der Volksoper unterstreicht. Neben Schauspielerkollegen aus Burgtheater, Josefstadt und Volkstheater steht Publikumsmagnet Robert Meyer selbst in zahlreichen Vorstellungen auf der Bühne der Volksoper.
Mit einem kinderfreundlichen Programm, Kinder-Workshops, Ermäßigungen, Kinder-Zyklen, Schulprojekten und Führungen wird Kindern der Zugang zur Welt des Musiktheaters erleichtert.