Norma

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März 2025
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Kurze Zeit nach dem Erfolg von La Sonnambula wurde Vincenzo Bellini 1831 gebeten, die Eröffnungsoper für die neue Karnevalssaison der Scala zu komponieren.

Das von dem Komponisten und Librettisten Felice Romani gewählte Sujet war Norma, ou L’infanticide, eine Tragödie in fünf Akten von Louis-Alexandre Soumet, die im April desselben Jahres in Paris mit Erfolg aufgeführt wurde. Die Wahl fiel nicht nur aufgrund der dramatischen Elemente, die bereits im Stück vorhanden waren – ein historischer Rahmen im römischen Gallien, zwei rivalisierende Frauen in der Liebe, ein gebrochenes Versprechen, ein nur angedeuteter Kindsmord (in der Opernversion), ein kathartisches Finale mit dem Opfer von Norma und Pollione, die im Tod vereint sind – sondern auch wegen des unglaublichen vokalen Ensembles, auf das Bellini in dieser Saison zählen konnte.

Bei der Uraufführung am 26. Dezember 1831 traten auf der Bühne zwei besonders bedeutende Sängerinnen auf: die Sopranistin Giulia Grisi in der Rolle der Adalgisa, der jungen Tempeldienerin und ahnungslosen Rivalin Normas, und Giuditta Pasta, eine Primadonna mit einer sensationellen Stimme, die von der Tessitur des Alt zu Sopran reicht, in der Rolle der stolzen Druidenpriesterin, die von Pollione verraten wird.

Nach anfänglicher Zurückhaltung wurde Norma eine der beliebtesten Opern des 19. Jahrhunderts, sowohl wegen ihrer sehr langen und bezaubernden Melodien als auch wegen der außergewöhnlichen Momente kraftvoller Deklamation, die selbst von illustren Kollegen wie Rossini, Verdi und Wagner bewundert wurden.

Maggio Musicale Fiorentino Inszenierung

 

 

Handlung

Vorgeschichte

Die Oper spielt im von Rom besetzten Gallien im ersten Jahrhundert vor Christus. Die Druiden-Hohepriesterin Norma hat sich Jahre zuvor in den römischen ProkonsulPollione verliebt und ihr Keuschheitsgelübde gebrochen. Seitdem lebt sie eine heimliche, weil streng verbotene, Liebesbeziehung, und die beiden haben zwei Kinder miteinander, die Norma versteckt hält.

 

Erster Akt

Im heiligen Hain der Druiden versammeln sich die gallischen Krieger zur heiligenZeremonie, bei der die Priesterin Norma die heiligen Misteln mit einer goldenen Sichelschneiden wird. Die Krieger erwarten von ihr einen Hinweis darauf, dass die Mondgöttin mit dem Kampf gegen die Römer einverstanden ist. Oroveso, der Vater von Norma, bittet die Männer um Geduld.

Ganz in der Nähe erzählt Pollione seinem Vertrauten Flavio, dass er sich in die junge Novizin Adalgisa verliebt habe. Dabei äußert Pollione seine Angst vor Normas Reaktion, falls sie davon erfährt, und berichtet einen unheilvollen Traum. Von weitem hört man den Klang des Bronzeschildes der Druiden, und die beiden Römer gehen ab.

Norma hält ihren feierlichen Einzug im Hain und versucht die ungeduldigen Gallier zu beschwichtigen – Rom werde zur rechten Zeit und durch eigene Schuld untergehen. Wegen ihrer heimlichen Liebe zu Pollione und ihrer Kinder ist sie auch aus persönlichen Motiven nicht an Krieg interessiert, sondern wünscht und gebietet Frieden. Dann beginnt sie mit der heiligen Zeremonie (Casta Diva). Doch auch danach sind die Gallier immer noch kriegerisch gestimmt und warten nur auf ein Zeichen, um die Römer zu vernichten, während Norma sich heimlich nach ihrem geliebten Pollione sehnt (Ah! bello a me ritorna).

Adalgisa kommt nachts allein in den Hain, um sich heimlich mit Pollione zu treffen. Sie ist voller Gewissensbisse wegen ihres Gelübdes und ihrer Liebesgefühle für Pollione. Als dieser kommt, drängt er sie, mit ihm zu fliehen.

In ihrem Haus ist Norma zwischen Mutterliebe und Ablehnung ihrer Kinder hin- und hergerissen, die sie ihrer alten Freundin Clotilde anvertraut. Adalgisa erscheint und gesteht Norma unter Tränen, dass sie sich verliebt habe und von ihrem Gelübde entbunden werden möchte. Während ihrer Erzählung fühlt Norma sich an ihre eigene Situation erinnert, ist durch und durch gerührt und verspricht Adalgisa, ihr zu helfen. Doch als sich herausstellt, dass Adalgisa von Pollione spricht und dieser im gleichen Moment erscheint, bricht Norma in Wut aus und es kommt zu einer furchtbaren Szene zwischen den dreien. Pollione will Adalgisa nicht aufgeben, aber diese ist erschüttert, als sie die Wahrheit über seine Beziehung zu Norma erfährt; Norma schwört Rache.

 

Zweiter Akt

Norma ist völlig verzweifelt, sie kann ihre Situation nicht mehr länger ertragen und will zuerst ihre beiden Kinder, danach sich selber umbringen. Doch als sie an das Bett der Kleinen tritt, siegt ihre Mutterliebe. Sie lässt Adalgisa rufen, gesteht ihr, dass sie ihrem eigenen Leben ein Ende bereiten will und bittet sie, mit Pollione als dessen Frau nach Rom zu gehen und Normas Kindern eine gute (Stief-)Mutter zu sein. Aber Adalgisa hat mittlerweile innere Einkehr gehalten, erinnert sie an ihre Mutterliebe (Mira, o Norma, ai tuoi ginocchi) und möchte, dass Norma und Pollione wieder zusammenkommen. Sie bietet sich selbst als Vermittlerin an. Die beiden Frauen umarmen sich freudig in großer Freundschaft.

Im heiligen Wald der Druiden sind die gallischen Männer nach wie vor voll Ungeduld und warten nur darauf, gegen die Römer loszuschlagen, aber Oroveso beruhigt sie.

Im Tempel des Irminsul berichtet Clotilde Norma, dass Adalgisa von Pollione zurückgekehrt sei, aber dass dieser nach wie vor mit Adalgisa zusammen nach Rom zurückkehren will. Norma fühlt sich von beiden betrogen und gerät völlig außer sich. Sie schlägt erbittert an den Schild und gibt das Zeichen zum Kampf gegen die Römer. Die Gallier erscheinen voll wilder Freude und singen den rauschenden Kriegsgesang (Guerra! Guerra!). Doch zuerst soll der glückliche Ausgang des Kampfes durch ein Opfer beschworen werden: Man hat einen Römer gefangen, der das Heiligtum entehrt habe. Zu Normas Entsetzen stellt sich heraus, dass es Pollione ist. Als Norma ihn mit dem Opferdolch töten soll, schafft sie es nicht und unterbricht die Zeremonie unter dem Vorwand, dass sie ihn zuerst verhören muss.

Unter vier Augen verlangt sie von Pollione, Adalgisa zu entsagen, aber er weigert sich – selbst als Norma droht, aus Rache ihre gemeinsamen Kinder umzubringen. Schließlich droht sie, Adalgisa als Mitschuldige auszuliefern und dem Feuertod zu überantworten.

Als der verzweifelte Pollione ihr den Dolch entreißen will, ruft sie die Gallier zusammen und lässt einen Scheiterhaufen errichten für eine Priesterin, die das Keuschheitsgebot gebrochen habe. Doch als sie nach dem Namen der Schuldigen gefragt wird, bekennt sie zum Erstaunen und Entsetzen aller ihre eigene Schuld (Son io). Sie vertraut ihre Kinder dem Schutz Orovesos an (Deh! non volerli vittime), bittet ihn um Vergebung und geht gefasst ihrem Tod entgegen. Überwältigt und von neuer Liebe erfasst, folgt ihr Pollione.

Programm und Besetzung

DAUER

Ungefähr 3 Stunden (Pause inklusive)

 

KÜNSTLER

Dirigent: Michele Spotti

Regisseure: Moshe Leisier und Patrice Caurier

Bühnenbild: Christiane Fenouillat

Kostüme: Agostino Cavalca

Licht: Christophe Forey

Orchester und Chor des Maggio Musicale Fiorentino

Chorleiter: Lorenzo Fratini

Norma: Jessica Pratt

Adalgisa: Maria Laura Iacobellis

Pollione: Mert Süngü

Oroveso: Riccardo Zanellato

Teatro del Maggio - Staatsoper Florenz Italien

Das Teatro del Maggio befindet sich im Zentrum, in der Nähe der alten Stadtmauern, neben der historischen Stazione Leopolda. Der Garten, der die Besucher willkommen heißt, ist der Piazzale Vittorio Gui, benannt nach dem Gründer des Stabile Orchestrale Fiorentina und dem Maggio Musicale Fiorentino.


Mit dem Zug
Santa Maria Novella ist der Hauptbahnhof von Florenz.
Von dort aus erreichen Sie das Theater zu Fuß (ca. 10-15 Minuten) oder mit der Straßenbahn (Haltestelle) oder einem Taxi.


Mit dem Auto
Die Opera di Firenze liegt etwas außerhalb des ZTL-Gebietes.
Es ist möglich, in der Nähe des Parco delle Cascine oder gegen Gebühr auf dem Parkplatz Porta al Prato (Via Elio Gabbuggiani, 7) und auf dem Parkplatz Piazza Vittorio Veneto zu parken.


Mit dem Bus
Die Linien C1, C2 und D (Haltestelle Leopolda);
Linien 17 und 23A-B (Haltestelle Via delle Carra);
Linien 17B-C, 22, 23N, 23 und 57 (Haltestelle Pierluigi da Palestrina);
Linien 29, 29B, 29BA, 29BC, 29D, 30A, 30B, 30AC, 35 und 35° (Haltestelle Leopolda - Porta al Prato; Capolinea).


Mit der Straßenbahn
Linie T1 (Haltestelle Porta al Prato - Parco della musica).

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