Orfeo ed Euridice
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Halb-szenische Oper
Azione teatrale per musica
Musik von Christoph Willibald Gluck (1714–1787)
Libretto von Ranieri de' Calzabigi
Atto d'Orfeo aus Le feste d'Apollo (Parma-Version, 1769)
Die Reise des thrakischen Sängers Orpheus in die Unterwelt, wo seine Musik Dämonen und den Gott des Todes besänftigt, gehört zu den bekanntesten Mythen der griechischen Antike. Über die Jahrhunderte hinweg wurde sie in Tausenden von Büchern, Gedichten, Gemälden, Balletten, Filmen, Liedern und natürlich Opern gefeiert, wobei Monteverdis L’Orfeo von 1607 als eines der ersten Beispiele dieses Genres gilt. Besonders faszinierend für jeden Komponisten ist es, etwas für eine Hauptfigur zu schaffen, die in der Geschichte selbst Sänger ist, deren Musik aber in Qualität und Schönheit heraussticht.
Der Teil dieses Mythos, der sowohl den kreativen Künstler als auch das Publikum besonders inspiriert, ist, dass Orpheus diese gefährliche Reise unternimmt, um eine geliebte Frau zurückzuholen. Die Kraft der Musik wird so zum Symbol der Macht der Liebe, die den Menschen unbesiegbar macht.
Erleben Sie Glucks Orfeo ed Euridice in einer halb-szenischen Version, basierend auf der äußerst erfolgreichen Salzburger Produktion für unser Ensemble! Seit November 2024 wurde diese Form mit großem Erfolg in über einem Dutzend europäischer Konzertsäle präsentiert – jetzt ist es an der Zeit, dieses wunderbare Erlebnis mit unserem heimischen Publikum zu teilen.
Handlung
Erster Akt
Hübscher, aber einsamer Lorbeer- und Zypressenhain, der in einer künstlichen Lichtung auf einer kleinen Ebene das Grabmal der Eurydike umgibt
Szene 1 [1–2]. Gemeinsam mit Hirten und Hirtinnen beweint Orpheus am Grab der Eurydike deren Verlust (Chor: „Ah! se intorno a quest’urna funesta“/„Ah! Dans ce bois“). Auf seine Bitte lassen ihn die Freunde allein, damit er sich seiner Trauer widmen kann (Arie: „Chiamo il mio ben così“/„Objet de mon amour!“). In seiner Verzweiflung fordert er die Götter auf, ihm seine Gefährtin zurückzugeben. Sonst werde er selbst in die Unterwelt steigen und sie ihnen entreißen.
Szene 2 [3–4]. Der Liebesgott Amor erscheint mit der Nachricht, dass Zeus (Jupiter) dem Sänger den Abstieg zum Hades erlaube: Wenn es ihm gelingt, die Furien dort mit seinem Gesang zu rühren, darf er Eurydike wieder zu den Lebenden zurückführen [Arie: „Si les doux accords de ta lyre“], unter der Bedingung, dass er sich beim Rückweg nicht zu ihr umsieht (Arie: „Gli sguardi trattieni“/„Soumis au silence“). Orpheus nimmt all seinen Mut zusammen [Arie: „L’espoir renaît dans mon âme“]. Unter Blitz und Donner macht er sich mit seiner Leier auf den Weg.
Zweiter Akt
Schaurige Höhlengegend am Ufer des Flusses Kokytos, in der Ferne durch einen dunklen, von Flammen durchloderten Rauch vernebelt
Szene 1 [1]. Die Wächter des Hades weisen Orpheus zunächst zurück (Ballett – Chor: „Chi mai dell’Erebo“/„Quel est l’audacieux“). Furien und Geister umkreisen ihn wirbelnd, um ihn zu verschrecken. Schließlich gelingt es ihm durch hartnäckiges Spielen und Singen (Orfeo: „Deh placatevi con me“/„Laissez vous toucher“), sie zu besänftigen (Chor: „Misero giovane, che vuoi, che mediti“/„Qui t’amène en ces lieux“), bis sie ihn einlassen (Chor: „Ah, quale incognito affetto flebile“/„Quels chants doux et touchants!“). Die Furien und Ungeheuer ziehen sich zurück [Air des Furies].
Liebliche Landschaft mit grünen Wäldchen, blühenden Wiesen, schattigen Plätzen, Flüssen und Bächen
Szene 2 [2–3]. Orpheus betritt das Elysium, die Heiterkeit der seligen Geister umfängt ihn ([Ballet des Ombres heureuses – Arie Euridice: „Cet asile aimable“] – Arioso: „Che puro ciel“/„Quel nouveau ciel“ – Chor: „Vieni a’ regni del riposo“/„Viens dans ce séjour paisible“), doch er kann seine Unruhe erst ablegen, als seine Gattin, von den Klängen seiner Leier angelockt, erscheint (Chor: „Torna, o bella, al tuo consorte“/„Près du tendre objet qu’on aime“). Er nimmt sie an der Hand und führt sie eilig hinaus, ohne sie anzusehen.
Dritter Akt
Düstere, labyrinthisch gewundene Grotte, eingefasst von aus dem Felsen gehauenen und vollständig von Gestrüpp und wilden Pflanzen bedeckten Steinblöcken
Szene 1. Als sie bereits fast ans Tageslicht treten (Duett: „Vieni appaga il tuo consorte“/„Viens, suis un époux“), klagt Eurydike, dass ihr Mann sie nicht ansehe, also nicht mehr liebe und sie lieber in die Unterwelt zurückkehren wolle. Orpheus kann sie nicht beruhigen, und sie gerät in Panik (Arie Euridice: „Che fiero momento“/„Fortune ennemie“). Orpheus kommt nicht umhin, sich nach ihr umzudrehen. In diesem Moment bricht sie zusammen und stirbt. Erneut beklagt er sein Leid (Arie: „Che farò senza Euridice?“/„J’ai perdu mon Euridice“) und will sich erstechen.
Szene 2. Amor entreißt Orpheus den gezückten Dolch und erweckt Eurydike wieder zum Leben.
Programm und Besetzung
Dirigent | Gianluca Capuano
Chorleiter | Jacopo Facchini
Orfeo | Cecilia Bartoli
Euridice & Amore | Mélissa Petit
Il Canto di Orfeo
Les Musiciens du Prince - Monaco
Opéra de Monaco
Die Opéra de Monte-Carlo ist ein Opernhaus, das Teil des Monte Carlo Casinos im Fürstentum Monaco ist.
Angesichts des Mangels an kulturellen Unterhaltungsmöglichkeiten in Monaco in den 1870er Jahren beschlossen Prinz Charles III. und die Société des bains de mer, einen Konzertsaal als Teil des Casinos zu errichten. Der Haupteingang des Saals war vom Casino aus zugänglich, während sich der private Eingang von Charles III. auf der Westseite befand. Er wurde 1879 eröffnet und als Salle Garnier bekannt, nach dem Architekten Charles Garnier, der ihn entworfen hat.
Während der Renovierung der Salle Garnier in den Jahren 2004-2005 präsentierte die Gesellschaft Opern in der Salle des Princes im örtlichen Grimaldi Forum, einem modernen Konferenz- und Veranstaltungszentrum, in dem regelmäßig Les Ballets de Monte Carlo und das Philharmonische Orchester Monte-Carlo auftreten.