Palestrina

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1. AKT

Silla, Palestrinas junger Schüler, hat sich der neuen, aus Florenz kommenden Richtung der Musik zugewandt und möchte seinen Meister verlassen.

Palestrinas Sohn Ighino ist nicht nach Singen zumute. Er sorgt sich um seinen Vater, der seit dem Tod seiner Frau Lukrezia keine Musik mehr geschrieben hat und traurig dem Alter entgegensieht. Kardinal Borromeo überbringt seinem Freund Palestrina den Auftrag zu einer Messkomposition. Diese soll den Papst davon überzeugen, dass sich die Tradition der Mehrstimmigkeit mit der Klarheit des göttlichen Wortes verbinden lässt. Andernfalls werde die polysphone Musik durch Konzilsbeschluss aus dem Gottesdienst verbannt. Palestrina sieht sich nicht in der Lage, die Forderung des Kardinals zu erfüllen. Zornig verlässt ihn Borromeo. Die Meister der Tonkunst vergangener Zeiten erscheinen Palestrina und drängen ihn, die Messe zu schreiben. In tiefer Verzweiflung bleibt er allein. Da vernimmt er Engelsstimmen, unter ihnen die Stimme seiner Frau Lukrezia. Wie unter Zwang schreibt er auf, was diese Stimmen ihm eingeben. Am Morgen finden Ighino und Silla den schlafenden Meister. Ighino sammelt die verstreut umherliegenden Notenblätter auf: es ist die vollendete Messkomposition, die Palestrina in einer Nacht geschrieben hat.

 

2. AKT

Die Schlusssitzung des Konzils verläuft nicht so, wie die päpstlichen Legaten Morone und Novagerio es wünschen.

Im Auftrag Roms sollen sie die Versammlung zu einem Ende bringen, doch das Aufeinanderprallen der politischen Interessen von kirchlichen Würdenträgern, Fürsten und Nationen verhindert einheitliche Beschlüsse. Borromeo hat Palestrina ins Gefängnis bringen lassen. Was die neue Messkomposition betrifft, vertröstet er das Konzil. Als es zwischen dem Kardinal von Lothringen und dem Grafen Luna zu einem Streit kommt, lässt sich Luna zu einer provozierenden Äußerung hinreißen. Das Chaos bricht über das Konzil herein, die Sitzung wird vertagt. Von der Erregung ihrer Herren angesteckt, geraten die Diener aneinander. Der Fürsterzbischof Madruscht lässt auf die Streitenden schießen und die Überlebenden der Folter überantworten.

 

3. AKT

Palestrina ist gebrochen aus dem Gefängnis heimgekehrt. Er hat keinen Anteil mehr an dem, was rund um ihn geschieht.

Ighino erklärt ihm, was sich ereignet hat: um seinen Vater zu retten, hat Ighino die losen Notenblätter beim Kollegium abgegeben. Nun wird die Messe in der päpstlichen Kapelle gesungen. 

Sängerder Kapelle verkünden die Freudenbotschaft, dass die Messe auf den Papst und die Kardinäle einen tiefen Eindruck gemacht hat. Der Papst sucht Palestrina persönlich auf, um ihn zu ehren. Borromeo bittet, überwältigt vom Gefühl seiner Schuld, Palestrina um Verzeihung.

Der Meister bleibt, in Gedanken versunken, allein. DIe Freude Ighinos, die Nachricht von der endgültigen Abwendung Sillas berühren ihn kaum: Palestrina hat sein Lebenswerk vollendet.

 

1. AKT - CA. 100 MIN

PAUSE - CA. 30 MIN

2. AKT - CA. 70 MIN

PAUSE - CA. 25 MIN

3. AKT - CA. 30 MIN

Programm und Besetzung

Papst Pius IV.: Günther Groissböck

Giovanni Morone: Michael Nagy

Bernardo Novagerio: Michael Laurenz

Kardinal Christoph Madruscht: Wolfgang Bankl

Carlo Borromeo, römischer Kardinal: Wolfgang Koch

Abdisu, Patriarch von Assyrien: Hiroshi Amako

Graf Luna, Orator des Königs von Spanien: Adrian Eröd

Bischof von Budoja: Norbert Ernst

Theophilus, Bischof von Imola: Michael Gniffke

Giovanni Pierluigi Palestrina, Kapellmeister an der Kirche St. Maria Maggiore in Rom: Michael Spyres

Ighino, sein Sohn: Florina Ilie

Silla, sein Schüler: Patricia Nolz

 

Dirigent: Christian Thielemann

Inszenierung: Herbert Wernicke

Bühnenbild, Kostüme und Licht: Herbert Wernicke

Wiener Staatsoper

 

Öffentliche Verkehrsmittel


U-Bahn: U1, U2, U4
Straßenbahnen: 1, 2, D, 62, 65
Autobus: 59A
Lokalbahn: Badner Bahn

Es befinden sich Taxistände in der Nähe.

 

Mit dem Auto / Parken


Parken Sie 8 Stunden um € 6,-!
Die Wiener Staatsoper und die ÖPARK-Kärntnerringgarage in der Mahlerstraße 8, unter den Ringstraßengalerien, bieten dem Publikum der Wiener Staatsoper eine vergünstigte Parkpauschale.

Ab Einfahrt in die Kärntnerringgarage können Sie 8 Stunden parken und zahlen nach Entwertung Ihres Tickets bei einem der Rabattiergeräte, die in der Wiener Staatsoper aufgestellt sind nur eine Pauschale von 6,- Euro. Die Rabattiergeräte befinden sich bei folgenden Garderoben: Operngasse, Herbert von Karajan-Platz, Balkon rechts und links sowie Galerie.

Wichtig: Um den Rabatt zu erhalten, bitte bei der Einfahrt ein Ticket ziehen und nicht die Kreditkarte verwenden!

Sie können mit Ihrem in der Wiener Staatsoper entwerteten Ticket dann bequem mit Kreditkarte oder Bargeld bei den Automaten bezahlen.

Die Automaten akzeptieren Münzen und Banknoten bis zu einer Höhe von 50.- Euro. Eine über 8 Stunden hinausgehende Parkdauer wird stundenweise zum Normaltarif verrechnet.

 

Geschichte

 

Geplant wurde das Opernhaus von den Wiener Architekten August von Sicardsburg, der den Grundplan entwarf, und Eduard van der Nüll, der die Innendekoration gestaltete. Aber auch andere bedeutende Künstler wirkten mit. Etwa Moritz von Schwind, der die Fresken im Foyer und den berühmten "Zauberflöten"-Freskenzyklus in der Loggia malte. Die beiden Architekten erlebten die Eröffnung "ihres" Opernhauses nicht mehr. Der sensible van der Nüll beging Selbstmord, sein Freund Sicardsburg erlag wenig später einem Schlaganfall.

Am 25. Mai 1869 wurde das Haus mit Mozarts DON JUAN in Anwesenheit von Kaiser Franz Joseph und Kaiserin Elisabeth feierlich eröffnet.
Mit der künstlerischen Ausstrahlung unter den ersten Direktoren Franz von Dingelstedt, Johann Herbeck, Franz Jauner und Wilhelm Jahn wuchs jedoch auch die Popularität des Bauwerkes. Einen ersten Höhepunkt erlebte die Wiener Oper unter dem Direktor Gustav Mahler, der das veraltete Aufführungssystem von Grund auf erneuerte, Präzision und Ensemblegeist stärkte und auch bedeutende bildende Künstler (darunter Alfred Roller) zur Formung der neuen Bühnenästhetik heranzog.

Ein dunkles Kapitel in der Geschichte des Hauses sind die Jahre von 1938 bis 1945, als im Nationalsozialismus viele Mitglieder des Hauses verfolgt, vertrieben und ermordet wurden, zahlreiche Werke nicht mehr gespielt werden durften.

Am 12. März 1945 wurde das Haus am Ring durch Bombentreffer weitgehend verwüstet, doch bereits am 1. Mai 1945 wurde die "Staatsoper in der Volksoper" mit einer Aufführung von Mozarts DIE HOCHZEIT DES FIGARO eröffnet, am 6. Oktober 1945 folgte die Wiedereröffnung des in aller Eile restaurierten Theaters an der Wien mit Beethovens FIDELIO. Damit gab es für die nächsten zehn Jahre zwei Spielstätten, während das eigentliche Stammhaus mit großem Aufwand wiedererrichtet wurde.

Schon am 24. Mai 1945 hatte der Staatssekretär für öffentliche Bauten, Ing. Julius Raab, den Wiederaufbau der Wiener Staatsoper verkündet. Nur die Hauptfassade, die Feststiege und das Schwindfoyer waren von den Bomben verschont geblieben - mit neuem Zuschauerraum und modernisierter Technik wurde die Wiener Staatsoper glanzvoll mit Beethovens FIDELIO unter Karl Böhm am 5. November 1955 wiedereröffnet. Die Eröffnungsfeierlichkeiten wurden vom Österreichischen Fernsehen übertragen und in der ganzen Welt zugleich als Lebenszeichen der neuerstandenen 2. Republik verstanden.

Heute gilt die Wiener Staatsoper als eines der wichtigsten Opernhäuser der Welt, vor allem als das Haus mit dem größten Repertoire. Direktor ist seit 1. September 2010 Dominique Meyer.

© Bwag/Commons
© Peter Mayr
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