Roberto Devereux

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PreviousJanuar 2047
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Lyrische Tragödie in drei Akten
Musik von Gaetano Donizetti
Libretto von Salvadore Cammarano, nach der Tragödie von Jacques-François Ancelot Elisabeth d’Angleterre

 

Handlung

Die Handlung der Oper basiert frei auf der sogenannten Essex-Rebellion unter Robert Devereux, dem Earl of Essex, dem Günstling der englischen Königin Elisabeth I., und spielt 1601 in London. Dieser ist zurück in London und des Hochverrats angeklagt.

 

Erster Akt

Ein Saal im Westminster-Palast

Sara, die Vertraute der Königin, wird von einem geheimen Kummer verzehrt und von den Hofdamen bemitleidet. Sara liebt heimlich Roberto Devereux und macht sich Sorgen um sein Schicksal.

 

Als Elisabetta erscheint, erzählt sie Sara, dass sie Roberto empfangen werde. Elisabetta denkt schwärmerisch an die vergangenen Zeiten ihrer Liebe zu Roberto zurück, sie hat jedoch Zweifel, dass er sie nicht nur als Königin verraten habe, sondern auch eine andere Frau liebt. Als Lord Cecil als Abgesandter des Parlaments erscheint und die Königin auffordert, der Anklage gegen Roberto nicht länger im Wege zu stehen, entgegnet Elisabetta, seine Schuld scheine ihr nicht hinreichend bewiesen. Die Ankunft Robertos wird gemeldet: Elisabetta ist voller Vorfreude auf ihr Wiedersehen und bereit ihn zu retten, wenn sie seiner Liebe sicher sein kann („Ritorna qual ti spero“).

 

In einer Aussprache mit Roberto erinnert ihn Elisabetta an den Ring, den sie ihm einmal schenkte und der ihn aus jeder Gefahr erretten soll. Als sie etwas geheimnisvoll andeutet, dass sich bei seiner Abwesenheit jemand um ihn gesorgt und geweint habe, glaubt Roberto, sie spreche von der von ihm Geliebten, er verrät sich und erregt dadurch Elisabettas Zorn.

 

Nachdem die Königin sich zurückgezogen hat, erscheint Robertos bester Freund, der Herzog von Nottingham. Dieser ist ganz verstört vom Verhalten seiner Frau Sara, die von einer seltsamen Traurigkeit verzehrt wird. Als Lord Cecil erscheint und Roberto zu seinem Hochverrats-Prozess ruft, verspricht Nottingham seinem Freund Hilfe.

Saras Gemächer in Nottingham House

Roberto eilt zu Sara und macht ihr wegen ihrer Heirat mit Nottingham Vorwürfe. Sara jedoch berichtet ihm, dass sie nach dem Tode ihres Vaters ganz allein dastand und gegen ihren eigenen Willen und zu ihrem Unglück von der Königin mit Nottingham verheiratet wurde. Beide erkennen, dass sie sich noch immer lieben. Sara drängt ihn zur Flucht und gibt ihm einen bestickten Schal als Liebespfand mit auf den Weg. Roberto seinerseits lässt den Ring Elisabettas bei ihr („Quest’addio fatale, estremo“).

 

Zweiter Akt

Saal in Westminster

Die Höflinge machen sich Sorgen um Roberto Devereux, der nur noch durch die Königin gerettet werden könnte; diese jedoch scheint unschlüssig und rachsüchtig. Elisabetta tritt auf und erfährt vom Todesurteil. Sir Raleigh berichtet, dass bei Robertos Verhaftung ein bestickter Schal gefunden wurde und übergibt ihn der Königin. Nottingham bringt der Königin das Todesurteil zur Unterschrift, versucht aber noch ein letztes Mal für den Freund zu sprechen. Doch die zornige Elisabetta teilt ihm mit, dass sie Beweise für Robertos Untreue habe. Da erscheint Roberto. Elisabetta zeigt ihm den Schal und beide Männer erstarren. Nottingham erkennt den Schal seiner eigenen Frau und fordert Roberto sofort zum Duell, was Elisabetta missversteht: Sie glaubt, Nottingham wolle sie verteidigen. Elisabetta bietet Roberto ein letztes Mal seine Freiheit, wenn er ihr den Namen seiner Geliebten verrate. Roberto jedoch verweigert die Aussage, er zieht den Tod vor und die tobende Königin unterschreibt das Todesurteil („Va’! Va’, la morte sul capo ti pende“).

 

Dritter Akt

Saras Gemächer

Sara erhält von Roberto einen Brief, in dem er sie bittet, den Ring der Königin zu überbringen und damit sein Leben zu retten. Gerade als Sara loseilen möchte, erscheint Nottingham und wirft ihr ihre Untreue vor. Als er erfährt, was sie vorhat, sperrt er sie bis zur Hinrichtung im Haus ein.

Verlies im Tower of London

 

Roberto hofft im Kerker auf seine Rettung: Er möchte Saras Ehre wiederherstellen, um dann durch die Hand Nottinghams umzukommen. Als die Wachen kommen, um ihn zur Hinrichtung abzuführen, hofft er, dass er wenigstens im Himmel, bei den Engeln, Hilfe für Sara erbeten kann („Bagnato il sen di lagrime“).

Kabinett der Königin in Westminster

Elisabetta ringt mit ihren Gefühlen. Ihr Zorn ist inzwischen erloschen und sie hofft darauf, dass jemand ihr den Ring aus Robertos Hand überbringt. Sie hat entschieden, Roberto mit seiner Geliebten ziehen zu lassen. Cecil meldet, dass Roberto bereits auf dem Weg zur Hinrichtungsstätte ist, als Sara mit dem Ring erscheint und der Königin gesteht, selber ihre Rivalin zu sein. In höchster Eile befiehlt Elisabetta, die Hinrichtung zu stoppen. Doch zu spät: Ein Kanonenschuss verkündet Robertos Tod. Vor Entsetzen bricht Elisabetta gegen Sara in Zorn aus: Sie sei schuld, weil sie den Ring zu spät gebracht habe. Doch Nottingham erklärt, dass er sie zurückgehalten habe, weil er Robertos Tod wollte. Elisabetta lässt beide gefangen nehmen und schwört Rache („Qual sangue versato al cielo“). Die Anwesenden versuchen sie zu beruhigen, doch Elisabetta will nicht mehr herrschen und nicht mehr leben („Non regno! Non vivo!“). Sie verliert vor lauter Verzweiflung den Verstand und sieht ein Gespenst mit dem abgeschlagenen Haupt Robertos und anstelle ihres Thrones ein Grab. Schließlich erklärt sie ihren Neffen Giacomo (= James I.) zum König und bricht zusammen.

Programm und Besetzung

Oper in Italienisch mit italienischen und englischen Übertiteln
Dauer: ca. 2 Stunden und 40 Minuten, mit Pause

 

Dirigent | Riccardo Frizza
Regie | Jetske Mijnssen
Bühnenbild | Ben Baur
Kostüme | Klaus Bruns
Lichtdesign | Cor van den Brink
Dramaturgie | Luc Joosten

 

Besetzung
Elisabetta | Roberta Mantegna
Sara | Annalisa Stroppa
Roberto Devereux | René Barbera
Der Herzog von Nottingham | Nicola Alaimo
Lord Cecil | Enrico Casari ♭
Sir Gualtiero Raleigh | Mariano Buccino
Ein Page | Linda Airoldi ♮ (16, 22) / Antonia Elide Facciuto ♮ (19, 25)
Ein Bekannter aus Nottingham | Ciro Giordano Orsini ♮

 

♭ Debüt am Teatro di San Carlo
♮ Chor des Teatro di San Carlo

 

Orchester und Chor des Teatro di San Carlo
Chorleiter | Fabrizio Cassi

 

Ko-Produktion des Teatro di San Carlo, der Niederländischen Nationaloper, Palau de les Arts Reina Sofia – Valencia

Teatro di San Carlo

 

 

Teatro di San Carlo Napoli; Opernhaus San Carlo; Real Teatro di San Carlo Naples.

 

Das Real Teatro di San Carlo (Königliches Theater von San Carlo), sein ursprünglicher Name unter der bourbonischen Monarchie, heute aber einfach als Teatro di San Carlo bekannt, ist ein Anopernhaus in Neapel, Italien. Es befindet sich neben der zentralen Piazza del Plebiscito und ist mit dem Königspalast verbunden.

 

Es ist einer der ältesten, kontinuierlich aktiven Veranstaltungsorte für öffentliche Opern der Welt und wurde 1737 eröffnet, nur fünf Jahre nach dem Manoel Theatre in Malta und Jahrzehnte vor den beiden Mailänder Theatern La Scala und La Fenice in Venedig. 

 

Die Opernsaison dauert von Ende Januar bis Mai, die Ballettsaison von April bis Anfang Juni. Das Haus hatte einst eine Kapazität von 3.285 Sitzplätzen, ist aber heute auf 1414 Sitzplätze reduziert worden[3] Aufgrund seiner Größe, Struktur und Antike war es das Modell für die folgenden Theater in Europa.

 

Geschichte des Opernhauses

 

Im Auftrag des bourbonischen Königs Karl VII. von Neapel (Carlo VII. auf Italienisch) wollte Charles Neapel mit einem neuen und größeren Theater ausstatten, um das alte, verfallene und zu kleine Teatro San Bartolomeo von 1621 zu ersetzen, das der Stadt gut gedient hatte, besonders nachdem Scarlatti 1682 dorthin gezogen war und damit begonnen hatte, ein wichtiges Opernzentrum zu schaffen, das bis weit in die 1700er Jahre existierte.

 

So wurde das San Carlo am 4. November 1737, dem Namenstag des Königs, mit der Aufführung der Oper Domenico Sarros Achille in Sciro eingeweiht, die auf dem 1736 von Metastasio verfassten Libretto basiert, das in diesem Jahr von Antonio Caldara vertont worden war. Wie üblich wurde die Rolle des Achilles von einer Frau, Vittoria Tesi, genannt "Moretta", gespielt; in der Oper waren auch die Sopranistin Anna Peruzzi, genannt "die Parrucchierina" und der Tenor Angelo Amorevoli zu sehen. Sarro dirigierte das Orchester auch in zwei Balletten als Intermezzi, geschaffen von Gaetano Grossatesta, mit Szenen von Pietro Righini. Die ersten Saisons betonten die königliche Vorliebe für Tanznummern und gehörten zu den berühmten Kastraten der Künstler.

 

Im späten 18. Jahrhundert wurde Christoph Willibald Gluck vom Impresario Tufarelli nach Neapel berufen, um seine Clemenza di Tito 1852 am Theater zu dirigieren, und Johann Christian Bach brachte 1761-62 zwei Opern, Catone in Utica und Alessandro nell'Indie.

 

1737: Bau des Teatro di San Carlo

Das neue Opernhaus wurde von Giovanni Antonio Medrano, einem Militärarchitekten, und Angelo Carasale, dem ehemaligen Direktor des San Bartolomeo, entworfen. Der hufeisenförmige Hörsaal ist der älteste der Welt. Es wurde für 75.000 Dukaten gebaut. Die Halle war 28,6 Meter lang und 22,5 Meter breit, mit 184 Boxen, einschließlich derjenigen des Proszeniums, die in sechs Ordnungen angeordnet waren, sowie einer königlichen Box für zehn Personen mit insgesamt 1.379 Sitzplätzen. Inklusive Stehplatz bot das Theater Platz für über 3.000 Personen. Der anspruchsvolle Komponist und Geiger Louis Spohr überprüfte am 15. Februar 1817 sehr gründlich die Größe und die akustischen Eigenschaften dieses Opernhauses und kam zu dem Schluss:

 

es gibt keinen besseren Ort für Ballett und Pantomime. Militärische Infanterie- und Kavalleriebewegungen, Schlachten und Stürme auf See können hier dargestellt werden, ohne in das Lächerliche zu fallen. Aber für die Oper selbst ist das Haus zu groß. Obwohl die Sängerinnen und Sänger, Signora Isabella Colbran,[Prima Donna vom Teatro San Carlo und Rossinis zukünftige Frau] und die Signori Nozzari, Benedetti, etc. sehr starke Stimmen haben, waren nur ihre höchsten und stentorischsten Töne zu hören. Jede Art von zärtlicher Äußerung ging verloren.

 

Das San Carlo, das wegen seiner Architektur, seiner Golddekorationen und der üppigen blauen Polsterung (Blau und Gold sind die offiziellen Farben der Bourbonen) sehr geschätzt wird, war heute das größte Opernhaus der Welt[6] In Bezug auf die Macht des bestehenden bourbonischen Königreichs der beiden Sizilien stellt Beauvert fest, dass die Gestaltung des Hauses mit seinen 184 Kisten ohne Vorhänge so war, dass "niemand der Kontrolle durch den Herrscher entgehen konnte", der seinen privaten Zugang aus dem Königspalast hatte.

 

1809 wurde Domenico Barbaia zum Direktor der königlichen Opernhäuser in Neapel ernannt und blieb bis 1841 im Amt. Bald erlangte er den Ruf für innovative und schillernde Produktionen, die sowohl das Publikum als auch führende Sänger an das Opernhaus lockten.

 

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