Romeo und Julia
Dezember 2025 | ||||||
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Romeo und Julia | Sergej Prokof’ev
Nach dem Gastspiel von Tschaikowskis Dornröschen 2023 kehrt das Ballett des Prager Nationaltheaters nach Turin zurück und bringt Prokofjews Romeo und Julia auf die Bühne des Regio. Das tschechische Ensemble, bestehend aus Tänzern aus achtzehn verschiedenen Nationen, verkörpert eine große Bandbreite von Gefühlen – von Aggression bis Zärtlichkeit – im Einklang mit den Rhythmen der äußerst reichen Partitur, choreografiert von Leonid Lawrowskij. Die musikalische Struktur des Balletts juxtapositioniert Szenen und Figuren aus Shakespeares Tragödie in polychromen Panels, mit leuchtenden Farben wie ein orthodoxes Ikonostase.
Romeo und Julia sollte ursprünglich am Bolschoi-Theater in Moskau uraufgeführt werden, doch eine Reihe von Meinungsverschiedenheiten zwischen Prokofjew und dem sowjetischen Theater führte dazu, dass das Ballett 1938 in Brünn, unweit von Prag, seine Premiere erlebte. Anfangs war ein Happy End vorgesehen, mit der Begründung, dass der Todesmoment nicht tänzerisch umgesetzt werden könne, doch Prokofjew entschied sich schließlich, ihn einzubeziehen: Das Ergebnis war bewundernswert, dank der visuellen Qualitäten seiner musikalischen Sprache, die Eisenstein noch im selben Jahr zur Zusammenarbeit anregten. Tatsächlich erreichte Prokofjew hier eine Synthese der zwei Tendenzen in ihm: die barbarische und destruktive (wie in Werken der Skythischen Suite) und die zum Klassizismus strebende, der er nachhing. Das Werk war so erfolgreich, dass Prokofjew drei sinfonische Suiten aus Romeo und Julia erstellte, von denen die zweite vielleicht das berühmteste Stück enthält: den Tanz der Ritter.
Zusammenfassung
Erster Teil
Szene 1: Der Marktplatz Die Stadt Verona ist durch eine Fehde zwischen den Familien Montague und Capulet geteilt. Romeo, ein junger Montague, versucht, Rosaline zu umwerben, aber die junge Dame bleibt unbeeindruckt. Eine Begegnung zwischen den Anhängern der rivalisierenden Familien eskaliert in einen Kampf. Benvolio versucht, seine Montague-Freunde zu beruhigen, aber Tybalt feuert die Capulets an. Mercutio, ein Freund beider Familien, versucht vergeblich, die beiden Clans zu versöhnen. Der Streit wird durch das Erscheinen des Prinzen von Verona unterbrochen, der für einen Moment den Frieden wiederherstellt.
Szene 2: Julias Vorzimmer Julia spielt wie ein Kind mit ihren Freundinnen und ihrer Amme. Sie entdeckt, dass ihre Amme es liebt, geneckt zu werden (ist das die Liebe?). Ihr Vater und ihre Mutter (Lord und Lady Capulet) betreten mit ihrem Neffen Tybalt den Raum. Sie stellen Julia Paris vor, den jungen Mann, den sie für ihren Ehemann ausgesucht haben. Letzterer schenkt Julia ein Hochzeitskleid. Julia schenkt ihm wenig Beachtung.
Szene 3: Vor dem Haus der Capulets Die Gäste kommen zur Feier, die von den Capulets gegeben wird. Romeo verfolgt weiterhin Rosaline, aber auch diesmal werden seine Avancen abgelehnt. Mercutio und seine Freunde machen sich über sein Unglück lustig und karikieren die Auswirkungen der Liebe. Lord Capulet lädt Mercutio und seine Freunde ein. Sie verstecken ihre Gesichter hinter Masken.
Szene 4: Der Ball der Capulets Tybalt führt den Tanz mit Lady Capulet an. Eine zögerliche Julia tanzt widerwillig mit Paris, um ihre zukünftige Verlobung zu ehren. Romeo, Mercutio und Benvolio schließen sich dem Tanz an. Die unvermeidliche Begegnung folgt. Beim ersten Kontakt ihrer Hände verlieben sich Romeo (der noch eine Maske trägt) und Julia ineinander. Sie tauschen einen Kuss aus. Romeo wird enttarnt, und Tybalt versucht, ihn hinauszuwerfen, aber Lord Capulet greift ein. Alle werden vom Tanz des Schicksals erfasst.
Zweiter Teil
Szene 1: Der Hauptplatz Romeo träumt von Julia. Der Platz füllt sich mit Akrobaten, Entertainern und der Marktmenge. Tanz der Mandolinen (die Akrobaten). Julias Amme erscheint plötzlich: Mercutio und Benvolio necken sie. Die Amme übergibt Romeo einen Brief: Julia ist zu Pater Laurence gegangen, damit er sie heimlich verheiratet. Sie bittet Romeo, sich zu ihr in das kleine Kloster zu begeben.
Szene 2: Eine Kapelle Romeo wartet. Julia kommt an, und Pater Laurence verheiratet die beiden.
Szene 3: Der Hauptplatz Wieder einmal provozieren sich die beiden Clans. Tybalt versucht, Romeo zu einem Duell zu provozieren, aber dieser weigert sich, woraufhin Tybalt Romeos Männlichkeit infrage stellt. Mercutio antwortet scherzhaft auf Tybalts Provokation, aber dieser nimmt seinen Kommentar ernst. Ein Dolch glänzt und trifft Mercutio. Er lacht weiter und verspottet Tybalt, obwohl er immer mehr Blut verliert. Mercutio kollabiert. Die Montagues drücken Romeo ein Schwert in die Hand: Im Kampf tötet Romeo Tybalt. Der Prinz von Verona kommt mit den Capulets. Julia ist entsetzt, als sie erfährt, dass der Mann, den sie gerade geheiratet hat, der Mörder ihres Cousins ist. Romeo wird aus der Stadt verbannt. Er soll Verona am nächsten Morgen verlassen und im Exil in Mantua leben.
Dritter Teil
Szene 1: Julias Schlafzimmer Während Lord und Lady Capulet mit Paris über seine zukünftige Ehe mit Julia sprechen, hat Julia – in ihrem Zimmer – eine Vorahnung: eine albtraumhafte Vision von ihrer Hochzeit mit dem Tod. Romeo betritt Julias Schlafzimmer vom Balkon. Das Paar ist wieder vereint in der Liebe. Der Morgen dämmert. Trotz ihres Protestes löst sich Romeo aus Julias Armen. Julia schiebt das Hochzeitskleid weg, das ihre Amme und ihre Mutter ihr bringen. Lord Capulet zwingt seine Tochter, ihm zu gehorchen und die Ehe mit Paris zu akzeptieren. Julia, in Verzweiflung, träumt davon, zu sterben.
Szene 2: Eine Kapelle Julia eilt, um Pater Laurence um Rat zu fragen. Doch auch Paris ist dort und bespricht die Details seiner Hochzeit. Pater Laurence schickt Paris fort und bietet Julia einen Ausweg aus ihrer schrecklichen Situation an: Sie muss einen Trank trinken, der sie in einen tiefen Zustand der Bewusstlosigkeit versetzen wird. Ihre Eltern werden sie für tot halten und sie in der Familiengruft beisetzen. In der Zwischenzeit wird Pater Johannes nach Mantua reisen, um Romeo über den Plan zu informieren. Dann wird Romeo in der Nacht nach Verona kommen, um sie zu finden, und bei ihrem Erwachen wird er sie fortnehmen. Julia, voller neuer Hoffnung, stellt sich bereits vor, mit Romeo wieder vereint zu sein.
Szene 3: Julias Schlafzimmer Julia tut so, als würde sie der Hochzeit mit Paris zustimmen. Pas de quatre mit Lord Capulet, Lady Capulet, Paris und Julia. Allein gelassen, fühlt sie, wie ihre Kräfte schwinden, und wird von Zweifeln übermannt: Soll sie sich mit Tybalts Dolch das Leben nehmen und die Ehre der Familie retten oder den Trank schlucken, um die Liebe zu leben, die das Bild des fröhlichen Mercutio in ihr erweckt? Pas de trois mit Julia und den Geistern von Tybalt und Mercutio. Sie trinkt den Trank.
Szene 4: Julias Schlafzimmer Paris kommt mit Musikern und Tänzern, um Julia zu ehren. Die Capulet-Eltern kommen, um ihre Tochter zu wecken, finden sie jedoch leblos vor. Die Hochzeitsvorbereitungen weichen der Trauer. Benvolio eilt nach Mantua, um Romeo zu benachrichtigen.
Szene 5: Auf dem Weg nach Mantua Auf dem Weg nach Mantua wird Pater Johannes, der den Brief von Pater Laurence an Romeo trägt, überfallen und getötet. Der Brief, der Romeo von Julias falschem Tod hätte informieren sollen, wird nie ankommen.
Szene 6: Mantua Romeo träumt von Julia, ohne von den Ereignissen in Verona zu wissen. Er wird aus seinen Gedanken gerissen, als Benvolio die Nachricht von Julias Tod bringt. Entsetzt verlässt Romeo Verona.
Szene 7: Die Gruft der Capulets Julia liegt in der Gruft der Capulets. Romeo betritt sie, als die Trauernden gegangen sind. Er findet Paris und tötet ihn. Dann entdeckt er Julia und vergiftet sich vor Kummer. Julia öffnet ihre Augen und findet Romeo tot an ihrer Seite. Sie tötet sich mit Romeos Dolch.
Programm und Besetzung
BALLETT IN DREI AKTEN
Musik: Sergej Prokof’ev
Libretto: Sergej Prokof’ev und Sergej Radlov
Choreografie: John Cranko
Uraufführung:
Brünn, Nationaltheater, 30.12.1938
Tschechisches Nationalballett
Künstlerischer Leiter: Filip Barankiewicz
Choreografie: John Cranko
Dirigent: Václav Zahradník
Choreografie und Inszenierung: Jane Bourne
Bühnenbild und Kostüme: Jürgen Rose
Licht: Jürgen Rose, Valentin Däumler
Solisten und Ballettkompanie des Prager Nationaltheaterballetts
Orchester: Teatro Regio Torino
Vortrags-Konzert: Mittwoch, 3. Dezember, 18:00 Uhr – Piccolo Regio Puccini
Teatro Regio di Torino
Das Teatro Regio di Torino ist eines der ältesten Opernhäuser der Welt: seine Ursprünge gehen auf das Jahr 1740 zurück, als es als prächtiger Veranstaltungsort des Savoyer Hofes eröffnet wurde.
Das von Architekt Benedetto Alfieri nach innovativen Kriterien entworfene Theater wurde schnell zu einem Ziel der damaligen Grand Tours. Nach fast zwei Jahrhunderten ununterbrochener Tätigkeit wurde das alte Gebäude – ein typisch italienisches Theater mit fünf Rängen – in der Nacht vom 8. auf den 9. Februar 1936 bei einem verheerenden Brand zerstört.
Das Feuer unterbrach jedoch das Programm des Regio nicht, das in anderen Theatern der Stadt fortgesetzt wurde, bis die heutige Struktur eröffnet wurde.
Einzigartig in der Welt durch ihr Design, wurde das neue Theater dank der Genialität des Architekten Carlo Mollino entworfen und 1973 mit Verdis I Vespri Siciliani eröffnet – in der einzigen Inszenierung von Maria Callas und Giuseppe Di Stefano.
Ein Theater, viele Angebote
Das Teatro Regio bietet eine reiche Opern- und Ballettsaison mit zahlreichen Opern, Balletten und Musicals.
Neben der Hauptsaison gibt es viele weitere Aktivitäten: sinfonisch-chorische und Kammermusikkonzerte mit dem Orchester, Chor und Kinderchor des Teatro Regio; eine Reihe von Vorstellungen im Piccolo Regio Puccini für Schulen und Familien; Vorträge, Führungen, Ausstellungen und Sonderveranstaltungen in Zusammenarbeit mit der Stadt Turin und Institutionen wie MITO SettembreMusica.
All diese Ereignisse machen das Teatro Regio zu einem Zentrum des kulturellen und künstlerischen Lebens von Turin, dem Piemont und darüber hinaus.
Anreise
Mit dem Zug
Von den Bahnhöfen Porta Susa und Porta Nuova erreicht man das Theater mit dem Taxi (10 Minuten) oder zu Fuß (etwa 20 Minuten).
Zugverbindungen nach Turin finden Sie auf folgenden Webseiten:
Trenitalia
NTV-Italo
GTT-SFM
SNCF-TGV
Mit dem Auto
Je nach Herkunft sind dies die Hauptzufahrten:
Aus dem Norden und Nordosten: Autobahn A4 Turin–Mailand–Triest oder A5 Turin–Aosta, Ausfahrt Corso Giulio Cesare
Aus dem Westen: Autobahn A32 Turin–Bardonecchia, Ausfahrt Corso Regina Margherita
Aus dem Süden und Südosten: Autobahn A6 Turin–Savona oder A21 Turin–Brescia, Ausfahrt Corso Unità d’Italia
Parkplätze im Stadtzentrum sind gebührenpflichtig – sowohl auf der Straße als auch in den zahlreichen Tiefgaragen in der Nähe des Theaters:
Roma/San Carlo/Castello, Santo Stefano, Vittorio Veneto, Valdo Fusi.
Beachten Sie, dass es in Turin eine Zona a Traffico Limitato (ZTL) gibt, die werktags von 7:30 bis 10:30 Uhr den Zugang zum Stadtzentrum verbietet; einige Straßen sind von 7:00 bis 20:00 Uhr ausschließlich dem öffentlichen Verkehr vorbehalten.
Wenn Sie in einem Hotel innerhalb der ZTL übernachten, kann das Hotel Ihnen eine Genehmigung für die Zufahrt ausstellen.
Öffentliche Verkehrsmittel
Die nächstgelegenen Haltestellen zum Teatro Regio sind:
Castello: Linien 13, 15, 55, 56
Garibaldi: Linien 4, 11, 27, 51, 57, Star2
Die nächsten U-Bahn-Stationen befinden sich an den Bahnhöfen Porta Nuova und Porta Susa (XVIII Dicembre).

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