Rossini in Venedig

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Arien und Ensembles aus La cambiale di matrimonio, Tancredi,
Semiramide, La scala di seta, L'italiana in Algeri und anderen Opern
von Gioachino Rossini (1792-1868)

Konzertante Aufführung

 

Der Impresario des venezianischen Teatro San Moisè, Antonio Cera, bewies Gespür, als er dem 18-jährigen Rossini mit La cambiale di matrimonio im November 1810 sein Operndebüt ermöglichte und ihn ein Jahr später erneut mit einer einaktigen „farsa“ beauftragte: Nach der fulminanten Premiere von L’inganno felice im Januar 1812 prophezeite Cera der Mutter des Komponisten, ihr Sohn werde „in wenigen Jahren eine Zierde Italiens sein“. Venedig bildete den Schauplatz weiterer wichtiger Stationen von Rossinis Laufbahn: Kurz nachdem er sich 1813 mit Tancredi das Terrain der Opera seria erschlossen hatte — und für Stendhal damit den Gipfel seiner Kunst erreichte —, entfaltete sich mit L’italiana in Algeri sein komisches Genie erstmals in voller, überbordender Blüte. Mit seiner Semiramide, die wie Tancredi am Teatro La Fenice uraufgeführt wurde, nahm Rossini 1823 schließlich von den italienischen Bühnen Abschied. Musikalisch beschwor er Venedig in seinem Opernoeuvre indessen nur ein einziges Mal: im fernen, wehmütigen Gesang des Gondoliere, der uns im atmosphärisch so dichten Schlussakt von Otello (1816) wie ein Echo von Desdemonas Seelenzustand berührt.

Programm und Besetzung

Gianluca Capuano: Dirigent

 

Mélissa Petit: Sopran 

Cecilia Bartoli: Mezzosopran 

John Osborn: Tenor 

Ildebrando D'Arcangelo: Bassbariton 

 

Chœur de l'Opéra de Monte-Carlo

Stefano Visconti: Choreinstudierung 

Les Musiciens du Prince — Monaco 

Würth Philharmoniker 

Felsenreitschule

Die Idee, die Sommer- bzw. Felsenreitschule in ein Theater zu verwandeln, geht auf Max Reinhardt zurück, der bereits den Umbau der Winterreitschule angeregt hatte In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts brach man an dieser Stelle Konglomerat für den Bau des Domes. Unter Erzbischof Johann Ernst Thun wurden im Jahr 1693 nach Plänen des Barockbaumeisters Johann Bernhard Fischer von Erlach 96 dreigeschossig übereinander gelagerte Arkaden in die Wände des aufgelassenen Steinbruchs geschlagen, um von hier aus Reitvorführungen und Tierkämpfe beobachten zu können.

Als Max Reinhardt 1926 erstmals den Versuch unternahm, mit Goldonis Diener zweier Herren die Felsenreitschule für eine Inszenierung der Salzburger Festspiele zu nutzen, entsprach das Ambiente in idealer Weise der „realistischen“ Charakterkomödie im Volkstheaterstil: Gespielt wurde auf einer „Pawlatschenbühne“, der Boden bestand aus gestampfter Erde, und die Zuschauer saßen auf Holzbänken. Aber auch die 1933 in der Felsenreitschule errichtete Faust-Stadt von Clemens Holzmeister gehört zu den besonders eindrucksvollen Verwandlungen dieses Ortes. Eine erste Opernproduktion fand unter Herbert von Karajan in der Felsenreitschule statt: 1948 gelangte Glucks Orfeo ed Euridice zur Aufführung.

Seit Ende der sechziger Jahre wurden – vor allem nach Plänen des „Festspielarchitekten“ Clemens Holzmeister – einschneidende Umbauarbeiten vorgenommen: Es wurden eine Unterbühne, ein Orchestergraben und eine Scheinwerferrampe errichtet, ein wetterfestes Rolldach eingezogen, das vor Regen und kühlen Sommerabenden schützt, und schließlich ein Zuschauerraum mit Logen und Rampen sowie ein Kulissendepot geschaffen.

Jean-Pierre Ponnelles Zauberflöten-Inszenierung, die zwischen 1978 und 1986 hier allsommerlich gegeben wurde, errang einen legendären Status, aber auch Shakespeares „Römerdramen“ – Julius Caesar, Coriolan sowie Antonius und Cleopatra – in der Regie von Peter Stein und Deborah Warner erwarben sich in den frühen neunziger Jahren internationalen Ruhm.

Bereits im Zuge des Neubaus Haus für Mozart wurde in der Felsenreitschule eine neue Tribüne eingebaut, wodurch sich für das Publikum verbesserte Sichtbedingungen und Akustik ergaben. Seit Juni 2011 verfügt die Felsenreitschule über ein neues Dach.

 

Neuerungen sind insbesondere:

–    die neue Dachkonstruktion mit zwei fixen Randträgern und drei Elementen, gelagert auf fünf Teleskopträgern: Das leicht geneigte, aus drei mobilen Segmentflächen bestehende Pultdach ist auf fünf Teleskoparmen innerhalb von sechs Minuten ein- und ausfahrbar. Hängepunkte auf Teleskopträgern für Bühnentechnik (Kettenzüge), verbesserter Schall- und Wärmeschutz und zwei Beleuchterbrücken optimieren das Bühnengeschehen.

–    Neue Sicherheitstechnik inkl. Elektroinstallation, Bühnenlicht, Effektbeleuchtung und Effektbeschallung.

–    Das ausgebaute 3. Obergeschoß und der Rohbau des neu gewonnenen 4. Obergeschoßes unter dem Dach der Felsenreitschule – dies ermöglicht letztmalig Raum im Festspielbezirk zu erschließen.

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