Salome

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PreviousDezember 2025
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Drama in einem Akt

Musik von Richard Strauss

Libretto von Hedwig Lachmann, nach dem gleichnamigen Gedicht von Oscar Wilde

 

Handlung

Die Oper spielt im Palast des Herodes zur Zeit der Regierung von Herodes II. Antipas in Galiläa.

 

Erste Szene

Im Bankettsaal von Herodes’ Palast findet ein Festgelage statt. Draußen auf der Terrasse halten Soldaten Wache, unter ihnen auch Hauptmann Narraboth, der sich in Salome verliebt hat, sie ständig beobachtet und alles kommentiert. Besorgt warnt ihn Herodias’ Page davor, seiner Leidenschaft nachzugeben, da sonst Schreckliches geschehen könne. Aus der alten Zisterne tönt die Stimme des Propheten Jochanaan (Johannes der Täufer), den Herodes auf Betreiben seiner Gattin dort gefangen hält, da dieser ihre Ehe anprangerte. Noch aus der Tiefe des Kerkers verkündet Jochanaan seine Botschaften, wirft Herodias ihre Sünden vor und mahnt zur Buße.

 

Zweite Szene

Salome verlässt den Bankettsaal und betritt die Terrasse. Sie kann die lüsternen Blicke ihres Stiefvaters und das Benehmen seiner Gäste nicht mehr länger ertragen („Ich will nicht bleiben. Ich kann nicht bleiben.“). Als erneut Jochanaans Prophezeiungen zu hören sind, wird Salome neugierig und will ihn unbedingt sehen und mit ihm sprechen. Mittels ihrer Verführungskünste („Ich war dir immer gewogen. Du wirst das für mich tun.“) kann sie bei Narraboth erwirken, dass dieser entgegen Herodes’ Verbot die Zisterne öffnen und den Propheten herauskommen lässt.

 

Dritte Szene

Salome ist fasziniert von dem jungen Propheten, der nun sowohl den Tetrarchen als auch eine Frau verwünscht, die mit ihren weiblichen Reizen vielerorts Politik betrieben haben soll. Als Salome darin ihre eigene Mutter erkennt und sich Jochanaan gegenüber als deren Tochter offenbart, will dieser nichts mehr von ihr wissen und bittet sie zu gehen. Auch weist er ihre Annäherungsversuche („Lass mich deinen Mund küssen, Jochanaan.“) zurück und ermahnt sie stattdessen, nach „des Menschen Sohn“ zu suchen, damit dieser ihr die Sünden vergebe. Als Narraboth Salomes exzessive Schwärmereien mitbekommt und vergeblich versucht, sie zur Vernunft und den Propheten zurück in den Kerker zu bringen, ersticht er sich vor ihren Augen und fällt ihr dabei zu Füßen. Salome hingegen schenkt dem keinerlei Beachtung und zeigt sich weiterhin uneinsichtig, worauf Jochanaan sie verflucht und wieder in die Zisterne hinabgeht.

 

Vierte Szene

Auf der Suche nach Salome betreten Herodes und Herodias mit ihrem Gefolge die Szene. Spontan entscheidet sich der Tetrarch, Fackeln anzünden zu lassen und das Fest auf der Terrasse fortzusetzen. Er beobachtet den Mond und vergleicht ihn mit einem „wahnwitzigen Weib, das überall nach Buhlen sucht“, und „einem betrunkenen Weib, das durch Wolken taumelt“, was seine Frau jedoch negiert. Plötzlich entdeckt er auch Narraboths Leichnam, als er auf dessen Blut ausrutscht, und lässt ihn fortschaffen. Kurz darauf meint er in der Luft „etwas wie das Rauschen wie von mächtigen Flügeln“ zu hören, weshalb ihn Herodias als krank bezeichnet und ihn bittet hineinzugehen. Herodes bietet Salome seinen besten Wein, reife Früchte und schließlich den Thron ihrer Mutter an, doch sie lehnt ab.

 

Währenddessen ruft Jochanaan wilde Verwünschungen aus seinem Gefängnis, die Herodias auf sich bezieht. Sie fordert, den Propheten nun endlich den Juden auszuliefern, die seit Monaten nach ihm schreien. Nach einem religiösen Streit zwischen Juden und Nazarenern und weiteren Prophezeiungen aus der Zisterne („Es kommt ein Tag, da wird die Sonne finster werden wie ein schwarzes Tuch. Und der Mond wird werden wie Blut, und die Sterne des Himmels werden zur Erde fallen wie unreife Feigen vom Feigenbaum. Es kommt ein Tag, wo die Kön'ge der Erde erzittern“) fordert Herodes seine Stieftochter zur Ablenkung auf, für ihn zu tanzen. Auch diese Bitte lehnt Salome zunächst ab, willigt aber ein, als der Tetrarch ihr als Belohnung verspricht, ihr jeden Wunsch zu erfüllen. Nachdem sie ihm den Eid („Bei meinem Leben, bei meiner Krone, bei meinen Göttern“) abgenommen hat, tanzt sie den Tanz der sieben Schleier.

 

Nachdem Salome zu Herodes’ Freude den Tanz vollführt hat, zeigt dieser sich bereit, ihr die Hälfte seines Königreichs zu schenken. Sie hingegen möchte etwas, das in eine Silberschüssel passt: den Kopf Jochanaans! Herodes versucht sie daraufhin mit allen Mitteln umzustimmen, da er sich fürchtet einen heiligen Mann hinrichten zu lassen. Er verspricht ihr den schönsten Smaragd der ganzen Welt, seine weißen Pfauen, schlägt ihr Juwelen und sogar den Mantel des Hohepriesters sowie den Vorhang des Allerheiligsten vor – nur nicht „das Leben dieses einen Mannes“. An seinen Eid gebunden, muss er schließlich doch nachgeben und einwilligen, worauf der Henker in die Zisterne hinabgeht und den Kopf Jochanaans auf einem silbernen Schild bringt.

 

Salome beginnt ein Zwiegespräch mit dem abgeschlagenen Kopf: „Du wolltest mich nicht deinen Mund küssen lassen, Jochanaan! Wohl, ich werde ihn jetzt küssen!“ und steigert sich in einen ekstatischen Liebestaumel, als sie ihn besingt. Abgestoßen von Salomes Verhalten, bekommt es Herodes mit der Angst zu tun, als plötzlich der Mond verschwindet, und möchte in den Palast zurückkehren. In der Dunkelheit hört man Salome, die das abgeschlagene Haupt geküsst hat „Ah! Ich habe deinen Mund geküsst, Jochanaan.“ Als der Mond wieder hervorbricht und die Prinzessin beleuchtet, befiehlt Herodes: „Man töte dieses Weib!“. Soldaten stürzen sich auf das Mädchen und begraben sie unter ihren Schilden. Der Vorhang fällt schnell.

Programm und Besetzung

Gesungen auf Deutsch, mit italienischen und englischen Übertiteln
Dauer: ca. 1 Stunde und 40 Minuten, ohne Pause

 

Dirigent | Dan Ettinger
Regie | Manfred Schweighofler
Bühnenbild | Nicola Rubertelli
Kostüme | Kathrin Dorigo
Lichtdesign | Claudio Schmid

 

Besetzung
Herodes / Erode | Charles Workman♭
Herodias / Erodiade | Emily Magee
Salome | Ricarda Merbeth
Jochanaan | Brian Mulligan
Narraboth | John Findon♭
Ein Page der Herodias / Un paggio di Erodiade | Štěpánka Pučálková ♭
Erster Jude / Primo Giudeo | Gregory Bonfatti
Zweiter Jude / Secondo Giudeo | Kristofer Lundin
Dritter Jude / Terzo Giudeo | Sun Tianxuefei #
Vierter Jude / Quarto Giudeo | Dan Karlström♭
Fünfter Jude / Quinto Giudeo | Stanislav Vorobyov♭
Erster Nazarener / Primo Nazareno | Liam James Karai♭
Zweiter Nazarener / Secondo Nazareno | Žilvinas Miškinis♭
Erster Soldat / Primo soldato | Alessandro Abis
Zweiter Soldat / Secondo soldato | Artur Janda♭
Ein Kappadozier / Un uomo della Cappadocia | Giacomo Mercaldo ♮
Ein Sklave / Uno schiavo | Vasco Maria Vagnoli ♮

 

♭ Debüt am Teatro di San Carlo
♮ Chor des Teatro di San Carlo

# Accademia del Teatro di San Carlo

 

Orchester des Teatro di San Carlo

 

Produktion des Teatro di San Carlo