Schwanensee
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Durch das Medium des klassischen Tanzes erzählt Schwanensee die Geschichte von Prinz Siegfried und seiner Liebe zur verzauberten Prinzessin Odette, die im Körper eines Schwans gefangen ist. Zwischen Schwan und Mensch wechselnd, ist es ihr Schicksal, das Objekt der Fantasien des unglücklichen Prinzen zu sein. In der Interpretation von Patrice Bart ist es Siegfrieds Mutter, die ihren Sohn verehrt und alle Fäden seines Schicksals in ihren Händen hält. Skrupellos manipuliert sie seinen Freund Benno und nutzt den Premierminister Rotbart als ihren Komplizen. Inspiriert von der Romanow-Ära im russischen Zarenreich, durchdringt diese Produktion ein unheimliches Gefühl des Niedergangs, das durch die beunruhigende Kombination aus emotionaler Kälte und Dekadenz gekennzeichnet ist. Der junge Prinz findet Zuflucht in seinen Begegnungen mit den Schwänen. Die fesselnde Wirkung dieser majestätischen Vögel wird in den großformatigen Schwanenbildern des Balletts zum Ausdruck gebracht, die choreografisch von den archaischen Flugformationen und ihrer natürlichen, aber unwirklichen Schönheit inspiriert sind. Mit den Tutus der Tänzerinnen, die dem weißen Gefieder der Vögel ähneln, sind diese imposanten Szenen zum Inbegriff des klassischen Balletts geworden. Aber Schwanensee ist auch wegen der Musik von Peter I. Tschaikowsky legendär geworden, der den kontrastierenden Stimmungen seinen unverwechselbaren Klang verleiht: sei es die Sehnsucht, die Prinz Siegfried und Odette zusammenbringt, oder die trügerische Pracht der Ballszenen, in denen der gesamte Hof dem Bann der verführerischen Odile verfällt. Als Odette’s Doppelgängerin führt sie den Prinzen zu dem tragischen Schwur, der seine aufrichtige Liebe verrät.
Handlung
Im Folgenden wird die Handlung der uns heute geläufigen Ballettfassung dargestellt.
1. Akt
Im Schlosspark feiert Prinz Siegfried seinen 21. Geburtstag. Die Königsmutter kommt hinzu und wirft ihm zärtlich seine Unbeschwertheit vor. Sie erinnert ihn, dass am nächsten Tag ein Hofball stattfinden wird und er unter den teilnehmenden Gästen eine Braut wählen soll. Die Tänze werden fortgesetzt, bis der Prinz sich absondert und von einer unbestimmten Melancholie erfasst wird. Am Himmel sieht er weiße Schwäne vorüberziehen und er beschließt, mit seinen Freunden auf die Jagd zu gehen.
2. Akt
Am Ufer des Schwanensees, in der Nähe des Schlosses, erscheint im Mondlicht, aus dem Wasser tretend, das wunderschöne Schwanenmädchen. Der Prinz kommt hinzu und will schon seine Armbrust anlegen, als das Schwanenmädchen als Schwanenkönigin vor ihn tritt. Die Königin erzählt Siegfried, sie sei Prinzessin Odette, die vom Zauberer Rotbart in einen Schwan verwandelt worden sei. Von diesem Zauber könne sie nur derjenige erlösen, der ihr ewige Liebe schwört. Siegfried, von ihrem Liebreiz überwältigt, schwört ihr ewige Liebe und Treue.
Die Verzauberung der Liebenden findet ein Echo in den Tänzen der Schwäne. Odette und der Prinz bemerken nicht, dass sie von Rotbart belauscht wurden. Die Liebenden verlassen die Lichtung.
3. Akt
Festball im Schloss am nächsten Tag. Prinz Siegfried soll seine Braut wählen. Der Prinz tanzt mit den jungen Bräuten aus verschiedenen Ländern, aber seine Gedanken sind nur bei Odette. Unerwartet wird ein edler unbekannter Gast gemeldet: Baron Rotbart mit seinem Geschöpf Odile, die Odettes verführerisches, negatives Ebenbild ist und in der Prinz Siegfried fasziniert seine geliebte Odette zu erkennen glaubt. Die Divertissements mit den Nationaltänzen werden fortgesetzt. Siegfried, nun vollends der bösen Faszination der „schwarzen Odette“ verfallen, hält um ihre Hand an und schwört auch ihr ewige Liebe und Treue. Triumphierend über den gelungenen Betrug verlassen Rotbart und Odile den Ballsaal, während Odettes weißer Geist in der Ferne erscheint. Siegfried läuft verzweifelt zum See.
4. Akt
(Originalversion)
Am See warten die Schwäne auf die Rückkehr ihrer Prinzessin. Diese erscheint verzweifelt und berichtet, was sich zugetragen hat. Der Prinz erreicht den See und bittet Odette um Verzeihung, sie vergibt ihm, aber ihr beider Schicksal ist besiegelt. Siegfried, der für immer mit ihr vereint sein möchte, nimmt ihr die schützende Krone vom Haupt, und unter den Klängen eines von Rotbart entfesselten gewaltigen Unwetters versinken die beiden in den Fluten des Sees. Am Ende beruhigt sich alles, und ein Schwarm weißer Schwäne erscheint am Horizont.
Hier gibt es mehrere andere Varianten, abhängig von der Inszenierung, z. B.:
Eine große, von Rotbart geschickte Welle droht Siegfried zu ertränken. Odette stürzt sich in die Flut, um Siegfried zu retten.
Siegfried besiegt Rotbart und die Liebenden sind gerettet.
In anderen Fassungen stirbt einer von beiden (Siegfried oder Odette), oder beide leben glücklich bis an ihr Lebensende.
Programm und Besetzung
Dauer: 02h 50m
Besetzung
Choreografie und Inszenierung: Patrice Bart
Musik: Peter I. Tschaikowsky
Bühnenbild und Kostüme: Luisa Spinatelli
Dramaturgie: Christiane Theobald
Musikalische Leitung: Paul Connelly
Staatskapelle Berlin
Staatsoper Unter den Linden
Staatsoper Unter den Linden ist eines der angesehensten Opernhäuser Berlins mit einer reichen Geschichte und bedeutendem kulturellen Einfluss.
Geschichte:
Die Staatsoper Unter den Linden wurde ursprünglich zwischen 1741 und 1743 unter der Leitung des Architekten Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff erbaut. Sie wurde von Friedrich II. von Preußen in Auftrag gegeben und hieß zunächst Königliche Oper. Das Opernhaus hat mehrere Renovierungen und Neubauten erfahren, insbesondere nach den Schäden im Zweiten Weltkrieg. Es wurde 1984 nach einer umfassenden Renovierung wiedereröffnet.
Bau:
Das ursprüngliche Design zeichnete sich durch seinen barocken Stil aus, mit einer eleganten Fassade und einem prächtigen Eingang. Das Gebäude wurde in den 1950er und 1980er Jahren rekonsturiert und bewahrte dabei seine klassische Außenansicht, während das Innere modernisiert wurde. Die Fassade verfügt über ein klassisches Portikus mit sechs korinthischen Säulen und ein markantes zentrales Giebel.
Innenraum:
Das Innere ist bekannt für seine opulente und klassische Gestaltung. Das Auditorium ist berühmt für seine Akustik und Pracht, mit luxuriösen Samtsitzen und aufwendigen Dekorationen. Die Bühne und die Sitzbereiche wurden aktualisiert, um modernen Aufführungsstandards zu entsprechen, während die historischen Ästhetik erhalten blieb.
Konzerte und Aufführungen:
Die Staatsoper Unter den Linden bietet eine Vielzahl von Aufführungen, darunter Opern, Orchestermusik und Ballett. Sie ist die Heimat der Staatskapelle Berlin, eines der führenden Orchester Deutschlands. Das Opernhaus ist bekannt für seine hochwertigen Produktionen und seine Rolle in Berlins lebendiger Kulturszene.
JOURNEY
Die Staatsoper Unter den Linden ist aufgrund ihrer hervorragenden Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr vollständig barrierefrei erreichbar.
ADRESSE: Unter den Linden 7; 10117 Berlin
S-BAHN
S+U Friedrichstraße (S1, S2, S5, S7, S25, S75)
U-BAHN
Hausvogteiplatz (U2)
Museumsinsel (U5)
Stadtmitte (U2, U6)
Unter den Linden (U5, U6)
BUS
Staatsoper (100, 245, 300)
Unter den Linden/Friedrichstraße (100, 147, 245, 300, N6)
PARKEN
Q-PARK Parkhaus Unter den Linden/Staatsoper
Bebelplatz, 10117 Berlin
Im Parkhaus stehen fünf Ladestationen für Elektroautos zur Verfügung. Weitere Informationen finden Sie hier.
Das unterirdische Parkhaus am Bebelplatz bietet Behindertenparkplätze und direkten Zugang zum Opernhaus. Bei der Einfahrt in das Parkhaus zwischen 17:30 Uhr und 23:30 Uhr beträgt die maximale Parkgebühr 7 €. Um diesen Tarif zu nutzen, geben Sie Ihr Parkticket an einem der Kassenautomaten ein und die Nachricht „Theatertarif“ wird auf dem Display angezeigt. Bitte beachten Sie, dass der Tarif nicht verfügbar ist, wenn Sie das Parkhaus vor 17:30 Uhr betreten, und daher nicht auf dem Display angezeigt wird. TIPP: Wenn Sie den Theatertarif vor der Veranstaltung am Automaten bezahlen, können Sie unnötiges Warten nach der Vorstellung vermeiden.