Shalosh

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Shalosh 'Tales of Utopia'

 

Sonnenuntergang, vom schlingernden Boot auf dem Ozean, von den drei Schwestern auf der Insel, die sich um den Helden kümmern, wobei sich deren Stimmen verschränken. Die Träume des Königs sind zweigeteilt in all den Turbulenzen und stimuliert von einem schlechten Berater, bis alles dann doch im Happy End in einem marokkanisch inspirierten Hochzeitslied mündet, bei dem sich die Band mit Freunden zur Party mit Händeklatschen und Gesang in einem Raum trifft."

 

Den Rahmen dieser immer gültigen Geschichte gibt der einprägsame Shalosh-Sound, in den sie die Geschichten fügten wie auf einem großen Gemälde, wobei sie die Chronologie der Ereignisse dem musikalischen Flow angepasst haben. Anders war diesmal der Aufnahmeprozess. Ohne Kopfhörer und Amps haben die drei nah beieinander wie unter Livebedingungen ihre song- und soghaften Geschichten aufgenommen. Rauer und direkter klingt das, denn der Raum war mit Dynamik aufgeladen. Wichtig war, was die Texte musikalisch auslösten. „Drin im Raum konnten wir dem Trouble der Welt entgehen“, erinnert sich Schlagzeuger Matan Assayag. „Für drei, vier Stunden haben wir uns auf die Musik fokussiert und unsere Utopie formuliert. So konnten wir den täglichen Druck ausblenden. Das ist der Sinn hinter dem Titel. Das vorige Album reflektierte die Welt draußen, dieses handelt von innerer Harmonie.“

 

„Tales of Utopia“ dokumentiert eine Suche nach Haltung und Friedfertigkeit. Gadi und Matan sind jüngst Väter geworden. Auch diese positive Energie ist eingeflossen. „Kunst macht die Welt besser“, beschreiben sie ihre Intentionen, „wir wollen Schönheit in die Welt bringen und ein Gefühl erzeugen, dass die Leute mit sich selbst glücklich sein können. Das müssen sie wieder lernen und neben der Informationsflut eine Position finden, damit nicht immer mehr immer weniger bedeutet. Unsere Kinder waren dabei die besten Lehrer, weil sie sich von kleinen Dingen faszinieren lassen. So kann man das Destruktive überwinden.“

 

Es gibt mehr als den allgegenwärtigen Pragmatismus. Diese packende und farbenreiche Musik lädt dazu ein, sich verzaubern zu lassen und sich auf das Schöne ringsum zu fokussieren. Dazu setzt sie auf einen humanen Faktor, der nicht nach Perfektion strebt, sondern nach kontemplativer Frische, Reibeflächen und Vitalität.

 

Wieder sind da der eingängige Groove und die ausgeprägte Melodik, die den typischen Shalosh-Sound definieren. Wieder gibt es diese Dreierkompaktheit, die schon im hebräisch „drei“ bedeutenden Bandnamen steckt. „Heavy-Jazz!“, hörte der deutsche Rolling Stone und der Kritiker der Times eine „Verheißung“. Im Deutschlandfunk war die Rede von „Jazz auf der Überholspur“, der wieder „junge Jazzfans in ganz Europa“ erreicht. Der Tagesspiegel schreibt wiederum begeistert „Diese Band rockt“. Jeder der drei Musiker speist seine musikalischen Vorlieben Jazz, Klassik, Grunge, Rock, Techno oder Folk in den gemeinsamen Organismus ein, der die Elemente zu einem spannungsgeladenen Gemisch verdichtet. In begeisternden Konzerten rund um den Globus ist das weiter verfeinert worden, ohne das Publikum zu unterfordern. Diese Musik zielt gleichermaßen auf Herz, Intellekt und Beine.

 

So hätte es weitergehen können, doch hat sich seit „Broken Balance“ aus dem Jahr 2020 vieles verändert. „Es ist eine andere Welt“, sagt Gadi Stern, „das kann man auf dem neuen Album hören. Damals war alles in Ordnung, fast nichts fehlte. Jetzt ist da ein Gefühl vom Ende der Welt.“ Also stellten sie ihre Musik, die immer schon ein Story-Telling in Tönen gewesen ist, in größere Zusammenhänge. Dazu dachten sie sich eine Geschichte aus, die auf Stoffen aus dem Alten Testament und der Odyssee basiert. Mit ihrer rhapsodischen Mischung aus christlicher und griechischer Mythologie fanden sie eine Verbindung von Weltkulturen und einen roten Faden für ihr Album.

 

Ein junger Held reist ins Unbekannte. Unbekannt jedoch ist nicht nur die äußere Welt, sondern auch das eigene Innere. Doch jede Reise ist auch begleitet von Selbstvergewisserung, die einen stärker macht. „Tales of Utopia“ handelt davon, wie utopisches Denken auf der Beschäftigung mit dem eigenen Ich basiert, auf Konzentration und Meditation als Gegenmittel zum Informationsoverkill.

 

Shalosh formulieren ihre Musik als Zufluchtsort. In einer krisendurchzogenen Welt wollen sie Kraft und Trost spenden, Fantasie beflügeln und Halt geben gegen Pandemie, Panzer und Parolen. Wie in einem Stationendrama schaffen sie Bilder vom Erreichen der großen Stadt mit ihrer Flut neuer Eindrücke, in denen sich der Held zurechtfinden muss, von der Reizüberwältigung auf dem Markt mit Gerüchen, Farben und Bewegungen, vom dramatischen Verlassen der Metropole im Sonnenuntergang, vom schlingernden Boot auf dem Ozean, von den drei Schwestern auf der Insel, die sich um den Helden kümmern, wobei sich deren Stimmen verschränken. Die Träume des Königs sind zweigeteilt in all den Turbulenzen und stimuliert von einem schlechten Berater, bis alles dann doch im Happy End in einem marokkanisch inspirierten Hochzeitslied mündet, bei dem sich die Band mit Freunden zur Party mit Händeklatschen und Gesang in einem Raum trifft."

 

Den Rahmen dieser immer gültigen Geschichte gibt der einprägsame Shalosh-Sound, in den sie die Geschichten fügten wie auf einem großen Gemälde, wobei sie die Chronologie der Ereignisse dem musikalischen Flow angepasst haben. Anders war diesmal der Aufnahmeprozess. Ohne Kopfhörer und Amps haben die drei nah beieinander wie unter Livebedingungen ihre song- und soghaften Geschichten aufgenommen. Rauer und direkter klingt das, denn der Raum war mit Dynamik aufgeladen. Wichtig war, was die Texte musikalisch auslösten. „Drin im Raum konnten wir dem Trouble der Welt entgehen“, erinnert sich Schlagzeuger Matan Assayag. „Für drei, vier Stunden haben wir uns auf die Musik fokussiert und unsere Utopie formuliert. So konnten wir den täglichen Druck ausblenden. Das ist der Sinn hinter dem Titel. Das vorige Album reflektierte die Welt draußen, dieses handelt von innerer Harmonie.“

 

„Tales of Utopia“ dokumentiert eine Suche nach Haltung und Friedfertigkeit. Gadi und Matan sind jüngst Väter geworden. Auch diese positive Energie ist eingeflossen. „Kunst macht die Welt besser“, beschreiben sie ihre Intentionen, „wir wollen Schönheit in die Welt bringen und ein Gefühl erzeugen, dass die Leute mit sich selbst glücklich sein können. Das müssen sie wieder lernen und neben der Informationsflut eine Position finden, damit nicht immer mehr immer weniger bedeutet. Unsere Kinder waren dabei die besten Lehrer, weil sie sich von kleinen Dingen faszinieren lassen. So kann man das Destruktive überwinden.“

 

Es gibt mehr als den allgegenwärtigen Pragmatismus. Diese packende und farbenreiche Musik lädt dazu ein, sich verzaubern zu lassen und sich auf das Schöne ringsum zu fokussieren. Dazu setzt sie auf einen humanen Faktor, der nicht nach Perfektion strebt, sondern nach kontemplativer Frische, Reibeflächen und Vitalität. (Act-Music)

Programm und Besetzung

Gadi Stern: Klavier, Keyboards
David Michaeli: Bass
Matan Assayag: Schlagzeug

PORGY & BESS Jazzclub Wien

Das Porgy & Bess (eigentlich Jazz- and Musicclub Porgy & Bess) ist ein Jazzclub in der Riemergasse 11 im 1. Bezirk von Wien. Der 1993 gegründete Club gilt „als wichtigster Jazzveranstalter und Szenetreffpunkt“ der österreichischen Hauptstadt.

Das Programm des Porgy & Bess spricht ein sehr großes Publikum an, etwa 70.000 Gäste im Jahr; entsprechend wird Jazz „sehr pluralistisch verstanden“, und im Programm „auch in Randbereiche, wie elektronische Musik, zeitgenössische Musik und Weltmusik, vorgedrungen.“  Neben zahlreichen internationalen Interpreten, insbesondere aus dem US-amerikanischen Raum, finden auch österreichische Musiker hier eine Auftrittsmöglichkeit. Der Club bietet auch die Bühne für Events, wie etwa die Verleihung des Austrian World Music Award.

Dem Musikwissenschaftler Christian Scheib zufolge ist das Porgy & Bess „gleichzeitig essenziell für die Weiterentwicklung der musikalischen (Jazz-)Wirklichkeit einer Stadt“ und braucht und verbraucht „als Stadtraum schlicht alltäglich Musik“. Es schaffe sich „durch künstlerische Vorlieben, akustische Qualität, Fassungsvermögen und realer Auslastung die notwendige Abgrenzung von anderen Clubs.“ Dabei erlauben die unterschiedlichen Bereiche des Jazzclubs – Bereich vor der Bühne mit Tischen, Galerie im oberen Stockwerk, ein seitlicher Bereich mit einer Bar am Tresen – unterschiedlich intensive Konzentration auf das Konzertgeschehen. Für die Jazzthetik ist das Porgy & Bess sogar ein „Traditionsclub.“

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