Theodora
November 2024 | ||||||
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Die Bühnenversion dieses barocken Oratoriums von Händel wird zum ersten Mal nach Spanien gebracht, mit Katie Mitchell, die ihr Debüt im Real gibt. Ihre Inszenierung bietet eine provokante, zeitgenössische Lesart, die Themen wie religiösen Fanatismus und Gewalt hervorhebt. Diese lang erwartete Produktion wird große Stimmen wie Joyce DiDonato, Julia Bullock und Iestyn Davies präsentieren.
Oratorium in drei Teilen, HWV 68
Musik von Georg Friedrich Händel (1685-1759)
Libretto von Thomas Morell, basierend auf Robert Boyles Stück Love and Religion Demonstrated in the Martyrdom of Theodora and Didymus
Uraufführung am Covent Garden, London, 16. März 1750
Premiere in der Bühnenversion am Teatro Real
Neuproduktion des Teatro Real in Koproduktion mit der Royal Opera House
Handlung
Erster Akt
Valens lässt zu Ehren des römischen Kaisers in Antiochia einen Festtag ausrufen, an dem Jupiter mit Opfergaben gehuldigt werden soll. Er beauftragt Septimius, jeden mit Kerker oder Tod zu bestrafen, der sich widersetzt. Didymus ersucht ihn, diejenigen auszunehmen, deren Gewissen es nicht erlaubt, fremden Göttern zu dienen, die aber trotzdem Freunde des Kaisers sind. Valens lehnt dies ab.
Didymus will sich bei Septimius vergewissern, dass dieser die Verfolgung nicht unterstütze, weil mit einer Todesdrohung der Glaube nicht zu beugen sei. Septimius hat zwar Verständnis und Mitleid, kann sich aber einem Befehl des Kaisers nicht widersetzen.
Theodora und die Christen schwören den Eitelkeiten der Welt ab. Ein Bote tritt auf und berichtet von der Verfolgung durch die Römer. Irene drückt ihr Vertrauen auf den Herrn aus. Da tritt Septimius auf und beschuldigt die Christen, ihre geheimen Bräuche zu begehen und den Befehl des Kaisers zu missachten. Theodora entgegnet, dass sie lediglich dem Gebot Gottes folgten. Doch Septimius lässt sie in den Freudentempel abführen, wo sie sich prostituieren muss – eine Strafe, die für sie härter als der Tod sein muss.
Didymus kommt und erfährt von den Geschehnissen. Er bittet um Mut und Stärke, um Theodora vor der Schmach zu retten. Die Christen wünschen, dass Gott ihm beistehen möge.
Zweiter Akt
Valens und die Heiden begehen ihr Fest. Septimius wird zu Theodora geschickt, um ihr ein letztes Mal Gelegenheit zu geben, ihren Sinn zu ändern. Tut sie dies und huldigt bis zum Abend den römischen Gottheiten, wird sie freikommen. Theodora ist derweil im Gefängnis, ängstlich und doch gefasst.
Didymus bekennt vor Septimius, dass er von Theodora zum Christentum bekehrt worden sei und dass er sie liebe. Septimius, der selbst auf seine Aufgabe nicht stolz ist, erlaubt ihm, Theodora im Gefängnis zu besuchen.
Während Irene und die Christen an Theodora denken, sucht Didymus sie im Gefängnis auf, um sie zu befreien. Er bietet ihr an, mit ihr die Kleider zu tauschen und ihren Platz im Gefängnis einzunehmen, während sie flieht. Theodora lehnt dies ab und bittet Didymus stattdessen, sie mit dem Tod zu erlösen. Erst als er sich weigert, lässt sie sich auf seinen Plan ein.
Der Chor schließt den Akt mit der Geschichte der Totenerweckung durch Christus in Nain.
Dritter Akt
Theodora kommt in Didymus’ Gewand in die Versammlung der Christen. Gemeinsam hoffen sie für Didymus. Ein Bote tritt auf und berichtet von Valens’ Befehl, die Flüchtige zu ergreifen und sie zu töten. Gegen Irenes Einwände geht Theodora davon, in der Hoffnung, ihren Retter Didymus befreien zu können.
Didymus rechtfertigt sich vor Valens. Einem Todesurteil hätte er sich nicht widersetzt, wohl aber dem von Valens erlassenen Urteil, das diesen der Menschheit verhasst machen würde. Valens verfügt, dass er entweder Reue zeigen oder sterben müsse.
Theodora erscheint und bietet an, an Didymus’ Stelle zu sterben. Septimius drückt seine Bewunderung für ihre hohe Tugend aus. Weil sowohl Didymus als auch Theodora anbieten, füreinander zu sterben, lässt Valens beide hinrichten. Zuversichtlich gehen sie in den Tod.
Programm und Besetzung
Artistic Team
Musikalischer Leiter: Ivor Bolton
Regisseurin: Katie Mitchell
Bühnenbild: Chloe Lamford
Kostüme: Sussie Juhlin-Wallén
Beleuchtung und Video: James Farncombe
Choreografie: Sarita Piotrowski
Intimitätskoordination: Ita O’Brian
Chorleiter: José Luis Basso
Besetzung
Theodora: Julia Bullock
Irene: Joyce DiDonato
Didymus: Iestyn Davies
Septimius: Ed Lyon
Valens: Callum Thorpe
Bote: Thando Mjandana
Chor und Orchester des Teatro Real
Teatro Real
Das Teatro Real ist das führende Opernhaus Spaniens. Sie gilt als die führende Institution des Landes im Bereich Musik und darstellende Kunst.
Die Stiftung Teatro Real wird vom König und der Königin von Spanien geleitet. Sie stützt sich auf zwei öffentliche Verwaltungen, die an ihrer Gründung beteiligt waren: das Ministerium für Bildung, Kultur und Sport und die Comunidad de Madrid (Regionalregierung von Madrid). Die Stiftung wird von einem Board mit 31 Kuratoren geleitet. Das Kuratorium wählt den Präsidenten des Vorstands und die Exekutivkommission auf Vorschlag des Ministeriums für Bildung, Kultur und Sport. Die Stiftung ist eine öffentliche Einrichtung, und die Zivilgesellschaft spielt bei ihrer Leitung und Förderung eine wichtige Rolle.
Ziel des Teatro Real ist es, einen Ort für die talentiertesten Sänger, Dirigenten und Regisseure aus aller Welt zu schaffen. Seine künstlerische Mission drückt sich in einem Programm aus, das Exzellenz sucht, indem es klassisches und zeitgenössisches lyrisches Repertoire kombiniert, um ein Publikum jeden Alters und jeder Interessenlage anzusprechen. Die Einführung von Jugendlichen und Kindern in die Oper ist ein besonderes Anliegen. All dies, zusammen mit dem Principal Chorus und dem Orchester des Teatro Real, modernster technologischer Expertise und der großen Anzahl von Eigenproduktionen auf Bühnen auf der ganzen Welt, hat das Teatro Real in Spanien und im Ausland fest positioniert.